Die letzten beiden Jahre bin ich mit der Cobra in Spaichingen gefahren, Lieger sind dort sehr willkommen und es ist eine wirklich tolle Veranstaltung, wie auch dieses Rennwochenende in Öschelbronn. Nach dem Bergzeitfahren am Samstag am Sonntag die 1000 m und als krönenden Abschluss die Stunde.
Erst mal für die 1000 m Aufwärmen, mangels Platz auf der Strecke (dort läuft das Rennen bereits) zu Fuß im Infield. 1000 m sind zwar nicht meine Disziplin, aber man will ja trotzdem ein anständiges Ergebnis einfahren. Viele Fahrer, die ich beim Warm-Up beobachte, fahren sehr hoch, über der roten und teilweise auch über der blauen Linie. Da sticht besonders Jürg Birkenstock raus, der eine extrem ruhige Linie recht dicht an der schwarzen fährt. Beeindruckend sauber und sehr schnell! Ich darf dann als letzter ran. Charly gibt mir Starthilfe und ich bin mit dem Start zufrieden. Für meine Verhältnisse komme ich gut weg. Sobald ich auf Speed bin, kommt mir das Tempo sehr hoch vor. Ich werde nach oben getrieben, kann aber unter der roten Linie bleiben. Am Ende bin ich zweiter nach Jürg und habe die schnellste Runde gefahren
. Ich bin sehr zufrieden mit diesem Ergebnis bei meiner schwächsten Disziplin.
Nachdem die Velomobile ihre Stunde beendet haben, gehe ich zum Warmfahren für die Stunde auf die Strecke. Nach ein paar Runden platzt mir in der Steilkurve unvermittelt der Vorderradreifen. Ich stürze und ziehe mir Tapetenchäden an Unterarm, Gesäß, Bein und Knöchel zu. Ich komme liegend erstmal nicht aus dem Pedal raus. Als ich dann endlich stehe, stehe ich etwas neben mir. Ich wechsle ein bisschen wie in Trance meinen Vorderradreifen und bekomme Hilfe angeboten, kriege es aber nur so halb mit (sorry an der Stelle für meine abwesende Art). Mit dem frischen Reifen gehe ich dann wieder auf die Strecke und sofort an den Start. Nach dem Startschuss geht Matze gleich an mir vorbei. Jürg und er legen ein gutes Tempo vor, ich fahre mich im Windschatten warm. Als wir bei einer Überrundung weit oben fahren müssen, nutze ich den Höhenunterschied bis unten auf die Ideallinie, um nach vorne zu fahren und das Tempo zu verschärfen. Der Blick in den Rückspiegel nach einer Runde überrascht mich: niemand da. Also durchziehen und möglichst schnell einen Rundengewinn rausfahren. Etwa neun Minuten nach dem Start kann ich den Rundengewinn abschließen und befinde mich in der glücklichen taktischen Situation, mir die Spitze von hinten anzusehen und aufzupassen dass niemand versucht, sich zurückzurunden ;-). Dabei kann ich mich etwas schonen und genügend Kräfte sammeln, um vor Ablauf der halben Stunde noch eine weitere Runde raus zu fahren. Dafür ein paar Runden mit 58 bis 62 (Realgeschwindigkeit) fahren. Danach geht es "nur" noch darum, aufzupassen, dass keiner sich zurückrunden kann. Das Tempo mit Matze ist jedenfalls hoch genug, um nicht noch eine Runde rausfahren zu wollen ;-).
War echt ein tolles Wochenende mit tollen Rennen auf einer tollen Bahn. Vielen Dank an den RSV Öschelbronn, Edgar und Arnold für die super Orga und die schönen Rennen. Ihr habt eine der besten Veranstaltungen im Liegeradkalender auf die Beine gestellt! An der Stelle auch vielen Dank an Regula Birkenstock für die medizinische Erstversorgung nach dem Rennen.
PS: Der Reifenplatzer wurde durch einen Materialfehler im Reifen verursacht...