Zox-Nachbau wiederbelebt...

Bei den Original-Zox ist kein Bolzen durch den Rahmen gebohrt sondern jeweils einer über dem Rahmenrohr und einer darunter und beide liegen auf der Fläche auf.

Schrieb ich doch...so isses bei mir auch. Hält durch den anderen Sitz aber nicht - die Klemmkraft reicht nicht, weil sich die Hebelverhältnisse geändert haben.

Oh, je, jetzt hast du ein 14mm (?) Loch quer durch das Hauptrohr im Bereich bedeutender Biegemomente gejagt?

Ja, hab' ich. Das ist wie gesagt so massiv gebaut...da passiert nix. Bleiben ja in der Seitenwand der Schwinge trotzdem noch 21mm in 2mm Stärke übrig. Ich wiege ja auch keine 120 Kilo. Zumindest noch nicht.

LG Holger
 
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In Auswertung der gestrigen 100km-Tour kann ich folgendes feststellen:
Die Warnung des Vorbesitzers, dass man beim Überfahren von Unebenheiten immer Zug auf der Kette haben muss, da sie sonst 'runterfällt, erwies sich glücklicherweise als überflüssig.
Das lag vielleicht auch an der von mir gleich nach dem Kauf als zu lang eingestuften Kette.

Auf dem Stück am Biehlener Binnengraben, was teilweise einer Kraterlandschaft gleichkommt, ist die Kette ein einziges Mal vorn aufs kleine Blatt abgestiegen. Ansonsten funktioniert der indirekte Frontantrieb absolut unaufällig, was mich ehrlicherweise doch etwas überrascht. Keine
Abwürfe, kein Ghost-Shifting in durchgekurbelten Kurven - einfach nix!
Gefällt mir sehr gut.
Natürlich gibt's bei langsamer Fahrt in ganz engen Kurven mal Berührungen von Knöchel und Pendelrolle, aber das weiß man ja vorher schon und es ist nix dramatisches.

Seit Einbau der Pendelrolle passt auch für Geräuschentwicklung. Flüsterleise wäre übertrieben, aber irgendwo in der Gegend von wahrnehmbar und unauffällig vorhanden würde ich das für mich einstufen.

Gefühlsmäßig würde ich sagen, dass das VR beim Anfahren an Steigungen etwas früher den Grip verliert, als das bei meinem MBB der Fall ist. Problem ist das aber keins, denn es beeinträchtigt die Fahrstabilität kaum.
Auch schlechte Wege mit grobem Schotter oder gar Sand lassen sich besser fahren, als das Beispielsweise mit SPM oder Mussashi geht. Da gräbt sich das kleine VR ein - und Ruhe ist.
Hier gräbt sich das VR seine eigene Spur und zieht sich - solange die Übersetzung passt - selbst "aus dem Dreck". Ich bin gestern an Stellen noch gefahren, wo ich mit allen anderen Liegen und teilweise auch mit den Trekking-UPs geschoben hätte.
Kostet Aufmerksamkeit und viele Körner - aber es geht.

Im Vergleich zum direkten Frontantrieb bei meinem MBB schlägt die geringere Masse des "Lenksystems" positiv zu Buche. Es sind wesentlich schnellere und präzisere Kurrekturen am Lenker möglich, was z.B. Grobschotterstrecken nun nicht gerade zum Vergnügen, aber immerhin halbwegs entspannt fahrbar macht, selbst wenn das VR Mal kurzzeitig den Grip verliert. Tolles System, was mir in meiner "Sammlung" noch gefehlt hat!

Unabhängig davon freue ich mich, dass ich auf Anhieb den perfekten Abstand von Sitz und Tretlager gefunden habe - da haben sich die genauen Messungen an meinen anderen Rädern bezahlt gemacht. Die Sitzposition im Allgemeinen funzt auch, Überhöhung passt...nur der leider vom Vorbesitzer gekürzte Lenker könnte 2-3 cm länger sein. Aber falls es mich sehr stören sollte, werde ich da sicher was basteln.

Und rollen...rollen tut das Radl, dass es eine Freude ist. Warum, ist mir noch nicht so ganz klar, denn erstmal hätte ich es gefühlsmäßig mit den pannengeschützten Schwalbe Reifen und der 90° Umlenkung im Zugtrum als etwas gehandicapt eingestuft. Nun bin ich sehr froh, mich da geirrt zu haben - es läuft definitiv besser als die SPM mit Kettenschaltung und "schnelleren" Reifen, vor allem bergauf. Sitzneigung und Überhöhung sind auch vergleichbar.
Da bleibt ja eigentlich nur noch der Rahmenflex als Ursache übrig, denn gewichtsmäßig tun sich die beiden nichts.

Wo genau es tempomäßig in meinem Fuhrpark einzuordnen ist, wird die nächste Saison zeigen, so wichtig ist das aber auch gar nicht. Denn ich habe es als potenzielles Spaßgerät gekauft - und den macht es!

LG Holger
 
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Bei den Original-Zox ist kein Bolzen durch den Rahmen gebohrt sondern jeweils einer über dem Rahmenrohr und einer darunter und beide liegen auf der Fläche auf.

Ich muss das nochmal zitieren, um eventuelle Missverständnisse auszuräumen. Für mein gefedertes Modell gilt:

Der untere Bolzen/die Gewindestange wird von einem zwischen Rahmen und Gummipuffer liegenden Alu-Teil mit zwei Augen für die Sitzstreben-Gewingestange und einer Bohrung für die Stange der Federung in Position gehalten und liegt nicht am Rahmen an.
Wie das bei den "echten" Zoxen gelöst ist, weiss ich nicht.

Der obere kann auch nicht auf- oder anliegen, weil ja sonst die Federung nicht funktionieren würde. Das kann auch im Original nicht anders sein.

Was ich meinte war, dass die beiden Sitzstreben seitlich an den Flächen des Rahmenrohres anliegen und nur durch die Klemmkraft gehalten werden.

LG Holger
 
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Beim Zox meiner Frau war die Sitzaufhängung weiter vorn, womit sie nicht mit der Federung in Konflikt geraten konnte. Die Schrauben, die die Streben geklemmt haben, lagen unten und oben am Rahmenrohr an. Selbst wenn das locker war, war der Winkel der Streben immer noch fast der selbe. Dass das auf Reibung kaum halten kann, ist mir klar.
Weiter vor kannst Du wahrscheinlich maximal, wenn Du die Streben flacher legst. Aber Du hast das Problem ja offenbar vorerst gelöst...

Gruß,
Martin
 
...weiter vorn, womit sie nicht mit der Federung in Konflikt geraten konnte. Die Schrauben, die die Streben geklemmt haben, lagen unten und oben am Rahmenrohr an...

Gruß,
Martin

Der Konflikt bestand im Urzustand nur deshalb, weil die Gewindestange der Federung oben viel zu weit herausschaute und deshalb schon die Hälfte der Sitzstrebengewindestange 'abgeknabbert' hatte. Das ließe sich ja aber ganz einfach beheben.

Was nicht passieren darf: die obere Gewindestange darf sich nicht bis auf den Rahmen absenken, weil da ja beim Einfedern die Schwinge nach oben kommt. Da federt ja dann nix mehr, weil die Schwinge an der Gewindestange anschlägt.

Einen halben cm sollte sie für den Federweg schon drüber sitzen!

Ungefedert wäre es gar kein Problem:
Ein bisschen Kunststoff-Zwischenlage und die obere Stange auf dem Rahmen aufsitzen lassen. Damit kann sich das Sitzgeröhr nicht weiter absenken und Ruhe ist.

Weil das aber nicht geht, habe ich diesen "Anschlag nach unten" in den Rahmen selbst gelegt.

LG Holger
 
nur der leider vom Vorbesitzer gekürzte Lenker könnte 2-3 cm länger sein. Aber falls es mich sehr stören sollte, werde ich da sicher was basteln.
vielleicht die richtigen Schalthebel an den Lenker bauen*), das könnte schon reiche.
Alternativ könnte man das Geweih noch etwas enger biegen, daß bringt in der Länge auch noch was.

Gruß
Felix

*) Wenn der Lenkerinnnendurchmesser zu klein ist, muß halt an der Schalterklemmung etwas nachgearbeitet werden.
 
also weder Zug- noch Druckbelastung

Am Vierkantrohr der durchbohrten Schwinge ganz normal oben Druck und unten Zug. Der aber vom restlichen Material locker aufgefangen wird. Die Bohrung sitzt zumindest zum Teil in der "neutralen Faser". Die oben und unten stehen bleibenden 10mm machen den Rest.

@spreehertie: hast Du ja schneller erklärt als ich...

LG Holger
 
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Sobald das Wetter schlechter wird, komme ich auf dumme Gedanken...

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Das Zox war ja als "Bastelbude und Ideenträger" ins Haus gekommen und zeigt im derzeitigen Bauzustand viele Vor- aber auch ein paar Nachteile, die letztlich mehrheitlich mit dem kleinen VR zusammenhängen. In der Praxis fahre ich deswegen doch öfter mit Spirit, SPM, MBB oder Musashi. Um dem Zox neues Potenzial einzuhauchen, überlege ich, es auf 2x28" umzubauen. Sitzhöhe wäre damit ideal - bei etwa 50cm. Ich habe Mal grob gemessen und es müsste mit 150er Kurbeln gerade so kurbelfrei sein. Falls ich es nicht kurbelfrei kriegen sollte...gibt's hier eben noch ein 28er MBB mit recht niedriger Sitzhöhe, die damit sogar niedriger wäre, als bei meinem 26er MBB. Aber erstmal will ich es "im Guten" versuchen und schauen, ob ich den bisherigen Frontantrieb übernehmen kann.

Die Idee wurde beflügelt, als ich letztens mit dem Up gefahren bin, was mit DTSwiss-Naben und ContiTopContact Il wirklich toll und komfortabel läuft. Aber nach 50km protestierte das Sitzfleisch in ungeahnten Ausmaß - ich habe es ja in diesem Jahr auch überhaupt nicht trainiert. Aber ich dachte mir, dass es schade ist, wenn diese sehr guten Laufräder nicht irgendwo eingebaut und genutzt würden. Und so träume ich mir gerade eineb Fronttruebler nach Zox-System mit 28er Rädern zurecht. Was ich mir davon verspreche? Geschmeidigeres Abrollen auf schlechterem Untergrund, höheres Reisetempo und generell NOCH besseren Komfort. Bei geringerem Gewicht, als das 26er MBB mitbringt. Und eine entsprechend flotte Gangart natürlich. Die Sitzposition an sich bleibt unverändert und die Radicals passen genauso dran - aus dieser Warte bleibt die Langstreckentauglichkeit auch erhalten.

Bei Gelegenheit werde ich mal bei Sergio anrufen, ob er mir eine 28er Gabel verkaufen kann, in die die breiten Reifen passen. Wenn nicht, muss ich halt schweißen.

Ob's dann tatsächlich kurbelfrei wird und ob mir das ausreicht - oder ob ich das Ganze "mbbisieren" muss...fetzig wird's auf alle Fälle und im Idealfall habe ich eine richtig flotte Tourenliege, die tempomäßig vielleicht sogar dem Musashi Konkurrenz machen kann. Ich halte Euch natürlich auf dem Laufenden!

LG Holger
 
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Danke - da mach' ich mich mal schlau. Im Hinterkopf hatte ich auch was vom 1 1/8 und nur schmalere 622er Reifen. Mal sehen, vielleicht weiß auch hier jemand was Genaueres. Schlimmstenfalls kommt das Fülldraht-Schweissgerät zum Einsatz. Außer an einer Gartenbank für eine Kollegin hat es dieses Jahr noch gar nix für mich tun können...

LG Holger
 
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Schönes Projekt ! Ist die Gewichtsverteilung auf die Räder 50:50 ?

Danke, finde ich auch und: Nein - vorn ist mehr Gewicht drauf. Die genaue Verteilung kann ich Dir gar nicht sagen, von den Proportionen der Abstände von Sitz/Steuerrohr/Tretlager würde ich aber von vergleichbaren Zuständen wie bei meinen anderen Kurzliegern ausgehen, die alle mindestens 60% vorn haben.

LG Holger
 
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oh oh und führe ihn nicht in Versuchung... bald sehen wir hier ein FastZox mit 2x24 und kürzeren Kurbeln... : )

Hast Du mal überlegt, als Wahrsager zu arbeiten? Wie nah Du an der angedachten Entwicklung lagst ist beeindruckend - nur mit den 24 Zoll hast Du Dich vertan und da hätte ich auch noch keine kurzen Kurbeln gebraucht!;)
 
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Gibt es überhaupt "fertige" Frontantriebsgabeln in 28 Zoll? Ich kenne bei Zox und Raptobike nur 26 Zoll-Varianten.
 
meine hier im Forum kursierte die Erfahrungsmeldung, dass bei den 26er Rapto Gabel schmale 622 Reifen reinpassen.
Zox hat auf seiner website offiziell ein 2x622 Modell im Angebot, falls die Überredungskunst zu Sergio Erfolg hat, verkauft er so
eine Gabel vielleicht auch einzeln...
 
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