Minimalgeschwindigkeit für Gleichgewicht am Berg

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Nach nunmehr ca 1000 km auf dem highracer stellt sich mir folgende Frage:
Bei welcher Minimalgeschwindigkeit könnt Ihr noch vernünftig das Gleichgewicht halten? Bei mir wird's unter 10 km/h schon recht wackelig. (Minimalübersetzung 30/32)

Von welchen Faktoren neben Sitzneigung, Radstand, Sitzhöhe und Lenkerart hängt die Stabilität bei Langsamfahrt noch ab (außer natürlich der Übung)?

Ich fahre derzeit eine Sitzneigung von 22 Grad, der Radstand ist 123cm, die Sitzhöhe 69cm, Lenker UDK.

Ist meine Hoffnung berechtigt, dass mit zunehmender Praxis die die Fahrbahn ausreizenden Schlangenlinien (bei Geschwindigkeiten unter 10 km/h) seltener werden?

lg
b
 
'tschuldigung...aber der liegt mir auf der Zunge ;-)
Die Linien vieleicht, aber die Schlange wird auf alle Fälle länger
 
Bei welcher Minimalgeschwindigkeit könnt Ihr noch vernünftig das Gleichgewicht halten?
Etwa 5 km/h. (Sitzhöhe ca. 40 cm, Sitzwinkel ca. 25°, Radstand weiß ich nicht auswendig, eher kurz.)
Von welchen Faktoren neben Sitzneigung, Radstand, Sitzhöhe und Lenkerart hängt die Stabilität bei Langsamfahrt noch ab (außer natürlich der Übung)?
Ich denke, entscheidend ist die Höhe des Schwerpunkts, die in erster Linie von Sitzhöhe und Sitzneigung abhängt. Der Körperschwerpunkt befindet sich ja ungefähr beim Bauchnabel; zusammen mit der Masse des Rades ist der Gesamt-Schwerpunkt also etwas darunter. Und nach dem Steinerschen Satz hängt das Trägheitsmoment quadratisch vom Abstand vom Drehpunkt ab – in diesem Fall der Kipp-Achse, also der Verbindungslinie der Rad-Aufstandspunkte. Kurz gesagt: Je höher, desto langsamer kippt das Rad, und desto mehr Zeit hat man zum Ausgleichen.

Wenn man annimmt, dass man weitgehend ruhig auf dem Lieger sitzt und nicht den Körperschwerpunkt verlagert, dann dürfte der Rest v.a. Gewöhnung sein. Beziehungsweise, einen Tiller-Lenker muss man meist mehr bewegen als einen UDK-Lenker (und damit die Armposition stärker verändern, was auch wieder Auswirkungen auf den Schwerpunkt hat), was die Beherrschung eines Tillers etwas schwieriger macht. Ein großer Radstand und ein großer Nachlauf des Vorderrads lassen das Rad natürlich weniger nervös reagieren, aber das nimmt mit der Geschwindigkeit zu, und sollte bei ganz langsamem Tempo keine große Rolle spielen.

EDIT:
Das mit dem Radstand stimmt so nicht ganz: Ein großer Radstand verbessert natürlich den Geradeauslauf; wenn man andererseits aus dem Gleichgewicht gekommen ist, braucht man einen größeren Lenkeinschlag, um die Richtung des Rades gleich viel zu korrigieren. Beim Langsamfahren ist demnach ein großer Radstand eher hinderlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf dem Condor (Sitzhöhe ~70cm, Untenlenker, kurzer Radstand, Sitzneigung weiss ich nicht) geht's bis ca. 5-6km/h mit Gepäck und Anhänger - dann fahre ich 22/36. Ohne Gepäck habe ich das mangels Berge noch nicht probiert... Gefühlsmässig würde ich sagen, dass das höhere Gewicht durch das Gepäck es eher leichter macht, da das Rad weniger nervös ist (dafür wird das Bergfahren an sich schwerer...) - aber unterbauen kann ich das nicht.

Cheerio,
Thomas
 
@Christoph Moder: Perfekt erklärt, danke!
@emgaron: S.o.;)
Flevo racer, Sitzhöhe 59, Lehnenneigung 40*, Radstand 114cm, nicht umgefallen bis 4,8 km/h!!!
Ha, und ich dachte, Knicklenker am Berg lassen sich schlechter beherrschen. Bis 6,5 fahre ich stabil geradeaus. Liegt dann wohl am höheren Schwerpunkt, s.o.
Gruß Krischan
 
Übung macht unabhängig vom Rad den Meister, aber es gibt Räder, die's einem einfacher machen als andere...

Leicht bergauf kann einfacher sein als in der Ebene langsam zu fahren, weil man einen definierten Druck auf dem Pedal hat hat. Mein Racertje fährt sicherlich um die 5 km/h, vielleicht auch langsamer, aber das hängt eben sehr vom Fahrer ab.

Gruß,
Martin
 
Ich fahre derzeit eine Sitzneigung von 22 Grad, der Radstand ist 123cm, die Sitzhöhe 69cm, Lenker UDK.

Radstand 123cm? Ah... noch ein Encore-Fahrer. (y)
Sitzneigung ist bei mir nur etwas flacher, so 20-21°. Sitzhöhe dürfte auch passen. Lenker UDK.

Ich habe die Minimal-km/h gerade nicht im Kopf, weiß aber noch, dass ich auf den ersten 8-10%-Steigungen übelste Schlangenlinien gefahren bin. Das ist mit inzwischen ca 4000km deutlich besser geworden. Das Encore ist aber auch mein erster Einspurer. Da durfte ich das Fahrradfahren neu lernen. Ich musste erst wieder verinnerlichen, wie man unbewusst das Gleichgewicht hält. Gerade wenn ich fester reintrete, egal ob am Berg oder auf flachen Sprints, wirkt sich das stark auf die Lenkung aus. Die entsprechenden Ausgleichsbewegungen genau richtig zu dosieren, geht inzwischen weitgehend automatisch. Anfangs gab's da viele wilde Schlenker. :eek:
Rückblickend denke ich, wäre es besser gewesen, erst mal mit einem langsameren und gutmütigeren Einspurer zu starten. Inzwischen läuft's aber ganz gut, auch die Anstiege rauf. Übung, Übung, Übung... Am Besten auf verkehrsarmen Strecken bis man sich sicherer fühlt.
 
Ich habe bei ca. 40 cm Sitzhöhe und 27 Grad Sitzneigung bis 5-6 km/h keine Probleme das Gleichgewicht zu halten. Bei so geringen Geschwindigkeiten kann man allerdings auch genausogut absteigen und schieben und verliert dabei nahezu nichts.
 
na wenn ich mit Übung auf 5-6 km/h komme, brauch ich dann doch noch eventuell ein 36-er hinten für die längeren und steileren Anstiege.
Bei so geringen Geschwindigkeiten kann man allerdings auch genausogut absteigen und schieben und verliert dabei nahezu nichts.
schieben find ich irgendwie nicht so prickelnd :confused:
 
Das ruhige, geradlinige Fahren in der Steigung lernt man mit nur einer Hand am Udk. Und da halten nur zwei oder drei Finger den Lenker ganz locker bei gleichmäßigem Einsatz der Beine! (y)

Geht nach genug Training wie auf Schienen ... :)

fluxx.

P. S.: Und warum sollte ich mit 5 km/h einen Berg hochfahren, wenn ich bequem genauso schnell schieben kann!?
 
es hängt auch von den Reifen ab !!!
mit Ultremo ZX (sehr leichte Reifen)

ist bergauf schwieriger Gleichgewicht zu halten als mit schwereren Durano Drahtreifen oder den Shreddas
so mein Eindruck jedesmal beim Wechsel
 
Evt. würde ich es schaffen mit 5-6 Km nicht zu schlimm rumzueiern. Aber nur solane die Strasse erstklassig ist.....ist sie aber nie...besondern nicht am Scheitelpunkt von fiesen Steigungen. Jedes Schlagloch, überlappende Beschichtungen etc. verursachen da Ausgleichsschleifen. Wenn ich alleine bin OK...wenn andere Fahrer um mich herum sind: Unhaltbar. Es hat irgendwie die letzte Zeit abgenommen ..ich fahre so gut wie nie so langsam (hier in HH) am Berg..aber komme ich in Bereiche um die 7 Km/h und weniger, dann schiebe ich weiter. Einmal hatte ich irgendwo in der Eifel..mal die letzten meter geschoben und war etwa gleichschnell wie die Rennradler im Wiegetritt nehen mir... Bergab wurden die Karten dann neu verteilt.
 
Geschwindigkeit: Bei diesem Strava Segment hatte ich am Samstag 4.6km/h im Schnitt. :D

Motto: "Lieber sterben als schieben!" Daran ändert auch ein hupender SUV nichts. :p

Sitzneigung: Meine Gummikuh ist im Vergleich zu einem Schlitter Encore eher ein Sesselrad. :whistle:

Grösster Erfolg nach 2000km Liegerad: Bezwingung eines steilen Strässchens mit zwei Umlaufsperren. (y)

(eine ältere Dame meinte "Das sieht so easy aus!" :cool: - andere fahren dort ohne Gangschaltung :rolleyes:)
 
Ja so 5km/h würd ich bei mir auch schätzen. Habe aber auch einen eher unkritischen Touringlieger.

Aprospos Lenker. Ich habe jetzt ehrlich gesagt nicht gross rumprobiert. Aber, nachdem ich es jetzt schon recht souverän fahren kann .... also ich finde Tiller jetzt eigentlich sehr gut fürs Gleichgewicht, auch als Anfänger. Da weder Arme noch Beine auf ganzer Länge fixiert sind kann man fröhlich Ellenbogen und/oder Knie nach aussen schwenken um das Gleichgewicht zu halten.
 
Bei mir wird's unter 10 km/h schon recht wackelig. (Minimalübersetzung 30/32)
30/32 (also leichte Untersetzung)hat Christiane am Zox "spurt" damit perfekt.
Ich selbst konnte das nur von hinten sehen, da ich hierfür 24/30 brauchte, und das ist das kleinste, was ich noch halbwegs geradeaus fahren kann.
Hatte ich extra dafür eingebaut (einfach, weil Zwischengetriebe). Nach dieser Erfahrung halte ich es aber mit @fluxx :
P. S.: Und warum sollte ich mit 5 km/h einen Berg hochfahren, wenn ich bequem genauso schnell schieben kann!?

Gruß
Christoph
 
Einmal hatte ich irgendwo in der Eifel..mal die letzten meter geschoben und war etwa gleichschnell wie die Rennradler im Wiegetritt nehen mir...
Naja, das "etwa gleichschnell" sind dann vielleicht 2km/h langsamer. Aber bei 5 bis 7km/h ist das leistungsmässig schon ein heftiger Unterschied.
 
ich bin Anfänger auf einem flevo-racer.
unter geschätzten 8 bis 10 kmh geht geradeaus gar nix.
anfahren ist die schwierigste Übung.
 
Moin,

bin ich mutiger oder verstehe ich was flasch?
Ich war gerade 2,5 Monate in Neuseeland und da "durfte" ich teilweise mit 2 - 3 km/h die Berge hoch. Richtig stabil war es natürlich nicht, aber umgekippt bin ich nicht... um mich langzulegen, habe ich mir ne Abfahrt und Sand auf der Straße gesucht! :-(

Ach ja: war mit dem Grashopper FX und 2 Packtaschen hinten unterwegs.
 
@Habsab2012: Stell den racer hoch und leg evtl. noch was zwischen Dämpfer und Widerlager. Der racer lässt sich aufrechter deutlich besser beherrschen. Ich bin gerade im Rinnstein hochgefahren, 33cm breite Betonsteinpflasterung, ca. 6% Steigung, zwischen 6 und 7 km/h. Nach 8mM.
Gruß Krischan
 
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