Erfahrungen Kettwiesel-Tandem-Betrieb

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Moin zusammen!
Wir haben heute erstmalig ein längeres Stück mit dem Kettwiesel als Tandem zurückgelegt (zwei Wiesel gekoppelt plus Anhänger).
Dabei ist uns aufgefallen, dass das Treten für beide sehr schwer ging. Es fühlte sich so an, als würden wir immer gegeneinander treten. Auffällig ist auch, dass der unrunde Tritt recht deutlich durch das Gespann zu spüren ist. Also die Bewegung in Längsrichtung ist schon recht deutlich vorhanden.
Wer hat ähnliche oder andere Erfahrungen mit dem Kettwiesel-Tandem-Betrieb gemacht?
Auf dem Rückweg haben wir die Wiesel wieder getrennt und es war für beide deutlich leichter und angenehmer zu fahren.

Grüße
Heiko
 
AW: Erfahrungen Kettwiesel-Tandem-Betrieb

Hallo Heiko,

einen runden Tritt sollte man sich beim Tandemgespann schon angewöhnen, dann fährt es sich aber recht angenehm. Seinen Sinn erfüllt es aber nach meiner Meinung nur, wenn beide Fahrer recht unterschiedlich stark sind und so der Stärkere den Schwächeren mit ziehen kann. Zwei gleich starke Fahrer fahren, wie ich finde, getrennt komfortabler.

Grüße,
André
 
AW: Erfahrungen Kettwiesel-Tandem-Betrieb

Ja, das flotte Fahren als Tandem ist enorm kräftezehrend. Dabei spielt der Fahrbahnbelag die entscheidende Rolle. Auf Schotter (an sich schon trike-ungeeignet) geht per Gespann buchstäblich gar nichts mehr; bei Berg-Erklimmungstouren spürt man jeden Tritt der Hinterfrau als Längsschwingung. Eigene harte Tritte "zerren" am Beharrungsvermögen des Tandempartners, man verschleisst sich daran. Wir haben uns nach schönen Versuchen vor anderthalb Jahren radmäßig wieder getrennt. Mit den Kindern hingegen ist das Tandemfahren eine Wucht. Vor allem ist es total streßfrei.
 
AW: Erfahrungen Kettwiesel-Tandem-Betrieb

Ja, das flotte Fahren als Tandem ist enorm kräftezehrend.
Ist das eine Eigenart des Wieseltandems?
Ich bin noch nie ein normales oder Liegerad-Einspur-Tandem gefahren. Treten die Probleme da nicht auf?

Grüße
Heiko
 
AW: Erfahrungen Kettwiesel-Tandem-Betrieb

Beim "normalen" Tandem sind die Pedale ja oft fest gekoppelt, damit man gleichzeitig "arbeitet".
Ich schätze, das ist notwendig, um ohne viel Training "rund" zusammen zu arbeiten.

Vielleicht gibt es hier ja Tandemfahrer, die beides mal gefahren haben, gekoppelte Pedale und "unabhängige" ???
 
AW: Erfahrungen Kettwiesel-Tandem-Betrieb

Auch wenn ich nicht unbedingt vor (sonsiger) Tandem Erfahrung strotze:
Sind beide Antriebe synchron gekoppelt, ist es am effizietesten, weil sich kaum etwas aufschaukeln kann. Ein runder Tritt ergibt sich fast von alleine. Sind jedoch beide Antriebe voneinander entkoppelt und jeder Antrieb geht auf sein eigenes Rad, können durch ungleichmäßiges Treten schnell Schwingungen in das Fahrwerk eingebracht werden, die sich aufschaukeln können. Je weicher das Fahrwerk (durch Federung oder schwingendem Rahmen), desto stärker spürbar. Beim Kettwieselgespann schwingt das Hauptrahmenrohr schon recht stark, doch noch viel stärker die Gabel, zumal das Steuerschaftrohr dafür viel zu kurz ist. Weil die Schwingungen den Tretimpulsen nacheilen, ist es auch sehr schwer, den Tritt aufenander zu synchronisieren, weshalb es besonders wichtig ist, das beide um einen möglichst runden Tritt bemüht sind.

Grüße,
André
 
AW: Erfahrungen Kettwiesel-Tandem-Betrieb

Hallo,

Wir sind seit 4 Wochen Besitzer eines Kettwieseltandems, vorne mit Rohloff und Differenzial, hinten mit XT 27 Gang. Bis jetzt haben wir mit viel Spaß ca 300km damit zurückgelegt. Nachdem kurzer Eingewöhnungsphase gehtś jetzt richtig gut. meine Frau ist begeisterte Mad Max-Fahrerin, wenn Sie alleine unterwegs ist:) Selbst nach so kurzer Zeit wollen wir das Gespann bei unseren Touren nicht mehr missen. Von Aufschaukeln haben wir noch nix gemerkt. Selbst an langen, gemässigten Steigungen liefś ruhig. Genial ist die Rohloff. Nächste Tour geht in den Pfälzer Wald Hm fressen. Bin mal gespannt. Wir waren gestern 78km in 3:45 reiner Fahrzeit unterwegs. Gut, Belag war nicht schlecht und wir sind beide Konditions mässig nicht schlecht drauf. Kräftezehrend ist ein dehnbarer Begriff. Ich denke das hängt immer mit der Verfassung des/ der Fahrer ab. Ich kann z Bsp. hohe Wattzahlen über einen langen Zeitraum fahren. Meine Frau tritt eher eine höhere Frequenz .Jeder tritt das was er kann. Man(n) spürt aber schon wenn hinten mehr Watt getreten werden, darf Sie ja auch :)da ich praktisch ein neuer Triker bin und die Muskeln erst umgestellt sein wollen. Das ist übrigens etwas das ich total unterschätzt habe. Mit RR und MTB komme ich so auf 5000km/ Jahr aber triken ist was anderes.
Mit meinem Kettwiesel bin ich voll zufrieden, läuft ruhig, liegt gut in den Kurven, dreht fast auf dem Teller, grüßt bei jedem Schlagloch die Bandscheiben:mad: und man braucht ein gutes Augenmass. da ist das Mad Max unschlagbar ;)
Ich wollte zwar ein schnelles, leichtes Trike wie Vortex2, Catrike oder am besten eine Windcheeta, und was hab ich: ein Altersgerechtes Trike mit dem ich genauso nass geschwitzt und zufrieden heimkomme wie mit einer Rennsemmel.
Und nächstes Jahr geht's mit Tandem und Hänger nach Sardinien den südlichen Teil umrunden.
Grüße aus der Pfalz, makost
 
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