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Fahrbericht Aerorider

(Autor: chally / Quelle: Velomobil-Forum / 11/2006)

Ich fahre den Aerorider seit einem Jahr und kann folgende Daten und Erfahrungen weitergeben.

Mein täglicher Arbeitsweg beträgt 2 x 30 km mit ca. 140 Höhenmeter. Den Aerorider fahre ich dann mit zwei 13Ah NiMH-Akkus zu je 8 kg, die ich auf der Arbeitsstelle nachladen kann.

Ein Block schafft bis ca. 30 km je nach Außentemperatur, Geschwindigkeit, Ampeln, etc., aber wem erzähle ich diese Fakten. Incl. Eigengewicht, Gepäck (120 Liter möglich), Batterien, etc. komme ich auf ein Gewicht von mindestens 140 kg bis max. 200 kg.

Man sollte nicht glauben, dass ein solches Fahrzeug ohne E-Antrieb länger zu bewegen ist - zumindest wenn man anständige Geschwindigkeiten fahren möchte. Das Fahrzeug kann ohne Pedalkraft gefahren werden, aber kaum ohne E-Antrieb. Twikes, City-El´s oder andere potenzielle Hybridfahrzeuge sind hierfür nicht entwickelt. Hier sind reine Velomobile gefragt, die ca. 30 kg Gewicht auf die Waage bringen und am Berg dennoch ihre Probleme haben.

Der Stromverbrauch bei meinem Aerorider liegt bei max. 1,5 kW/h pro 100 km.

Die Einsatzzeit liegt bei mir im üblichem „Deutschlandwetterbereich“. Kalte Temperaturen unter 5 °C führen bei kräftiger Pedalunterstützung zum Beschlagen der Scheiben. Die vorhandene Lüftung reicht dann nicht aus. Hier bastle ich noch an verschiedenen Systemen, vom Warmluftgebläse über Zusatzlüftungen. Es handelt sich zwar um eine Antibeschlagscheibe, aber leider ist irgendwann Schluss.

Im Sommer nutze ich persönlich lieber das Rennrad. Die Seitenscheiben und das Dachfenster können für ein anständiges Klima entfernt werden, dennoch lieber Vollcabrio.

Der Preis ist im Vergleich zu anderen VM oder z. B. das Twike okay. Die Kosten betragen 7.000 € incl. 19% Mehrwertsteuer (an die wir uns erst noch gewöhnen müssen) und beinhalten einen Bleiakku und Lader. Selbst habe ich auf 3 NiMh-Akkus aufgerüstet. Die Kosten betrugen insgesamt ca. 1500 €.

Das Bordnetz mit Licht, Lüftung, Warmluft, Scheibenwischer, etc. kann ich sowohl über ein separates 12 V-Netz fahren oder über den 36 V-Akku.

Der Aerorider fährt ca. 45 km/h auf ebener Strecke und bergab auch etwas über 50 km/h. Höhere Geschwindigkeiten werden durch Rückladung/Motorbremse ausgeschlossen. Zulassung als dreirädriges Kleinkraftrad mit Mopedzulassung. Versicherung ca. 80-90 € im Jahr.

Probleme im fließenden Verkehr auch durch die Stadt gibt es eigentlich nicht. Die recht hohe Geschwindigkeit lässt ein „mitschwimmen“ zu und die Autofahrer sind durch den seltenen Anblick an einem hohem Abstand zum Fahrzeug interessiert.

Der Aerorider ist im Jahr 2005 in Serienreife gegangen, hat sicherlich noch einige Kinderkrankheiten zu bewältigen, jedoch ist die Betreuung über Aerorider, Herr Bart de Wert sehr gut. Leider gibt es noch kein Händlernetz in Deutschland, hier ist man im Aufbau.

Die produzierten Stückzahlen liegen auch noch im zweistelligen Bereich, deshalb ist Werbung für diese Fortbewegungsart sinnvoll.

Der Aerorider ist sicherlich der Einstieg in eine andere Fahrkultur - aber eine SCHÖNE!!

Gruß Chally

velomobil/berichte/fahrberichte_a-z/aerorider.txt · Zuletzt geändert: 2013/10/27 14:01 von 127.0.0.1