Kälte auf dem Liegerad im Vergleich zum Aufrechtrad

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Hallo Forum,

Im Moment ist es ja schon recht frisch draußen, bei uns heute -10°C. Wie ist denn eure Erfahrung zum Kälteempfinden auf dem Liegerad im Vergleich zum Aufrechtrad? Der Körper wird ja doch ganz anders vom Fahrtwind angeströmt. Was sollte man da bei den Klamotten adaptieren? Beim Aufrechtrad weiß ich ganz gut welche Klamotten ich bei welcher Temperatur brauche, beim Liegerad halt noch nicht...

Velomobilfahren können über die Frage vermutlich nur milde lächeln...

Viele Grüße,

Mathias
 
also bis -15°C fahre ich im Winteroverall von Engelbert-Strauß, auf 2cm Ventisit und meist mit Klickschuhen mit Neoprenüberschuh oder Forststiefeln mit eingehängtem Schneefang des Overalls, Skiunterhose lohnt sich ;) denn zwischen den Füßen wirds frisch :eek:
 

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Wie ist denn eure Erfahrung zum Kälteempfinden auf dem Liegerad im Vergleich zum Aufrechtrad?
Identisch. Auf dem Liegerad/Trike habe ich nur noch eine zusätliche kurze Thermounterhose an, die im Schritt eine winddichte Membran hat. Handschuhe nehme ich eher dünnere, den Hintergrund konnte ich noch nicht erschließen. Und an den Füßen bei unter +5 Grad die Wölvhammer, für sorgenfreie und warme Füße und Zehen. (y)

fluxx.

P. S.: War heute bei -5 °C 3 Stunden mit dem Mountainbike draußen, kein Unterschied zum Liegerad/Trike. Außer, dass die Nase am Up immer läuft, am Liegerad/Trike nie. :unsure:
 
Also ich finde auf der Liege fühlt es sich im Winter etwas wärmer an als auf dem UP.

Meine Gründe:
Pro:
Der Rücken wird durch die Sitzmatte isoliert.
Der Wind gleitet beim bergab fahren über den Oberkörper und drückt nicht wie beim Up auf die Brust.
Hände sind beim Tiller etwas im Windschatten der Beine.

Contra:
Im Schritte sollte es winddicht sein, mir reicht da das Polster der Radhose.
Füße sind eher kälter, vermutlich werden die hochliegenden Füße nicht so gut durchblutet.
 
Meiner Erfahrung nach kühlst du auf dem Liegerad nicht so aus wie auf dem Upride. Deine Windangriffsfläche ist geringer. Hände und Füße gut warm halten! Must halt probieren, wie du deinen Wärmehaushalt im Gleichgewicht hälst. Schwitzen ist nicht gut. Dann eher langsamer.
 
Meine ganz klare Erfahrung ist, dass sich das Up wärmer fährt.

Die Füße sind da ein wichtiger Punkt. Liegerad bedeutet meist Klickpedale. Und es sind meist MTB-Klicks. Die eine wunderbare Kältebrücke schaffen. Verstärkend kommt hinzu, dass die Durchblutung der Füße beim Up besser funktioniert. Besonders auf langen Strecken ist es auf der Liege schwer, warme Füße zu behalten. Auf dem Up kann ich ohne Klickpedale fahren und die Durchblutung funktioniert auch besser. Und normale Schuhe gibt es in breit, was ebenfalls besser für die Durchblutung ist.

Generell empfinde ich widriges Wetter auf dem Up angenehmer. Es sei denn, die Liege bietet entsprechenden Wetterschutz. Als offenes Fahrzeug finde ich ein Up angenehmer. Sonne und Regen brauchen keine so lange Schirmmütze. Andere Sachen kann ich nicht erklären. Regen finde ich auf der Liege unangenehmer auch abseits der Schirmmütze, obwohl es eigentlich unlogisch scheint, da man auf de Liege weniger abbekommt als aufrecht sitzend, wo einen der Regen stärker anpeitscht. Klar, auf der Liege kann sich auf der Regenjacke eher eine Pfütze bilden und darüber Wasser insbesondere besser in den Reißverschluss eindringen. Aber solange das nicht passiert finde ich mein Empfinden eher kontraintuitiv.
 
Eine Sache noch:

Auf einem Up bewegt man sich mehr mit dem ganzen Körper, was wärmetechnisch hilfreich ist. Zumindest als aktiver Vielfahrer. Ich fahre sehr aktiv, mit dem ganzen Körper. Auf der Liege ist das nicht gegeben. Das beschränkt sich sehr auf die Beinarbeit.
 
Ich bin da sehr hin- und hergerissen:
Auf der Liege bin ich schneller (mit dem Sesselrad in etwas gleich schnell wie das UP), daher müsste man auf der Liege mehr auskühlen. Aber mit dem UP steh ich mehr im Wind (der Hauptgrund, welhalb ich damit langsamer bin) und kühle letzten Endes eigentlich bei allen Räder überwiegend gleich aus.
Größere Unterschiede sehe ich beim Nasswerden durch Niederschläge und in der aktuellen Jahreszeit beim damit verbundene Auskühlen. Auf dem Up werde ich weniger nass und kühle damit bei Regenfahrten auch weniger aus. Außerdem bin ich bei Glätte mit dem Up lieber unterwegs. Das gehörte zwar nicht wirklich zur Fragestellung, beantwortet aber für mich zur aktuellen Jahreszeit weit eindeutiger, welches Rad ich nehme, als die Frage, auf welchem Rad ich die Kälte mehr spüre. (Allerdings muss ich nachschieben, dass es hier im Rheinland ohnehin nicht wirklich kalt wird. Wir hatten heute Morgen -7° C. Da fahren die Bayern noch in Shorts.)
 
Die Temperaturen empfinde ich als ähnlich. Meine Füße leiden nicht unter der Kälte, ich fahre aber nicht mit Klickies. Offenbar ist die Überhöhung bei meinen Liegerädern nicht so hoch. Ein großer Unterschied besteht bei mir im Schrittbereich: Da ziehe ich beim Liegeradeln, wenn es kalt wird, die Outdoor-Bermuda (so eine kurze, gut isolierte Hose, meine eine billige vom Aldi) an, sonst muss ich oft pinkeln. Das ist halt das Los der alten Männer!

lg!
georg
 
die Füße finde ich, was Kälte angeht, auf der Liege problematischer als beim Up.
Die beste Fortbewegung bei Minusgraden, um warme Füße und den Rest zu haben, ist tretrollern...
 
Da dürfte auch noch ein Effekt reinspielen. Beim Liegerad bleibt ja nur die Beinarbeit nicht die Arbeit des ganzen Körpers. aber auch die Beinarbeit ist geringer. Als Liegeradler entwickelt man keine Beinmuskulatur bzw. baut diese ggf. sogar ab. Weil man bei gefühlt gleicher Anstrengung weniger Leistung ins System eingebracht bekommt. Der Mensch ist für aufrechte Fortbewegung gebaut. Weniger Leistung. Weniger Leistung bedeutet weniger Abwärme.
 
Die beste Fortbewegung bei Minusgraden, um warme Füße und den Rest zu haben, ist tretrollern...
Hatte ich auch ausprobiert, sobald der erste Split gestreut wird ist die Freude aber vorbei, die Reifen bröckeln bei Splitkontakt dahin. Nass darf es bei den Micro-Tretroller-Vollreifen auch nicht sein, fährt sich bei niedrigen Temperaturen wie auf Schmierseife.
Liegeradfahren macht da langfristig mehr Freude.
 
Vorteil UP ist für mich, dass die Füße besser durchblutet werden, die frieren bei mir als erstes und das bis zur Schmerzgrenze. Alles andere kann ich dick einpacken, insbesonderee "unten rum" finde ich es bei den Temperaturen maximal unangenehm. Allerdings muss sich die abgegebene Leistung bei dicken Klamotten sehr strikt am Wärmehaushalt orientieren, Schweiß und Fahrtwind sind sehr schlecht zu kompensieren, unabhängig vom (unverkleideten) Rad.
Ein weiterer Vorteil am UP ist, dass es in Arm- und Beinabschlüsse weniger reinzieht, bzw. man ohne zusätzliche Klettlösungen auskommt. Man kann auch leichter mal das Gesicht durch nach unten schauen gegen prasselnden Graupel oder Regenschauer schützen.
Ausserhalb der Klamotten sehe ich für mich den Vorteil, an glatten Stellen Rutscher besser/schneller durch Gewichtsverlagerung oder Bein rausstellen kompensieren zu können. Das liegt aber auch an ca. 30 Jahren Up fahren bis hin zum Rennradsport und MTB vs.ein paar Jahre Liege, aber liegend ist man einfach eher der Situation ausgeliefert, fällt dafür aber auch weniger tief.

Da ich darüber hinaus Probleme mit der Lunge/obere Atemwege bei den niedrigen Temperaturen habe, ist das VM für mich ein Segen. Der Kühlwind lässt sich regeln oder auch ganz aussperren, nach wenigen Metern hat man in dem kleinen Volumen eine gute Vorwärmung der Atemluft erreicht und kann leistungsmäßig loslegen. Was halt so im Winter geht...:X3:
 
Bei mir waren Eis Füße immer das Schlimmste und das sogar im Velomobil wo kein Luftzug an die Füße kommt. Klickies sind da wohl ein ziemliches Problem, habe es mit isolierten Schuheinlagen probiert die allerdings nichts gebracht haben. Ab 45min wurde es sehr unangenehm. Am Ende habe ich mir per Akku beheizbare Schuheinlagen geholt, die haben dann geholfen.
 
aber auch die Beinarbeit ist geringer. Als Liegeradler entwickelt man keine Beinmuskulatur bzw. baut diese ggf. sogar ab.

Kommt drauf an, oder? Man kann sich ja genauso anstrengen wie auf dem Up und dann schneller fahren.

Bei mir waren Eis Füße immer das Schlimmste und das sogar im Velomobil wo kein Luftzug an die Füße kommt. Klickies sind da wohl ein ziemliches Problem, habe es mit isolierten Schuheinlagen probiert die allerdings nichts gebracht haben. Ab 45min wurde es sehr unangenehm. Am Ende habe ich mir per Akku beheizbare Schuheinlagen geholt, die haben dann geholfen.

Das kann dann auch mit der Position vom Tretlager relativ zum Sitz oder auch den Schuhen kommen.
 
mit Tretroller meinte ich die richtig guten, alltagstauglichen, also mit Rädern dran 20-28 Zoll Größe, wie beim Fahrrad...
 
Kommt drauf an, oder? Man kann sich ja genauso anstrengen wie auf dem Up und dann schneller fahren.

Nicht wirklich. Ich sprach ja von gefühlt gleicher Anstrengung. Das Mensch-Maschine-System funktioniert liegend schlechter. Der Liegeradler hat ja nicht deshalb dünnere Bein als der Aufrechtradler, weil er fauler ist. Sondern weil er weniger Leistung entwickelt bekommt.
 
Aber nicht so viel weniger, dass das in dem Bereich hier relevant wäre. Man kann auf der Liege auch seine 300W umsetzen, wenn man will. Da friert dann nichts mehr :D
 
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