Polizei mit ungewöhnlichen Methoden ... (war: Gut oder doch nicht?)

Ich verstehe §5 (4) dahingehend, dass auch Fußgänger im juristischen Sinne überholt werden können.
Stimmt, das muss aber ein Missverständnis sein, sonst ist §5 (1) falsch, oder soll man bei Fußgängern am linken Fahrbahnrand durchs Feld fahren?

Schallzeichen darf geben, "wer sich oder andere gefährdet sieht".
Abgesehen davon dass diese Gefährdung wohl mindestens eine unklare Verkehrslage darstellt, wie stellst du dir die Situation mit leisen KFZ vor? Sollen die immer hupen wenn jemand auf der Fahrbahn geht? Und das gleiche bei Fußgängern auf dem Gehweg? Die können ja genauso gut zur Seite gehen wie auf der Fahrbahn, ein paar Zentimeter Bordstein halten sie nicht auf.
 
Hallo,

Um nochmal auf den Beginn zurück zu kommen. In den Polizeiberichten dieses Tages und den Ort betreffend, finden sich keine graviernden Vorfälle, die einen größeres Kontingent von Einsatzkräften erfordert hätte.

Klar, was die Polizei nicht bemerkt hat, kommt auch nicht in den Polizeibericht, nicht einmal alles das, was man ihr zur Kenntnis brachte. Wenn ich z.B. die Zahlen der Unfälle mit Radfahrerbeteiligung in der Jahrestatistik mit der Zahl der Pressemitteilungen vergleiche, dann stelle ich fest, dass der größte Teil eben gar nicht an die Presse geht, nicht einmal alle Unfälle mit Schwerverletzten schaffen es dorthin. Umgekehrt häufen sich in letzter Zeit die Meldungen, dass Polizisten, die in Zivil auf Streife sind oder gar privat unterwegs, z.B. Trick- und Taschendiebe zur strecke bringen. Meiner Meinung nach wären die bei Verkehrskontrollen eingesetzten Beamten problemlos mit Streifendiensten oder Aufklärungsarbeiten (z.B. Einbruchdiebstahl) sinnvoll unterzubringen. Und wenn ich dann lese, dass die Polizei in Schleswig Holstein eine Woche die Arbeit niederlegen müsste, wollte sie alle Überstunden abbauen, (http://www.ln-online.de/Nachrichten/Norddeutschland/Ueberstunden-Polizei-koennte-eine-Woche-lang-frei-machen - und in anderen Bundesländern sieht es keineswegs viel besser aus) dann fehlt mir jedes Verständnis für so ineffektive Einsätze.

Gruß, Klaus
 
Hallo Felix,

Stimmt, das muss aber ein Missverständnis sein, sonst ist §5 (1) falsch, oder soll man bei Fußgängern am linken Fahrbahnrand durchs Feld fahren?

Offenbar, zumindest wenn sie dieselbe Fahrbahn benutzen, aber dass dei StVO nicht zuende gedacht ist, wissen wir ja bereits. Außerdem finden sich in der Folge zahlreiche Erlaubnisse zum Rechtsüberholen.

Abgesehen davon dass diese Gefährdung wohl mindestens eine unklare Verkehrslage darstellt,

Die Gefährdung wird ja durch das Schallzeichen abgewendet und die Verkehrslage geklärt. Wenn dann noch in den Augen der Juristen eine unklare Verkehrslage bliebe, könnte man den Paragrafen kürzen auf: Es herrscht Überholverbot.

wie stellst du dir die Situation mit leisen KFZ vor?

Gar nicht. Die bekommen doch nach den Plänen der Politiker demnächst eh einen Lärmgenerator.

Und das gleiche bei Fußgängern auf dem Gehweg? Die können ja genauso gut zur Seite gehen wie auf der Fahrbahn, ein paar Zentimeter Bordstein halten sie nicht auf.

Deshalb gibt es ja eigentlich auch die Verpflichtung, einen ausreichenden Abstand zum Bordstein zu halten.

Abgesehen davon sollte man sich die Begründung für das weitgehende Verbot von Schallzeichen vor Augen führen: Lärmschutz. Und da macht es einen klitzekleinen Unterschied, ob man hupt oder klingelt.

Gruß, Klaus
 
Abgesehen davon sollte man sich die Begründung für das weitgehende Verbot von Schallzeichen vor Augen führen: Lärmschutz.

Leider gilt das aber nicht für alle. Wenn ich von so einem motorisierten Biker überholt werde und mir fast das Trommelfell platzt dann hilft mir auch keine Klingel mehr, von wegen Lärmschutz. Und eine Zulassung bekommen solche Motorräder auch noch!
 
Gar nicht. Die bekommen doch nach den Plänen der Politiker demnächst eh einen Lärmgenerator.
Also meins hat schon einen!

Deshalb gibt es ja eigentlich auch die Verpflichtung, einen ausreichenden Abstand zum Bordstein zu halten.
Der ist aber genauso groß wie der von einem Fußgänger ohne Bordstein.

Abgesehen davon sollte man sich die Begründung für das weitgehende Verbot von Schallzeichen vor Augen führen: Lärmschutz. Und da macht es einen klitzekleinen Unterschied, ob man hupt oder klingelt.
Hätte nicht gedacht dass du mal mit Verstand vor Paragrafen argumentierst. Mich nervt auch die Klingelei ganz erheblich.
 
Hallo,

Der ist aber genauso groß wie der von einem Fußgänger ohne Bordstein.

Also ist der zu einem Fußgänger auf dem Gehweg entsprechend größer, nämlich normaler Fußgängerabstand des Fahrzeuges zum Bordstein plus Abstand des Fußgängers zum Bordstein.


Hätte nicht gedacht dass du mal mit Verstand vor Paragrafen argumentierst.

Verstand? Ich schrieb von Begründung des Verordnungsgebers für einen Paragrafen, das hat mit Verstand zunehmend seltener zu tun.


Mich nervt auch die Klingelei ganz erheblich.

Ich finde 30 Radfahrer, die je einmal kurz klingeln, angenehmer als ein auto, das kurz hupt. Ich finde auch eine ausdauernd klingelnde Fahrradkolonne angenehmer als eine hupende Hochezeitsgesellschaft, selbst wenn die Zahl der Radfahrer mehrere tausend umfasst.

Wird denn in Bonn so viel geklingelt? Ich habe da Bonn unauffällig in Erinnerung, auch mitten zwischen Radlern am Universitätsschloss. In Münster bimmeln viele Fahrradglocken ja zwangsweise - auf dem Kopfsteinpflaster des Prinzipalmarktes.

Gruß, Klaus
 
Klingeln...in der Groesse eines Broetchens .... Das sieht nicht mehr sportlich aus.
Also DAS wäre mir nun sowas von egal. So eine richtige "Glocke" mit wohltönendem Klang ist doch etwas Wunderbares. Aber "helltönend" muß die Glocke sein, so steht es im Gesetz. Mit wieviel Hz ist im Gegensatz zu Signalhörnern an Schiffen nicht festgelegt.
 
Hallo zusammen,

ich kenne keine Glocke mit Schellen zur Lenkermontage, die frü meine Ohren nicht helltönend ist. Dunkel tönen für mich dei großen ostasiatischen Gongs und die hundekopfgroßen Kuhglocken. Wenn mir jemand damit käme, meine im Handel zur Lenkermontage verkaufte Glocke sei nicht helltönend genug, würde ich mcih auf den sogenannten "Verbotsirrtum" berufen: "Wie, Herr POM (Polizeiobermeister, Mehrzahl: POMMES :ROFLMAO:), ich bin davon ausgegangen, dass Glocken, die mit Schellen (Glocken mit Schellen, auch nciht schlecht) zur Lenkermontage ausgerüstet sind, der StVZO genüge tun. Aber gerne kaufe ich bei nächster Gelegenheit eine heller klingende und montiere sie."

Gruß, Klaus
 
geht auch anders, bei den Konrollen
Erneute Beleuchtungskontrollen
20.11.2014 | 19:55 Uhr, Polizeipräsidium Mannheim

Heidelberg (ots) - Durch Verkehrspolizei und Einsatzzug wurden am Donnerstagabend bei einer weiteren Kontroll- und Aufklärungsaktion zahlreiche Radfahrer beanstandet, die trotz Dunkelheit ohne Licht unterwegs waren. Zwischen 17.00 Uhr und 18.30 Uhr hielten die Beamten der Polizei am Alfons-Beil-Platz insgesamt 38 Radfahrer an, die ohne Beleuchtung fuhren. Die Betroffenen wurden dabei auf die Gefahren für sich und andere hingewiesen und ihnen wurde die Weiterfahrt untersagt. 34 Radfahrer wurden mit einem Verwarnungsgeld von 20 Euro belegt. Bei drei Radlern wurde auf ein Verwarnungsgeld verzichtet, da es sich um zwei Kinder und einen Besucher aus Amerika handelte. Eine unbelehrbare Verkehrsteilnehmerin wurde zweimal erwischt und sieht nun einem Bußgeld entgegen. Unterstützt wurde die Aktion erneut durch Mitarbeiter des Amts für Verkehrsmanagement der Stadt Heidelberg, die Radfahrer, die ihr Licht eingeschaltet hatten, aber die Speichenreflektoren fehlten, mit kostenlosen Reflektoren belohnten.
 
Ich habe über Jahre alle im Kreis Recklinghausen von der Polizeipressestelle veröffentlichten Rad-Unfälle in eine Karte eingetragen - seit Anfang diesen Jahres auch mit Uhrzeit.
Da könnt ihr 'mal 'drin stöbern, wie viele überhaupt bei Dunkelheit stattgefunden haben. Ich hab selber nicht nachgezählt, aber es sind ganz sicher unter 10%. Soweit ich mich erinnere, wurde bei keinem der sehr seltenen nächtlichen Unfälle fehlendes Licht erwähnt.

Vielleicht kann hier mal ein den Ordnungshütern nahestehender Mensch nachfragen, wie die Unfallquote durch so eine Aktion sinken soll, wenn an sich schon fast keine Unfälle wegen fehlenden Lichts stattfinden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus,

@dudeldi : Der Mensch reagiert halt auf gefühlte Temperatur, auf gefühlte Sicherheit und gefühltes Risiko.
Deshalb ist es bei meiner Oma in der Wohnung mit 26°C garnicht warm, wenn man sich dran gewöhnt hat, geht der Trend zum Familienpanzer (aus dem man nix mehr sieht), und haben so viele Angst vor dem Radeln.
Solche Lichtaktionen sind am Medienwirksamsten und die allermeisten regen sich über Dunkelradler auf. Ist ja kreuzgefährlich! Die Straßen sind regelrecht gepflastert mit solchen Leuten. *hust*
Würde man eine Aktion machen und jedem ,der keinen Schulterblick beim abbiegen macht, aus dem Verkehr ziehen, würde man die Haupttodesursache der Radler ausschalten. Aber der gefühlte Sicherheitsgewinn, im Vergleich zu einem unbeleuchteten Radler, ist ja winzig.. Son bisl gucken.. Den sieht man doch schon vorher..

Gruß,
Patrick
 
Mit dem RR unterwegs, wirkt ein lautes "ACHTUNG!" am besten. Der deutsche befehlsgewohnte Mensch kann eben nicht aus seiner Haut. Mit dem MTB im Freiland reicht es in den meisten Situationen, bei annäherung die Beine kurz hängen zu lassen. Man muß nur die richtige HR Nabe fahren.
Kreischende Bremsen regeln... :D Ich habe noch kein "Schallzeichen" gehabt das besser funktioniert (außer bei schallgedämmten Fahrzeugen, aber gut...). Jetzt müßte ich die Dinger nur noch soweit kriegen, ausschließlich auf Kommando zu kreischen und nicht bei jedem Bremsen... :eek:

Cheerio,
Thomas
 
Servus,

@dudeldi : .. regen sich über Dunkelradler auf. Ist ja kreuzgefährlich! Die Straßen sind regelrecht gepflastert mit solchen Leuten. *hust*
Gruß,
Patrick
Das sind sie in der Tat. Mir sind gestern auf dem Weg nach Hause auf dem Deich mindestens fünf komplett unbeleuchtete Radfahrer entgegengekommen. Da habe ich absolut kein Verständnis für, vor allem, wenn die dann noch nebeneinander fahren.
Über die Aktion kann an streiten, aber es gibt unter Radfahrern mindestens genauso viele Schwachköpfe wie unter Autofahrern, auch wenn das nicht der Wahrnehmung Deiner Schwarz-Weiss-Denke entspricht.
LG S.Prinz
 
Soweit ich mich erinnere, wurde bei keinem der sehr seltenen nächtlichen Unfälle fehlendes Licht erwähnt.

Bei der Logik ist eh alles in Ordnung ... ich bin auch noch kein Mal überfahren worden ... also alles Bestens ... oder?
Unzählig Situation mit Dunkelradlern, bei denen ich aufgepasst habe, tauchen natürlich in keiner Statistik auf.
Ich will aber auch nie in diese Statistik ... darum geht es doch, oder?


Außerdem denke ich , dass es dabei auch um einen Prozess des Umdenken geht. Handynutzung wurde hier ja auch schon erwähnt, sehe ich min. genauso kritisch.
Die Massnahme ist ganz sicher diskussionswürdig, was wir ja hier gerade ausgiebig tun.
So eine richtig nachhaltige Lösung, die mit vorhandenen Mittel umsetzbar ist, hab ich aber auch noch nicht hier gesehen. Die sollen lieber der Aufgabe xy nachgehen hilft ja nicht gegen Dunkelradler.
 
Zuletzt bearbeitet:
Unzählig Situation mit Dunkelradlern, bei denen ich aufgepasst habe, tauchen natürlich in keiner Statistik auf.
Ich will aber auch nie in diese Statistik ... darum geht es doch, oder?

War zwar nicht ich, aber ich wurde fast nur bei vollem Tageslicht mit Feindkontakt bedacht (eine Ausnahme) und eigentlich mehr KFZ als Fahrrad.
Aufpassen muß ich nicht bei Dunkelradlern, die seh ich, sondern bei Blendgranatenbenutzern, da seh ich nämlich nichts mehr...

Gruß,

Tim
 
nicht bei Dunkelradlern, die seh ich, sondern bei Blendgranatenbenutzern

Vor ein paar Monaten setze ich nachts auf unserem Bahnlinienradweg gerade zum Überholen an, als ich im letzten Moment erkenne, dass mir da zwei nebeneinander fahrende Dunkelradler entgegen kommen. Das hätte übel ausgehen können...

Was die Blendgranaten und in-den-Himmel-Leuchter angeht -- die stören mich nur halb so viel wie die Autos, die auf der etwas höher liegenden Bundesstraße fahren. Zwischen Reichenau Waldsiedlung bis Markelfingen kann man da mehrere Kilometer im Blindflug unterwegs sein, mit entsprechend reduziertem Tempo. Ich will das eigentlich mal mit der GoPro aufnehmen.
 
Servus,

was mich etwas wundert.. Warum zur Hölle haben PKW Scheinwerfer? Als Alibi, Demozweck, "weils dazu gehört" ?
Wie schaffen es einige Bäumen auszuweichen und auf der Fahrbahn zu bleiben, wenn alles was kleiner als ein SUV ist und nicht leuchtet wie ein Weihnachtsbaum "unsichtbar" ist?

Klar sind Dunkelradler nervig, aber es werden VIEL VIEL mehr bei perfektem Wetter, am helligsten Tag über den Haufen gefahren (auch prozentual gesehen).
Denn dann sieht man ja alles, und man braucht scheinbar nicht mehr genau dahin schauen, wohin man grade fährt.

Gruß,
Patrick
 
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