Um hydraulische Trommelbremsen einzustellen, sind nur wenige Schritte notwendig.
Bei meinem Alleweder (45km/h-Version) konnte ich den Bremshebel bereits bis an den Griff ziehen. Beim starken Bremsen zog zudem das Fahrzeug leicht nach links.
Viel Werkzeug benötigt man für den Abbau des Rades und das Einstellen nicht:

Bild 1: benötigtes Werkzeug

• 8er Schlüssel für die 4-kant Einstellmutter
• 10er Schlüssel für die Kontermutter
• Flachzange zum Halten der Einstellmutter beim Kontern (kann drauf verzichtet werden, wenn der 8er Schlüssel flach genug ist)
• 5mm-Inbus (am besten in Kombination mit Drehmomentschlüssel) zum An- und Abschrauben des Rades

Die folgenden Arbeitsschritte sind bei Bedarf auf beiden Seiten durchzuführen.

Dieser Schritt ist nur notwendig, wenn man ohne Raddemontage nicht an die Gummitülle des Nehmerkolbens kommt.
Das Fahrzeug sollte auf der Seite, die zuerst eingestellt werden soll, aufgebockt werden.
Dann löst man mit dem 5mm-Inbus die Radschraube und zieht das Rad ab. Der Zugang zum Nehmerkolben ist so deultich einfacher.

Bild 2: So sieht es aus, wenn das Rad abmontiert ist

Die Gummitülle, welche die Kontermutter und die Einstellmutter abdeckt, muß hochgeschoben werden. Bei der Kontermutter handelt es sich um die 10er-Mutter. Die Einstellmutter weist einen Vierkant auf und liegt näher am Zylinder. Die Kontermutter muß gelöst und auf der Augenschraube (Rechtsgewinde), die aus dem Nehmerkolben kommt, etwas nach oben geschraubt werden. Es ergibt sich dann das folgende Bild:

Bild 3: Nehmerkolben mit Kontermutter (lose) und Einstellmutter (4-kant, schwarz)

Nun kann man das Rad wieder auf die Achse stecken (wenn's klemmt, hat sich die Hülse zwischen den beiden Kugellagern im Rad verschoben → mit Schraubendreher beim Draufschieben anheben). Das Rad sollte noch nicht wieder festgeschraubt werden, da man bei abgebautem Rad besser an die Gummitülle kommt.
Mit einem 8er-Schlüssel kann man nun an der Einstellmutter drehen und dabei das Rad drehen.

• zum Rad hin = Augenschraube kommt aus dem Nehmerzylinder = Bremse reagiert früher
• zum Alleweder hin = Augenschraube verkürzt sich = Bremse reagiert noch später

Mehr als eine viertel Umdrehung bekommt man aus Platzgründen mit der Einstellmutter nicht hin. Zwischen den 1/4-Umdrehungen kann man immer wieder das Rad drehen, um zu horchen, ob es bereits an den Bremsbelägen schleift. Ist dies der Fall, dann dreht man die Einstellmutter wieder 1/4 bis 1/2 Umdrehung zurück, so dass das Rad frei drehen kann.
Abschließend ist noch die Kontermutter wieder anzuziehen. Da der 8er-Schlüssel zu dick ist und damit dem 10er-Schlüssel für die Kontermutter nicht genug Platz läßt, muß man sich beim Festziehen mit einer Flachzange behelfen. So bleibt die 10er-Kontermutter zugänglich und kann problemlos festgezogen werden, ohne dass sich die Einstellmutter mitdreht.
Nach Kontern der Einstellmutter kann die Gummitülle wieder über beide Muttern auf die Führung des Nehmerkolbens geschoben werden, was am besten bei abgenommenem Rad funktioniert. Wer das ohne das Rad abzubauen hinbekommt, kann auf die Demontage des Rads natürlich verzichten.

Dieser Schritt ist nur notwendig, wenn man das Rad vorher abgebaut hat.
Schlußendlich kann das Rad wieder festgeschraubt werden. Bei der Radschraube handelt es sich beim Alleweder um eine Inbusschraube „A2-70“. Ein Drehmoment von 6-7Nm ist für diesen Schraubentyp als Anzugsmoment vorgegeben und sollte wenn möglich, nicht überschritten werden. Die Inbusschraube muß mit Schraubensicherung gesichert werden!