Evo Ks: Tretlager-Ausleger (Carbon) ausbauen?

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Hallo zusammen!

Ich möchte die Befestigung des Tretlager-Auslegers kontrollieren und ihn dazu ausbauen; aber ich komme nicht weiter. Ist ja reichlich schwierig zu erreichen. Bisher habe ich herausgefunden, dass links und rechts je ein Inbus-Gewinde ist. Links ist eine Senkkopf-Inbusschraube (M8x16, die gleiche wie an den Radnaben); diese kann ich entfernen. Die rechte Schraube nicht - sie lässt sich mit extrem viel Kraftaufwand drehen, aber ich habe den Eindruck, da würde sich etwas mitdrehen. Wie ist denn die Befestigung aufgebaut? Und gibt es da einen Trick?

(Der Grund ist: ich habe den Eindruck, dass der Ausleger schief steht. Das würde erklären, warum mir andauernd die Kette abspringt.)
 
Schraube die andere wieder rein und dann öffnest Du die die schwerer geht,

Danke. So, hat jetzt geklappt. Vielleicht, weil ich die Schraube gestern mit WD-40 geflutet hatte.

Am Fuß des Auslegers befinden sich zwei Rillenkugellager (anscheinend Typ 6805, 25x37x7 mm), und darin ein Alu-Einsatz mit den Gewinden für die Schrauben. Was mich dabei wundert:
  • Der Einsatz steckt asymmetrisch drin. Der Ausleger hat unten eine Breite von 110 mm, das Inlay ist ca. 115 mm lang, und steht praktisch komplett rechts über (links ist bündig). Ist das so richtig?
  • Andererseits: Die Tretkurbel ist eh schon (zu) weit rechts; die Kette läuft ganz rechts durch das Loch in der Lenkbrücke, sie neigt dazu, nach links aufs kleine Kettenblatt zu springen, und der Fuß stößt nur dann nicht an die Karosserie, wenn die Cleats ganz außen sitzen.
  • Eigentlich würde ich erwarten, dass der Tretlager-Ausleger gleich die passende Breite hat, und nicht noch einige mm Luft sind.
  • Warum überhaupt Kugellager? Dieses Gelenk bewegt man doch nur, wenn man den Ausleger verstellt - bestenfalls alle paar 1000 km. Deren einzige Funktion ist, den Preis und das Gewicht hochzutreiben.
Das Aus- und Einbauen ist jedenfalls eine Arbeit, die keinen Spaß macht. Man kommt schlecht hin, sieht nichts, muss die Position der Schrauben ertasten, und so dauert es ewig, bis sie einmal greifen.
 
Dies hat für Vorteile in der Herstellung mit den Lagern. Normal sollte die Kurbel bzw die Pedalen mittig im Chassis sein, daher kann man den Mast verstellen.
Es gibt denke ich keinem Grund ausser Unfall oder einen Bruch vorne das man ihn ausbaut. So schlecht geht das nicht wenn man Trickie ist.
 
Noch ein paar Hinweise für's Protokoll:
  • Um den Auslegerfuß ist gerne Dreck, und entsprechend auch gerne im Gewinde. Die Schrauben erst einmal direkt reinschrauben, um den Weg freizuräumen.
  • Auf der Oberseite geht es etwas leichter. Wenn das VM auf der Seite liegt, also entsprechend mit der oberen Schraube beginnen.
  • Nur locker anziehen, damit man den Ausleger noch auf der anderen Seite ausrichten kann.
  • Die Schraube lässt sich nur reinschrauben, wenn Loch und Gewinde perfekt ausgerichtet sind. Zum Ausrichten z.B. einen 6er-Inbus in das Loch stecken, muss komplett durchgehen.
  • Werkzeug: kurzer Schraubendreher mit Ratschenfunktion und Inbus-Bit; und einen Inbus-Schlüssel oder eine Ratsche zum Festziehen.
  • Evtl. mit einer Hand die Schraube führen, mit der anderen schrauben. (Zum Fluchen braucht man keine Hände.)
  • Licht braucht man nicht, man sieht eh nichts, sondern muss alles ertasten.
 
Hallo Christoph,

danke für den Bericht. Ich habe auch schon mal überlegt, wie das genau gehen mag, da ich evtl. nochmal mit einem etwas längeren Masten testen wollte.
Ein Spiegel könnte hilfreich sein. ;)

War der Mast jetzt tatsächlich schief und wenn ja, konntest Du ihn dann gerade platzieren?

Viele Grüße,
Roland
 
War der Mast jetzt tatsächlich schief und wenn ja, konntest Du ihn dann gerade platzieren?

Nein, ich denke, der ist schon gerade. Am Mastfuß sieht jedenfalls alles in Ordnung aus. Die Position zu vermessen ist aber schwierig, bei den gekrümmten Flächen.

Was ich aber gefunden habe, war ein etwas verbogener Zahn am großen Kettenblatt. Vor ein paar Tagen ist wieder einmal die Kette alle paar Umdrehungen auf das kleine Blatt gesprungen; wahrscheinlich war das die Ursache. Ich kann mich erinnern, dass sich einmal ein Steinchen zwischen Kettenblatt und Schutzring verklemmt hatte. Wahrscheinlich hat der den Zahn verbogen. Gesehen habe ich das erst, als ich den Ausleger vor mir gesehen habe - da unten im Dunkeln und in der Entfernung sieht man so etwas nicht.

Trotzdem hat die Kette die Tendenz, auf das kleine Kettenblatt zu wollen. Und auf einer Strecke bergab, mit rauem Asphalt und ein paar Schäden, springt mir die Kette regelmäßig komplett ab, auch ganz ohne zu treten. Das ist vielleicht besser jetzt mit der Elastomer-Federung, die ich in den letzten Tagen eingebaut habe. Bin also noch mit Tuning beschäftigt. Aber sieht so aus, dass ich am Wochenende ein Stück mit der Euro-Tour mitfahren kann.
 
springt mir die Kette regelmäßig komplett ab, auch ganz ohne zu treten
Kann ich nur beobachten, wenn noch kleine Pedalbewegungen dazu kommen. D.h. auch bei üblem Rütteln komme ich ohne Abwurf drüber, wenn ich mich drauf konzentriere, die Füße absolut ruhig zu halten.
So richtig kann ich mich gar nicht mehr an die Federn erinnern. ;) Der Federweg ist zwar kürzer geworden, dafür besser ansprechend. Wenn es aber heftig kommt, dann knallt es doch ganz schön.

Viele Grüße,
Roland
 
Am Fuß des Auslegers befinden sich zwei Rillenkugellager (anscheinend Typ 6805, 25x37x7 mm)

Das hatte mich ja gewundert, weil Kugellager dort konstruktiv keinen Sinn ergeben. Von Beyss habe ich jetzt erfahren, dass es für sie die einfachste Lösung war - Kugellager sind vorhanden, ein Gleitlager hätten sie erst anfertigen müssen.
 
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