MBB vorne gefedert - Verständnisfrage

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Moin,
viele Selbstbau MBB haben vorne eine Federgabel, aber auch die fertigen von Cruzbike.
Es geht um die, bei denen ein Rohr vom Lenker (meist mit Schelle befestigt) zum Tretlager und 2 parallele Rohre vom der Gabelende nach vorne zum Tretlager gehen.
Wenn hier das Vorderrad eintaucht, dann werden doch die 2 parallelen Rohre gestaucht, es sei denn irgendwo am Tretlager oder am Lenker wäre noch ein Lager, so dass sich eins Rohre mitdrehen könnte.

Wie ist das in der Praxis gelöst?

Danke
Geli
 
MBB = moving bottom bracket = Knicklenker, right?

Ich finde, da gibt's auch wirklich viele vorne ungefedert.

Dein Frage ist ohne Bild ein wenig schwer zu verstehen...
Magst Du ein Bild dazu einstellen?

Gruß, Harald
 
genau. es ist oben an der gabel beweglich und es ist am Tretlager beweglich oder die Kettenstreben sind flexibel, weil es einfach flache Carbonstreifen sind. Das gleiche hast du noch mal an der hinteren federung, da ist zwischen Sitz und der oberen Strebe ein Elastomer, Führung läuft über ein weiter oben befestigtes Blech, welches sich ebenfalls bewegen kann.
Ich find die Idee hinter den Rädern super und echt spannend, kann ehrlich gesagt überhaupt nicht verstehen, dass die hier auf so wenig resonanz stoßen. (außer bei dir), möchtest du dir evtl. eins kaufen?

Grüße
Michael
 
....möchtest du dir evtl. eins kaufen?
Bei denen, die man fertig kaufen kann, ist mir die Sitzhöhe zu hoch. Dass die so hoch sind, ist mir völlig unverständlich, denn MBB oder Knicklenker ist ja die einzige Möglichkeit auch für Kurzbeinige ein 26" oder 28" Vorderrad zu fahren.
Bleibt nur der Selbstbau.
Würde aber vorher gerne mal ein oder mehrere verschiedene MBB fahren, um zu probieren, ob das was ich mir davon verspreche auch wirklich zutrifft.

Gruß
Geli
 
Bleibt nur der Selbstbau.
Würde aber vorher gerne mal ein oder mehrere verschiedene MBB fahren, um zu probieren, ob das was ich mir davon verspreche auch wirklich zutrifft.

Wenn Konrads Rad fertig ist baue ich noch drei weitere als Umbau aus UPs. Dabei ist ein 24" Mädchenrad mit Alurahmen, ein Manufaktur-Mixte mit 28" und ein Rahmen eines Pedelec mit Federgabel. Nur in 20" hatte ich nichts Umbauwürdiges gefunden.
Da wir auch auf Treffen kommen wollen, kann ich mir gut vorstellen, dass es auch zu Probefahrten kommen kann.
Bei Konrads Ausleger sind die Aufhängungen übrigens auch gefedert um die Vordergabel nicht zu versteifen.

Gruß, Sebastian
 
Hallo SebHeine,

baust du die Ausleger selbst oder hast du eine Quelle für Cruzbike-Umbausätze?
Nachdem meine eigenen Versuche an der Stabilität gescheitert sind würde ich mit einem Umbausatz gerne noch einmal ein Klapprad umbauen.

Grüße Martin
 
Hallo Martin,
ich baue da selbst, oder probiere es zumindest. Hier läuft grade der erste Versuch aus Sperrholz, Stahl und FVK. Ob die weiteren Antriebsrahmen auch als Kastenprofile baue werde ich dem Urteil meines Testfahrers überlassen.
Gruß, Sebastian
 
Bei denen, die man fertig kaufen kann, ist mir die Sitzhöhe zu hoch. Dass die so hoch sind, ist mir völlig unverständlich, denn MBB oder Knicklenker ist ja die einzige Möglichkeit auch für Kurzbeinige ein 26" oder 28" Vorderrad zu fahren.

So ist es. Ich habe mal bei Cruzbike angefragt, ob es nicht möglich wäre, auf besonderen Wunsch eine 26'' Vendetta zu bauen. Das wurde verneint, aber ich könne ja einfach 26'' Räder nehmen, wäre bei einer Scheibenbremse ja möglich. Mal abgesehen davon, dass das nicht so genial aussieht und das Fahrverhalten wahrscheinlich nicht verbessert, bringt es auch nicht genug Absenkung und wenn ich noch kleinere Räder einsetzen muss, kann ich auch mit meinem Fujin weiter fahren.

Obendrein: Wenn ich ganz ehrlich bin möchte ich bei dem Preis auch etwas bekommen, was wirklich stimmig ist und nicht einfach nur zurechtgefrickelt ist.


Bleibt nur der Selbstbau.
Auch das ist so, allerdings kann ich nicht viel, was dazu beitragen würde, ein solches Projekt erfolgreich zuende zu bringen. :cry:
Im französischen Liegeradforum wurde mal eine "Luciole" vorgestellt, die jemand für seine Freundin gebaut hat. Den Bauplan habe ich hier irgendwo herumfliegen.

Würde aber vorher gerne mal ein oder mehrere verschiedene MBB fahren, um zu probieren, ob das was ich mir davon verspreche auch wirklich zutrifft.
Auf der Spezi waren ja ein paar Cruzbikes und ich durfte den Sofrider ausprobieren. (y)
So richtig viel kann ich diesem ersten Rumgewackel nicht entnehmen, aber mich begeistert schon, dass so ein direkter Frontantrieb so leise und direkt ist wie ein Aufrechtrad. Würde ich ein Stadtrad suchen, wäre der Sofrider wohl meine erste Wahl.
 
Das Sitzhöhenproblem hat auch einen technischen Grund: kurzbeinige Leute brauchen ja auch einen kurzen Tretlagerabstand. Wenn Du dann eine für kleinere Leute erträgliche Sitzhöhe von z.B. 45 cm mit einem 26" Vorderrad kombinieren möchtest, wird es bei allen möglichen Parametern knapp. Die Tretlagerüberhöhung darf nicht zu groß werden, aber die Kettenstreben sollten auch nicht wesentlich kürzer als etwa 42 cm werden, wenn Du eine gut funktionierende Kettenschaltung betreiben möchtest.
Je tiefer Du sitzen möchtest, desto mehr mußt Du auch mit Kollisionen zwischen Oberschenkeln und Gabelkopf rechnen, ganz zu schweigen von der Felgenbremse, die dort üblicherweise wohnt.
Gerade für kleinere Leute wäre es also sehr aufwendig, ein Serienrad mit den nötigen Verstellbereichen herzustellen. Cruzbike geht all dem mit einer höheren Sitzposition aus dem Weg, da kannst Du den Abstand vom Sitz zum Tretlager fast beliebig kurz einstellen. Wie Du auf den Sitz kletterst, ist denen erstmal egal.
 
Je tiefer Du sitzen möchtest, desto mehr mußt Du auch mit Kollisionen zwischen Oberschenkeln und Gabelkopf rechnen, ganz zu schweigen von der Felgenbremse, die dort üblicherweise wohnt.
Die Bremse könnte man ja an die Kettenstreben verlegen. Jedenfalls bei Starrgabeln, bei Federgabeln handelt man sich damit wohl verstärktes Bremsnicken ein.
Meinst Du damit die Streben vom vorderen Radlager zum Tretlager?
Vermutlich... Je kürzer die sind, um so größer ist ja der Kettenschräglauf.


Viele Grüße,
Stefan
 
Die Bremse könnte man ja an die Kettenstreben verlegen.
Is egal, geplant ist ne Scheibenbremse.

Nochmal zur Federung:
Vermeiden könnte man diesen ganzen beweglichen Kram wie bei Cruzbike, indem man die Federung vor (zum Sitz hin) die Lenksäule verlegt. Hab da aber noch keine konkrete Idee für. Kann sein ich hab sowas schon mal bei nem gaaaanz altem Moped/Motorrad gesehen?

Gruß
Geli
 
Natürlich kannst du den Ausleger oben an die Gabelbrücke der Federgabel schrauben. Dann hat das den Effekt.

Gruß, Sebastian
 
wenn ich euch folgen kann, ist das ja auch das, was cruzbike macht, oder? das federelement sitzt unten am Gabelschaft, die cfk-Kettenstreben sind "flexibel". So bleibt das Tretlager frei von Einflüssen der Federung.
@Langhals : welche Radgröße schwebt dir denn vor? Ich finde an meinem HR die 2x28 jetzt nicht gerade Sänftenmäßig, habe aber auch nicht das Bedürfnis nach einer Federung. Deshalb werde ich auch bei meinem mbb zunächst mal gar keine einplanen. Aber ist natürlich eine persönliche Geschmackssache.

Grüße

Michael
 
Is egal, geplant ist ne Scheibenbremse.

Nochmal zur Federung:
Vermeiden könnte man diesen ganzen beweglichen Kram wie bei Cruzbike, indem man die Federung vor (zum Sitz hin) die Lenksäule verlegt. Hab da aber noch keine konkrete Idee für. Kann sein ich hab sowas schon mal bei nem gaaaanz altem Moped/Motorrad gesehen?

Gruß
Geli

Cannondale verkauft eine Federung in der Lenksäule.
Kann aber sein, dass die bei der Cruzbike Neigung der Lenksäule nicht mehr passt.

Gruß, Harald
 
Cannondale verkauft eine Federung in der Lenksäule.
Kann aber sein, dass die bei der Cruzbike Neigung der Lenksäule nicht mehr passt.
Aber man müsste trotzdem die obere Tretlagerabstützung unter den Rahmen verlegen. Das gibt die schon erwähnten Nachteile analog zum "weichen" Lenker beim Wiegetritt am Rennrad.

Dann hat man Federbewegungen allerdings 1:1 in der Tretlagerüberhöhung. Ich grübele gerade, wie man eine gute Entkopplung zwischen Federung, Antrieb und Tretlagerhöhe beim bisherigen Aufbau hinbekommen könnte. Unmittelbaren Einfluss der Kettenspannung auf die Federung müsste man wegbekommen, indem man die Kettenstreben vom Tretlager zur Radachse führt, Kräfte aus dem Vortrieb sind da noch nicht drin. Mitgehen des Tretlagers mit der Federung ließe sich minimieren, wenn die Kettenstreben senkrecht zur Bewegungsrichtung der Federung stehen, d.h. bei üblichen Federgabeln senkrecht auf den Tauchrohren und bei Headshock senkrecht zur Lenkachse.
Dass die flexiblen Kettenstreben die Federungseinflüsse ausschalten, kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Die müssen auf jeden Fall dem Kettenzug widerstehen und dafür entsprechend steif sein.

Starr verschweißen kann man die Stellen nur bei einer nicht verstellbaren Maßkonstruktion. Selbst wenn es keine richtige Lagerung sein muss, beim Einstellen des Tretlagerabstands oder der Lenkerhöhe ändern sich die Winkel ja immer noch, und man muss das daher auf- und zuschrauben können.


Viele Grüße,
Stefan
 
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