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liegerad:berichte:fahrberichte_a-z:toxy_zr

Toxy ZR

(Felix S.)

Das toxy ZR fand seinen Weg zu mir als Gebrauchtrad mit 9-fach Deoreschaltung, Magura Louise vorne und Julie hinten. Ausserdem war eine Heckhutze dabei! Für mich kam von vorneherein nur ein Rad mit Vorderradantrieb in Frage, da ich niedrige Sitzhöhen schätze. Es ist faszinierend so knapp über dem Asphalt zu sitzen, man erlebt die Geschwindigkeit und die Kurvenlage viel intensiver! Die kurze Kette ist leichter und gibt weniger nach als die eines Tiefliegers mit Hinterradantrieb. Das macht solche Räder, entgegen dem Vorurteil vom durchdrehenden Vorderrad, zu idealen Sprintern. Der Antrieb fühlt sich sehr direkt an! Ausserdem lässt sich so ein sehr aufgeräumtes und kompaktes Rad realisieren. Diese Kriterien werden nur von 2 Rädern auf dem Markt erfüllt: Quantum toxy ZR und ZOX 20 Z-frame. Ich habe mich nach langem hin und her für das toxy entschieden obwohl das ZOX bei Probefahrten auf der Spezi 2002 einen besseren Eindruck auf mich gemacht hat. Es war bequemer und hatte einen probemloserem Antrieb (Eines der 2 ZR auf der Messe fiel mit Antriebsschaden aus!). Hier muß Quantum wohl noch etwas Entwicklungsarbeit leisten.

Beide Räder haben aber auch viele Gemeinsamkeiten:

  • Eine Heckfederung war mir wichtig da ich oft unbefestigte Wege fahre, und das 20„-Hinterrad die Stösse andernfalls direkt in den Sitz einleiten würde.
  • Der Radstand beträgt bei beiden Rädern (ZOX in der M-Version) 110 cm.
  • Der, für einen Tieflieger, steile Sitz ist für mich ein Vorteil, mit einem flacheren Sitz hatte ich auf rutschigem Untergrund Probleme das Gleichgewicht zu halten und die extreme Tretlagerüberhöhung könnte zu einschlafenden Füßen führen. Der resultierende enge Körperwinkel gefällt mir auch besser!

Pro toxy bewertete ich den, hervorragend verarbeiteten, schönen und mit 3,7 kg incl. Gabel und Tretlagerausleger sehr leichten Alurahmen (ZOX: 5,2 kg), die schicke Einarmschwinge, das vollwertige Feder-Dämpferelement und die niedrige Sitzhöhe von ca. 17 cm (ZOX: 25 cm). Die Nachteile im Vergleich zum ZOX habe ich durch Einsatz von ZOX-Teilen minimiert.

  • Antrieb: Der Antrieb bekam eine steife Leertrum-Umlenkrolle von ZOX, anstelle der originalen Gummigelagerten, die sich schon bei der Probefahrt in Wohlgefallen auflöste. Ich brachte die Rolle an dem, bereits vorhandenen, hinteren Loch der originalen Halterung an, was den maximalen Lenkeinschlag noch verbesserte. Die Zugtrumrolle brauchte keine Verbesserung. Der Antrieb ist jetzt ebenso problemlos wie der des ZOX, leider auch ebenso laut, weil die Rolle ihren Belag schon nach kürzester Zeit verlor und die Kette jetzt auf Plastik läuft.
  • Handling: Ich tauschte den einstellbaren, jedoch viel zu hohen, und zu kurzen Vorbau gegen einen Rennradvorbau von ca. 13 cm Länge, ähnlich wie beim ZOX. Jetzt ist die Querstange des Lenkers nicht mehr im Bereich der Knie, sondern der Schienbeine, der Lenker kann wesendlich niedriger sein, ohne das ich ihn berühre. Zusätzlich zur Sicht verbessert sich das Handling enorm! Da der Vorbau jetzt länger ist brauchte ich auch den längeren und sehr leichten Flux-Lenker! Ich habe ihn noch etwas zusammengebogen. Durch den etwas kürzeren Nachlauf von 4 cm im Vergleich zu 6cm beim ZOX ist das ZR ein wenig nervöser. Das Anfahren und das Fahren bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten erfordert etwas Übung!
  • Sitz: Die Sitzmulde des Optimasitzes ist nicht besonders stark ausgeformt. Das führte dazu das ich, aufgrund des recht steilen Sitzwinkels, nach vorne rausrutschte. Ausserdem mag ich keine Sitze die seitlich hochgebogen sind. Dieser Umstand und die dicke weiche Optima-Sitzmatte trugen dazu bei das ich das Rad auf der Spezi im Vergleich zum ZOX als unbequem empfand. Also bestellte ich bei Novosport einen verlängerten Sitz, der gleichzeitig flacher ist. Er ist etwas schwerer als der Optimasitz weil das Geld nicht für einen Carbonsitz reichte! Weil mir der Sitzwinkel bei minimaler Sitzhöhe dann doch etwas zu steil war kürzte ich das Rohr für die hintere Befestigung um ca. 2 cm. So komme ich auf einen recht angenehmen Sitzwinkel von 38°. Das erste Jahr fuhr ich die harte Version der Pedalkraft-Sitzmatte. SitzPolsterFotos → „beschichtet Krallmatte“ Bei dieser hatte ich Druckstellen weggeschnitten und, wo es nötig war, aufgepolstert um tauben Stellen (Recumbent Butt) vorzubeugen. Inzwischen habe ich mir allerdings die Mühe gemacht den Sitz anzupassen, damit ich mit einer dünneren oder überhaupt keiner Matte fahren kann.
  • Schaltung: Die 1×9-Schaltung mag dem Vorbesitzer in Norddeutschlang gereicht haben, hier in der Eifel mussten, trotz beeindruckender Entfaltung (11-32 Zähne), mehr Gänge her! Also stellte ich dem 61er Kettenblatt noch ein 44er zur Seite! Dann hab ich ein Loch in den Tretlagerausleger gebohrt (uiuiuiuiui!), eine Gewindehülse eingeklebt, und ein leichtes Alurohr (von nem Paddel) als Umwerferrohr angeschraubt. Damit komme ich auf eine Entfaltung von ca. 2-8 m. Besonders positiv ist, daß ich jetzt auch das 32er Ritzel fahren kann, ohne das der Schaltwerkskäfig allzu hoch kommt. Der maximale Lenkeinschlag bleibt grösser und man läuft nicht mehr Gefahr mit den Schuhen an den Käfig zu kommen. Zusätzlich schützt der Umwerfer die Kette vor dem Abspringen auf schlechten Wegen! Inzwischen habe ich auch das lange Deore-Schaltwerk gegen ein 105er ausgetauscht. Obwohl nicht für 32 Zähne ausgelegt, funktioniert es doch problemlos. Dadurch, daß das Leertrum jetzt näher an der Lenkachse verläuft vergrößert sich der Lenkeinschlag nochmal, es stört auch nicht mehr wenn das Schaltwerk weiter oben steht, der Abstand von der Umlenkrolle bleibt groß genug. Ich kann sogar mehr Gänge problemlos schalten als vorher.

Alles in allem: Ein schönes Rad zum Heizen oder flotten Reisen. So komfortabel wie nötig und so tief wie möglich! Die Federung hinten bewirkt, das der Fahrer den Kontakt zum Sitz, auch bei 8 bar Reifendruck, nicht verliert, und mit Klickies rutschen die Füsse auch bei fieser Heizerei im Wald nicht mehr von den Pedalen. Gemütlich ist anders, sportlich triffts besser! Die Lenkung funktioniert frei von Antriebseinflüssen. Ich habe für die Perfektionierung knapp 200 € ausgegeben, Sonderwünsche erfüllt Quantum bei Neukauf aber auch. Mein Rad wiegt ohne Hutze um die 14,5 kg, die Hutze nochmal ca. 2,5 kg. Zwischenzeitlich war das Rad nochmal bei Quantum, weil das Hinterrad wegen der, leicht schief eingeschweissten, Schwingenachse um einige Zentimeter aus der Spur war. Inzwischen habe ich mich so an mein ZR gewöhnt, das mir das ZOX schon fast träge vorkam als ich es auf der Spezi nochmal getestet habe. Das ZR setzt jeden Lenkimpuls ohne Verzögerung und ohne spürbaren Kraftaufwand in eine Richtungsänderung um. Ansonsten fahren sich die Räder fast gleich. Felix hase-at-Schoroths-punkt-de

liegerad/berichte/fahrberichte_a-z/toxy_zr.txt · Zuletzt geändert: 2013/10/27 14:01 von 127.0.0.1