Fahrradblogger und Velonaut Natenom ist bei Verkehrsunfall getötet worden

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Das könnte jeder von uns Radfahrern sein: gestern, heute und morgen. Die Journaille und Justiz bagatellisieren die Taten, die Exekutive schützt und ermuntert auf diese Weise die Täter, die Politik schert sich einen feuchten Kehricht drum.
 
Das könnte jeder von uns Radfahrern sein: gestern, heute und morgen. Die Journaille und Justiz bagatellisieren die Taten, die Exekutive schützt und ermuntert auf diese Weise die Täter, die Politik schert sich einen feuchten Kehricht drum.
das. Mein VM wird diese Woche Trauerflor fahren.
Und die Eekutive ermuntert nicht nur Täter, sie schafft sie auch erst.
 
So richtig selten scheinen diese Unfälle wohl doch nicht zu sein. Gerade letzte Woche starb so jemand im Norden. Die Ehefrau eines Bauunternehmers aus der Region VG starb ebenfalls auf diese Weise.

 
Bei uns (beim Radentscheid Frankfurt) ist die Nachricht heute vormittag eingetroffen, ich bin geschockt - und sende mein herzliches Beileid an family & friends...

Einige von uns kannten Natenom, weil er sich bei unserer IAA-Sternfahrt aus Richtung Pforzheim beteiligt hat.
Und einige von uns werden sich für die Gestaltung eines Trauerevents in Pforzheim einsetzen und auch dort hinreisen.

Es geschieht auf ausdrücklichen Wunsch Natenoms und seiner Mutter/Bekannten, er war schon lange ein engagierter Radaktivist.

Schrecklich.

Gruß, heppo
 
Traurig, davon zu lesen!

Einen Punkt muss ich in die Diskussion einbringen: Wer nicht mehr sicher Auto fahren kann, merkt es selbst meistens nicht. Das habe ich mehrfach mit bekommen. Da wäre der Gesetzgeber gefordert, und der traut sich nicht.

Ich kenne eine Familie, in der die erwachsenen Kinder die Polizei gebeten haben, eine entsprechende Überprüfung ihrer Mutter zu veranlassen. Die Antwort war negativ. Der Polizei waren ohne Unfällen die Hände gebunden.

Ich habe meine Töchter gebeten, mir zu sagen, wenn ich nicht mehr sicher fahren kann.

Wie dieser Unfall passiert ist, wissen wir nicht. Das wird ein Gericht fest stellen. So lange sollten wir mit eindeutigen Urteilen warten, auch wenn manches nahe liegt.

Lg!
georg
 
Einen Punkt muss ich in die Diskussion einbringen: Wer nicht mehr sicher Auto fahren kann, merkt es selbst meistens nicht. Das habe ich mehrfach mit bekommen. Da wäre der Gesetzgeber gefordert, und der traut sich nicht.
und genau das meine ich, wenn ich davon spreche, die verkehrsrechtliche und die strukturelle Schuld getrennt zu diskutieren. und wenn ich davon spreche, dass die Gesellschaft versagt hat, den Autofahrer vor sich selbst zu schützen.

Meine Wut richtet sich (unter Vorbehalt dass keine Indizien einer absichtlichen Agression ans Tageslicht kommen) nicht gegen den Autofahrer. Sondern gegen die Pforzheimer Polizei, die Anzeigen, Beschwerden, Hinweise auf diese Gefahrenstelle und auf knappe Überholer geflissentlich beiseitegewischt hat und auf eine Legislative, die sich nicht traut, Überprüfungen zu etablieren.
 
Ich habe ihn witzigerweise nicht als Fahrradfahrer kennengelernt, sondern (online) weil wir beide die gleiche Software für unsere Webseiten verwenden.

Was mich immer schon geärgert hat, war das Verhalten von Autofahrern, mit denen er öfter in Konflikte kam, die ihm ins Gesicht wünschten/prophezeiten, dass er eines Tages von einem Auto/LKW/Bus überfahren werden würde. Diese Leute sitzen heute zuhause und machen eine Flasche auf. Und das macht mich richtig wütend.

Er war sicherlich nicht einfach, die Reaktionen bzw. das Gegenteil davon auf seine Beschwerden und Anzeigen sprechen für sich. Aber er hatte Recht. Nicht jeder macht immer alles richtig, und die Straße ist für alle da und muss geteilt werden. Wer das nicht kann, muss den Führerschein abgeben und zuhause bleiben.

Traurig, auch wenn ich ihn nie kennengelernt habe.
 
und genau das meine ich, wenn ich davon spreche, die verkehrsrechtliche und die strukturelle Schuld getrennt zu diskutieren. und wenn ich davon spreche, dass die Gesellschaft versagt hat, den Autofahrer vor sich selbst zu schützen.

Meine Wut richtet sich (unter Vorbehalt dass keine Indizien einer absichtlichen Agression ans Tageslicht kommen) nicht gegen den Autofahrer. Sondern gegen die Pforzheimer Polizei, die Anzeigen, Beschwerden, Hinweise auf diese Gefahrenstelle und auf knappe Überholer geflissentlich beiseitegewischt hat und auf eine Legislative, die sich nicht traut, Überprüfungen zu etablieren.
Ich kann dieses weinerliche "Täter zum Opfer machen" gesabbel nicht mehr hören!

Wenn ich ein Fahrzeug im Strassenverkehr bewege und aus welchen-Gründen-auch-immer durch mein Verhalten einen Unfall verursache bei dem ein Verkehrsteilnehmer stirbt, habe ich die alleinige Schuld. Die Strassenführung ist unübersichtlich? Dann fahr gefälligst langsamer!

Wenn ein Fahrzeuglenker/in körperlich nicht mehr geeignet ist ein Fahrzeug zu lenken, ist es in seiner Verantwortung das fahren von Kraftfahrzeugen zu unterlassen. Hinterm Steuer sind doch keine unmündigen Kleinkinder!
 
Zuletzt bearbeitet:
die Politik schert sich einen feuchten Kehricht drum.
Und die Medien singen das Lied der Politik/Polizei!
Kritische Auseinandersetzung, abwägende Kommentare, die der Politik Schützenhilfe zur Entscheidungsfindung (regemässige Alterschecks, Tempolimits, Aufwertung des Radverkehrs...) geben könnten - ach woher! Das könnte ja dem Anzeigenvolumen schaden!
 
Ich fürchte, unsere (Ö) und eure(D) Politiker schieben ihre Entscheidungen aus genau diesem Grund hinaus - jemand anders, "die Technik" solls richten...
bin auch Ö und nicht D
wers richten soll...
in 100 Jahren Auto wurde es nicht völlig gerichtet..
die Unfallzahlen sind zwar deutlich weniger geworden im Vergleich zu sage wir den 70ern..
aber Restrisiko bleibt
wenn wir als nicht pauschal alle älteren Leute ihrer "individuellen MObilität" berauben wollen und ihnen generell Fahrverbot geben wollen - wobei auch alle anderen Altersklassen Unfälle verursachen -
ist das autonome Fahren schlussendlich die beste Variante..
90% aller Unfälle, wahrscheinlich noch mehr - haben den FAktor Mensch als Ursache (übermüdet, übersehen, nicht geschaut, abgelenkt, zu schnell, überschätzt, gesundheitliches Gebrechen, Sekundenschlaf, Alkohol, Raser, Ego/Wut/Idiot....)
all das lässt sich - mit einem idealen - autonom fahrenden System beseitigen..
man ist heute noch nicht so weit.. wird es in 5 Jahren noch nicht sein und vielleicht auch noch nicht in 10
aber es wird kommen
 
Vorsicht! Nichts für schwache Gemüter! Erschreckende Bilder!


Hier sieht man wie weit später der Autofahrer angehalten hat. (Bei 4:05). Ich meine die Abstände von Leitpfosten sind ja 50m. Also geschätzt 60-70m nach den Einschlag. Da muss man schon flott unterwegs gewesen sein. Das ist reine Spekulation aber jetzt habe ich noch mehr Respekt auf so einer Landstraße unterwegs zu sein.

Oh man. Mein Beileid der Familie.
 
all das lässt sich - mit einem idealen - autonom fahrenden System beseitigen..
man ist heute noch nicht so weit.. wird es in 5 Jahren noch nicht sein und vielleicht auch noch nicht in 10
aber es wird kommen
Öhm, das autonom fahrende Taxis bereits seit 2021 in einigen US-Städten unterwegs sind, ist dir nicht bekannt?
 
Ich kann dieses weinerliche "Täter zum Opfer machen" gesabbel nicht mehr hören!

Wenn ich ein Fahrzeug im Strassenverkehr bewege und aus welchen-Gründen-auch-immer durch mein Verhalten einen Unfall verursache bei dem ein Verkehrsteilnehmer stirbt, habe ich die alleinige Schuld. Die Strassenführung ist unübersichtlich? Dann fahr gefälligst langsamer!

Wenn ein Fahrzeuglenker/in körperlich nicht mehr geeignet ist ein Fahrzeug zu lenken, ist es in seiner Verantwortung das fahren von Kraftfahrzeugen zu unterlassen. Hinterm Steuer sind doch keine unmündigen Kleinkinder!
Du machst es dir einfach. Ich habe klar gesagt: die Verkehrsrechtliche Schuld liegt eindeutig beim Kraftfahrer. In welcher Form genau, werden Gerichte klären. Da ist auch nichts dran zu deuteln. Aber es gibt eine Gesellschaft drum herum: Warum haben wir noch keine Regeln, die Führerschein-Rezertifizerung fordern? Warum ist knapper Überholabstand ein Kavaliersdelikt, das aus "mangelndem öffentlichen Interesse" nie geahndet wird? Warum werden die 99 "gerade noch mal gut gegangen" Vorfälle, wie sie Natenom auch auf VIdeo hatte, nicht geahndet, weil "nichts passiert", und dann wundert man sich, wenn beim 100. Mal doch was passiert?
Warum geben so wenige alte Menschen in Deutschland von sich aus den Lappen ab? VIelleicht, weil Medien und Politik ihnen vorgaukeln, der Lappen wäre Lebensgrundlage. VIelleicht, weil das Auto so sehr zur Selbstidentifikation des Deutschen geworden ist. WIe gut ist die Selbstkritik- und Reflexionsfähigkeit unserer Mitmenschen? Ich glaube, die wenigsten erkennen ehrlich an, wenn ihre Grenze erreicht ist und ziehen daraus auch die richtigen Schlüsse. Ja: man kann und muss dem Fahrer für alle fahrerischen Entscheidungen einen Vorwurf machen. Das ist das, was dann vor Gericht zu klären ist. Man muss aber auch die Strukturen kritisch auseinander nehmen, die erst dazu führen, dass Fahrer solche folgenschweren Fehleinschätzungen treffen.

NIemand hier sagt, der Fahrer seie komplett frei zu sprechen. NIemand hier sagt, er seie ausschließlich Opfer. Aber ich glaube trotz aller Berichte von Angriffen, Drohungen und Vorsatz, die Natenom erlebt hat, nicht, dass dieser Autofahrer mit der Absicht, jemanden zu töten ins Auto gestiegen ist. Er wird sich sicher (und davon würde ich keinen Autofahrer, auch mich nicht, freisprechen) nicht genug Gedanken um die Gefahr, die von seinem Kfz ausgeht, gemacht haben. Und über die Frage, ob die Fahrt jetzt verantwortbar ist oder nicht. Und diese Fragen und die Antworten darauf sind enorm kulturell geprägt.
Und damit komme ich zum Kern meiner Aussage: Ja, der Fahrer ist strafrechtlich vmtl. schuldiger eines Unfalls mit Todesfolge. Aber er wird sicher den Rest seines Lebens damit zu kämpfen haben, einen Menschen durch seine Fehler getötet zu haben. Und aus den oben angeführten Gründen sehe ich ihn daher auch als Betroffener, weil eben nicht jeder von uns frei und reflektiert entscheidet, sondern auch gesellschaftliche Narrative und Randbedingungen in die Entscheidungen einfließen.
 
Öhm, das autonom fahrende Taxis bereits seit 2021 in einigen US-Städten unterwegs sind, ist dir nicht bekannt?
ja...
und mir ist bekannt, dass Großteil der Leute hier im Forum diese Autos noch nicht geeignet halten, hier bei uns autonom unterwegs zu sein...
drum geb ich dem ganze noch deutlich mehr Jahre, bis es wirklich so gut ist, dass man sagen kann: ja.. deutlich weniger Unfälle als bei menschlichen Fahrern
 
@Minikettwiesel
da dir meine Aussage und positive Einstellung zu autonomen Autos in der (weiteren) Zukunft nicht gefallen hat:

in den letzten 35 meiner bewusst wahrgenommenen Jahre:
Unfälle von Verwandten, Nachbarn, Bekannten, Mitgliedern aus den umliegenden GEmeinden, Leute die mit mir in die Schule gegangen sind:

ich glaub wirklich sagen zu können, dass ALLE tödlichen Autounfälle auf menschliches Versagen (beim Nachbarn damals wurde ein epilept. Anfall vermutet) zurückzuführen sind..
und die restlichen nichttödlichen, trotzdem schlimmen Unfälle ebenfalls..
und das sind über die letzten 35 Jaher hinweg doch leider einige gewesen :-(

denke das praktisch alle diese Unfälle mit einem künftig gut funktionierenden autonom fahrenden Auto so nicht passiert wären, nicht passieren werden

im konkreten Fall: ein autonom fahrendes Auto, mit entsprechenden SEnsoren sieht den Fahrradfahrer nachts schon lange bevor der Mensch ihn sieht..
es wird nicht abgelenkt, es hat keine langsameren Reflexe wie ein 77 jähriger Fahrer, etc. etc.
 
Ich habe mal eine Oma nach Hause verfolgt, die massiv die anderen Verkehrsteilnehmer mit ihrem Auto gefährdet hat.

Zuerst hat sie mir die Vorfahrt genommen, was noch eher das Harmloseste war, was ich danach alles habe sehen dürfen.
Sie ist mehrfach (mindestens 3 x innerhalb von jeweils einem Kilometer) bei guter Sicht und im Hellen ganz langsam auf die linke Seite der Straße abgedriftet (hat jeweils ca. 10 bis 20 Sekunden gedauert). Sie ist erst wieder auf ihre Fahrbahnseite zurückgekehrt, als sie kurz davor war, den Gegenverkehr zu rammen - immer mit einem schnellen Schlenker nach rechts. Das waren immer nicht mehr als 25 m Abstand - innerorts, wo die Geschwindigkeit wenigstens nicht so hoch war.
Ich weiß nicht, wie sie es hinbekommen hat, aber außerorts driftete sie so gut wie gar nicht mehr nach links rüber.
Anschließend fuhr sie auf einen Hof auf, und verschwand hinter einem der Häuser, während auf dem Hof einer mit einem Trecker unterwegs war, und ein Junge ebenfalls irgendwas erledigt hatte, was, weiß ich nicht mehr. Den Jungen habe ich zuerst gefragt, wer das eben gewesen wäre, und habe ihm dann deutlich gesagt, daß es ein schlimmes Ende nehmen wird, wenn sie weiterfährt. Das wird sehr wahrscheinlich angekommen sein.

So viel dazu, dass die Menschen von sich aus auf eigenen Komfort wie den Führerschein verzichten.
Oder die Menschen, die nicht mehr sicher am Straßenverkehr teilnehmen können selbst dahin fahren, wo die hin müssen. Der Bauer hatte anscheinend keine Zeit dafür, die Arbeit war ja wichtiger.

Und das ist auch der Grund, wieso sich die Politik einen Scheißdreck darum kümmert. Weil die sich ihre Wahlaussichten nicht vermasseln wollen. Ganz einfach. Zu dieser Situation tragen einfach alle etwas bei. Der Politiker Wissing genauso wie der Senior, der sich hinter sein Steuer setzt.

Und es ist auch fast jeder dazu in der Lage sich selbst auszumalen, was passiert, wenn man hier versagt. Dazu braucht man nicht eine Gesellschaft, die einem erklärt, wie man sich richtig zu verhalten hat, und was man besser lassen sollte. Vielmehr halten sich die Leute erst dann an Regeln bzw. verhalten sich erst dann moralisch richtig, wenn die Konsequenz wäre, dass sie gesellschaftlich abstürzen, oder wenn es andere direkte Folgen hat.
 
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