Bremsweg ab 30 km/h und Möglichkeiten diesen zu verringern?

Schritt 1: nicht hinten bremsen! Die Hinterradbremse am Trike ist nur als Feststellbremse und zum Spaß (Kurven driften) da.

Schritt 2: dafür sorgen, daß die Vorderräder gleich bremsen, sprich gleichzeitig blockieren. Da du bei dem S-ped nichts an der Bremsanlage ändern darfst und man die hydraulischen Bremsen nicht einstellen kann, musst du Scheiben und Beläge wechseln wenn es nicht mehr gleichmäßig bremst.

Schritt 3: Reifen mit mehr Haftung aufziehen. Die Energizer sind geringfügig besser als M+ aber nicht viel. Die BigBen sind super, passen aber wahrscheinlich nicht unter deine Schutzbleche (die du nicht entfernen darfst). Die tryker haben auch s-ped Zulassung, keine Ahnung wie gut die bzgl. Haftung sind.
 
Hallo,

@Klaus d.L. : Der einzige Reifen der bei mir bisher weniger Grip aufwies, war ein Billigstreifen am 140€ Baumarktrad aus meiner Kindheit..

Ich meine, es wären mehrere Conti Top Touring gewesen. Ich habe da auf dem Weg so eine Metallplatte als Dehnungsfugenabdeckung an einer Unterführung zum Testen.

Und auf dem Up mit blockierendem Vorderrad lenken.

Beim Bremse betätigen einlenken, dann rutscht das Fahrrad querstehend auf blockierten Rädern. Das haben wir als Kinder ständig gemacht.

Gruß, Klaus
 
Servus Patrick,
Hinterradbremse am Trike ist murks. Da der TÜV aber nur vierrädrige Fahrzeuge kennt die ein paar Tonnen wiegen, scheint das bei denen noch nicht angekommen zu sein.
bei dem fs26"-S-Pedelec ist eben vom TÜV hinten eine Scheibenbremse gefordert, die einen normalen Bremsgriff hat, damit wird man gerade dazu verleitet vorne und hinten zu bremsen.

Gruß
Felix

PS: Die beste Strategie um rechtzeitig zum stehen zu kommen ist vorausschauend zu fahren. Das klappt meistens und ich kann mich gar nicht mehr an meine letzte Notbremsung erinnnern, auch wenn ich in der Stadt, wenn die Sicht gut ist, im Bereich 40-50 km/h, natürlich auf der Fahrbahn, fahre.;)
PPS: Die gekoppelte Bremse am fs ist nicht besonders bissig, die Bremsbeläge sind relativ klein.
 
auf trockenem griffigem Teer mit passender Gewichtsverlagerung muss man am Up das Vorderrad erstmal blockiert bekommen... ich hatte das mal mit einem Starrbike und giftigen V-Brakes aus 30km(h probiert. Das Resultat waren 3-4M Bremsweg und das Profil des Reifen war auf den 3-4 Metern exakt auf der Straße abgebildet, blockiert ist nichts...
 
Wäre auch die zugegebenermaßen recht teure Lösung eines doppelten Bremssystems wie Magura Big Twin am Trike sinnvoll? Es besteht aus hydraulischen Scheibenbremsen vorn mit je Scheibe 2 Bremssätteln. Die einzelnen Bremshebel steuern jeweils das vordere oder hintere Sattelpaar. Das Hinterrad erhält eine Feststellbremse. Bei meinem ORCA bewährt sich das System.
 
Schritt 1: nicht hinten bremsen!

Eine vorhandene Bremse nicht zu benutzen halte ich für einen gefährlichen Rat.

OT: auf dem Motorrad auf gerader Strecke habe ich gleichzeitig das Hinterrad bis zum Blockieren abgebremst und vorne so hart gezogen wie nur es eben geht (bei BMW konnte man damals das Vorderrad auf trockener Straße nicht überbremsen). Dabei konnte sich die ganze Fuhre quer stellen. Bei meiner ersten Vollbremsung in der Ausbildung zum 1er habe ich hinten so hart getreten, wie ich es von der Trommelbremse gewohnt war. War aber Scheibenbremse. Und ich bin auch im Sattel geblieben.

Zurück zur Line: beim Motorrad liegt der Schwerpunkt erheblich höher als beim Trike, und da braucht man die Hinterradbremse auch. Und gerade Vollbremsungen muss man üben, insbesondere, wie man vom Beginn des Bremsweges so stark wie möglich bremst. Beim Autofahren muss man sich auch dazu zwingen: erst wenn man denkt, "gleich kommt der Fuß zum Kühler wieder raus", hört man auf einmal das Rattern des ABS.

Schritt 1: Wenn man denkt, draufhalten oder bremsen? bremsen!
Schritt 2: Wenn man schon einmal bremst, kann man auch voll bremsen!

Zieh dir alte Reifen auf, such dir einen großen, leeren, asphaltierten Parkplatz, nimm dir ein paar halbierte Tennisbälle mit und übe Bremsen!
 
@brandbarth: vollbremsung beim motorrad ist nicht vergleichbar, ich bin selbst Motorradfahrer.
Beim Trike entsteht durch ungleichmäßiges Bremsen vorn ein starkes Drehmoment um die Z-Achse. Wenn dann das Hinterrad die Haftung verliert rollt man ruck-zuck seitwärts. Daher sollte die Hinterradbremse beim trike nur seeeeeehr behutsam betätigt werden, es sei denn man will die Seitenführung verlieren, sprich driften.
 
Moin!

Zieh dir alte Reifen auf, such dir einen großen, leeren, asphaltierten Parkplatz, nimm dir ein paar halbierte Tennisbälle mit und übe Bremsen!

Dabei zeigt sich dann auch, mit welcher Technik man die beste Wirkung rausholt - wenn der Anteil der Hinterradbremse groß ist, würde ich mal gucken, ob an den Vorderradbremsen vielleicht etwas getan werden müßte.

(Bei starken Vorderradbremsen verzichte ich beim Trike auf das Bremsen hinten, um nicht zu verreißen. Dann ist aber das Hinterrad ohnehin so stark entlastet, daß es kaum noch zur Bremsung beiträgt.)

Link zum Thread mit meinen alten Bremstests.

Die Beschleunigungswerte dort habe ich ermittelt, indem ich mit konstanter Geschwindigkeit gefahren bin und bei einer bestimmten Bodenmarkierung eine Vollbremsung gemacht habe. Dann habe ich einfach den Anhalteweg gemessen. (Ein Stück Kreide und ein Bandmaß auf den Parkplatz mitnehmen ... ;-)

Meine deutlich zu schwachen Bremsen lagen (vorn + hinten verwendet) bei 5,9 m/s^2, damit wären die Bremswege aus ...

10 km/h: 0,7 m,
20 km/h: 2,7 m,
30 km/h: 6,0 m,
40 km/h: 10,6 m.

Man müßte mit guten Bremsen auf trockenem Asphalt ca. 25 % kürzere Bremswege bekommen (unabhängig davon, mit welchen Bremsen man bremst). Gemessen habe ich das nicht mehr, weil nach der Reparatur völlig klar war, daß die Bremswirkung sich dramatisch verbessert hatte.

Nur so als Anhaltspunkt ... :)

Tschüs!

Hein
 
Nein, denn:

Ich habe mir nach einem Unfall beim Motorrad antrainiert bei Vollbremsungen nie die Hinterradbremse zu betätigen, das ist eh entlastet. Bei Trikes ist es genau so.

Dem stimme ich auf Asphalt weitgehend zu. In der Kurve und bei rutschigem Untergrund wird's dann doch wieder anders.

Üben, üben und nochmals üben verbessert die Lage in allen Fällen.
Am Liegerad hab' ich's recht lustig gefunden, dass man Frontwheelies gemütlich mit nur einer Hand am Lenker fahren kann. Das habe ich auf Up oder Motorrad aber nie probiert...

Gruß, Harald
 
Moin!





Meine deutlich zu schwachen Bremsen lagen (vorn + hinten verwendet) bei 5,9 m/s^2, damit wären die Bremswege aus ...

10 km/h: 0,7 m,
20 km/h: 2,7 m,
30 km/h: 6,0 m,
40 km/h: 10,6 m.

Hein

Das sind ungefähr die Ergebnisse, die mich in meiner Realität so schockieren.
Mit meinem Up war ich die letzten Jahre in der Stadt (da wo man am öft notbremsen muss) so mir 25 kmh unterwegs und war mir einen Bremsweg vom etwas mehr als einer Velolänge gewöhnt.
Jetzt fahr ich mit dem Trike so 35 kmh und komm auf die oben genannten 10M Bremsweg, vielleichz ,ehr, wenn die Vorderbremsen grade dreckig sind.
Da muss man sich nach 40 Jahren Up erst dran gewöhnen und. wie hier schon vorgeschlagen, intensiv üben...

Von der Hardware Seite würde ich mir von HP Shmano XT Schriebenbremsen wünsxhen, die ich von meinem Up kenne und schätze. Die Tektro sind irgend wie misst und machen ständig ärger.
Die oben beschriebene Magira Doppelbremse wär natürlichnauch interessant.
 
Und gerade Vollbremsungen muss man üben, insbesondere, wie man vom Beginn des Bremsweges so stark wie möglich bremst.
!!!

Beim Trike entsteht durch ungleichmäßiges Bremsen vorn ein starkes Drehmoment um die Z-Achse
Die Physik ist hier die gleiche wie beim Motorrad. Je höher der Schwerpunkt um desto kritischer die Vollbremsung wegen dem Drehmoment um die Z-Achse. Hinten "mitbremsen" ergibt ein Rückstellmoment und stabilisiert den Vorgang.

Ich denke, das größe Problem ist, dass die meisten Bremssysteme an einem Trike nicht wirklich ausgelegt sind. Allerdings, wie soll der Hersteller das auch auslegen können, wenn er zwischen "Fliegengewicht" und "Maximalbelastung" schon mal 100 kg differenz hat.
Die maximale Bremskraft selbst ist je Rad die Aufstandskraft (Radlast * Erbeschelunigung) multipliziert mit dem Reibwert der Reifen-Fahrbahnpaarung - mehr an Bremskraft geht nicht.
Allerdings sollte die Auslegung auch so sein, dass man diesen Grenzwert erreichen kann.

Jetzt fahr ich mit dem Trike so 35 kmh und komm auf die oben genannten 10M Bremsweg,
Ich steh mit meinen Bremsen spätestens nach 3 m, ohne blockierendes Hinterrad! (Integralbremssystem, H2O-Befüllung, vorne 180er Scheiben, hinten 160er, bis zu 165 kg Gesamtmasse)

ABS für Fahrrad gibt es inzwischen bei BFO

Grüße
Armin
 
Eine vorhandene Bremse nicht zu benutzen halte ich für einen gefährlichen Rat.

Bei nem Tadpole Trike ist das ein sicherer Rat. ;)
[DOUBLEPOST=1468078857][/DOUBLEPOST]
!!!
Hinten "mitbremsen" ergibt ein Rückstellmoment und stabilisiert den Vorgang.

Im besten Falle und mit viel Glück, wenn man nicht zu schnell fährt, der Boden trocken und griffig ist, vielleicht...

Im realen Leben verliert ein gebremstes Hinterrad sehr schnell die Haftung und lässt es ausbrechen. Das kann bergab in einer leichten Kurve auch bei 25°C, knochentrockener Fahrbahn und (unter diesen Bedingungen) excellent haftenden Big Ben passieren.
Ein ausbrechendes Hinterrad führt bei Geschwindigkeiten über 30km/h dann schnell zu einem unkontrollierbarem Trike und ner Rolle.

Keine graue Theorie, selbst erfahren und errollt. :D
 
Allerdings, wie soll der Hersteller das auch auslegen können, wenn er zwischen "Fliegengewicht" und "Maximalbelastung" schon mal 100 kg differenz hat.
Auf die Maximalbelastung, was ja mit den üblichen Bremsen auch kein Problem ist weil ein Trike gleich 2 vorne hat. Was beim Einspurer funktioniert passt also am Trike allemal.
 
Und auf dem Up mit blockierendem Vorderrad lenken.. dazu gehört ja schon fast Artistik. Ich kanns nicht.[/QUOTE]

Da hilft auch keine Artistik, weils nicht geht.
 
Natürlich geht das, ist aber wirklich nicht ohne. Sollte man vielleicht Menschen unter 16 überlassen.
 
Hallo,

Sollte man vielleicht Menschen unter 16 überlassen.

Ich war etwa doppelt so alt, als ich das mit dem Ostrad Presto - akustisch mit der Airsound untermalt - gemacht habe, als mir an der Einmündung Grenzstraße in die Hildener / Walder Straße von einem entgegenkommenden Linksabbieger die Vorfahrt genommen wurde.

Gruß, Klaus
 
@Volker D.
aus 35 km/h? Das möchte ich sehen!
sorry ist ein Schätzfehler, es sind etwa 5 m, damit aber immernoch 1/2 von 10 m

Die habe ich aber auch mit den gekoppelten BB7 vorne und der zusätzlichen BB7 hinten hinbekommen.
Allerdings blockiert dann das Hinterrad. Mein "Brain-Control" krigt das nicht zustande mit den unterschiedlichen Kräften an den Händen.

Was man maximal an wirkender Bremskraft erzielen kann lässt sich aus der Summe der Radlasten (bremsende Räder) * 9.81 * Reibwert des Reifens bestimmen.
Reibwert des Reifens kann man für Asphalt mit 0,9 ansetzen. Dividiert man nun diese Kraft durch die zu bremsende Gesamtmasse erhält man den erzielbaren Verzögerungswert.

10 m Bremsweg bedeuten etwa 5 m/s^2 Verzögerung. Da sollte aber schon etwas mehr gehen.
(Bremsweg = Geschwindigkeit^2 / 2 * Verzögerung)

Wenn ich das jetzt rückwärts weiterrechne müsste das Verhältnis der Radlasten (bremsende Räder) / Gesamtmasse ca. 0.6 sein - was bedeuten würde, dass das nichtgebremste Hinterrad 40% der Last trägt. Das dürfte eher nicht der Fall sein. So betrachtet müsste sich der Bremsweg verringern lassen.

halte ich das für potenziell gefährlichen Unsinn.
so dramatisch wie das hier dargestellt wird ist das mit dem blockierenden Hinterrad nicht. Die drifter sollten so etwas eh beherrschen - weil sie üben das ja schließlich.
Ansonsten benötigt es etwas Gegenlenken.

Randbedingung: Lenken und Vollbremsen schließen sich ohne ABS aus, das geht immer schief.

Für den hier auch immer wieder zitierten seitlichen Überschlag benötigt es etwa eine Verzögerung von 2,5 m/s^2 bei einem Ruvenradius von ca. 5 m - also auch deswegen Bremsen und Lenken nur sachte.

Grüße
Armin
 
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