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holzbau:kaseinleim

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holzbau:kaseinleim [2012/07/13 10:31] – CaOH nach Gewicht cumulusholzbau:kaseinleim [2013/10/27 14:01] (aktuell) – Externe Bearbeitung 127.0.0.1
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 Man braucht: Man braucht:
-  * Kasein-Pulver: **Acid-Kasein** ist Sauregefälltes Kasein das ist noch nicht aufgeschlossen, es ist praktisch gründlich ausgewaschener und getrockneter Magerquark, der im Gegensatz zum Lebensmittel von zuverlässiger und geprüfter Qualität ist.+  * Kasein-Pulver: **Acid-Kasein** ist Säuregefälltes Kasein das ist noch nicht aufgeschlossen, es ist praktisch gründlich ausgewaschener und getrockneter Magerquark, der im Gegensatz zum Lebensmittel von zuverlässiger und geprüfter Qualität ist.
 Andere Pulver-Kaseinarten sind **NICHT** geeignet. Natrium-Kasein ist bereits mit Natriumhydroxyd aufgeschlossen, Andere Pulver-Kaseinarten sind **NICHT** geeignet. Natrium-Kasein ist bereits mit Natriumhydroxyd aufgeschlossen,
 Damit kann man auch kleben, aber nicht wasserfest, denn im Gegensatz zum Calciumhydroxyd, das durch CO2-Aufnahme Mineralisiert, bleibt das Natriumhydroxyd basisch und hygroskopisch. Damit kann man auch kleben, aber nicht wasserfest, denn im Gegensatz zum Calciumhydroxyd, das durch CO2-Aufnahme Mineralisiert, bleibt das Natriumhydroxyd basisch und hygroskopisch.
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 |Kasein|4|200| |Kasein|4|200|
 |Calciumhydroxid 3)|2-3|60-90| |Calciumhydroxid 3)|2-3|60-90|
-|Wasser|5+2|500+200|+|Wasser|6+2|600+200|
 |Kali-Wasserglaslösung |1|140| |Kali-Wasserglaslösung |1|140|
  
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 Danach mischt man Kalkmilch mit dem gequollen Kasein und mengt es via Stößel gut durch. Zuerst wird die Mischung fast wässrig und zieht nach einigen Sekunden an. Das ist der Zeitpunkt 1VTL Wasserglaslösung hinzuzugeben und dann weiterzumischen. Sobald sich eine klumpfreie Masse mit honigartiger Konsistenz eingestellt hat, die beim schnellen mengen/rühren "knallt" ist der Leim soweit fertig. Ich lasse ihn meist noch 5min in Ruhe stehen und nutze ihn dann. Danach mischt man Kalkmilch mit dem gequollen Kasein und mengt es via Stößel gut durch. Zuerst wird die Mischung fast wässrig und zieht nach einigen Sekunden an. Das ist der Zeitpunkt 1VTL Wasserglaslösung hinzuzugeben und dann weiterzumischen. Sobald sich eine klumpfreie Masse mit honigartiger Konsistenz eingestellt hat, die beim schnellen mengen/rühren "knallt" ist der Leim soweit fertig. Ich lasse ihn meist noch 5min in Ruhe stehen und nutze ihn dann.
  
 +**Rotas** schreibt dazu: //mit dem Rezept arbeite ich wiederholt mit sehr gutem Erfolg (lt. Kerbschlagtests). Man kann statt Wasser und Kalkhydroxid auch den Sumpfkalk von Kremer nehmen (statt 2+2 VT...4 VT).// 
  
 +**Ewok**: //Patrick "nicht Jack-Lee" berichtet, dass auch Natron-Wasserglas geeignet ist.//
  
 =====Kaseinleim-Herstellung aus Quark===== =====Kaseinleim-Herstellung aus Quark=====
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 =====Temperaturbereiche bei der Herstellung und Verarbeitung von Kaseinleim===== =====Temperaturbereiche bei der Herstellung und Verarbeitung von Kaseinleim=====
  
-In der Zeit vom Aufschliessen bis zur zum engültigen Ausgelieren ist das Kasein temperaturempfindlich. Temperaturen bei der Zubereitung und in der Klebestelle +In der Zeit vom Aufschliessen bis zur zum engültigen Ausgelieren ist das Kasein temperaturempfindlich.  
-sollten bis zur Endfestgkeit grösser als 12°C und kleiner 38°C sein. Ist es zu kalt, dauert das Aufschliessen zu lange. Ist es zu warm, geliert der Leim schon bevor er überhaupt richtig aufgeschlossen ist. + 
 +Temperaturen bei der Zubereitung und in der Klebestelle sollten bis zur Endfestgkeit grösser als 12°C und kleiner 38°C sein.  
 +Ist es zu kalt, dauert das Aufschliessen zu lange. Ist es zu warm, geliert der Leim schon bevor er überhaupt richtig aufgeschlossen ist.  
 Das merkt man auch bei der Zubereitung. Normalerweise wandelt sich der Geruch beim anreiben zügig von Quark nach Ammoniak. Waren die Zutaten zu kalt, riecht es zwischendurch "faulig", denn es entsteht Schwefelwasserstoff. Auch wenn nach 10-15 Minuten der Leim doch noch fädig wird, ist dem dann nicht zu trauen. Das merkt man auch bei der Zubereitung. Normalerweise wandelt sich der Geruch beim anreiben zügig von Quark nach Ammoniak. Waren die Zutaten zu kalt, riecht es zwischendurch "faulig", denn es entsteht Schwefelwasserstoff. Auch wenn nach 10-15 Minuten der Leim doch noch fädig wird, ist dem dann nicht zu trauen.
 (Zitat stammt von [[http://www.velomobilforum.de/forum/showthread.php?27832-Yet-another-Holzliegerad&p=352038#post352038|hier]]) (Zitat stammt von [[http://www.velomobilforum.de/forum/showthread.php?27832-Yet-another-Holzliegerad&p=352038#post352038|hier]])
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 =====Kleben===== =====Kleben=====
  
-Die Klebefuge soll kleiner als 0,3mm bleibenbesser ist kleiner 0.2mm deshalb ist gutes verpressen essentiell.+Die Klebeflächen müssen: 
 +  * maximal 2/10 Rauhtiefe/Unebenheit haben 
 +  * Staubfrei sein 
 +  * ordentlich gereinigt sein (Staub feuchtabwischennach einigen Minuten mit Schleifpapier oder Ziehklinge "Fusselnbrechen"
 +  * vorher "entspannt" seinalso längere Zeit im gleichen Raum gewesen sein 
 +  * mit einem Pressdruck von ca11-13N/mm^2 mindestens (zwei) fünf Stunden verleimt werdenam besten eher 12h oder gar 24hDann kann man die Zwingen abnehmen und den Leim weiter durchhärten lassen.  
 +=====Kerbschlagversuch=====
  
 +Man sollte die Prüfkörper vom Materialquerschnitt etwa so bemessen, wie die mittleren Querschnitte der zu verleimenden Teile ... 
  
-=====Kerbschlagversuch=====+Die Klebefläche sollte mindestens den 5x die Fläche eines Querschnittes, von einer Prüfkörperhälfte betragen. 
 +Sind das z.B. Leistenstücke 2x4cm dann muss die Leimfläche also 10x4cm gross werden d.h. man braucht für einen Prüfkörper zwei Stücke 2x4x12cm  
 +die 2cm Zuschlag in der Länge sind für die Schrägen ...
  
 {{:holzbau:kerbschlag.gif?direct&100|}} {{:holzbau:kerbschlag.gif?direct&100|}}
  
-Sieht man nach dem Zertrümmern weniger als 10% der Klebefläche dann ist alles bestens und die Klebenaht fester als das Holz quer zur Faser ... weil die Festigkeit laengs zu quer aber auch mal 5:1 sein kann muss man eben eine Schäftung auch mit der 5fachen Klebefläche des Querschnittes dimensionieren ... +Erstellte Prüfkörper erreichen nach 24h ca. 80% der Endfestigkeit, sollten aber erst nach 5 Tagen getestet werden. Sieht man nach dem Zertrümmern weniger als 10% der Klebefläche dann ist alles bestens und die Klebenaht fester als das Holz quer zur Faser ... weil die Festigkeit längs zu quer aber auch mal 5:1 sein kann muss man eben eine Schäftung auch mit der 5fachen Klebefläche des Querschnittes dimensionieren ... 
  
  
  
  
holzbau/kaseinleim.1342175518.txt.gz · Zuletzt geändert: 2013/10/27 14:00 (Externe Bearbeitung)