Hallo,
gestern hatte ich wieder mal Gelegenheit aerodynamische Test unter Extrembedingungen zu testen und damit auch ein paar Fragen in die Runde - dabei denke ich auch an die Milan-Fahrer. Einen neuen Faden wollte ich dazu jetzt nicht eröffnen, weil es im Grunde primär um K/Ks geht.
Testaufbau:
Aktuell teste ich mit rauer Oberfläche. Hierzu habe ich Haarspray und feinsten Sand verwendet. "Behandelt" wurde von mir die Spitze, die Laufradabdeckungen und beide Seiten ca. ab den Schultern bis zum Heck. Das Ganze ist mit Wasser relativ leicht wieder zu entfernen.
Überlegungen:
- Die Rauigkeit an der Spitze soll bewirken, dass sich ein Art Luftpolster bildet, in die das Fahrzeug eintaucht und die Mikrowirbel durch die Karosserie dann sortiert werden. Andere Lösungen wären Vorflügel oder Stördraht. Dies soll Störungen und Instabilitäten die bereits an der Spitze entstehen reduzieren.
- Die Rauigkeit der Radkappen soll durch ein entstehendes Luftpolster verbessern helfen, dass nicht so viel Luft in die Radkasten eindringt. Im Nachdenken über die gestrige Fahrt scheint es mir, dass durch die Löcher im Quertunnel (für die Lenkstangen) tatsächlich weniger kühle Luft auf die Hüftknochen blies. Das spüre ich teils recht unangenehm.
- Die Rauigkeit nach hinten soll bewirken, dass die Luft auf keinen Fall mehr laminar wird. Falls das so ist, reißt die nämlich total leicht ab, wird turbulent, und verändert ständig die Druckverhältnisse, die durch die wechselnden Strömungen am hinteren Fahrzeugteil entstehen. Das macht ungeheuer viel Unruhe im Geradeauslauf, lässt sich aber erst ab 65 km/h und schneller richtig deutlich beobachten.
Da ich alle 3 Änderungen auf einmal gemacht habe, lässt sich das Ergebnis nicht in Teilbereiche aufteilen. Ich habe da zu wenig Zeit, jede einzeln ausgiebig zu testen und mir schien es sinnvoll, mit der Kombination zu beginnen.
Testergebnis:
Das Fahrzeug lief sofort auch bei hoher Geschwindigkeit deutlich ruhiger. Die Unruhe fiel auch bei ruhigem, windstillen Wetter auf. Jetzt war erst mal keine Unruhe zu spüren. Auch überholende oder entgegenkommende Autos und v.a. LKW machten sich deutlich weniger bemerkbar. Die Fahrdaten kann jeder
über facebook auf trainingstagebuch einsehen.
Gestern nach dem Start auf der Alb gab es zackig Wind im Angebot. Auch wenn sich die Oberflächenströmung spürbar verbessern lies, das Fahrverhalten dort wirft doch wieder einige Fragen auf. In Kombination mit dem Wind war das Überholen der LKW doch ziemlich kritisch, v.a. wenn dies in Abfahrten war, wo ich über 55 km/h gefahren bin. Man sieht ja auch am Straßenrand, wie extrem Druckwellen vor bzw. Wirbelschleppen hinter LKW sein können. Diese waren wirklich extrem stark und turbulent. Die heftigste Situation war ein entgegenkommender LKW, in dessen Sog sich unmittelbar ein überholender anschloss. Ich dachte echt, dass ich jetzt gleich fliegen gehe.
Frage speziell an die Milan-FahrerInnen:
- Wie erlebt ihr solche extremen Bedingungen - Wind + überholende/entgegenkommende LKW? Der Milan wird ja grundsätzlich für seine guten Seiten/Schrägwind-Eigenschaften gerühmt.
- Läuft der Milan da immer noch total ruhig? Trifft das auch auf so extrem wechselnden Druckverhältnissen zu?
- Hängt das auch mit meinem Systemgewicht zusammen - mit allem vllt. 90kg?
Fakt ist, dass mir bei der hohen Geschwindigkeit die Lenkung immer noch zu empfindlich ist und ich mir jetzt konkret Lösungen überlegen muss. Im Rennen mag die Panzerlenkung Vorteile bringen, im Alltag bezweifle ich das eher.
Sobald Zeit ist, werde ich Material besorgen und als nächsten Schritt über ein facelifting nachdenken. Also weniger bei mir, als beim Ks.
Obwohl.
Viele Grüße,
Roland