AW: Erfahrungsbericht nach knapp zwei Jahren KMX als Alltagsfahrzeug
Hallo sanktnelson!
Zu dem Unfall kam es, weil das rechte Vorderrad sofort blockierte. Das Problem von Anfang an bestand darin, dass das rechte Rad sofort und immer stärker bremste als das linke. Es blockierte auch eher. Ich habe lange herumexperimentiert bei mir hier am Berg, bis ich in der ursprünglichen Konfiguration einen gleichmässigen Bremsvorgang erzeugen konnte. Jedoch wie oben beschrieben, wird dabei die rechte Bremsscheibe total verwürgt. Bei jeder Fahrt vorher eine Probebremsung zu machen störte mich gewaltig, deshalb habe ich die Bremseinheit umgebaut aus den Erkenntnissen nach 35 Jahren Flugmodellbau. Als Bremskraftverteiler habe ich einfach eine simple Querruderanlenung eingebaut, so wie es in den 80er fast in jedem Modellflugzeug Standard war. Und siehe da, beide Bremsen ziehen nun gleichmäßig ohne plötzliches Blockieren, abgesehen von den oben beschriebenen Nebeneffekt.
Als Umwerfer vorne habe ich den Shimano TX 51,34,9/31.8 eingesetzt (steht jedenfalls auf der Verpackung drauf).Dieser Umwerfer kann durch die Anlenktechnik sowohl von oben als auch von unten angelenkt werden. Die Kette reibt ja während des Umwerfvorgangs am Umwerfer. Wegen der Bewegung nach oben und der zusätzliche Reibhebekraft wird die Kette viel leichter vom mittleren Ritzel gehoben. Bei 15-18% Steigung hier am Berg gibt es beim Abwärtsschalten keine Schwierigkeiten mehr. Mit dem serienmäßigen Umwerfer war das überhaupt nicht möglich.
Auch die Schutzbleche sind nicht ausgereift.Für die serienmäßig verwendeten 2,125er Reifen sind sie zu schmal. Falls es jetzt doch noch Winter wird, werde ich sie in GFK abformen von außen. Das dürfte eine Verbreiterung von ca. 8mm vermutlich bringen. Das Material ist schon an der Befestigungsstelle rechts vorne, vermutlich durch Schwingungen, eingerissen.Ich habe mit Sekundenkleber und Beschleuniger repariert. Hat merkwürdigerweise bis jetzt gehalten. Die querlaufenden Haltestreben des Bleches mussten völlig umgebaut werden. Das Rohr ist am Ende einseitig abgeplattet.
Merkwürdigerweise wurde die Abplattung nicht zur Plattenseite sondern zur dicken Rohrseite verdreht. Entweder ist es ein Produktionsfehler oder da hat jemand nicht nachgedacht. Hierdurch bedingt müssen auf jeder Seite noch unter die Halteschraube jeweils 10 Unterlegscheiben als Abstandshalter verbaut werden. Die beigefügte Gummischeibe ist viel zu weich und zu dünn und schon nach wenigen Tagen kaputt. Ich habe sie durch 5mm dicke Zapfhahndichtscheiben aus dem Baumarkt ersetzt. Funktioniert einwandfrei. Hierbei muss das 4mm Loch vorsichtig mit einem Holzbohrer mit Spitze auf 5 mm aufgebohrt werden. Die Verdrehung der Abplattung mußte bis auf das Äußerste zusätzlich ausgereizt werde. Trotzdem reichte es nicht aus, das Blech parallel über dem Reifen zu justieren.
In letzter Abhilfe habe ich dann in die Mittelaufnahmebohrungen tangentiale Löcher gefeilt, sodass das Blech noch weiter gedreht werden konnte.
Die Montage der Aluschelle erfolgte genau anderst herum, wie in der Montageanleitung vorgegeben.(Schraube von hinten durchs Rohr, Halbschelle mit Gewinde festschrauben, Halbschelle ohne Gewinde kommt dann um das senkrechte Rohr von innen und wird mit Mutter gespannt)
Vorteil: Man kann das Schutzblech schnell vom senkrechten Halterohr abnehmen ohne den Verdrehwinkel der Haltestangequer zu verändern. Als weitere Stabilitätsmaßnahme habe ich noch eine Abstützung mit einer Spannzange, aus einem Schwerlastdübel gefertigt, gebaut. 4 mm blankgezogenes Rundmaterial entsprechend etwas geknickt wird mit einer Klobenschraube für Schutzbleche am Schutzblech befestigt. Die Spannzange steckt dabei in den nach oben offenen sekrechten Halterohr.
Der Gepäckträger ist ein neu lackierter Standardgepäckträger aus dem Sperrmüllhaufen meines Nachbarn, als der auszog. Dieser wird vorne mit zwei langen Stellschrauben M6 und 2 Stk. 26mm Edelstahlrohrschellen von Roseversand am oberen Sitzrahmen befestigt. Hält bombig und hat bisher noch keine Schwierigkeiten bereitet. Der Dynamo ist aus dem Supermarkt für 6,50€ und wird mit einem 3 mm dicken Blechstreifen 20x65 mit 2Stk. 16mm Rose Edelstahlschellen an der schrägen Kettenstrebe befestigt. Hierzu ist jedoch der serienmäßige Mantel gegen einen Mantel mit Dynamolaufbahn auszutauschen und es sollte ein Gummischonkopf auf dem Dynamo montiert sein. Stoppt natürlich ganz schön so ein Dynamo. Deshalb habe ich mittlerweile einen 6 V Bleigelakku mit 10Ah oben hinter dem Sitz unterhalb des Gepäckträgers montiert. Mit einem Umschalter kann ich nun wahlweise auf Akkubetrieb oder Dynamo umschalten. So alle 3-4 Wochen muß der Akku mal geladen werden.
Der hintere Umwerfer bereitete noch etwas Schwierigkeiten. Bedingt durch die nach oben abwinkelte Radgabel kommt der Teil mit dem aufgdruckten Deorezeichen ab den 4 Gang an gegen die Unterseite des Rahmens. Hierdurch bedingt mußte immer ein Gang weiter geschaltet werden als erforderlich und dann zurück um den gewünschten Gang zu bekommen. Mit der Justierschraube (eine längere wurde ebenfalls ausprobiert) konnte dieser Fehler nicht behoben werden)
Abhilfe: Steckachse umdrehen, sodass der Spannhebel sich auf der rechten Seite befindet. Diesen so einstellen, dass er direkt nach hinten ganz leicht nach oben zeigt. Durch die Bohrung des Hebels und das obere Umwerfergelenk einen Kabelbinder montieren und diesen so einstellen, dass bei den kleinen Ritzeln der Umwerfer soweit hinten bleibt, dass er nicht mehr den Rahmen berührt. Nun funktioniert die Schaltung einwandfrei wie gewünscht.
Das hintere Schutzblech wackelte doch zu sehr. Es hat deshalb noch eine Halterung vorne aus 2x15 mm Alustreifen(Baumarkt) bekommen. Dieser ist mit 2 Kunststoffschrauben M5 am Blech und einer Blechtreibschraube 6,5mm auf der Rahmenunterseite am geraden Teil befestigt. Dort befindet sich nämlich schon eine passende Bohrung, in die nur die Schraube hereingedreht werden muss.