Die Auflast ist etwas höher (45 kg) und doch ist der Rollwiderstand beim Pro One Tubeless bei 29 kmh und 8,3 bar bei 11 Watt. Gut die Temperatur liegt bei 21°C, aber in dem Geschwindigkeitsbereich ist der Einfluss ja scheinbar gering. Kommen die 6 Watt (+50%!!!) hauptsächlich aus dem kleineren Durchmesser? Die Werte von bicyclerollingresistance sind ja auf einem anderen Versuchsstand gemacht wurden und die Messmethode ist etwas anders, vielleicht spielt das auch mit rein. Ich habe da keinerlei praktische Erfahrung.
Du hast Recht, durch die höhere Auflast ändert sich der Rollwiderstand ziemlich genau um den Faktor 42,5 kg/35,35kg (ich)=1,202 und die Temperatur hat nicht so einen großen Einfluss. Da ich nur eine Pro One mit Felge hatte, habe ich kurzerhand das andere Laufrad am Motor mit einem Aluband 60 x 3mm umspannt. Mit dem Umfang von 113,2cm/Pi komme ich auf 36,03cm Trommeldurchmesser im Vergleich zum Trommeldurchmesser von Jarno Biermann von 77 cm :
http://www.bicyclerollingresistance.com/the-test Seine Trommel hat an der Oberfläche noch eine 2 Strich Riffelstruktur, welches dadurch eine geringfügig höhere Leistung benötigt. Aber 8,3 bar ? zu meinen 6,0 bar da rollt es bei mir wieder viel schlechter. Jarno misst auch 28 Zoll und ich 20 Zoll, was bei gleichem Trommeldurchmesser auch Unterschiede in der Form des Eindrückens ausmacht, die auf ebener Straße nicht vorhanden sind.
So aus meiner Erinnerung hat mir Jarno Biermann einmal mitgeteilt (irgend wo habe ich noch die email), das er vom Gleichstrommotor zur Trommel zwei ich glaube Riemenuntersetzungen hat und so insgesamt einen festen Wirkungsgrad incl. Motorverluste von 85 % annimmt. Bei Ihm wird ja die Strom- und Spannungsaufnahme vom Arduino gemessen und die daraus multiplizierte Leistung *0,85 genommen. Er misst auch den Luftwiderstand vorher raus.
Ich halte auch den kleinere Trommeldurchmesser für ausschlaggebend für die Unterschiede. Ich habe noch eine kleinere schwarze Trommel und zusammen mit der Möglichkeit Reife gegen Reifen könnte ich mal versuchen die Abhängigkeit Rollwiderstandes vom Trommeldurchmesser darzustellen, hätte da schon drei Punkte. Aber das hängst strenggenommen auch von der Reifenbreite und Reifendurchmesser ab. Letztendlich kann man damit trotzdem nur beschränkte Aussagen treffen (z.B. Vergleich zu anderen die messen), denn jede reale Straße ist für sich immer individuell.
Vorläufig führe ich meine Messungen unabhängig, ohne vielleicht noch vor Veröffentlichung mit anderen zu vergleichen durch. Die 250mm vom der Motorachse wo der Faden hängt sind auf +-0,5mm genau, der Reifenumfang auf 1mm genau, die Geschwindigkeit auf 0,1 km/h genau und der Waagenmittelwert schwankt von Messung zu Messung max. um 0,3 Gramm. Ich messe auch möglichst direkt, also aus der Rückstellkraft im Radius 250mm der Geschwindigkeit und dem Reifenumfang wird ohne weiteren Fehler die Leistung errechnet. Genauer geht es meiner Ansicht nach erst mal nicht, macht auch keinen Sinn. Und die Auflastgewichte 10;10;10;5;5;1;1;1;1;1;0,35 Kg incl. Farbe sind alle auf ein Gramm genau gemacht.
Angenommen die Ergebnisse sind vergleichbar:
Bei 2 Reifen bzw. mit 90 kg Systemgewicht sind das immerhin 12W mehr benötigte Leistung bei ca. 30 kmh nur durch den kleineren Durchmesser. Gut bei VM wird es schwer vorne gräßere Laufräder einzubauen, aber für Liegeräder ist das ja schon interessant.
Ja ich denke im großen und ganzen, liegt es am kleineren Trommeldurchmesser das mehr Leistung benötigt wird. Im letzten Satz ist allerdings ein Denkfehler. Durch eine Messtrommel mit kleinerem Durchmesser muss sich ein Reifen ständig zusätzlich mehr nach innen umformen, walken - als bei einer Messtrommel mit größerem Durchmesser durch welche sich der Reifen viel weniger nach innen umformen, walken lassen muss. Das macht viel aus.
Aber ein großes oder kleines Laufrad wird an einer geraden Straßenoberfläche von der Form und der Tiefe etwa gleich weit eingedrückt. Deshalb ist die Walkarbeit bei einem großen Laufrad etwa gleich dem eines kleinem Laufrades, beim Abrollen auf der Straße betrachtet.
Mich interessiert da besonders der Unterschied Messerspeichen zu normalen Glattspeichen.
Dann werde ich noch mal bevor ich das Laufrad zurückschicke, bei 0,35 kg zum Vergleich mit meiner Felge mit den runden Speichen messen. Nabe mit 70mm ist gleich mit meiner, nur meine Felge ist geringfügig anders. Mal sehen was herauskommt, interessiert mich auch.
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Interessant finde ich noch die Überlegung, das man lieber einen dickeren z.B. grünen Latexschlauch nehmen soll der fast ohne Dehnung innen anliegt und auf die dünnen Latexschläuche verzichten sollte - da ein Latex sowieso keine Verluste bringt, nicht mal der grüne dicke Latex war zu messen. Ein ganz dünner der nicht so Lufthaltig ist, kann also auch keine weitere Verbesserung bringen, die dünnen Latex sind auch empfindlicher und gehen doch mal schneller kaputt.
Gruß Leonardi