Drängelgitter Alternativen

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Hallo,

Das die Umlaufsperren wenig sinnvoll sind, steht außer Frage, aber außer Schranken sehe ich keine echte Alternative und die kann man mit Liegern/Trikes/VMs oft einfach unterfahren (die früher oftmals verbauten "Zäune/Gitter" unter den Schranken gibt es wohl aus Sicherheitsgründen auch nicht mehr) , was auch nicht Sinn der Sache ist.

Ich möchte den Thread über den Unfall mit dem Trike am Bahnübergang nicht kapern ( www.velomobilforum.de/forum/showthr...it-einer-Umlaufsperre-an-einem-Bahn%FCbergang ), finde aber, dass man durchaus über die Beschaffenheit von Schienenkreuzungen mit Radwegen diskutieren sollte. Vielleicht kann man brauchbare Resultate auch irgendeinem Bauamt oder so vorlegen …
Dass die Drängelgitter auf den Radwegen den Radfahrern den Spaß am Radfahren nehmen ist wohl nicht nur den Liegeradlern bekannt. Grund des Problems ist, dass man mehr damit zu tun hat, sein Fahrrad durch das Labyrinth zu wuchten als sich auf den Schienenverkehr zu konzentrieren.
Die Frage ist also, wie kann man Radfahrer dazu bringen, anzuhalten oder sehr langsam zu werden, ohne dass sie sich mehr Sorgen um ihren Lack als um ihr Leben machen müssen? Mein Vorschlag: Ich war mal auf einem Elbdeich unterwegs, der Weg darauf mit Betonplatten ausgelegt, die genau so groß waren wie der Radstand meines Fahrrades. Wenn beide Räder gleichzeitig um die gleiche Höhe gehoben werden, bremst es doppelt so stark ab, als wenn nur ein Rad gleichzeitig ein Hindernis überwinden muss.
Ich wäre deswegen dafür, die Drängelgitter bundesweit abzuschaffen und durch Bodenwellen zu ersetzen. Abstand: 100cm (was ist das statistische Mittel aller Radständen?) Höhe: 7-10cm Steigung: 2×35°. Mittig kann gern noch ein oder zwei Poller stehen, sodass zwei Durchgangsbreiten von 1m zur Verfügung stehen. Der Poller sollte aber bitte nicht auf Lenkerhöhe von UPs enden, etwas höher sein und oben mit einer Halbkugel abschließen.
Die doppelte Bodenwelle verhindert auch, dass geschickte ein Bunnyhop darüber machen. Um das zu schaffen, müsste man über 2,5m weit springen und das schaffen nur die wenigsten bei sehr hohem Tempo.

Ist mir grad so eingefallen,
wie denkt ihr darüber?

Viele Grüße,
hering
 
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Da wäre jetzt wieder die Frage, was der Fußgänger auf Radwegen zu suchen hat …
 
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von Bodenwellen (aka Drempel) halte ich genausowenig wie von Umlaufsperren. Fahr da mal mit wenig Bodenfreiheit (VM) drüber :dagegen:.

Das einzig akzeptable sind ausreichend geräumige Verschwenkungen. Dazu reicht es den Abstand der einzelnen Teilgitter der Umlaufsperre einfach in ein paar Meter mehr Abstand als üblich gesetzt werden, so dass man auch mit Anhänger am VM mit reduzierter Geschwindigkeit durchfahren kann.

Gruß,

Norbert
 
AW: Drängelgitter Alternativen

Ich denke mich zu erinnern, daß diese Bodenwellen in den Niederlanden auf Radwegen, die irgendwelche Fahrbahnen kreuzen anzutreffen sind (aber ohne Poller). Ich weis nicht ob überall, aber zumindestens habe ich sie letzten Sommer an der Küste nördlich von Den Haag so gesehen. Funktioniert tadelos. Aber die Holländer sind in Bezug auf Radwege sowieso mindestens 50 Jahre vorraus.

EDIT: Ok mit einem sehr tiefen VM könnte es evtl. Probleme geben.
 
AW: Drängelgitter Alternativen

...dazu sollte erstmal festgehalten werden was denn der SINN der Drängelgitter ist: jemand der auf den Bahnübergang zuläuft/ Fährt soll mit an Sicherheit grenzender Warscheinlichkeit so auf ein Hindernis treffen, das ihm bewusst wird, da da Gefahr droht.. ich denke dabei vor allem an Kinder und Blinde.. Sobald du die Abstände so änderst, das man auf gerader Linie durchkommt ohne anzustoßen, ist das nicht mehr gegeben und wird vermutlich abgelehnt... Daher auch keine Klang oder Lichtzeichenanlagen, denn die könnten Blinde / Gehörlose "überlaufen"....

wird ein Hartes brot zu kauen sein, das auszuräumen, ohne für VM/Trikes unüberwindbare Mechanische Hindernisse zu schaffen die nicht auf eine automatische Schranke hinauslaufen.....

Querrillen auf dem Boden würden es für Blinde (mit Stock) vielleicht noch klar machen, aber da renenn Kinder einfach drüber...

Gruß Axel
 
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Da wäre jetzt wieder die Frage, was der Fußgänger auf Radwegen zu suchen hat …

Vielleicht ist der Fußgänger ja eigentlich Radfahrer und sucht nur sein Ventil, welches er gerade verloren hat?

So wie ich das verstehe sind die meisten dieser Übergänge für Fußgänger gedacht, und Radfahrer müssen/sollen eigentlich schieben.

Betongittersteine auf den Boden, so das man nicht gedankenlos drüber latschen kann, zusätzlich vielleicht eine Art auffälliger Torbogen oder Ähnliches? Ich weiß es nicht, ich passe an Bahnübergängen immer tierisch auf.

Liegt wohl an meiner Kindheit, ich mußte/wollte häufig mit raus zum Bergen. Oft hatten die Rettungskräfte die Überreste menschlicher Existenz noch nicht aus dem abzuholenden Stahlklumpen befreien können. Auch habe ich schon selbst erlebt, wie jemand überrollt wurde. Ich ging direkt neben der Bahnstrecke. Ich glaube, solche Bilder formen den Instinkt.
 
AW: Drängelgitter Alternativen

jemand der auf den Bahnübergang zuläuft soll mit an Sicherheit grenzender Warscheinlichkeit so auf ein Hindernis treffen, das ihm bewusst wird, da da Gefahr droht.. ich denke dabei vor allem an Blinde.. Sobald du die Abstände so änderst, das man auf gerader Linie durchkommt ohne anzustoßen, ist das nicht mehr gegeben und wird vermutlich abgelehnt... Daher auch keine Klang oder Lichtzeichenanlagen, denn die könnten Blinde / Gehörlose "überlaufen"
Hmm?? Ich bin kein Fachmann, aber das kann ich mir nicht so richtig vorstellen... ich glaube nicht, dass die Drängelgitter speziell auf Blinde zugeschnitten sind und Klang oder Lichtzeichen gibt's nicht, weil das schlicht zu teuer ist (eine bahntechnische Sicherung ist teurer als eine Fußgängerampel).

Ich denke, die Drängelgitter sollen so eine Art "Stoppschild mit erzwungendem Halt/Stillstand sein" und es gibt bestimmt sinnvolle Alternativen, die einen zu einer kleinen Geschwindigkeit zwingen, Zwang zum Halten dürfte anders schwierig sein.

Es ist und bleibt leider so, dass höhengleiche Bahnübergänge verdammt gefährlich sind und technische Sicherungen a) teuer sind und b) auch nicht 100% vor Unfällen schützen.

Ich weiss nicht, wie ich mich als Verantwortlicher entscheiden würde, wenn ich nur die Wahl zwischen "Übergang für Fußgänger/Radfahrer mit Drängelgitter" oder "kein Überweg und lange Umwege" hätte?

Aber wenn es wirklich gute und sinnvolle Alternativen gibt, wäre das große klasse!
 
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..ich sagte ja nicht das es "Speziell" auf Blinde abzielt, aber das könnte einer der Faktoren sein..
 
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Sind nicht sowieso mittlerweile fast alle Bahnübergänge für Radfahrer und Fußgänger mit Licht- und Tonanlagen ausgestattet? Ich dachte auch, da gabs mal so ein Gesetz …
Jedenfalls wären damit die Blinden und Gehörlosen „gesichert“ und alle anderen profitieren auch davon. Ich sehe halt nicht ein, dass Übergänge so sehr auf wenige Behinderte abgestimmt werden, dass selbst normale Radfahrer (im sinne von nicht Liegeradelnd) die Einrichtung nicht nutzen können.

Leider fällt mir außer den Bodenwellen mit Poller auch nichts besseres ein. Man müsste es so machen wie in Japan, wo nichts die Bahnlinie kreuzt, aber dann kommen die Planer wieder auf so glorreiche Ideen wie hier in Tübingen, wo der Radweg entweder an einer Fußgängerbrücke oder einer Unterführung endet – natürlich beide ausschließlich mit Treppenstufen …
 
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..nicht gleich auf die Menschen mit Körperlichen Einschränkungen einprügeln.. das war eine VERMUTUNG von mir, das die Drängelgitter vor allem solch ein Ziel verfolgen... Und es muß unterschieden werden, ob das eine Kreizung der Banhlinie für Autos oder "nur" für Unmotorisierte Menschen ist.. die für Autos sind Mittlerweile fast alle beschrankt (gab's auch mal anders..) bei den Banhkreuzungen wo Autos nicht fahren können/dürfen wird anscheinend großflächig auf jedwedes High tech verzichtet...
 
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Na ja, in NL werden diese Wellen hauptsächlich angelegt um "Brommer" (Mopeds) zu bremsen - die Wellen, die ich hier in der Umgebung kenne, kann ich mit dem Up auch mit >30km/h überfahren - aus dem Sattel gehen reicht. Mit dem Lieger habe ich's noch nicht probiert. Und in der Tat, die VM-Fahrer sind da nicht so gut drauf zu sprechen...
 
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Die Frage ist also, wie kann man Radfahrer dazu bringen, anzuhalten oder sehr langsam zu werden, ohne dass sie sich mehr Sorgen um ihren Lack als um ihr Leben machen müssen?
Genau so, wie man PKW-Fahrer dazu bringt, anzuhalten oder sehr langsam zu werden: Z201, 205, 206, 274 etc.. Auf keinen Fall mit Metallverschlägen, oder anderen Unsinnigkeiten, die immer auch die Aufmerksamkeit vom bevorrechtigten Querverkehr ablenken.
So etwas
IMG_0419.jpg
ist in meinen Augen schon ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr und zeigt, das viele Verkehrsträger das Rad lediglich als Freizeit- und Sportgerät, nicht aber als Verkehrsmittel betrachten.

Die Idee, abgeschrägte Bordsteine und Pfähle in den Weg zu stellen, halte ich für ebenso abwegig wie die über den Weg gespannte Klaviersaite..


Gruß aus Münster,
Christoph
 
AW: Drängelgitter Alternativen

Halo ihr Lieben,

Überlegungen zur Verbesserungen gibt's schon, guckt mal hier!

Ich erinnere mich außerdem, dass viele Verantwortliche jetzt schon beim Neuanlegen von Umlaufsperren darauf achten, dass diese als sog. "Offenes Z" angelegt werden: im von mir zitierten Dokument auf der Seite 5 die Abb. b und c. Der Effekt: die Umlaufsperre erfüllt ihren Zweck, aber es ist genug Platz, um mit Dreirad, Rollstuhl, Gespann oderwasauchimmer leicht zu passieren.

Schöne Grüße,
Thomas
 
AW: Drängelgitter Alternativen

Mal so nebenbei: Gerade heute auf dem Heimweg wäre ich fast in eine Oma reingefahren, die damit beschäftigt war, sich aus dem Drängelgitter zu befreien (nachdem sie die Schienen sicher überquerte) und dabei komplett vergaß, auf den Radweg zu schauen, auf den sie gerade auffuhr.

Was spricht eigentlich dagegen, auch an Fußgänger- und Radwegquerungen Schranken zu bauen? Oder stellen wir die Frage andersrum: Warum gibt es für die Autofahrer Schranken und nicht nur Licht- und Akustiksignale? Eine Rote Ampel hätte an einem Bahnübergang genauso Gültigkeit wie sonst auch und wer sie missachtet … tja, selber schuld. Aber darum gehts mir ja nicht, Schranken erhöhen die Sicherheit ja definitiv, irgendjemand träumt immer. Auch bei den Fußgängern. Oder er wird abgelenkt. Durch Drängelgitter oder ähnlichen Hokuspokus.

Ich trau mich garnicht so recht, meine Vermutung zu äußern, aber eine Tonne Blech macht schon ordentlich Schaden an so einem Triebwagen … und so weiter …

Fazit: Ich wäre dafür, jeden Bahnübergang zu beschranken.
 
Ich kenne im Ruhrgebiet eine Stelle, die ist dermaßen eng, das man kaum rum kommt. Ist man dann auf den Gleisen, geht es in die zweite Runde. Das ist echt fies bis lebensgefährlich.

Lösungen sind da schwer. Schranken sind eine Lösung.
 
AW: Drängelgitter Alternativen

Die beste, aber wohl auch teuerste Variante dürften fahrbare, rollstuhlgerechte Über- oder Unterführungen sein, so daß es keine echten Kreuzungen mehr gibt.

Von den sog. Drängelgittern halte ich persönlich noch weniger als nichts; Fußgänger gehen, wenn nur irgend möglich, eh drumherum, "normale" Radfahrer schaffen es zumeist, die Teile fahrend zu bewältigen, doch Radfahrer mit Kinderanhänger, Rollstuhl- bzw. Handybikefahrer, Liegeradtriker oder auch Leute mit Tandem werden meist total ausgebremst.

Da sind Schranken, es wurde bereits genannt, die einzigst brauchbare Lösung; die gibt es bei uns übrigens für Draisinenfahrer, die entlang des Schienenstranges einige Straßen queren. Da heißt es dann stets; anhalten, Schranke hochkurbeln, Straße queren, anhalten, Schranke herunterkurbeln, weiterfahren.
 
AW: Drängelgitter Alternativen

Hat jemand Piktogramme (schwarz/weiß) von
-Kinderanhängern
-Rollstuhlfahrrädern
-Tandems
-Liegerädern
-Velomobilen
mit den Worten "euch wollen wir hier nicht, dafür verbauen wir Steuergelder, Ihre Stadt xy" wäre das ein ein schönes Zusatzzeichen an Drängelgittern.

Gruß
Chris*Laminiergerät vorhanden*toph
 
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