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Spirit

(Bernd N., 11.09.2003)

Geschrieben von Bernd N. am 11. September 2003 14:08:49 und alle paar Monate als Logbuch weitergeführt. Bitte Eindruecke nicht ueberbewerten, a) kann das bei Euch anders ausfallen und b) sind die temporaer (mein englisches Keyboard ohne Umlaut ist allerdings von Dauer, aehh…). Dennoch lasse ich Altes einfach stehen und vertraue dass Ihr bis zu Ende lest. Der Text wird allerdings langsam laenger.

Als Antwort auf: Re: Scooter Bike geschrieben von Wolfgang am 10. September 2003 19:39:26:

Warum hast Du Dich für ein Spirit entschieden und nicht z. B. für die Street Machine GT?

Wohne in Japan, fing nach mehr als 10 Jahren Motorrad wieder an Rad zu fahren - wegen Bauch weg und so. Fand mein altes 10-Gang Raleigh unbequem und kam damit vom Buero nach Hause die 14% Steigung nicht hoch. Also musste sowieso was Neues her. Dachte erst Mountain-Bike mit Federung oder sowas.

Internet studiert, irgendwo kam „recumbent bicycle“… wasndas? Fand das neu und interessant, bin immer fuer hi-tech zu haben. Las, das man schon wissen sollte, wie man das Rad hauptsaechlich nutzt. Tieflieger schied aus, Touren mal sehen, aber die 7 km zum Buero, Commuting, das hatte ich vor. Also Gepaecktraeger, Schutzbleche, Licht muss, Federung kann und Preis darf nicht zu hoch sein. Und es hiess immer wieder unbedingt probefahren, ob's einem denn ueberhaupt „liegt“.

Hier gibt's Fahrraeder wie nix, ganz billige schwere (70 Euro mit Dreigang) und teure leichte doch kaum Lieger und fast nix zum Probefahren. Ein Haendler 20km von hier hatte was, 12 Euro die Stunde. Bin Rans Wave, Burley Limbo und das Cannondale probegefahren. „Recumbent grin“ stellte sich beim Cannondale ein, aber so viele Tausender wo ich noch nicht sicher war ob ich ueberhaupt dabei bleibe…

Und meine muss-Liste war mit dem amerikanischen Geraet nicht leicht zu erfuellen. Ausserdem hatte diese Nazion gerade ueber die UN hinweg Krieg angefangen, und ich schloss mich der Haltung von riese und mueller an, nix amerikanisches kaufen bis die wieder aufhoeren. War am Toxy interessiert, aber das konnte ich nicht probefahren. Einziger Haendler dafuer ist in Kyoto, 600 km weit weg. Der hatte auch STM und Spirit auf dem Web, und da letzteres dem Cannondale recht aehnlich ist, habe ich das Spirit ohne Probefahren bestellt. Liegegeburtstag 2003-05-15.

Wie schnell bist Du auf dem Spirit?

Anfangs, oweia, hatte ja noch keine Position und keine Kondition… beim ersten Mal die 14% rauf geschoben. Inzwischen bin ich auf der 7 km Hausstrecke, Park, 4 Ampeln, staedtische & Landstrasse im Schnitt so schnell wie mit dem 10-Gang Raleigh. In der Ebene bei Gegenwind schneller, selten unter 20 km/h und bei Rueckenwind viel schneller. Ohne Wind und Steigung kann ich 33 fuer 'ne Weile halten. Wegen der Ampeln und der Steigung wirkt sich das fast nicht auf die Fahrzeit aus, nur auf die Naesse im Hemd, Sind immer so um 20-25 Minuten fuer die 7 km.

An ein paar Erfahrungstipps bin ich sehr interessiert.

(weiter am 2003-10-26)

Sitz und Einstellbarkeit: ausgezeichnet, mit 1.90 m sitze ich weit hinten, doch angenehm. Noch genug Gewicht bleibt auf dem Vorderrad, es geht nicht hoch. Anfangs war Lehne ganz hoch am angenehmsten (Power am Berg) mit Lehne ganz unten fuhr ich wackelig (zog am Lenker). Inzwischen habe ich die Lehne fast ganz unten ohne subjektiv Power zu verlieren.

Strassenlage: nach wenig Uebung leicht zu beherrschen, macht enge U-Turns bei langsamer Fahrt (Fussgaengerbruecken). Kein Fuss-Vorderrad Kontakt, doch Knie-Lenker bei meinen langen Beinen. Fahrwerk laeuft ruhig bis 62 km/h (dann endete der lange Huegel an einer Ampel). Freihaendig geht so ab 25, aber ich trau mich nur die Haende ein paar cm zu lueften.

Federung: Hinten in Serie zu weich fuer meine 90+ kg. Hoehere Vorspannung bringt's nicht (sagt auch HP V). Mit der haerteren Feder nun prima. Koennte besser gedaempft sein, dennoch kein Pogo am Berg. (Nachtrag knapp 2000 km: Federbein knarzt auf den letzten mm beim Ausfedern. Feder demontiert, um zu sehen ob innen was locker ist. War nicht, kann also weiterfahren. Stange gereinigt, Siliokonoel draufgesprueht, zusammengebaut, knarzt. Draufgesetzt, paarmal gehopst, ruhiger. Naechster Morgen: knarzt. Gehopst: ruhiger. Hoffentlich geht da nicht drinne was kaputt.)

Vordere Federung auch nach 1200 km noch stockig, fuer die geringe Last zu hart. Der breite Reifen nimmt das Meiste ohnehin weg. (Nachtrag: bei km 1500 nachgefettet und Vorspannung auf 11 Umdrehungen verringert - nun federts besser.)

Schaltung: SRAM DualDrive 3×8 Nabe-Kette mit 11-32 ist prima fuer Stadt und Land, fix beim Anfahren, genug Spannweite und Gangabstand nicht zu gross. Wirklich bloed ist dass der 8-fach Drehgriffschalter rechts beim „Gasgeben wie beim Motorrad“ runterschaltet, waehrend der linke 3-fach raufschaltet. Ab und an bei Ablenkungen oder kritischem Verkehr schalte ich verkehrt. Das ist wohl bei fast allen Schaltungen so, doch was die Mehrheit hier macht ist unergonomisch, widerspricht Normen fuer Bedienungseinrichtungen und sollte nicht sein.

Speed: 30 halten geht ueber ein paar km, brauchte dazu 5 Monate und 1200km seit ich wieder Rad fahre. Schnitt 18-20 zur Arbeit, 20-24 auf Tour.

Sicherheit: nach Gewoehnung (ca. 100 km) ueberraschend fahrstabil und wendig, dabei gutmuetig, auch in Extremsituationen. Bin einmal im Wald hinten abgedriftet, ohne zu fallen (Reflexe vom frueheren auf Eis fahren mit Sattel ganz unten). Kurzes Blockieren hinten oder vorn(!) laesst sich bei gerader Fahrt gut fangen.

Bremsen: bei gutem Untergrund problemloses Anker werfen. Wenns rutschig ist, mit vorne allein ganz vorsichtig sein, besser immer mit beiden bremsen. Die Scheiben mit Kabel sind Klasse, gut zu justieren und prima dass die vordere bei mildem Bremsen zirpt, das warnt die Fussgaenger und das lass ich so. Stoerend sind ungleichmaessige Reibwerte am Umfang durch Anfassen. Muss ich mal mit Bremsenreiniger bei. (Nachtrag: das war's eben.)

Praktisches: Ein „Specialized“ Kabelschloss habe ich an der unteren Querstrebe hinterm Sitz montiert. Es ist aus dem Weg und das geringelte Kabel verschwindet einfach im Sitzruecken.

Kleinigkeiten, Peinlichkeiten bei einem Rad dieser Preisklasse:

Das vordere SKS Schutzblech ist oben zu kurz. Bei Naesse gischt ein Hahnenschwanz in den Fahrtwind und treibt zurueck auf Lampe, Tretlager, Kette, Pedale, meine Socken. Habe kurzerhand ein zweites SKS besorgt, vor dem Halteblech etwas abgeschnitten und im zweiten noch freien Loch der Gabel nach vorne hin montiert. Wasser bleibt nun weg, nur die Kurbel schleift bei engen Kehren ueber den verlaengerten Teil.

Das hintere Schutzblech rappelte wiederholt die M4 Halteschrauben der Streben los. Nachdem ich mehrfach nachgezogen hatte, waren die Sechskante ausgeleiert und ich schnorrte neue Schrauben aus eines nahen Radhaendlers Kramkiste. Eine davon ging unterwegs verloren und nur dank Nylonbinder durchs Loch kam ich noch fahrend nach Hause. HP V hatte die Schrauben wie bei rostfreien ueblich mit Fett eingesetzt und empfahl per e-mail (danke, sehr prompt) Gewinde reinigen und Loctite mittelfest. Habe mir selbst geholfen, durch Geradebiegen der linken Strebe, die der Hersteller oder Radhaendler wie die vordere um die Bremse herum gebogen hatte. Mit der gerichteten Strebe haelt die Schraube nun auch ohne Reinigung und Loctite. (Nachtrag: nun bei knapp 2000 km immer noch fest.)

Der Staender an der gefederten Schwinge klappert vernehmlich auf unebener Strecke. Abhilfe durch Gummizwischenlage, gehalten am oberen Ende des Staenderbeins durch 2 cm eines elastischen Gartenschlauchs.

(weiter 2003-11-26)

Bin nun ueber 1900km und feiere 10 kg weniger auf der Waage. Habe heute meine Haussteigung zum ersten Mal im 2. Gang geschafft (mit einem Trick, ausser den Clickpedalen und frisch geschmierter Kette, dazu gleich mehr).

Auch mit dem vom Hersteller empfohlenen Kettenschmierstoff Profi Dry Lube laeuft der Antrieb jedesmal deutlich leichter wenn ich alle 50 km nachschmiere. Da steht was von 400km auf der Dose…

Ein wiederkehrendes Problem: einschlafende Fuesse, schon auf dem Weg zum/vom Buero, in nur 25 Minuten. Aber das gehoert schon zu dem Trick. Moment noch, alles der Reihe nach.

Touren zum ersten: das erste Mal an einem Tag mehr als 30 km war mit meinem Nachbarn auf dem RR. Er faehrt regelmaessig seine 60-100 km an einem Vormittag und ich probierte es mal in seinem Windschatten. In der Ebene 26-30 km/h, am Berg keine Chance, er fuhr freundlicherweise langsamer. Bei km 15 war ich schon fertig, wollte es nur nicht zugeben, da fing (gottseidank) mein hinteres Schutzblech an zu rappeln, und wir trennten uns. Rad ausgebaut und: Die vordere Schraube schliff am Reifen, dadurch fiel sie nicht raus. Wieder mit Gefuehl festgezogen, Rad rein und weiter gings. Das Plastik-Distanzstueck dort war schon einmal gebrochen (noch so'ne Peinlichkeit) und ich hatte es mit Nylonbindern fixiert. Nach 45 km war ich wieder zu Hause, ohne technische Probleme, doch mit einschlafenden Fuessen und gut ausgepowert.

Af der Fahrrad-Messe in Tokyo einen weiteren Spirit-Fahrer getroffen. Der oertliche 'recumbent cycling club' hatte dort ein abgesperrtes Freigelaende und Clubmitglieder liessen Messebesucher auf ihren privaten (!) Maschinen probefahren. So tauschten wir die Spirits und ich konnte kurz die Vorzuege seines Streamer erfahren. Geht leichter in der Ebene, bleibt waermer dahinter, aber den Berg hoch - ich weiss nicht. Ist erstmal nix fuer mich, so kalt wird es hier ja nicht, und dann war da noch der Preis. Ansonsten ein solides Teil, klappert nicht und ist ein Hingucker. Ach, und bei seinem Spirit (gekauft im April, meins im Mai) sahen die Schnellspanner anders aus, die Bremshebel waren andersfarbig und das Distanzstueck vom hinteren Schutzblech hatte schon ab Kauf diesen Nylonbinder drum.

Touren zum zweiten: Verschiedene Ausfluege bis 55km machten Spass aber zwangen immer wieder zu kurzen Stehpausen wegen einschlafender Fuesse. Leichte Veraenderungen der Sitzposition brachten nix. Das verstellbare Sitzkissen war schon ganz unten. Am letzten Wochenende, nochmal mit dem RR-Nachbarn, konnte ich besser mitziehen, doch wieder schliefen die Fuesse ein. Ich half mir indem ich im Sitz ab und an nach vorne rutschte, wollte ja nix zugeben. Nach 60 km und 2.5h mit kurzer Pause (Tachoschnitt 24.1, yeah) war ich dennoch weniger ausgepowert als sonst bei Touren mit mehr Pausen.

Neu waren unmittelbar nach der Fahrt zwei Falten an der Vorderkante des Sitzes. An meiner gelben Hose (nicht lachen, Sicherheitsfarbe) fand ich dazu passend schwarze Abfaerbungen - meine Oberschenkel setzten unten wohl auf. Das sollte fuer kleinere Leute kein Problem sein, die Sitzschiene faellt nach vorne hin ab, doch so ab 1m75 ist die Vorderkante des Sitzkissens zu hoch oder das Tretlager zu niedrig. Ich hatte das Kissen schon ganz unten, also blieb nur noch eins: die vertikalen Langloecher in den Aluminium-Traegern verlaengern . Nun ist mein Sitzkissen 7.5 mm tiefer und es ist nicht mehr sichtbar nach hinten geneigt.

Hinweis fuer Nachahmer: Tragende Zonen werden nicht geschwaecht, doch bohren/schleifen ist auf eigene Gefahr, HP Velotechnik untersagt Modifikationen. Hinweis fuer HP V: Hallo, das sollte vielleicht in Serie gehen, immerhin ist das Spirit fuer bis zu 2m Korpergroesse angegeben. (Nachtrag: HP Velotechnik Vertrieb schrieb er hat es an Entwicklung weitergegeben.)

Fazit nach der ersten Buerofahrt: das Tieferlegen der Sitz-Vorderkante war wohl der Trick, mit dem mir die Fuesse nicht mehr einschlafen und ich am Berg einen Gang gewonnen habe. Natuerlich hilft das allmaehliche Abnehmen und das zunehmende Training, aber letzte Woche musste ich noch schnell wieder in den 1. Gang zurueck weil die Muskeln bald sauer wurden. Wir werden sehen auf der naechsten Tour.

Nachtrag 2003-12-03: auf den 7km Arbeitsweg und zurueck fahre ich nun meist 1-2 km/h schneller, bei niedrigerer Trittfrequenz (am liebsten 85 +- 5 /min). Ganz andere Leichtigkeit beim Fahren durch den leicht abgesenkten Sitz. Der gewonnene Gang am Berg ist dauerhaft, heute sogar im 3. Gang hochgekommen, pustend, doch ohne roten Kopf. Die Sitzvorderkante hatte tatsachlich die Durchblutung abgedrueckt, mit der Absenkung ist das behoben.

Nachtrag 2004-01-17: (hier waren schon einige Zeilen mehr, sind durch Einspielen des Forum-Backup Anfang Jan. verlorengegangen. Hatte auch kein lokales backup, also neu schreiben)

2000 km, Reifenwechsel fuer den Winter. Die Schwalbe City Slick v/h 54-305 / 47-406 sehen noch gut aus, nochmal 2000 km traue ich denen zu. Bisher eine Panne, Reissnagel vorn. Ersetzt durch schmalere profilierte Schwalbe Marathon v/h 47-305 / 40-406 (bis 7 bar). Druck hinten von 4.5 auf 5.5 angehoben. Läuft spürbar leichter, ohne auf Schotter etc. rauher zu sein. Nur wenn ich den Dynamo bei dem schmaleren Reifen auf die geriffelte Flaeche justiere, klappert das Schutzblech drauf.

2500 km, seit ca 150 km von dem Hersteller-empfohlenen Teflon-Kettenspray (Profi Dry Lube, viel besser als White Lightning) gewechselt auf Energy Release (bisher bestes in 15 Jahren Motorrad). Kette laeuft nun deutlich leichter, spuerbar speziell den Berg hoch, und auch noch nach 150 km ohne Geraeusch, das sonst nach 50-100 km zum Nachschmieren auffordert. Nachteil: etwas mehr klebig als das Teflon-Zeugs. Ziehe die Kette also weiterhin alle 50 km oder so durch den Lappen. Oberes Kettenrohr zeigt Verschleiss nahe der Befestigung. Musste den Nylonbinder aufschneiden und neu festmachen um es zu drehen. Unteres Rohr ist i.O., das liess sich leichter drehen.

Mit all dem verbesserten Leichtlauf ist berghoch der 3. Gang (Nabe 2, Kette 1) nun Standard, ausser ich bin nicht in Form. Gewicht geht leider seit 1 Monat nicht weiter runter, zuviel Weihnachtsgenasche und zuwenig lange Touren. Wenn ich an den Liegegeburtstag zurueckdenke, braucht es nach 15 Jahren Radabstinenz tatsaechlich 2000km 6 Monate bis die Liege Spass macht. Fuer dieses Jahr wird dann ein schnelleres Geraet interessant - Traum ist ein dual 26 oder 700c.

2004-02-21 3000 km Inspektion und Schmierdienst. U.a. Steuerlager nachgezogen (hatte wieder leichtes Spiel wie bei 1500km), Kette und Kettenblatt ab, in Kerosin gereinigt, Kettenblatt 1/5 Umdrehung versetzt wieder angebracht, damit der schon sichtbare Verschleiss sich verteilt. Sitz knarzt immer noch beim Powern, obwohl ich bereits vor Wochen den Sitz demontiert habe und die Scheiben rund um die Schnellspanner gereinigt und neu gefettet habe. Bleiben als Ursache die Gleitsteine, die ich nicht fetten will, oder die Niete der Sitzschiene selbst. Risse habe ich nirgends gesehen.

2004-04-22 3600 km Seit ca. 400 km habe ich auf Garantie ein neues Federbein DNM-DV22. Das alte, auch made in Taiwan, machte seit langem verdaechtige Schlürfgeräusche beim Draufsetzen (die ersten paar mm). Nun, das neue ist inzwischen weiter, das hört man deutlich beim Fahren. Nach nur 400 km. Sind das vielleicht Plagiate made in China? (Im Welthandel gehen ca. 8% des Umsatzes auf gefaelschte Produkte, darunter Autoteile, Flugzeugteile, Medikamente etc. Igitt!) Wahrscheinlich besorgt mir der Händler ein weiteres Federbein, in Japan gibt es richtigen Dienst am Kunden. Dennoch ist mir die Lust an Fahrradfederung verleidet. Am Outo und Mopped halten Stossdämpfer gern 20 mal so lange… Anscheinend hält an Streetmachine und Speedmachine der etwas längere DNM-DV22 mit der halb so starken Feder auch wesentlich länger.

Nun auch endlich die Sitzlehne neu bezogen (auch Garantie); am alten Bezug war die sackartige Innenlage einseitig abgerissen und ich spuerte seit laengerem die Querstrebe am unteren Ruecken. Der neue Bezug ging hinten nicht zu, bis mir der Haendler den Tip von HP Velotechnik uebermittelte, die Plastikueberzuege von den Lehnenrohren zu entfernen. Ich hatte also einen neuen schmaleren Sitz mit altem grösserem Bezug. Nun passt alles, der neue Bezug sieht innen besser genäht aus und 370g Plastiküberzuege sind vom Rad ab.

2004-06-05 4300 km Kettenverschleiss gemessen, wie im Forum empfohlen http://f21.parsimony.net/forum37385/messages/48591.htm 132.6 empfohlene Wechselgrenze (für Renneinsatz, glaube ich) 131.7 SRAM PC 48 ungebraucht 133.0 SRAM PC 48 nach 4340 km (1% weia, gut dass die neue schon da ist :-) 132.3 no-name Kette am Rad meiner Frau, ca 200 km Wo ich schon mal die Finger schmutzig hatte, Kettenrohre auch gewechselt, oberes war nahe der Aufhängung an 2 Stellen durch, hätte vielleicht noch 1000 km mitgemacht.

Die 4000 km Lebensdauer bringen Kette+Rohr auf Platz 1 meiner jährlichen Verschleissteile-Kosten. Ein Satz Reifen kommt auf Platz 2, Scheibenbremsbeläge kommen wohl auf Platz 3 (die ersten sind noch drauf). Dennoch: Verschleiss der Kleidung kostet mehr pro Jahr, Hosen und Handschuhe voran.

2004-08-10 4850 km Kettenschmierung mit Ballistol ist bis jetzt das Beste. Beim kürzlichen Kettenwechsel gleich aufgebracht. Das erste Mal nach-geölt nach ca. 250 km, nur Trockenfahrten. Letzte Woche wieder bei ca 250 km. Jedesmal lief es danach tatsächlich leichter aber bei weitem nicht so deutlich wie vorher beim Teflon-spray, das keine 100 km hielt, eher 50. Mit Abfrottieren vor und nach dem ölen bleiben Kette und Zahnräder gut sauber.

Das hintere Schutzblech (SKS) zwitscherte schon eine Weile; an den Nieten der mittleren Befestigungslasche eingerissen durch die Vibrationen der Schwinge. Die kleine ungefederte Masse ist gut für Strassenlage doch das zer-rüttelt das Plastikteil. Steht was von in der Anleitung, so war ich darauf gefasst, aber nur 4000+ km? Anders als bei Kette und Rohr, wo es anders nicht geht, sehe ich keinen Sinn darin, bei einem 2000 Euro-Rad jedes Jahr ein neues Schutzblech anzubringen. Bevor es ganz zerbröselt, habe ich es nun am gefederten Rahmen befestigt (wie beim Scooterbike). Dazu nahm ich eine schwarze Lochbandstrebe aus dem Autozubehöhrhandel und eine der Seitenstreben, ansgeschraubt dort, wo das Rücklicht sitzt. Da ist ein Träger mit 3 Gewindelöchern, danke HP Velotechnik. Das ist schon solide, ich brauche nur noch eine Strebe für 28„ oder biege selbst was aus 3mm Modellfliegerfahrwerksdraht, damit ich auch die hintere Befestigungslasche am Schutzblech erreiche. Vorne liegt das Blech einfach leicht an dem alten Befestigungspunkt der Schwinge an. Damits nicht klappert, habe ich den Ständer gelöst und mit dem eine Plastikzwischenlage fixiert (kam als Beilage mit einer Lenkerschelle, hat sich gelohnt den Kleinkram aufzuheben).

Zur Feineinstellung des Radabstandes, damits beim Durchfedern nicht schleift, habe ich die Feder vom Stossdämpfer ganz gelockert. Dabei musste ich feststellen, dass selbiger inzwischen gar nicht mehr dämpft und der Gasdruck weg ist. Das erklärt das vermehrte Gehopse (doch ohne Dämpfung fahren ist nicht so schlimm wie ich dachte) und warum ich vor ein paar Wochen vermehrt Durchschlagen hatte. Hatte angenommen, die Feder hätte sich gelockert und einfach die Federvorspannung um 1 Umdrehung erhöht. Vielleicht hat der Ausfall der Dämpfung zur beschleunigten Zerrüttung des Schutzblechs beigetragen? Da es wirtschaftlicher Unsinn ist, bei einem 2000 Euro-Rad jedes Jahr einen neuen Stossdämpfer zu kaufen, publiziere ich hier meine Meinung und werde wiederholt um Gewährleistung anfragen. Wenn meine Dämpfer typisch sind und keine Fertigungsausreisser, ist das bis jetzt der einzige wirklich wertmindernde Schwachpunkt am Spirit.

2004-10-17 5700 km Wenig Auffaelligkeiten. Das Spirit laeuft komfortabel wie ein eingewanderter Schuh. Letztes Wochenende meine laengste Tagesstrecke bisher, 88 km, davon die ersten 26 im Stadtverkehr nach Tokyo rein in einer guten Stunde. Seit einiger Zeit knickst es beim laessigen Dahinrollen mit Tretfrequenz, jedoch nicht beim Powern. Tretkurbeln festgezogen, Kettenradschrauben auch, tut immer noch. Gruendliche Inspektion von vorn bis hinten (wenn ein Alurahmen bricht, dann schnell) Risse habe ich keine gefunden. Dachte erst das sei unterm Sitz wo noch einiges mehr knarzt. Heute ohne Strassenlaerm an einer Mauer entlang war es eindeutig: kommt von vorne. Feststellung: Tretlager hat einige Zehntel mm Spiel. Das mal aufmachen und checken, nachstellen und sehen ob damit auch das Knicksen weg ist. Doch muss ich erst ein Spezialwerkzeug auftreiben… Ach ja, gewogen auch noch, mit Schutzblechen, den 47-305 und 40-406 Reifen, Schloss und Pumpe, satte 20 kg +- 0.2 kg.

zwischendurch, 5850km Reifenwechsel, vorn 40-305 Schwalbe Marathon (eine Spur schmaler und leichter) hinten wieder 40-406 Marathon. Der alte sieht aus wie gut fuer weitere 1000 km und wuerde damit 5000+ halten. Vorn sieht halb neu aus, aber ich wollte den duenneren mal probieren. Laeuft in der Tat ein klitzekleines bisschen leichter, vielleicht auch weil ich hinten von 6.5 bar auf 5.5 runtergegangen bin, das geht spuerbar schneller auf den etwas rauhen Strassenbelaegen hier. Nein, das ist keine Illusion, ich hab' den Tacho mittels Ausrollen am Metermass entlang auf den neuen Umfang kalibriert.

2004-11-27 -Buy Nothing Day- 6100 km und 11-28 6150 km Bin am Samstag beim Haendler gewesen, 6000 km Inspektion und den dritten Stossdaempfer einbauen lassen (wieder Garantie). Auch Tretlager wechseln wegen dem Knicksen. Schon in der Woche vorher hatte HP Velotechnik eine Ueberraschung fuer mich, der neue Stossdampfer ist ein Suspa RHO CS 125 mm komplett mit Feder und Anbauteilen - was ganz feines - hat mir zuerst der Rainer Oertel von lowrider.de empfohlen. Von meinem japanischen Radhaendler hatte ich schon vor Monaten verstanden, dass ein neuer Stossdaempfer da sei, aber fuer wieder den gleichen (siehe oben) wollte ich die 30-40km Tour nicht machen. Und ich war davon ausgegangen, fuer einen besseren Daempfer (Upgrade) etwas draufzuzahlen. Also klasse, HP Velotechnik! Vielen Dank. Es lohnt sich doch, etwas mehr in ein gutes Fahhrad zu investieren - kein Produkt ist perfekt, und bei einem solchen Service bleiben keine Wuensche offen.

Nun habe ich wieder Daempfung, mehr als je vorher, das Spirit liegt nun straff auf der Strasse, ein wenig BMW-feeling kommt auf. Und es gibt fuehlbar mehr Bremswirkung hinten, die Blockiergrenze trocken ist merkbar weiter oben.

Das bestellte Tretlager war noch nicht da, also gab mir der Radladen eins, das schon mal eingebaut war als Service dazu (habe also an dem Tag „Buy-Nothing-Day“ nichts gekauft). Das Lager ist silberfarben, nicht schwarz wie das Original, und geht mit anderem Wekrzeug rein. Es sieht aus wie neu, und das Spiel ist weg, aber bei der Probefahrt war das Knicksen immer noch da. Mit dem Haendler zusammen den Rahmen auf Risse abgesucht - nichts. Ich habe schliesslich alle Schrauben der Klickpedale festgezogen, und siehe da, eine an der Pedalmechanik war locker. Fuer nun scheint das Knicksen weg zu sein.

Dafuer war izwischen das Sitzgeknarre sehr laut geworden, fast schon peinlich auf kombinierten Rad-Fusswegen. Mit meinem Sohn als Beobachter stellte sich schliesslich heraus welche Teile sich beim Knarzen gegeneinander bewegen: die Sitzschiene auf dem Rahmen. Kirk Seifert von HP Velotechnik wusste sofort Rat und tat neue 4.8mm rostfreie Nieten in die Post. Freigabe zum Ausbohren der alten 4.0mm Niete und Erweitern der Loecher habe ich bekommen. Mein Sitz ist weit hinten und so sind nur die letzten 4 Nieten betroffen, und gerade die sind von unten zugaenglich. Gestern erstmal die alten Nieten ausgebohrt, mit Schneidoel und einer Gripzange zum Festhalten. Mit dem Heimwekzeug neue Nieten (Alu) gesetzt und gefahren. Knarzte schon weniger, war aber noch da. Heute im Baumarkt rostfreie Schrauben 4x10mm mit Linsenkopf geholt und die Alunieten gleich wieder ausgebohrt (geht ganz fix, so weiches Zeug). Die Schrauben mit Muttern und Scheibe richtig festgezogen und Schraubensicherung drauf. Die Gleitsteine der Sitzbefestigng kommen an diesen Schrauben noch vorbei. Resultat: Endlich Ruhe, kann wieder leise fahren, wie ein richtiges Fahrrad. Nur die DualDrive Schaltnabe rappelt noch auf unebenem Grund.

2005-06-20 7500 km Eigentlich nix Wesentliches, das Spirit läuft und läuft. Scheibenbremsen v/h nachgestellt, die waren mit dem Kabelweg am Ende. Dazu die Kabeleinsteller ganz reingedreht (wie Neuzustand), die Bremssattel gelockert, Stellschrauben des festen Belags reingedreht bis der vorher vorhandene Spalt wieder erreicht war und bei gezogener Bremse die Sattel wieder festgeschraubt. Vorn hats nicht geschliffen, hinten musste ich nochmal lösen und beidrücken. Noch sind es die ersten Beläge, wenn die rauskommen muss ich die Stellschrauben wieder zurueckdrehen.

Die Clickpedale wurden allmaehlich locker, habe die Platte auf der anderen Seite eingeclickt, die unbenutzte Seite haelt nun die Schue fester, und die benutzte Seite rostet, weil sie durch die Platte nicht mehr berührt wird.

Aus Neugier habe ich den Sitz wieder halb aufgestellt, und bleibe mal dabei, weil mehr Power am Berg. Sitzkissen hat einen kleinen Riss nahe der Vorderkante, da kann Wasser rein.

Vordere Federung nachgeschmiert. Reifendruck hinten des 40-406 Schwalbe Marathon von 6.5 bar auf 7.0 erhöht - rollt etwas leichter, rappelt aber auch mehr. Mein spezielles Federbein dämpft wie am ersten Tag, das ist schon etwas zu stramm, das Hinterrad folgt den unebenheiten weniger gut, doch fürs Bremsen ist die hohe Dämpfung OK. Die alte Federung war eher eine Sänfte dagegen. Das 2005 Spirit hat eine andere Hinterschwinge und nimmt die weiter verbreiteten 150mm Federbeine auf, meinem oben beschriebenen Problem mit dem 125mm Dämpfer sollte damit vorgebeugt sein.

2006-06-08 9008 km Fast ein Jahr 1500 km und nix Wesentliches. Gefahren, geputzt, gepumpt, geschmiert, in absteigender Häufigkeit. Heute war grosse Wartung, 3 Jahre 9000 km, wie es bei HPV im Buche steht. Alle Schrauben fest, nix klappert, Spannung vom Dynamo etwas lasch, der vor einigen Monaten aufgezogene Spielzeugautoreifen war ungleichmässig verschlissen. Nachgestellt (geht bei dem b-m) und eigentlich braucht das Haltelager mal Öl, aber da komm ich nicht ran. Oben unter dem Rädchen schon. LED Licht auch vorne ist Spitze, und kein Birnchenwechsel mehr.

Hinterreifen gewechselt, der 40-406 Schwalbe Marathon war bei 3000 km noch nicht bis aufs Gewebe durch aber in der Mitte schon Slick. Ersetzt durch den neuen 40-406 Marathon Racer, geht gut drauf, sitzt ohne Höhenschlag und laeuft bei 6 bar 1-2 km/h „leichter“ als der normale Marathon bei 7 bar. Wir werden sehen ob der Reifen rollt was der Preis verspricht.

Bremsbeläge gecheckt, die werden einfach nicht dünner, aber hinten im inneren Belag fand ich eine tiefe Riefe, und dazu passend eine Macke mit Span am Umfang der Bremsscheibe - innen. Wie die da wohl hinkam? Feile dran und weg. Dann noch die Bremse neu justiert und gut is. Justieren ging heute mal deutlich schneller, ich habe die Schrauben am Bremsenhalter (nicht die am Rahmen) gelöst, mit den Justierschrauben von Bremszug und innerer Zange die Bremse halbwegs mittig geschlossen, die Schrauben am Bremsenhalter wieder fest und Zug und Zange jeweils eine Umdrehung aufgemacht. Noch ein paarmal die Bremse gezogen, beide Seiten bisschen weiter gelockert, und nichts schleift mehr. Nächster Belagcheck bei 10000 km. Tektro Io at its best.

Bei dem Hinterradeinbau stach mir der 8-fach Schaltzug nicht ins Auge sondern in den Finger. Eins der Drähtchen war abgebrochen, also besser gleich wechseln, sonst passierts wenns gerade weniger günstig ist. Nun war schon Abend und ich wollte mir den Weg zur Garage sparen (dort liegt noch ein neuer Innenzug) und auch die Fädelei mit dem Drehgriffschalter. Hinten umgekehrt verlegt, ohne den grossen 180-Grad Bogen, schaltet angeblich besser und gibt mir die 10 cm die ich brauche um das verschlissene Zugende abzutrennen. Lüsterklemme zum Festmachen des Kabelendes an der früheren Einführung habe ich in der Bastelkiste, aber nichts Anständiges, um die Kabelhülse an der Klemmschraube zu halten. Doch da hatte ich noch in 2003 mal was gekauft, ein „Rollamajig“, das ist eine Umlenkrolle für den Schaltzug anstatt des 180-Grad Bogens. Also doch zur Garage, denn der war sinnigerweise dort wo auch die Züge und Reifen liegen. Und einen richtigen Shimano Kabelschneider hatte ich auch für viel Geld erstanden, der konnte heute zum zweiten Mal sparen helfen, u.a. den Weg zum Radhändler. Also folgte ich der Anleitung und baute die Umlenkrolle ein oder eher fädelte das frisch geschnittene Ender des Stahlseils durch die diversen Teile. Oh, die Kabelendkappe.. nochmal zur Garage. Kappe angeklemmt, Zug straff gezogen, unter die Schraube geklemmt, fertig. Schaltprobe - perfekt, noch nicht mal neu justieren brauchte ich die Schaltung.

2006-09-05 9410 km Rücklicht (b-m LED) ging heute nicht mehr. Kurze Suche mit dem Multimeter fand einen Kabelbruch, dort wo das kabel mit Binder an der Rücklichtstrebe befestigt ist. Geflickt ohne den beim Löten üblichen Längenverlust mit der Hälfte der kleinsten Nähnadel aus dem -Kästchen meiner Frau und 5 cm des dünnsten Schrumpfschlauchs. Mal sehen ob das hält. Jedenfalls ist die verstärkte Stelle wieder da bei dem Binder. Ursache war wohl die grosse unabgestützte Länge zwischen besagtem Binder und der Rahmeneinführung. Da ich mittendrin mein mitgefedertes Schutzblech befestigt habe (siehe oben) mach' ich da noch einen Binder dran, damit der andere Pol des auch diort leicht bescheuerten kabels noch eine Weile mitmacht.

Die neue Schaltungszugumlenkung geht gut, doch der 8. Gang geht nicht mehr rein weil die Zughülle so gern nach vorne rutscht. Kann ich nach hinten ziehen, 8, Gang geht, 2 km und etwas Geschüttel später sitzt der Zug wieder stramm. Da zieh ich an einer der Zughalterungen einen Binder drum.

Bremsbeläge machen wohl die 10.000 km mit. Und der Marathon Racer läuft immer noch bei 6 bar 1-2 km/h „leichter“ als der normale Marathon bei 7 bar. Wenig sichtbarer Verschleiss, zwei kleine Bremsplatten sind drauf. Eine wegen einem Autofahrer, dessen meine Sicherheitszone verletzendem Blech ich mich mittels Höchstverzögerung vorn und hinten entzog (Wat'n Satz). Die andere wegen einem Fussgänger, der es nach dem Klingeln auf dem kombinierten Radweg (ha!) vorzog, den Kurs zu wechseln, wie so viele hier, die anscheinend die ganz kleinen Umwege bevorzugen. Wir werden sehen ob der Reifen weiter so rollt was der Preis versprach, ich erwarte noch 2600 km.

2006-09-25 9519 km Drehschaltgriff-Verschleiss und Schlimmeres. Letzte Woche schien mir, dass an den beiden SRAM Drehschaltgriffen das weiche Gummi noch mehr klebte als vorher und dass es an einer Stelle durch war. Handgriffe ab und je ein Stück Reifenschlauch passend abgelängt (Breite vom Drehgriff + 6mm). Ende 6mm ringsum draufgezogen, mehr ging nicht, langen Rest mit Fingerkraft gedehnt und am Umfang wieder und wieder nachfassend drübergestreift (eher stramm draufgewürgt) bis zum Anschlag. Fährt und schaltet schon ein paar Tage prima. Wieder gut für ein paar Tausend km, hoffe ich.

Heute musste der Marathon Racer runter, aus Sicherheitsgründen, sehr peinlich für so'nen teuren Reifen. Auf dem Weg zur Arbeit merkte ich auf glatter Strasse ein Hubbeln. Angehalten, kein Schlauch draussen, aber eine 3-4 mm Beule, nach onben und auch seitwärts. Die Line entlang der Felge sitzt richtig. Kann ich mir nur so erklären, dass Karkassenfäden schadhaft sind. Gerade mal 500 km und Profil hat er noch viel. Habe das gleich bei Schwalbe gepostet, nach einer guten Woche eine Antwort. Habe dann Photos geschickt. Nun mal sehen. 2006-10-25 Schwalbe ersetzt den Reifen und bald hab ich wieder einen Marathon Racer drauf. Der rollt hoffentlich wieder genausogut und länger.

2006-12-17 10058 km Heureka, Zehntausend voll. Der Marathon Racer (2) rollt fein. Fuer meinen 96cm-Schritt habe ich 175mm Kurben montiert, klettert ein bisschen besser und verteilt die Muskelbelastung - jetzt merke ich eher die Oberschenkel statt der Waden. Demnächst sind die Bremsbeläge fällig, zum ersten Mal, und die Kettenrohre, trotz fleissigem Drehen das zweite Mal. Der Radhändler hat heute mein neues Siztkissen montiert. HP Velotechnik schickte es auf Kulanz, nachdem mein erstes gekauftes Ersatzkissen nicht lange hielt (siehe oben). Und ein vorsorglich erbetenes Schaltauge war auch dabei, alles ohne Kosten. Prima Service.

2007-09-24 11857 km Grosse Reinigung mit Einwachsen und dabei 12000km-Inspektion. Vorn links hat der Bremszug den Spirit-Aufkleber durchgescheuert. Habe die Bremszüge hinten und vorn in der Abführung vertauscht, so dass der vordere jetzt aussen liegt und der hintere jenen vom Rahmen abhält. Da hätte ich früher drauf kommen können. Ebenso wie auf den 3-Euro transparenten Rahmenschutz-Aufkleber zwischen hintere Schwinge und Kettenrohr. Hinten war eine Speiche gerissen, im Gewinde am Nippel, das muss am Dienstag gewesen sein, bei der Notbremsung wegen einem unbeleuchteten Radfahrer der mir auf der falschen Seite der Rad-Fußweg Brücke entgegenkam und erst als ich schon stand auf seine Seite rüberzog. Da waren ein paar Splitsteinchen die knirschten, so dass ich das „Klack“ der Speiche nicht bewusst wahrgenommen hatte. Ich wunderte mich nur über das kurze seitliche Versetzen des Hinterreifens und am nächsten Morgen über eine neue kleine Schwammigkeit in Kurven. Bei der Inspektion sah ichs dann. Die Nippel biegen die Speichen etwas, aber das allein ists wohl nicht. Ständig 70 kg auf dem Hinterrad und dann 10.000km plus ist anständig. Laut Smolik tauschen Rennradler Speichen hinten alle 5000 km, aber die haben viel mehr Kraft und klettern im Wiegetritt. Erst HP Velotechnik gemailt wegen der Speichenlänge, aber dann doch gleich das Rad ausgebaut, Reifen und Zahnkranz ab (ja, das Werkzeug hab ich noch), und mit dem Birdy zum Radhändler gebracht, alle 28 Speichen neu. Der hatte gerade keine Kundschaft und hats in 2 Stunden fertig gehabt, für umgerechnet knapp 30 Euro mit 2.0mm DT Speichen statt der durchgeknallten 1.8mm und neuen Nippeln. Übrigens ist die DualDrive gut wie neu, kein Lagerrauschen, kein fühlbares Spiel, nur Abdrücke vom vorigen Speichensitz.

Am nächsten Tag auf bekannter Strecke zum Büro wunderte ich mich, dass das Rad merklich leichter läuft. Erst dachte ich, das sei meine Top-Kondition (oha!), war am Sonntag zum ersten Mal 100 km am Stück gefahren, auf dem Reynolds T-Bone in 4h mit kurzen Pausen und knapp 2 Liter Gatorade bei 24 Grad unter Wolken - Abschweif Ende. Dank des härteren Hinterrads rollt das Spirit nun leichter und länger, der Effekt auf meine komfortable Reisegeschwindigkeit ist vergleichbar mit den 5mm längeren Kurbeln oder dem Marathon Racer Reifen. Nein, Luftdruck war's nicht, nach dem Aufpumpen immer noch 6.0 bar; und auch nicht Wind, hin und zurück jeweils leichter Gegenwind. Hoffen wir dass das stramme Hinterrad mit den verstärkten Speichen nun länger hält, laut Smolik ist eine gewisse Elastizität jedoch von Vorteil.

2007-10-16 knapp 12000 km Reifenwechsel vorn und hinten. Vorn wieder Schwalbe Marathon HS 308 40-305. Der alte sah nach 7000 km recht glatt aus, nirgends kamen Fäden durch, doch er schien schon recht dünn und bekam in der Karkasse allmählich Beulen. Den Marathon Racer musste ich auch wegschmeissen, obwohl der nach knapp 2000 km noch halb gut aussah. Am Montagmorgen fand ich mein Rad platt in der abgeschlossenen Garage, und auf der Lauffläche sprossen einige Fäden. Ein ganz flacher Schnitt und sternförmige Ritzer im Schlauch. Muss am Samstag kurz vor dem Haus passiert ein, ich hab's nicht gemerkt. Den Reifen hat wohl ein Stück Abbrech-Klinge erwischt. Idioten, die sowas rumfliegen lassen oder in Mülltüten packen, die Schneiden arbeiten sich durch. Nun ist der neue Marathon HS 368 in 47-406 hinten drauf. Mal sehen wie leicht der läuft. Auf Dauer werden mir diese feinen Racer am Alltagsrad doch zu teuer.

2007-11-26 12054 km Der neue Marathon HS 368 in 47-406 hinten läuft bei 5 bar Nenndruck nur wenig schwerer als der 40-406 Marathon Racer bei 6 bar und besser als der frühere normale Marathon HS 308 in 40-406 bei 7 bar. Zufrieden. Heute bin ich durch Flaschenreste gebrettert, sah zu spät den Flaschenboden auf dem Weg (Idioten die bei der Schule Flaschen zerdeppern) und hörte nur lautes Knirschen. An der nächsten Lichtquelle angehalten (Getränkeautomat, besser als Strassenfunzel) und beide Reifen abgesucht, nichts drin, nichts ab. Also gut gegangen.

Mehr bald oder noch später.

Fazit: Spirit macht Spass, speziell im Alltag, ist zuverlässig und komfortabel. Der Kaufpreis sah nur vor dem Kauf hoch aus, verteilt auf 10 Jahre macht das pro Jahr weniger (!) als die Kosten für fahrradtypische Verschleissartikel. Bei 4000 km pro Jahr in absteigender Folge: Handschuhe, Kette+Rohre, Radhosen, Reifen, neue Speichen mit Einbau, Bremsbeläge, Antriebsteile, Lampen (Halogenbirnchen, inzwischen auf LED umgestiegen), anderes. Ein gutes Produkt mit grosszügiger Gewährleistung. HP Velotechnik ist der Rolls-Royce unter den Fahrrädern, oder heutzutage vielleicht der Lexus.

Doch habe ich unter 6 Fahrradläden nur einen gefunden, der einen Drehmomentschlüssel auf der Werkbank hatte.

Das Spirit macht sich bei mir von selbst bezahlt indem es das Motorrad ersetzt, oder die Ubahn, außer an Regentagen. Es ist prima als Einsteiger-Liege und hat mir in einem Jahr 15 kg (nach 18 Monaten 20 kg, yeah!) abgenommen - und ich habe nun ein schnelleres Zweit-Liegerad mit dünnen Rennreifen für's Wochenende, das Reynolds T-Bone. ErFahrungen unter RtBone

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