Zox-Nachbau wiederbelebt...

Heute hätter Ihr mich fluchen hören können...der Fülldraht vom Schweissgerät war nach ca. 10 cm Schweißnaht alle. Kein Problem, dachte ich - ich wusste das ja und hatte mir eine neue Rolle hingelegt...
Ab da ging nix mehr - der Draht ist für meine Zwecke so viel schlechter, dass ich erstmal aufgehört und mit verschiedenen Einstellungen probiert habe. Es brachte nix, der Draht funktioniert genau so schlecht wie der, der mit dem Schweissgerät mitgeliefert wurde. Na ja, habe ich eben "Popel" nebeneinander gesetzt. Also mit Absicht quasi "punktgeschweißt". Ging letztlich auch, aber die aufgeschnittenen Vierkantrohre von Schwinge und Ausleger habe ich heute nicht mehr zugemacht. Da werde ich erstmal nachsehen, wo ich den besseren Draht her hatte, denn damit geht das viel schöner.

Gut ist, dass der Umbau von Schwinge und Gabel geklappt hat. Bei der Schwinge habe ich es geschafft, trotz Radvergrößerung von 24 auf 28" den effektiven Hebelarm exakt beizubehalten. Also funzt meine Elastomerfederung weiterhin.

So steht das Rad momentan da. Sitzhöhe 60, Tretlager 82cm.

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Wenn ich alles verschweisst habe, mache ich sofort einen Rolltest, um das Fahrverhalten zu checken. Im Keller ist mir beim Draufsetzen erstmal nix negatives aufgefallen, von wegen Abkippneigung und so. Es fühlt sich nach einer recht breiten "Mittellage" an und das Rad fällt erst bei einem Lenkeinschlag in die Kurve, der sich bei Frontantrieb mit starrem Ausleger von selbst verbietet. Ich bin also ganz optimistisch.

LG Holger
 
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Ich habe dem Rad nun doch einen Umwerfer spendiert. Mit einem 40er statt des 60er KBs hätte ich die Kassette vom 20er zwar unverändert nutzen können, die war mir aber im "schnelleren" Bereich etwas zu weit abgestuft. Geplant ist nun vorn 46/32 und hinten 9fach 17-42. Das Abschlußritzel (13Z) wird nicht genutzt. Effektiv also 8fach 17-42 mit für meine Ansprüche nahezu perfekter Stufung.

Kürzeste Entfaltung ist 1,72m bei 32/42. OK, da werde ich gerade am Ende langer Touren mit Gepäck wahrscheinlich ab und zu mal schieben - aber das macht mir nix. Zumal sich das mit dem nun deutlich höheren Rad angenehmer machen lässt.
Längste Entfaltung ist 6,12m. Das reicht mir mit 33km/h bei 90er Kadenz völlig aus. So schnell fahre ich nur höchst selten.

Antrieb und Bremsen kommen als nächstes. Sobald die Mühle rollt, gibt's einen Bericht zum Fahrverhalten und Bilder.

LG Holger
 
Freut mich, dass der Umbau so gut gelungen ist, die Abkippneigung passt und die Elastomerdämpfung weiter verwendet werden kann.
Beim Vergleich mit anderen MBB's fällt mir auf, dass bei Deinem Umbau keine direkte Abstützung "Ausleger" Ende - VR Nabe vorhanden ist. Gut, Du hast ein stabiles Vierkantrohr...
 

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Laut dem Foto ist es ein Fronttriebler mit Frontantriebsgabel, kein Knicklenker.

Genau so ist es. Der Sonntag ist mit Kleinkram draufgegangen...aber es hat sich gelohnt. Das Schaltwerk funzt - also habe ich das abgeflexte Schaltauge einigermaßen winklig wieder drangebraten bekommen. Der Umwerfer funzt auch. Das Schaltwerk hat Hülle und Zug neu, die Kette ist verlängert. Musste ich nieten, weil ich kein 9fach Schloss mehr liegen hatte. Und so Sachen halt - da geht die Zeit ins Land...

Schönen Rest-Sonntag.
 
Gestern Abend habe ich das Rad noch gewogen: die ursprünglich angepeilten 21Kilo haben wir leider deutlich gerissen - bei der ersten Schätzung war aber auch noch kein Umwerfer/Mast dabei. Und Fülldraht wiegt halt auch...

Exakt 22 Kilo sind's, komplett mit Gepäckträger, Schutzblechen und Akkurücklicht. Das sind etwa 2,5 Kilo mehr, als vor dem Umbau. Für einen selbstgebrutzelten Rahmen aus 40x2 "Baumarktstahl" mit 28er Laufrädern finde ich das gar nicht mal so schlimm.
Da mein MBB auch stramme 24 Kilo auf die Waage bringt - womit ich bestens zurechtkomme - beunruhigt mich das in keinster Weise.

Zusätzlicher Trost im Hinterkopf: beim neuen/gebrauchten 26er Zox des Kollegen hat sich gerade die Schwinge "verabschiedet"...ist an der Bohrung für die Federung gerissen. Kein Rost oder sonstige nachvollziehbare Schwächung des Materials erkennbar. Und so richtig "leicht" ist das nun auch nicht. Diese Gefahr sehe ich bei meiner Schwinge nicht und die zumindest theoretische "Sicherheit" ist mir durchaus ein paar Kilo wert.

Außerdem rückt damit der "Systemgewichts-Gedanke" wieder in den Vordergrund und ich bin am Zug...da schlummern bei mir noch mindestens 12 Kilo zum Abschmelzen - und schon wäre das Rad virtuell nur noch 10 Kilo "leicht"...;-)

Erste Testfahrt und aktuelle Fotos gibt's wahrscheinlich heute Nachmittag.

LG Holger
 
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So - die Probefahrt ist gemacht und zu meiner vollsten Zufriedenheit verlaufen.
Allerdings habe ich festgestellt, dass der Umwerfermast nur geheftet war...habe ich danach gleich noch richtig angebraten...

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Auch die Sitzposition ist noch nicht optimal. Ich bin noch bissl zu weit von Tretlager und Lenker entfernt. Aber das kläre ich heute Abend noch. Es sind ja genug Löcher im Rahmen...;-)

Das Fahrverhalten ist besser als erwartet - theoretisch könnte ich sogar freihändig fahren! Leider schaukelt sich das Rad auf, wenn ich den Lenker längere Zeit komplett loslasse. Da ich das aber in der Praxis eh nie mache, passt das sehr gut. Auch der für Frontantrieb recht anspruchsvolle Schotterweg ließ sich gut fahren.

An die befürchteten Probleme mit der nicht vorhandenen Fußfreiheit habe ich erst Zuhause wieder gedacht - da war also nix, was irgendwie "anders" als sonst gewesen wäre. Bin in gewohntem Tempo um alle Kurven gekommen. Super Sache!

Der Fahrkomfort ist über jeden Zweifel erhaben. Wieso auch nicht - war doch schon das "kleine Zoxel" mit MPlus in 406/35 mit 7 bar vorn und MPlus in 24x1,75 hinten ganz ok. Der ContiTopContact II in 28x1,75 geht mit 4 Bar naturgemäß nochmal deutlich geschmeidiger zu Werke und die erwarteten Schläge bei Belagsübergängen etc. sind kaum spürbar. Ich bin begeistert. Genau so hatte ich mir das erhofft. Da tun sich für mich sogar Reseven in Richtung schmalere Bereifung wie CCU in 32mm auf. Aber das ist Zukunftsmusik - erstmal wird der TopContact gefahren.

Zur Leistung bergauf kann ich noch nix sagen - es ging einfach zäh, weil Gegenwind war und ich merke auch den Covid-Infekt von letzter Woche noch, so dass ich momentan kein Koordinatensystem für Vergleiche habe.

Und so sieht das gute Stück jetzt aus:

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Es ist ein großes, schweres Rad. Ein richtiger "Touren-Dampfer" nach dem Motto: wenn's einmal rollt, dann rollt's!

Nun muss ich bei Gelegenheit bestimmte Sachen nochmal demontieren und die "blanken" Stellen mit Hammerite streichen. Und vielleicht in der Praxis dann noch die eine oder andere Detailverbesserung vornehmen.
Ich freue mich auf die ersten langen Touren mit diesem Rad!

LG Holger
 
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Ist aber dein Material, Lust, Laune und Aufwand. Mach, was dich treibt.

Herausgekommen sind tatsächlich meine "Wunschwerte": Sitz 59, Tretlager 81cm. Radstand 123cm. Durch das für die Kurbelfreiheit nötige Anheben des Tretlagers konnte ich auch das Anheben des Rahmens für einen steileren Lenkwinkel ausgleichen. Die Überhöhung ist perfekt. Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert...:)

Das Problem der Sitzbefestigung habe ich durch Anschweißen zweier nach oben überstehender Laschen mit 8er Loch am hinteren Ende des Hauptrahmens nun hoffentlich dauerhaft gelöst. Dort stützen sich jetzt die Alu-Rohre der Sitzbefestigung ab. Das wurde durch die Änderung des Sitzwinkels nötig, weil nun plötzlich das durch Rahmen und Schwinge gebohrte Loch für den aufliegenden Gewindestab an der falschen Stelle war. Und einfach daneben noch Mal bohren kam nicht in Frage...ich will mein Glück nicht allzu sehr strapazieren.. sind schon genug Löcher in Rahmen und Schwinge. Und wie eine gebrochene Zox-Schwinge aussieht, weiß ich mittlerweile...brauch' ich nicht.

LG Holger
 
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