Brevet Berichte 2024

Mein Frühjahrs-Klassiker, Bombenwetter und zwei weitere Lieger: @jensNBG und @dbuebersee. Jens, kamst Du gut durch? Hab die gar nicht mehr gesehen im Ziel. Dagmar: Schön wars!

Gestern mit der Zr angereist, heute das Brevet. Gestern Abend erklärte mir Jens, Brevet bedeutet "Prüfung". Das hatte was von einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung. 0,75l Kaffee in der Thermoskanne am Rad befestigt, hinten auf der Einarm-Schwinge, noch hektisch aufs Klo, gleich gehts los. Komme ich zum Rad, das noch in der Turnhalle steht: ne riesen Pfütze leckeren Schweizer Kaffee unterm Rad, im Schuh, im Helm...., oh man!
Die Trinkblase muß reichen! Provisorisch am in einer modifizierten Bauchtasche am Sitz befestig, gab auch diese nach 20km den Geist auf, da der Reifen ein Loch in den Trinkschlauch geschliffen hat.

Anfangs bin ich mit @jensNBG gefahren, der ließ mich dann ziehen. An der Strecke machte ich halt bei @Paff , der mich für ca. 100km mit seinem Bülk begleitetet. Für mich bedeutete das Speed pur. Da verzichtete ich heute gerne auf die die optionalen 659 hm auf den Pfänder.
So auf Speed getrimmt, gabs fast keine Fotos, nur dies eine von Schloß Wartensee auf den Bodensee:
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Nach ca. 220km und 1050 hm kam ich völlig platt nach 9 Std 50 min ins Ziel. Kaum steh ich in der Senkrechten, wow, was ist das: schwindelig, weiche Knie, ohje.... erst mal wieder hinsetzen. Hat sich mit dem leckeren Abendessen, das gereicht wurde, gleich gegeben.

Mit den Eindrücken des Tages und Endorphinen im Hirn legte ich mich noch mal in die Horizintale und Radelte gemütlich heim.
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Overall ca. 260km :). Jetzt freue ich mich aufs Bett!
 
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Jou, das war ein tolles Erlebnis! Ich startete etwas früher als @Daniel und klemmte mich zuerst mal an ein Rudel Aufrechtfahrer. Bei den ersten leichten Anstiegen ließ ich sie ziehen und hatte aber nen guten Pace bis Friedrichshafen. Dort wartete meine Aufrechtfahrerfreundin Thea auf mich und zog mich unvermindert weiter. Am Rohrspitz gab es dann eine schöne Pause mit Pommes und Tiramisu. In Rheineck stolperten wir dann über @Daniel und @Paff , die uns aber bei der gegebenen Bergwertung zum Schloss Wartensee davonzogen. Bis Kreuzlingen fuhr Thea noch mit, den Rest kurbelte ich unermüdlich alleine vor mich hin. Kurz nach 18:00 war ich dann auch da, nach etwas mehr als 9:20 h für die insgesamt 217 km. Und ein breites Grinsen, was nicht mehr weg geht,
 

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"Ein Ausflug in die Eifel", 300km mit ARA Niederrhein

Die Wettervorhersagen waren -vorsichtig formuliert- durchwachsen, ein Blick auf Webcams zeigten die Höhenlagen der Eifel überzuckert. Und so kam es, dass nicht ganz so viele Teilnehmer wie sonst zu dem Gedenkbrevet an Claus antraten, so ca 80 Randonneure. Diesmal keine Liege und kein weiteres Velomobil, was aber auch klar war, da ja alle im Kino waren.20240420_073759.jpg
Ich fuhr mit Haube, die Temperaturen sollten einstellig bleiben und auch bei den häufigen Schauern ist das angenehmer, und erstmals mit einem richtigen Fahrradnavi statt mit Handy.
Nach der Ansprache und dem pünktlichen Start kassierte ich die letzte Startgruppe schon auf den ersten Kilometern, die ersten 100km waren flach. Auch einige Fahrer der ersten Startgruppe holte ich ein, aber weil der Track immer wieder durch verwinkelte Wohnviertel führte waren wir unterm Strich gleich schnell, was aber auch unerheblich ist, denn an den Steigungen würden sie mich eh wieder überholen. Die erste Kontrolle war der Dreiländerpunkt D/B/NL, der gleichzeitig der höchste Punkt der Niederlande ist. Und so war es nicht erstaunlich, dass es kräftig bergauf ging, immerhin bis zu 12%. Hier überholten mich viele Mitfahrer, da ich erbärmlich langsam wurde. Aber ich hatte mir vorgenommen mich nicht zu hetzen, und so zog ich oben lange Klamotten an und gönnte mir ein Eis, da mir unter der Haube recht warm geworden war. Dass die anderen Mitfahrer etwas irritiert waren ist verständlich, war die Temperatur im Graupelschauer auf nur noch 2Grad gefallen, bei starkem Wind.20240420_133644.jpg
Weiter ging es stets auf und ab zur zweiten Kontrolle in Eupen, nun in Belgien mit belgischen Straßenqualitäten, die dafür sorgen, dass mir bei 50kmh der Frontdeckel fliegen geht, ist aber nix passiert. Kurz über einen Ravel (natürlich mit Aufsetzen an einer Kante) und schon kam Eupen in Sicht. Ich gönnte mir als freie Kontrolle eine Pommes vor dem Zentrum und machte dabei eine kurze Pause, danach ging es weiter mit dem steten Auf- und Ab. Über die Staumauer der Wesertalsperre (ja, wirklich, Weser, nur halt nicht DIE Weser) und am Stausee entlang versperrten Schranken die Durchfahrt, also Aussteigen. Schon bald danach kam der Vennbahnradweg in Sicht, mir bekanntes Geläuf. An der 3.Kontrolle, ein Bahnhofscafe ohne Bahnhof,gibt es für mich Kuchen, stilecht im alten Waggon, sehr schön.20240420_165021.jpg20240420_163649.jpg Von nun an ging es zurück nach Norden, noch ein paar Steigungen, aber weitestgehend flach. Die anderen Randonneure haben jetzt starken Wind (50kmh?) von vorne oder leicht seitlich, kein Vergnügen. Ich bekomme mehrfach Probleme mit dem Abspringen der Kette von der Umlenkrolle, fummele sie wieder drauf, warum ist mir (noch) ein Rätsel. Das kostet richtig Zeit, vor allem da es bereits Dunkel geworden ist.
Ein Randonneur hält an und erkundigt sich nach meinem Wohlbefinden, wir kennen uns sogar! Er hatte mich letztes Jahr fast 180km ins Ziel geleitet, nachdem meine Navigation ausgefallen war. Wir schwätzen kurz, er stemmt sich seit 100km alleine gegen den Wind, weil seine Mitfahrer aufgegeben haben. Wieder geht es durch verwinkelte Wege, alles finster wie im Bärenar***, ohne Fernlicht wär das echt schäbig zu fahren. Einmal muss ich durchs Wasser, es kommt etwas herein, erreicht den Sitz aber nicht.

20240420_211734.jpg Zunehmend kämpfe ich mit Sodbrennen und an einer Imbissbude muss ich noch Wasser kaufen, 4,5L hab ich am Ende getrunken. Und so wird es fast halb zwölf bis ich ankomme. Umziehen, alles ins Auto werfen, Gulaschsuppe bei Moni. Es sind nicht mehr viele Fahrer auf der Strecke, und für die, die noch einige Stunden im kalten Wind fahren wird es kein Zuckerschlecken.

Fazit: Das entspannteste Brevet bisher, ich habe mir Zeit gelassen. Zum Dank tut nichts weh. Mit Navi fahren war toll, endlich mal keine Probleme mit dem Thema. Nur das Gefummel mit der Kette hat hart genervt.

Und weil es uns natürlich interessiert: der Hochradfahrer vom 200er ist angekommen, und das nicht als Letzter. Und hat das Rad sogar selbst gebaut...
 
Moin @Zapfo,
Danke für den schöne Bericht.
Erinnerungen werden wach, war seinerzeit mein erster 300er

Ist der Stich runter nach Simonskall nicht mehr dabei?

Gute Erholung!
 
Ja, eine schöne Runde durch interessante Gegenden, hat mir gut gefallen. Bei Simonskall gibt es irgendwie langfristige Straßenbauarbeiten (kriegte ich bei der Suppe so nebenbei mit), weswegen es da eine Änderung gab.
 
300er "Benelux Gipfel" von Bonn Venusberg aus am 20.04.24
über die höchsten Erhebungen von den Niederlanden, Belgien und Luxemburg.

Ja, da hätten wir ja fast mit @Zapfo am Drielandenpunt ein Gipfeltreffen machen können. Wir, @batfink , @Faltradritter und ich haben uns auch nicht ins Kino verkrochen - sondern am Sa um 4 Richtung Start auf dem Bonner Venusberg gekurbelt und nach fast 24h non-stop outdoors nach einem erinnerungswürdigen Brevet wieder heim gekommen.

Um 5:45 gelang es den Organisatoren vom RCB leider nicht, die Schließanlage am Unisportgelände zu öffnen. Das mitgebrachte Frühstück und Startunterlagen wurden dann vor dem Tor ausgeteilt und ich zumindest hatte eine Stunde Vorkühlzeit, - wenigstens noch ohne Regen. Der kam dann schnell, als wir um 6:30 endlich losfuhren. @batfink leitete uns durch Endenich um die VM-untauglichen schmalen Passagen herum, um im nassen Lechenich dann den erste Schlauch zu wechseln.

Quer durch Düren und Aachen wäre nicht meine bevorzugte Strecke gewesen, Samstags gings aber und zwischendurch ja der schöne An- und Abstieg zwischen Düren und Schevenhütte.
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11:45 dann von Vaals den Drielandenpunt erklommen und auch vor dem Labyrinth K1 erledigt, wo @Zapfo das Foto oben geteilt hat. Der Regen hat aufgehört, @Faltradritter gönnt sich dünn und kurz bekleidet ein Eis:LOL:

Die Abfahrt runter nach Gemmenich mit schönen Aussichten ist nur zu kurz, aber unter läuft es einen Moment eben und glatt, bevor der Track in einer Linkskurve rechts in einen rumpeligen und verdreckten schmalen Wirtschaftsweg abbiegt. Da bin ich schon vor 14 Jahren vom Niederrhein aus vorbeigefahren - es gibt da wirklich schönere und gute Wege - aber manche scheinen eine Brevetkultstatus wie bei Paris-Roubaix zu besitzen. Insofern war die kurz darauf folgende steile abfalende Rumpelstrecke schnell wieder im Kopf und jetzt nicht mehr überraschend.

Dann folgte mit dem RaVel 39 wieder ein Zückerchen, auf dem man das Gerumpel umfahren hätte können. Nach dieser Erholung fanden wir uns plötzlich auf einem felsigen ausgewaschenen Klettersteig mit partiellen Schlammstücken, in denen die Traktion gegen Null ging. Igendwie gelang es mir, mit Kette vorne auf dem 70er @Faltradritter zu folgen, während @batfink wohl zu leicht war und aussteigen musste. In dem Moment setze noch ein heftiger Hagelschauer ein und oben musste der Sitz erstmal enteist werden.
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Runter ging es dann in einen überschwemmten geschotterten Hohlweg, der sich wohl irrtümlich in den Track geschummelt hatte, wie die Veranstalter später versichert haben (war vielleicht eine lebensrettende Notlüge). Ich war jedenfalls froh, dass das Wasser auch wieder so schnell schnell abgelaufen ist wie rein und ich nicht in einer Untiefe in unumkehrbare Schlagseite geraten bin.
Wir sind dann von Westen an der Gileppe durch Limbourg und dann den langen gut ausgebauten Anstieg Richtung Jalhay am Stausee der Gileppe vobei geklettert, den Anfang von gut 500 Höhenmetern am Stück zum HighEnd von Belgien. Oben im hohen Venn kommt die Sonne raus und immer mehr Schnee glitzert im weiten Venn, zum Schluss sogar noch ein paar Reste auf der Straße. Rennradler, die früher oben waren, berichten von heftigem Schneesturm mit Hagel und beängstigend geringer Sicht.
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Wir können oben bei K2 am Signal de Botrange in der Sonne sogar fast etwas Wärme tanken und eine Verpflegungspause einlegen.
@Faltradritter setzt ein paar Bilder in die heimische Brevet-Threema-Gruppe ab und erhalten noch willkommenen motivierenden Zuspruch!

Auf der schnellen Abfahrt sorgt eine sich ausklinkende Schubstange der Panzerlenkung bei @Faltradritter für einen kurzzeitig wieder erhöhten Adrenalinpegel. Der Verschleiß war zwar schon bekannt, aber jetzt hatte sich auch der Sicherungsdraht oder Splint verabschiedet. Gut, dass wir alle Pannen ohne Regen hatten - und für zumindest wieder eine redundante Lenkmöglichkeit haben wir wieder ein Stück Draht unter den ausgeleierten Kugelkopf gesetzt.

Bis in den Abend sind wir dann über verschiedene RaVels - auch einen von uns entfernten Teil der Vennbahn, den ich noch nicht kannte - gecruist und je näher wir der luxembourgischen Grenze kamen, desto glatter die Pisten. Leider hatte @batfink um den Dreh ein kleines Tief - als es wieder aufwärts ging. Aber das kennt wohl jeder Brevetfahrer - und die ermutigende Erfahrung, dass irgendwann der 2. Wind kommt. So hat sie sich auch nicht beirren lassen und ist stetig weitergekurbelt. Bei längeren Anstiegen ist jeder dann meist sein Tempo gekrochen. Mit 70 auf 40 ergab sich bei mir eine gewisse Mindeststeigrate, um nicht im statischen Beindrücken zu enden.
Aber wir waren nie weit auseinander und brauchten im Pannenfall nie allzuweit zurückrollen;).
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Beim Kneif "the top of Luxembourg" war hier am südlichsten Punkt der Runde an einer Tanke K3. Die beiden anderen haben dort noch Lebensmittel nachgetankt. Bei der Frische hatte ich erst ein Kölschglas Wasser zu trinken gebraucht und auch noch ausreichend Essvorräte im VM. Wir waren aber um 18:30 nur noch eine halbe Stunde vorm Zeitlimit, das beim eBrevet ja wohl unerbittlich programmiert ist. Aber was soll's, die Runde ist bis jetzt cool.
Für die nächste Kontrolle in knapp 70 km an der Urftbrücke in Söterich lese ich 22:30 als Limit.

Also weiter in ein weiteres Highlight der Runde - den RaVel entlang der Our. Leicht bergab schlängeln wir uns durch ein leeres Tal an bewaldeten Hängen in der Abendsonne - bis es dann wieder stetig aufwärts Richtung LosheimerGraben an der deutsch-belgischen Grenze auf 680 Meter geht und langsam dunkel wird - und leider Regen einsetzt.
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An der Grenze / WeißerStein wollten wir uns überlegen, dem zackeligen Track gut 20 km zu K4/Söterich zu folgen oder auf der Bundesstraße über Gemünd glatter aber 10 km länger zu fahren. Wir schätzen die Chance, Söterich vielleicht noch im Limit zu erreichen auf der kürzeren Route etwas höher ein und irgendwie fahre ich jetzt mit der dunkelsten Funzel und verregneter Brille vor ;-) Ich meine, @batfink s etwas Straßennäheren Track zu folgen, nehme aber noch den ersten offiziellen Shortcut, der aber nur von oben 2dimensional betrachtet kürzer ist.
In steilen Serpentinen winden wir uns auf schmalem Wirtschaftsweg in ein dunkles Tal und ich kann die Begeisterung meiner Mitfahrer ob dieser Führung im Rücken spüren und nehme auf der anschließenden steilen Rampe hinauf etwas Reißaus:LOL:.
Oben richtet @Faltradritter sein ratterndes Kettenrohr und glücklicherweise sind wir wieder auf der Straße und haben Söterich nicht mehr weit voraus, bis mein DFxl anfängt, leicht zu schlingern. Hinten fast platt, versuche die letzten 3 km vorsichtig runterzueiern und erreichen 22:28 K4. Beim schnellen Einchecken zeigt sich dann, dass wir noch bis 23:30 Zeit hätten.
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Mit @Faltradritter haben wir schnell den Tubeless Reifen auf einer Seite von der Felge und in die restliche Milchpampe einen Ersatzschlauch mit viel sandigem Dreck reingezogen und nach dem 2. Aufpumpen (beim ersten hatte sich das Ventil aus einem Conti(!)Schlauch rausgedreht) war der Mantel auch rundum auf dem Hump - und @Faltradritter war das erste Mal seit ich ihn kenne kalt, hat sich sogar bemüßigt einen Buff aufs Haupt zu setzen - hat im Dunkeln auch keiner ein Foto gemacht ;).
In Anbetracht der widrigen Sicht im windigen Regen haben wir uns dann entschieden, die Bundesstraße den ausgesuchten Wirtschaftswegen vorzuziehen. Die letzten 20 km im Kerngebiet unserer Mittwochsrunden kamen mir im Dunklen ziemlich unbekannt vor, gut, dass @batfink sich auch im Dunklen hier zurechtfindet. Meine Brille ist nach dem ständigen Wischen mit nach jeder Panne schmutzigeren Fingern auch nicht so hilfreich. Noch Standardstrecke durch den Kottenforst und wir sind um 01:15 im Ziel - bis 1 wollten sie es besetzt halten. Tja, Zielbier verpasst - aber einen spannenden und harten Brevet zusammen gemeistert.:giggle::love:

Und es hat aufgehört zu regnen - wir machen die finalen Fotos und schließen den Brevet auch elektronisch ab. PeterFs gleißendes Licht kommt noch an und er berichtet uns auch von Pannen und heftigem Schneesturm am Botrange - er, der 700 km auf dem Yukon Arctic Ultra 700 km bei bis -40°C auf dem Fatbike durch den Tiefschnee und wohl diesen Winter am Polarkreis geradelt ist.
Nach kurzer Abkühlphase trollen wir uns jeder auf dem kürzesten Weg nach Hause. Meins erreiche ich um 3:15, eine heiße Suppe und warme Dusche und ab ins Bett und Ausstrecken ...

Vielen Dank an die Mitfahrer und @Faltradritter für die Bilder hier. Das gemeinsame Bestehen dieses Brevets war herausfordernd und hat mich mal wieder durch die verschiedenen unterschiedlichen Landschaften und ländertypischen Unterschiede verblüfft. Gegen Ende hatte ich zwar noch Nachfragen aus der Gruppe gesehen - Antworten halbblind auf dem nassen Display mit Autokorrektur hätten aber womöglich Besorgnisse oder scheinbar erforderliche Rettungsaktionen ausgelöst;). @batfink hat uns dann aber unmittelbar nach dem Zieleinlauf zurückgemeldet.
Gut hat auch bei dieser frischen und feuchten Witterung der Wärmehaushalt funktioniert, 2 lange Unterhemden und ein kurzes Trikot mit Weste, um den Hals und auf dem Kopf je ein Buff waren gut und ausreichend, bei Regen noch einen Latz aus einer ehemaligen Regenjacke geschnitten, Schaumdeckel nicht notwendig.

PS.: Als ich 2 Tage vorher die Schläuche aufgepumpt hatte, schliff es hinten kreischend. Da kündigte sich schon ein nicht so schneller Brevet an.
Von 75 Angemeldeten, sind 40 gestartet und rund 30 ins Ziel gekommen. Auf dem Up war es wohl auch noch eine höhere Hausnummer - nach der velomobilen Erfahrung für mich auch zu hoch.:)
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«Border Bash Aargau», 318 km/4400 Hm, audax-suisse.ch

Wie der coole Brevetname vermuten lässt, ging es in diesem doch recht hügeligen Brevet von letzten Samstag einmal rund um den Kanton Aargau. Wir starteten in der tiefstgelegensten Gemeinde des Kantons (Kaiseraugst, 270 m). Der höchste Punkt (Geissfluegrat, 908 m) sollte natürlich ebenfalls angefahren (sprich angelaufen) werden, doch dazu kam es in unserem Fall nicht (aber dazu später).

Offizieller Startort war Baden, es konnten aber auch frei an einigen ausgewählten Bahnhöfen auf der Strecke gestartet werden. Nach einem Videobeweis zu Helm, Warnweste, Licht und Ersatzlichter erhielt man vom Audax-Papi die Starterlaubnis. An den Checkpoints war dann jeweils Selfie Time, um den Nachweis zu erbringen, dass man an ihnen auch tatsächlich durchkam.

Ich hatte das Vergnügen, mit meiner Tochter unterwegs sein zu dürfen. Wir fuhren schon zwei Mal eine 200er-Runde, so bot sich das 300er-Brevet als nächster Schritt an. Fürs 400er-Brevet in einem Monat hat sie sich noch nicht entschlossen, aber ich denke, das wird schon. Das ist nämlich auch im Inland und hat verhältnismässig weniger Höhenmeter, ist also nicht allzu furchterregend.

Aber zurück zum Start: Nach tagelangem fiesen Wetter mit Schnee begann der Samstag mit einem kühlen, aber sonnigen Morgen. Nach kurzer Aufwärmfahrt zum Bahnhof Kaiseraugst begannen wir unsere Runde um 7 Uhr morgens. Es ging dem Rhein entlang aufwärts, kurz auch auf der deutschen Seite, bis Kaiserstuhl zu unserem ersten Checkpoint (für die am offiziellen Startort gestarteten der letzte) auf der Rheinbrücke.

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Lustige Episode #1: Nach etwa zwei Stunden kamen wir am Rand eines kleinen Ortes an einem grossen Sonnenschirm vorbei, darunter stand eine Zapfanlage und zwei nette junge Typen. Wir stoppten neugierig und erfuhren, dass sie heute «Männertag» hätten und einfach ausprobieren wollten, was so passiert, wenn sie Getränke und Imbiss an der Rheinveloroute anbieten würden. Wir zwei waren die ersten, die anhielten, entsprechend enthusiastisch war die Begrüssung. Tochter guckte zwar kritisch auf die Uhr, aber so eine Gelegenheit liessen wir uns dann doch nicht entgehen. Auf eine Viertelstunde kommt es ja auch nicht darauf an (kam es auch nicht, aber dazu später). Wir wiesen die beiden darauf hin, dass gegen Abend noch 60 weitere Teilnehmer:innen vorbeikommen werden. Nach kurzem Schwatz, Kaffee und Rivella (noch kein Bier für uns) gings vergnügt weiter.

Nach 90 km kamen wir ins ausgestorbene Brevetheadquarter in Baden, tranken etwas und tauschten uns kurz mit dem Audax-Papi aus. Anschliessend auf den südlichen Juraausläufern war die Sicht auf Zürich und die Alpenkette beeindruckend. Es war Föhnlage, was meist gute Fernsicht bedeutet, aber für uns in diesem Fall auch Gegenwind bis zum südlichsten Punkt der Runde. Der zehrte etwas bei Tochter.

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Lustige Episode #2: Bei der nächsten Pause nach dem anstrengenden Gegenwindstück wollte Tochter eigentlich ihren vorher gekauften Fertigmilchreis futtern, aber o weh! – ich hatte nach dem Kauf dummerweise beide gegessen. Normalerweise kaufe ich von diesen kleinen Packungen immer gleich zwei Stück, und schwupps, aus lauter Gewohnheit waren plötzlich beide weg. Tochter nahm es mir nicht übel und Ersatz liess sich bald auftreiben.

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Wir radelten nach unserem Rhythmus gemütlich weiter, und als es abends dann richtig dunkel war, und die Zahl der kreuzenden Füchse steil anstieg, kommt …

… Lustige Episode #3: Tochter merkte plötzlich, dass sie nicht wusste, wie sich auf ihrem ausgeliehenen Wahoo die Beleuchtung anstellen liess. So im Dustern sah sie rein gar nichts mehr darauf. Aber egal, wir fuhren eh zusammen und überhaupt, etwas später fror das Gerät völlig ein, machte keinen Wank mehr und hatte auch den Track nicht aufgezeichnet (passiert das eigentlich öfters? Mein Garmin Etrex ist immer zuverlässig).

Da um die Mitternacht Tochter nicht mehr ganz so energetisch unterwegs war und der letzte grosse Anstieg zum höchsten Punkt des Kantons noch bevorstand, ausserdem die vielen Hügel und die Müdigkeit langsam begannen, ihren Tribut einzukassieren, entschieden wir, in Aarburg abzubrechen und enterten um 01.37 Uhr in Olten den Zug nach Hause. Zufrieden hörten wir dem singenden Ausgangsvolk im Abteil hinter uns zu und liessen die Eindrücke der landschaftlich superschönen Strecke nochmals vor dem inneren Auge passieren.

Am nächsten Morgen genossen wir ein mehrstündiges Frühstück, bevor ich mich auch wieder auf den Heimweg machte. Das Fazit dieser Ausfahrt fällt sehr positiv aus: Tochter weiss jetzt, dass sie auch 300 km ohne Beschwerden und Wehwehchen fahren kann – wenn es nicht so viele Höhenmeter hat, sogar in der Brevetzeitlimite. Und unsere Räder bewährten sich einmal mehr. Dabei hätte Tochter so gerne bei einer Panne ihre Mini-CO2-Pumpe getestet, aber auch ihre dünnen 25-mm-Reifen bewältigten die 10% Schotterstrecken klaglos.
 
BRM 600 Groningen (Saxenros)
Sollte das vorletzte große Trainingsevent vor der großen Sommertour werden: mit An und Abreise nach Groningen gut 800km in 2 1/2 Tagen, aber flach.
Der Vogel ist ja ,endlich! Wieder einsatzfähig und manche Dinge sind neu: Tiller gekürzt auf Bülk-Maß, wohin mit den Amstetten? Wir effizient ist der Generator jetzt wirklich? Klappt das mit dem Biwakieren?

Ich hatte mich für die Nacht vor dem Start günstig bei "Natuurcamping de Helleborus" am Stadtrand von Groningen einquartiert und fand das total sympathisch und nett! Super Frühstück hatte ich schon gelesen, Anne ein fantastisches Abendessen bekam ich auch noch und was für eine Portion!
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Hab mich dann beim Frühstück mit Marlon (?) aus Hamburg etwas festgequatscht und auf einmal waren wir spät dran.

Hinterreifen nachpumpen, er fährt dann schon mal. Und dann klingelt das Handy: die Nachbarin von Rügen: der Keller in meinem Haus steht unter Wasser. Hausmeister, Handwerker ....

Als ich am Startpunkt war, war ich da alleine.

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Pim getextet, das ich doch starte und die Antwort bekommen, ich könnte ja die Brevetkarte abgreifen, wenn ich ihn überholen, Trikot von Randonneurs.NL
Am Stauwehr an der Grenz nach D stand er dann und übergab mir das Ding.
Ab in die VeMoBag, die ich tags vorher angebracht hatte- sehr praktisch und sehr guter Zugang zum Handy unterwegs! Leider hielten die Kleber, erst von einem Fidlock, später auch vom oberen Klettstreifen.

Schönes Wetter war erst mal. Schöne Gegend, im Fehnland,wer noch nicht da war, weiß nicht, was flach ist. Und nicht alle gelben Felder sind Raps, es gibt auch Tulpen.

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Irgendwo im Nirgendwo stand Lenin dann mit großer Pose herum, warum nur?

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Zur ersten Kontrolle erwacht ein Kaffeedurst, in Jemgum gab es :nix, aber in Bingum ein Café, nur noch Platz im Garten, die frühstücken da alle.
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Den Hinterreifen noch mal nachgepumpt (nächstes mal wird blieb doch nachgefüllt, bestimmt!).hat dann bis zum Ende ohne schwammiges Fahrgefühl gehalten.
Um Leer herum, da wäre ohne Umweg nichts zu beißen gewesen.
In der Geest wurde es dann etwas welliger und zog sich zu. Immer auf den Regenbogen zu zu fahren kann nicht immer gut gehen.
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In Wildeshausen war Stadtlauf, die Pause also etwas laut.
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Dann kam das Wetter
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In Hoya beim Pizzablitz eine gut gelaunten, nass Randonneur getroffen.
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Die zweite Hälfte der Gyrospizza würde dann mein Frühstück werden.

Gute, verkehrsarme Route nach H-town. Das Niedersachsenross vor der Uni war nicht angestrahlt und die Route dort kompliziert, also erst einmal vorbeigefahren
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"wird damit nicht übersehen?" Nachts jedenfalls nicht.

Um den Rückweg bis Nordhorn am Sonntag zu schaffen wollte ich noch ein Stückchen weiter, Neustadt am Rübenberge lief noch, danach wurde ich müde und hab mich vor Loccum 20m von der Straße in den Wald gepackt.
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Um 5 sah es wieder gut aus, erholt fühlte ich mich auch, die Pizzareste beim Einpacken mit Saft aus der Trinkblase runtergespült und kurz vor 6 weiter.
 
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Der Track hatte jetzt in vielen Orten so merkwürdige Umwege drin :unsure:

Die kamen alle an den Bäckereien vorbei :giggle:

In der erste geöffneten gab es freie Auswahl für den Tagesproviant, aber weder Kaffee noch Toilette.

Im übernächsten Ort dann Kaffee und Kuchen zum dritten Frühstück und Zugang zur Toilette durch die Hintertür (es darf ja niemand mehr durch die Backstube gelassen werden) Randonneursparadies.
Es lief nicht schlecht, mit den letzten 100 vom Ziel nach Hause im Hellen sollte wohl klappen.

Letzte Kontrolle in Dörpen, schon fast wieder heimische Gefilde. Zur Feier ein Eisbecher

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Mit nicht wenig Likörchen, da hatte ich beim Bestellen nicht aufgepasst. Aber lecker.

Als ich wieder startete war vor mir kein weißes Kaninchen, aber ein gelbes a7( oder doch ein gut erhaltenes df?) krieg ich den. Nein.
Aber es gab auf einmal so einen leisen schmerzlos Druck im Brustkorb. 200W wurden anstrengend.
Beim nächsten Halt mal die Uhr bemüht: Anzeichen von Vorhofflimmern, sch...

Damit kam ich noch gut ins Ziel, in Groningen
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lecker Süppchen, netter Schwatz und bin nach Hause aufgebrochen. Zunächst auf dem Track rückwärts.
Am Ortausgang kam mein Freund und Trainer mit kleinem Gruppetto entgegen ("Du siehst aber gut aus!") Da hab ich noch nicht widersprochen. Unterwegs wurde es dann zäh. 200W waren echt nicht mehr schön und mein Fokus konzentrierte sich aufs weiterfahren.

Also man muss auch mal vernünftig sein.
In Stadskanal auf halber Strecke die Liebste angerufen, mich abzuholen, in der Zeit was leckeres gegessen.

Hab das jetzt ein paar volle Arbeitstage sacken lassen.

Das Rad ist so fit für Nordkapp-Tarifa, wie es sein kann, neue Reifen drauf und los.
Die Lösung mit dem Velogical und Forumslader gibt auch unter optimalen Bedingeungen die Energieautarkie nicht her.
Vom Trainingszustand wäre ich ebenfalls fit. Das Biwakieren war ok!

Mit dem erneuten Vorhofflimmern hat sich Aber meine Teilnahme erledigt.
Wie viel mehr als Rehasport für mich noch mal möglich wird, muss sich in den nächsten Monaten zeigen.

Macht es gut!

Passt auf Euch auf!

Geht die Dinger, die ihr irgendwann.mal machen wollt jetzt bald an!
 
Passt auf Euch auf!

Geht die Dinger, die ihr irgendwann.mal machen wollt jetzt bald an!
Danke für den Bericht und die guten Wünsche. Es ist schade, dass Dein Vorhaben nicht umsetzbar ist, aber gut, dass Du die Reißleine ziehst. Wir machen den Quatsch zwar alle gerne, aber deswegen ein Risiko einzugehen, das ist es nicht wert.
Ich wünsche Dir trotzdem noch schöne Runden, wenn auch nicht in XXXL-Ausführung.
 
Oh Mann, @Sturmvogel — wie schade. Was wäre da für eine tolle Sommer-Tour gewesen. Ich drücke Dir alle Daumen dass irgendwann wieder mehr als „Rehasport“ drin ist. Du hast ja so recht — nichts aufschieben!
Gute Genesung und hoffentlich bis bald.
 
Lieber Heiner, daß tut mir leid zu hören. Aber Du hast natürlich Recht mit Deiner Entscheidung. Gesundheit geht vor. Laß es Dir trotzdem gut gehen.
 
Heute war ich beim 300er Brevet vom ARA Ruhrgebiet, von Dortmund aus um Paderborn herum, durch Horn-Bad Meinberg, zum Hermannsdenkmal, und wieder zurück.
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Am Start begegnete mir Karsten (oder Carsten?), der dieses Custom-Carbon-MBB fährt (was er aber nicht selber gebaut hat), und den ich schon vom 200er Brevet von neulich kannte.
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Dann kam noch ein weiterer MBB Fahrer hinzu, nämlich @norfiets mit seiner Vendetta. Also hatten wir diesmal 3 MBB Liegen am Start, davon zwei Vendettas:
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Pünktlich um 8:00 ging es los. In der kleinen Gruppe, in der ich mich kurz nach dem Start befand, war dieser Fahrer mit seinem kleinen Hund, der wohl auch die ganzen 300 km mit dabei sein wird:
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Er war mit seinem Trekking Rad und dem Hund jedoch deutlich langsamer als die anderen und setzte sich schon bei der ersten kleinen Steigung ab.
Später begegnete mir auch noch dieses knuffige Tier:
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Die ersten 100km verliefen entspannt über kleine Nebenstrassen und gelegentlich auch reine Fahrradstrassen oder Wege die schön durch den Wald gingen. Um Paderborn herum fing dann das Mittelgebirge an, in dem alle Höhenmeter dieser Tour versammelt waren. Die Strecke ging durch viele kleine teilweise sehr reizvolle Ortschaften, und so verging die Zeit schnell bis zur 150km Marke:
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Von dort ging es dann bergauf zum Hermannsdenkmal. Dieser Berg war gar nicht so hoch, aber ziemlich steil, und mit 170km auf dem Tacho ist man ja auch nicht mehr so ganz frisch, so dass dieser Anstieg ganz schön hart war, nicht nur für mich. Vor mir war ein Rennradfahrer der an der Steigung immer kreuz und quer fast die ganze Strassenbreite einnahm. Ich fuhr vorsichtig ganz links an ihm vorbei. Oben am Denkmal war ich total geschafft, aber das obligatorische Foto musste sein:
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Ausserdem gab es dort (was viel wichtiger war), ein öffentliches Klo wo ich mein Trinkwasser auffüllen konnte.

Nach dem Herrmannsberg ging es lange bergab, und dann hiess es nur noch, die letzten 140km zurück nach Hause durchs Flachland ausrollen zu lassen. Auf dem Berg selber nieselte es kurz, aber dann war das Wetter bis kurz vor Schluss ziemlich schön. Was ich allerdings etwas blöd fand, war morgens östlich zu fahren, und abends westlich, also den ganzen Tag lang die Sonne im Gesicht zu haben. Streckenweise musste ich ständig eine Hand vor die Stirn halten um nicht geblendet zu werden. Vielleicht brauch ich eine stärkere Sonnenbrille.

Am späten Nachmittag kam der Gedanke in einer kleinen Ortschaft, dass ein Eis jetzt genau passend wär. Kurz darauf fand ich auch gleich eine Eisdiele und lies mich verwöhnen.
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Bei einer Pause hab ich noch dieses verwunschene Anwesen entdeckt:
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Mit neuer Energie (und nun wieder im Flachland) konnte ich für die letzten 100km nochmal richtig Gas geben. Erstaunlicherweise hab ich heute fast immer nur die gleichen 10 Leute gesehen, die also mehr oder weniger gleichschnell waren wie ich, und die ich in den Pausen immer wieder getroffen hab.

Die letzten 35km führten über eine Radtrasse bis zum Zielort. Dabei unterhielt ich mich mit einer jungen Frau, die erst seit drei Jahren Rennrad fährt, und direkt ins Ultracycling eingestiegen ist. Sie hat schon zweimal den Brelinger Berg mitgemacht, zuletzt mit 480km, und fuhr heute den 300er Brevet.

Kurz darauf traf ich dann wieder meine Gruppe vom Anfang, und wir fuhren die letzten 25km zusammen. Das Wetter war eigentlich den ganzen Tag lang super gewesen, bis auf einen kurzen Nieselregen für den es sich nicht mal gelohnt hatte, die Regenjacke rauszuholen. Erst auf den letzten 5 Kilometern fing dann der im Wetterbericht angekündigte Regen an, der uns dann zum Schluss komplett durchnässt hat.
Patschnass kamen wir in einer kleinen Fünfergruppe nach 310 Kilometern am Ziel an. Für ein gemütliches Bier war es zu kalt und alle waren durchgenässt, deshalb ging es für mich nur noch schnell nach Hause und in die Badewanne.

Insgesamt war es eine sehr schöne Tour heute und ich freu mich schon auf den 400er Brevet.
 
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