Kaufempfehlung für mein erstes Liegerad

Hallo,

die Rohloff überträgt in den Berggängen massiv Drehmoment auf die Schwinge und ohne Lockout wippt es ordentlich.
...
Wenn's Rohloff und Federung sein soll, wäre Zox eine gute Idee, da Fronttriebler.

das ist offenbar eine Frage der Rahmenkonstruktion. Ich bin ca. 30000 km meinen vollgefederten Kurzlieger Ostrad Presto mit Rohloff gefahren, und das ohne Kettenspanner, weil da überhaupt nichts wippte. Das Ostrad empfehle ich nur deshalb nicht, weil es dem TO vermutlich zu schwer ist und nur nach ganz selten gebraucht (wird seit über 10 Jahren nicht mehr gebaut) erhältlich. Das Aeroprojekt wird übrigens noch länger nicht mehr gebaut und ist aus meiner Sicht völlig ungeeignet für Feldwege.
Trikes würde ich bei überwiegendem Feldweganteil aus genannten Gründen auch nicht empfehlen.

Gruß, Klaus
 
Hallo Leute,

also erstmal herzlichen Dank für Eure vielen Antworten - ich bin echt begeistert. Ich kann jetzt leider nicht auf alle Kommentare eingehen, möchte jedoch noch einige Anmerkungen loswerden: Ich habe meinen Arbeitsweg glaube ich schlechter gemacht als er tatsächlich ist. Es wurde hier ja eingangs schon erwähnt, dass sich Geschwindigkeit und Komfort ausschließen. Genau das ist mein "Problem": Ich habe ein ungefedertes Cyclocross-Rad aus Alu und muss meine Reifen natürlich bis zum Anschlag aufpumpen um das maximale an Geschwindigkeit herauszuholen. Dann darf ich natürlich auch nicht meckern, wenn ich über einen schlecht geteerten und sehr huckeligen Radweg heize und mir die Unebenheiten sehr unangenehm gegen das Lenkrad schlagen.

Zu einigen Statements von Euch:

@Crimargia
Wolfundwolf kannte ich noch gar nicht. Das kommt aber für mich nicht in Frage, da ich leider keine Zeit für eine Fahrt in die Schweiz habe.

@Fanfan
Ich denke auch, dass es extrem wichtig ist, die tägliche Strecke vor dem Kauf mal mit dem Liegerad abzufahren - sofern es möglich ist.

@Haens
Eine SPM mit E-Motor käme für mich nicht in Frage, da ich mit den täglichen 30 Km Fahrrad fahren nicht nur Sprit sparen sondern auch etwas für meine Fitness tun möchte. Von dem Problem, dass man mit einem Liegerad nur sehr schlecht einen abgesenkten Bordstein hochfahren kann, habe ich schon öfter gelesen. Das ist ja schon ein echter Nachteil zu einem Up.

@Crimargia
Ist das Dein Rad? Bei der Farbe würde ich ja Augenkrebs bekommen ;-)

@carsten
Vielen Dank für Dein Angebot. Wenn die Roten nicht abgestiegen wären, wäre ich spätestens zum Fußball mal nach Bremen gekommen - dann hätte man das vielleicht verbinden können. Aber ich glaube ein Trike ist doch nichts für mich - macht bestimmt ne menge Spaß aber aufgrund des Gewichts wird die Beschleunigung bestimmt mühsam sein ..

Geschwindigkeit: Da muss man ja immer unterscheiden, ob man von der maximalen Endgeschwindigkeit oder der Beschleunigung spricht. Bei meinem Weg zur Arbeit komme ich immer mal wieder an einer Ampel, Kreuzung oder einer Weggabelung vorbei, wo ich die Geschwindigkeit stark reduzieren oder ganz auf Null gehen muss. Und ich denke, dann merkt man schon einen großen Unterschied ob man mit 5-7 kg mehr oder weniger unter dem Hintern beschleunigen muss um wieder Fahrt aufzunehmen. Da ist dann (bei meinem Weg) die Beschleunigung evtl. wichtiger als die maximale Endgeschwindigkeit.

Zum Thema Fahrradgeschäfte: Vom Jan Cordes habe ich auch schon gelesen - der scheint ja wirklich kompetent zu sein. Mein Grundproblem ist einfach, dass der Kauf eines NEUEN Liegerades extrem zeitintensiv ist - zumal wenn man wie ich noch gar keine Ahnung hat - und diese Zeit fehlt mir leider, da ich selbständig bin und 6-7 Tage die Woche arbeite. Auf der anderen Seite möchte ich natürlich nicht 4.000 EUR für ein neues Liegerad mit allen Schnick und Schnack inkl. Rohloff investieren um dann nach einigen Wochen / Monaten zu merken, dass ich eigentlich etwas ganz anderes haben möchte.

Die von Euch genannten Firmen Toxy, Challenge, Traix, Nazca, Bacchetta stellen garantiert tolle Räder her, welche sich vom Fahrstil teilweise bestimmt sehr unterscheiden.

Daher werde ich jetzt evtl. mal den Gebrauchtbike-Markt bei Ebay unter die Lupe nehmen. Vielleicht findet sich dort ja ein gutes Rad für 1.000 - 2.000 EUR, welches ich bei Nichtgefallen nach einigen Monaten wieder zu einem guten Preis (wenig oder gar kein Verlust) verkaufen kann. Dann wäre das Risiko gering.

Von daher erstmal vielen Dank für Eure Tipps, sobald es von mir Neuigkeiten in Sachen Liegeradkauf gibt, werde ich Sie hier rein schreiben.

Viele Grüße
canetti
 
Hallo canetti,

Von dem Problem, dass man mit einem Liegerad nur sehr schlecht einen abgesenkten Bordstein hochfahren kann, habe ich schon öfter gelesen.

Und die Aussage befremdet mich besonders in dieser Absolutheit immer wieder. Selbstverständlich kann man ordentlich abgesenkte Bordsteine auch mit Liegerädern befahren, bei schlecht abgesenkten habe ich schon von Todesfällen bei Aufrechtfahrern gelesen, und mancher Liegeradfahrer hat sich sicher schon mal neben sein Rad auf den Allerwertesten gesetzt. Und nicht abgesenkte Bordsteine sollte man eh nicht hochfahren, denn auf dem Gehweg hat man nichts verloren (außer zum Parken, und dann kann man auch auf der Fahrbahn absteigen). Mit dem Langlieger Ostrad Adagio kann man sogar nicht abgesenkte Bordsteine zügig überfahren, die geschobene Schwinge vorne steckt so etwas weg.

[/QUOTE]Daher werde ich jetzt evtl. mal den Gebrauchtbike-Markt bei Ebay unter die Lupe nehmen. Vielleicht findet sich dort ja ein gutes Rad für 1.000 - 2.000 EUR, welches ich bei Nichtgefallen nach einigen Monaten wieder zu einem guten Preis (wenig oder gar kein Verlust) verkaufen kann. Dann wäre das Risiko gering.[/QUOTE]

Quasi eine sehr ausgedehnte Probefahrt. ;)
Kennst Du die Angebote hier?
https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?forums/liegeraeder.13/

Gruß, Klaus
 
Wolfundwolf kannte ich noch gar nicht. Das kommt aber für mich nicht in Frage, da ich leider keine Zeit für eine Fahrt in die Schweiz habe.
Beim Kauf eines (so hochpreisigen) Liegerads kann man aber schon mal das ein oder andere verlängte Wochenende für Probefahrten einplanen. Einen netten Kurzurlaub sozusagen.

Gruß
Christoph
 
Unter den gebrauchten Liegeräder gibt es mehr Angebot als Nachfrage.
Leicht eins zu kaufen, wenn man das Geld locker machen will.
Nicht so leicht es wieder zu verkaufen.

Aber so als Kauftip fällt mir noch das Steintrikes Speedster fs ein.
Unter den gefedert en Rädern würde mich das am meisten reizen.
 
Zur Zeit fahre ich diese Strecke noch mit meinem ungefederten Cyclocross-Rad. Aufgrund des sehr starken Verkehrsaufkommens fahre ich ein Großteil der Strecke nicht auf der Straße sondern auf den parallel verlaufenden Rad- und Feldwegen. Die Radwege sind vom Zustand her eher durchwachsen - das bedeutet, dass ein Teil der Strecke mit meinem Cyclocross-Rad nicht wirklich komfortabel zu fahren ist - zum Teil harte Schläge gegen das ungefederte Bike.

Hi,
ich möchte hier mal in die gleiche Kerbe wie @exilwestfale hauen:
Wenn du die Strecke mit einem Crosser schon bescheiden findest,
dann kann ich mir kein Liegerad vorstellen mit dem du die Strecke mögen wirst.

Bedenke alle Erschütterungen gehen auf dem Lieger direkt über den Sitz in den Oberkörper.
Abfedern mit den Armen wie auf dem Up ist nicht.
Insofern geht eigentlich nur ein Rad mit Vollfederung, die sind aber zumeist langsam.

Große Räder haben den Vorteil, das sie über Hubbel besser drüber rollen als Kleine.

Insofern rate ich dir dringend die Strecke mit dem Wunschlieger Probezufahren.

Meine Arbeitsstrecke ist relativ langsam wegen Kurven und Radweg, ich habe aber nur kurze Rumpelstücke.
Ich bin dort mit dem Lieger(sportliches ungefedertes Modell) auf der Strecke
Ca 5min je Fahrstunde schneller als mit dem Crosser oder Fixi.

Räderwerk und Jan Cordes sind IMHO gute Anlaufstellen.
Radempfehlungen möchte ich keine aussprechen, das ist immer stark von den persönlichen Präferenzen abhängig.

Tschö
René
 
Hi,
ich möchte hier mal in die gleiche Kerbe wie @exilwestfale hauen:
Wenn du die Strecke mit einem Crosser schon bescheiden findest,
dann kann ich mir kein Liegerad vorstellen mit dem du die Strecke mögen wirst.
(...) Insofern geht eigentlich nur ein Rad mit Vollfederung, die sind aber zumeist langsam.(...)

weiß nicht ... mit dem Flux S-RX (vorne gefedert) fuhr ich eigentlich wie mit einem MTB und das recht bequem.
 
weiß nicht ... mit dem Flux S-RX (vorne gefedert) fuhr ich eigentlich wie mit einem MTB und das recht bequem.
Da sind halt die Ansichten verschieden.
Allein schon 'fahre ich wie mit dem MTB' kann ja schon viele Ausprägungen haben:
Für die Meisten ist MTB-Fahren nur in der Stadt rumfahren.
Ich zb nutze das MTB ausschliesslich wenn ich in den Wald fahre und dort dann so gut wie möglich nicht die Waldwege benutze.

Ist halt schwer einzuschätzen wie die Leute ihre Räder nutzen.
 
nun ja, ich meinte jetzt nicht "mit dem MTB 100 m bis zur Eisdiele cruisen" :)
Nein, ich wollte damit sagen, dass ich durchaus in recht unwegsamen Gelände, wo ich mit einem Rennrad oder auch einem Trekkingrad nicht mehr gut durchkäme, mit dem Flux noch gut durchkomme. ZB hier: 51°20'22.2"N 9°18'52.4"E
 
Ich fahre Zox20 und Dalli Shark. Beide aber nur auf der Straße. und am liebsten Überland.
In der Stadt und bei starkem Verkehr nutze ich ein Up. Die Übersicht ist einfach besser.
Wenn die Strecke für ein Cyclo-Crossrad nicht gut zu meistern ist, wird sie auf der Liege nicht besser werden.
Hinzu kommt, dass (zumindest ich) auf unbefestigten Wegen mit dem Up agiler und sicherer unterwegs bin, da sich besser das Gewicht verlagern lässt und die Füße schneller am Boden sind.
 
@Christoph S: Wo hatte ich denn geschrieben, dass ich sie empfohlen habe?
Die Empfehlung stand eher im Text deutlich zwischen den Zeilen: Für diese Zwecke doch eher KEIN Liegerad.
By the way: Ein Zox20s war das erste Liegerad, das ich mal Probe gefahren war. Und da hatte ich mich gleich wohlgefühlt. Das Dalli das erste, das ich mir gekauft habe.
 
Hallo,

ich habe noch mal eine Frage zur Reifengröße: Die Bacchetta Bikes gibt es (wie viele andere Liegeräder auch) wahlweise mit gleich großen Rädern oder mit kleinerem Vorderrad. Was ist der Vorteil eines kleineren Vorderrades? Mir fällt da nur ein, dass man wahrscheinlich etwas aufrechter sitzt und daher besser nach vorne bzw. den Fahrtweg einsehen kann. Oder gibt es noch andere Gründe die für ein kleineres Vorderrad sprechen?

Viele Grüße
canetti
 
Hallo @canetti ,

ich bin gerade über Deinen Thread "gestolpert" und habe beim Überfliegen gelesen, daß Dir die Bacchettas gut gefallen. Nun, ich weiß nicht, ob das Thema hier noch aktuell ist, aber vielleicht kann ich mit meinen paar Zeilen noch etwas sinnvolles beitragen.

Ich fahre mit großer Begeisterung auch eine Bacchetta - eine "Giro 26". Ich nutze sie aufgrund ihrer sportlichen Gene aber ausschließlich als "Sportrad" und meide holprige Fahrradwege.

Die Bacchetta würde ich als "sportlichen Tourer" einordnen, der aber aus meiner Sicht mit entsprechender Bereifung näher am Rennliegerad als an einem Tourenrad liegt. Der Netzsitz des "Giro" verleiht dem Fahrer schon ein gewisses Maß an Fahrkomfort, gleicht die fehlende Federung aber nicht komplett aus. Am wohlsten fühle ich mich mit der Bacchetta trotz recht komfortablen Netzsitz doch eher auf gut ausgebauten und breiten Straßen. Erst da kann die Bacchetta ihre Stärken voll entfalten.

Wenn Du solche Bedingungen auf Deinem Arbeitsweg nicht vorfindest, und Du über das Pendeln hinaus keinen sportlichen Einsatzweck für das Bike hast, würde ich Dir von der Bacchetta eher abraten.

Ich liebe meine Bacchetta und habe damit ungehreuren Spaß, aber als Pendel-Fahrrad wollte ich nicht auf sie angewiesen sein müssen.

Viele Grüße und viel Erfolg beim Kauf, sofern nicht schon geschehen.

Thies
 
Zurück
Oben Unten