Die Ernüchterung folgte dann, als ich mir die andere Seite anschaute
:
Nach einer kleinen Stärkung in Form einer Pizza ging es also an die andere Seite.
Irgendwann, geraume Zeit später ist das Werk vollbracht und es müssen wieder Lösungen gefunden werden; da hatte selbst Krischan einige Fragezeichen auf der Stirn. Das Ersatzrohr passte nicht in die nun freigelegte Mitte. Es fehlen einige Millimeter. Nachgemessen, das Rohr hat exakt 40 mm, nur der Innenraum ist zu klein. Wir entschieden uns für die Lösung "rohe Gewalt" und biegen die Enden leicht auseinander. Dabei war wirklich ganzer Körpereinsatz gefragt und zwischendurch dachte ich schon, da bricht was ab, aber Krischan war tiefenentspannt. Mithilfe eines Holzhammers ließ sich das Rohr dann gut sitzend einarbeiten. Das Zuschneiden des Rohrstücks ist mit einer Bandsäge schnell gemacht, wenn man sie zu bedienen weiß (also nicht von mir
). Auch den seitlichen Versatz haben wir zurechtgebogen, da das Laufrad nicht mehr ganz mittig saß.
Das Schweißen übernahm Krischan, ich assistierte, so gutes ging. Faszinierend zu sehen, wie es funktioniert und ich habe nun eine Ahnung, warum das nicht ganz so leicht ist. Das Schleifen der Stellen habe ich dann wieder übernommen, wobei ich im Umgang mit der Trennhexe noch nicht gut geübt bin:
Ich finde den Look vom polierten Edelstahl übrigens gar nicht übel. Hat beides irgendwie was; wie das ursprüngliche Material behandelt wurde, weiß ich aber nicht.
Apropos Laufrad: Da gerade in der Werkstatt ein anderes Laufrad repariert wurde, kam auch dieses in Krischans Hände. Auf den Spruch "so ein paar Speichen sind ja schnell getauscht" folgte erst mal etwas Ernüchterung; der Zahnkranz sitzt bombenfest. Einmal rutschte Krischan gar ab (sah schmerzhaft aus
), aber der Ehrgeiz war geweckt. Schlussendlich klappte das dann doch. Tatsächlich waren alle acht Speichen anrasiert, davon nur eine komplett durch. Die gut ausgestattete Werkstatt hatte glücklicherweise einige Speichen in der ungewöhnlich großen Länge, wenn man etwas längere Nippel benutzt. Nach dem Einsetzen bleibt ein Loch frei und dann wurde uns auch klar, warum die Speichen so lang sind: Das Rad ist vierfach gekreuzt, was auch Krischan nicht oft sieht. Wir setzen also noch eine neunte Speiche ein. Danach wird das selbstgebaute Tensiometer ausgepackt und Krischan zentriert das Laufrad in wenigen Minuten perfekt ein.
Als ich mich auf den Weg mache, ist es später als geplant, aber neben dem Rahmen ist sogar schon das Laufrad komplett fertig. Wow! Das hätte ich nicht gedacht. Die Zeit ist gefühlt nur verflogen und ich konnte eine Menge lernen. Tatsächlich ist das total einfach (aber nicht leicht!). Und sooo schlecht ist es um meine handwerklichen Fähigkeiten, glaube ich, gar nicht bestellt (
@Krischan bitte korrigier mich, wenn ich Mumpitz erzähle
). Der Tag hat mir gut gefallen, ich konnte sehr engagierte Menschen kennenlernen und durfte sogar ein paar Meter auf der Grille fahren; das Anfahren klappte mangels Übung nicht allein, aber einmal in Schwung ging es wie gewohnt. Ebenfalls eine kleine Runde konnte ich auf dem Hoppla-Rad (?) drehen, dieses Rad mit dem nicht mittig eingespeichten Vorderrad (Gab es hier dazu nicht einen Faden?). Total spaßiges Gefährt, sehr ungewohnt, alleine durch Gewichtsverlagerung zu beschleunigen, aber irre spaßig!
Was zeitlich nicht mehr passte: Die angesprochenen Verstärkungen aus #3. Diese würde ich in Bälde anfertigen, wenn der Freund mit der gut ausgestatteten Werkstatt wieder gesund ist. Macht es Sinn, auf der Unterseite an der "Knickstelle" noch ein weiteres Blech einzufügen?
@jensNBG erwähnte, dass nur mit den seitlichen Verstärkungen Risse auftreten könnten. Was habe ich da an Optionen?