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liegerad:technik:spikereifen_selbstbauen

Wie man einen Spikereifen selber baut:

Dies ist die Zusammenfassung zweier meiner Postings dieser Woche in der Newsgruppe de.rec.fahrrad. Das Thema dürfte hier ebenso interessant sein.

Da ich - wie bereits geschildert - für den 20„ Frontreifen meines Langliegers keine industriell gefertigten Spikereifen montieren kann -die einzig lieferbaren sind mit 57mm zu breit für die Gabel - griff ich nun zur Selbsthilfe.

Über dien Großhandel (von Trotha, Fa. Thalinger Paul Lange) waren keine industriell gefertigten Spikes mehr zu beziehen. Auch Anfragen bei verschiedenen Herstellern von Fahrraddecken und den Herstellern von Spikes für die unterschiedlichsten Anwendungen führten zu keinem brauchbaren Ergebnis.

Selbst sei der Radler:

Ursprünglich verwendetes Material: Decke: Schwalbe 47 - 406 Cruiser II Druck 2,0 bis 3,0 Bar Spikes: 110 Spax- (=Spanplatten-)Schrauben 2,5 x 10 Versicherung: rotes, ca. 5cm breits „Pannenteufel“ Pannenband Materialkosten: ca. 30 - 35DM

ursprüngliche Vorgehensweise: 1. Durchbohren der Decke durch die 110 Stollen beidseits der Reifenmitte mit 2mm Bohrer 2. Eindrehen von 110 Schrauben - und zwar von innen nach außen :-) 3. Einlegen des passend gekürzten Pannenbandes 4. Aufziehen des _Spike_reifens

Wie sieht es denn aus?

Relativ dezent - die Spitzen der Schrauben treten ca. 3mm aus den Stollen aus

Wie fährt es sich?

Mit dem Maximaldruck von 3 bar recht normal. Die selbstgestrickte Spikedecke des 406er Vorderrades nagelt auch nicht lauter als die W106 Nokian Spikedecke am 28“ Hinterrad. Das Kurvenverhalten erscheint ein kleines bisschen wabbeliger als beim Monte Carlo Sommerreifen. Die Spitzen der Schrauben spießen gelegentlich mal ein Herbstblatt auf, das ist aber selbst auf einem laubbedecktem Waldweg noch im erträglichen Maß.

Ich hatte eigentlich vor das Pannenband, in dem Fall daß sich die Schraubenköpfe wider erwartens durch das Pannenband und den Schlauch fressen, durch festes Textilband der Art, wie sie auch für breite Spanngurte verwandt wird zu ersetzen.

Ich stellte de.rec.fahrrad in Aussicht über eventuelle neue Erkenntnisse zu berichten. Diese stellten sich nach ca 50- 60km leider schon ein:

Das Pannenband hatte ich wohl nicht ganz richtig eingelegt. Das ließ sich so aus der Lage der (dezenten) Druckmarken, die die Schraubenköpfe am Pannenband verursachten und der Lage des Loches am Schlauch ersehen.

Da die Decke meines Sommerreifens (Vredestein Monte Carlo 37 x 406) nach ca 3000 km schon an den Seiten etwas porös wirkte und ich eine erneute Schusseligkeit bei der Montage des Pannenbandes an der Schraubenspikedecke ausschließen wollte, benutzte ich diese Decke als Ersatz für das Pannenband. Hierzu entfernte ich am Monte Carlo die Drähte und die Seitenwände bis unmittelbar unterhalb der Lauffläche für den Seitenläufer. Die Montage des schraubbespikten Schwalbe Cruiser II auf der Alex-Felge war dadurch auch nicht enger als sonst. Die Abdeckung wirklich aller Schraubenköpfe ist so gewährleistet.

… wird im Bedarfsfall fortgesetzt.

Noch Fragen? – Michael@Schmittel.de

liegerad/technik/spikereifen_selbstbauen.txt · Zuletzt geändert: 2013/10/27 14:01 von 127.0.0.1