Rennen Zeitfahren Hamburg - Berlin 9.10.2021

An alle Fahrer : Es wird immer von so starkem Wind gesprochen... Bei Strava sieht man als Angabe so etwa 10km/h ( von Osten kommend ) ..

Kommt das etwa hin oder hattet ihr gefühlt stärkeren Gegenwind ?
 
An alle Fahrer : Es wird immer von so starkem Wind gesprochen... Bei Strava sieht man als Angabe so etwa 10km/h ( von Osten kommend ) ..

Kommt das etwa hin oder hattet ihr gefühlt stärkeren Gegenwind ?
Also als gestriger UP-Fahrer kann ich sagen dass es vor allem auf flachen Abschnitten mit viel Feld links und rechts deutlich mehr Wind als 10kmh war. Wir hatten uns auch auf die 10kmh verlassen und wurden enttäuscht :)
 
Der Wind war diesmal echt eine Ansage. Bis Dömitz ging es noch, ca. 10 km/h direkt von Vorne und das Gelände war nicht so offen. Hinter Dömitz und zum Mittag hin ist der Wind gut aufgefrischt, das Laub kam einem auf der Straße entgegen, die Windräder haben gut gedreht. Und das Gelände wurde immer offener. Auf besonders offenen Stücken brauchte ich 220 Watt um 30 km/h zu halten, auf dem Auflieger, ohne Wind reicht das für 38 km/h auf meiner Eierpfeile.
Das letzte Drittel gab es dann den Wind schräg von Vorne, so das sich in den Gruppen Windkanten gebildet haben was bestimmt dem einem oder anderem dann den Rest gegeben hat. Die Zeiten des nicht ganz so Aero bzw. sportlichen Felds zeigen gut wie hart es war, die waren Teils 12 Std und länger unterwegs.
 
Ich mache jetzt mal meine kleine Reflektion des letzten Jahres in der Zeitrechnung HHB 2020/HHB 2021. Ist eher etwas fürs Tagebuch, ich führe aber keins ;). Also einfach drüberweglesen wenn jemand meint, es ginge um Selbstdarstellung. Wer mich kennt weiß, dass mir das eher fern liegt.
fast genau vor einem Jahr schrieb ich als HHB Nachlese:
aber eine Stunde weniger als am Samstag ist realitisch.
2020 waren das: 7:04 netto und 07.27 brutto
2021 waren es: 6:02 netto und 06.19 brutto
Beide Zeiten von Strava (also keine offiziellen Zeiten!). Somit hat die Aussage vom 12.10.2020 genau gepasst.

Vorgedanken:
HHB finde ich einfach ein super Format, da wollte ich 2021 noch mit etwas mehr Druck fahren. Das Jahr wollte ich für gezieltes Training aber auch sonst für eine gute Vorbereitung nutzen.

Die ersten Schritte:
Länger mit @Axel-H austauschen, der sich schon im Trainingsrythmus befand. Einen Trainer suchen, der sich auch im Bereich LR/VM auskennt. Den habe ich dann mit @roland65 auch gefunden :D . Dann ein paar Dinge besorgen: Rollentrainer, Liegerad, Windmaschine... Die Umstellung war gar nicht so ohne. Bis zu dem Zeiptunkt bin ich einfach auf Umfang gefahren. Intervalle eigentlich Null. Der Körper hat ein paar Wochen gebraucht, bis er sich an die neuen und ungewohnten Spitzen angepasst hatte. Das Jahr lief von der Trainingsplanung auf den Höhepunkt HHB zu. Alle anderen Langstrecken waren im Trainingsprogramm integriert. Was soll ich sagen? Systematisches Intervalltraining ist in Teilen sehr hart, aber es bringt unglaublich viel. Meine investierte Zeit hat sich eher verringert, aber ist dafür sehr viel intensiver und abwechlungsrreicher in der Trainingsgestaltung geworden. Den Fortschritt merkte man dann doch recht schnell. Der Focus hat sich eindeutig verändert: Watt und Pulswerte stehen oft im Mittelpunkt.

Weiter im Jahr:
Zur Mitte des Jahres bin ich dann wieder auf den Milan umgestiegen. Hier habe ich alles so gestaltet, dass der Milan so gut wie möglich frei von Nevereien ist. Ich hasse z.B. Geräusche im VM, alles soll seinen Platz haben, nichts verrutschen bei der Fahrt, keine unvorhergesehen Dinge auftauchen. Mit Reifen habe ich getestet, ungünstige Stellen abgeklebt... Am Ende war der Milan so, dass alles super funktionierte. Zwei Dinge werden im nächsten Jahr abgestellt sein: Der Sitz wird nicht wieder verrutschen. Das war vorher noch nie passiert, hat mir gestern aber mit mehrfachem anhalten Zeit gekostet und die Schaltung wird mit einem neuen und steiferem Schaltauge hoffentlich besser gehen. Das war es aber auch schon.

Vorbereitungen:
Die letzten 6 Wochen waren noch mal richtig hart im Training. Zweimal bin ich vergleichbare Touren und auch ein ähnliches Tempo vorher gefahren. Dabei konnte ich mein "Ernährungskonzept" ausprobieren. Für die 6 Stunden ist das für mich ideal: links ein Trinksack mit 3 Litern Isogetränk, rechts ein Trinksack mit 1,5 Liter Flüssignahrung (50%/50% Wasser und Flüssignahrung). Sonst brauche ich da nichts weiter. Es war auch klar, dass ich die 6 Stunden im Normalfall ohne Pause durchfahren kann.

HHB:
Am Donnerstag ging es schon los. Locker nach HH fahren und den Freitag noch etwas zur Entspannung nutzen. Dann am Freitag alles soweit vorbereiten und dann am Samstag der Start. Die ersten Km waren schwierig, die Beine wollen eigentlich schon viel schneller, der Puls sagt eindeutig: NEIN! Also bis zu den ersten Hügeln schön einfahren, die Hügel dann mit 350/400 Watt wegdrücken, zwischendrin immer mal wieder Druck rausnehmen. Das lief gut, aber im Kopf war ich zu nervös. Die Haltemannöver mit dem Sitz nervten und dann zweifelt man schon etwas an sich selbst. Bis nach Dannenberg dann etwas rollen, bis Dömitz noch mal etwas rausnehmen. Eigentlich wollte ich den Sitz in Dömitz tapen. Aber die Karre war so nass, da hat nichts gehalten. Dann sofort wieder einsteigen und weiter. Und dann kam direkt nach Dömitz der Flow: Alles lief automatisch, die Berge hochknallen, immer mal wieder rausnehmen, durch nichts ablenken lassen und auf dem Navi nur Puls und Wattwerte einblenden (KM und Geschwindigkeit habe ich vielleicht dreimal auf der ganzen Strecke geschaut), harte Musik auf die Ohren. Auf der B5 ab Kyritz dann "Feuer frei". Die Hügel ordentlich wegdrücken, auf der Geraden auf dem Powermeter eigentlich fast durchgehend die 2 vorne halten. Ab der Abfahrt Nauen war der Drops eigentlich gelutscht. Da kann man nur noch verlieren. Das Tempo musste man vorher machen. So habe ich mich auch nicht über die roten Ampeln oder die Polizeikontrolle geärgert. Irgendetwas ist ja immer. Dann gut geschafft aber souverän in Berlin ankommen. Ich war zufrieden.

Nachlese:
Gestern sind ja dann auch shcon die ersten Vergleichszahlen aufgetaucht. Demnach habe ich für eine vergleichbare Leistung einiges mehr als DD oder @dooxie benötigt. Vor 1-2 Jahren hätte mich das kirre gemacht, wahrscheinlich wäre gleich irgendwo eine Velomobilbestellung eingegangen. Heute bin ich tiefenentspannt. Ich finde es spannend, wenn wir der Ursache auf den Grund kommen, da hängt für mich aber gerade nichts dran. Das heißt nicht, dass es mir egal ist! Aber es ist ja ein ganzes Jahr Zeit :D.
Apropos Zeit: Natürlich wird der Schritt nun viel kleiner. Ich gehe trotzdem davon aus, dass ich noch eine Schippe drauflegen kann zum nächsten Zeitfahren.

Noch ein paar Stilblüten:
@Guzzi schrieb irgendwann sinngemaß (ich habe das original Zitat nicht gefunden) über mich: "er wird einige überraschen in diesem Jahr" ich schrieb darauf: "ja, ich habe mir etxra ein paar neue Socken bestellt". Ihr habt meine Socken nicht gesehen :cool:

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wenn Du in den Norden fährst um Stephan 275 km lang "Feuer unterm Hintern" zu machen
Gemeint war @Stephan1970 und der hat gestern großartig geliefert!
Alle anderen natürlich auch. Aber hier kamen ja immer mal Zweifel hoch (auch bei mir), was hinter den Ankündigungen steckt. Man darf sagen: Da steckt richtig viel Power und ein prima Sportsmann hinter.

Auf ein neues HHB im Jahr 2022!
 
Zuletzt bearbeitet:
Glückwunsch an alle für die guten Leistungen. Scheint eine tolle Veranstaltung zu sein. Hätte da durchaus Lust mal mit zu machen aber ich denke 2022 wird das noch nichts werden, da ich mich erst ab März an den Milan gewöhnen kann.

Gruß
Daniel
 
Die Fahrt gestern war für mich eher unter der Rubrik "Erfahrungen sammeln" einzuordnen.
Geträumt hatte ich ja vorher schon vom Supergau, dass ich mich verfahre und wertvolle Zeit verliere.
Genau das ist eingetreten bei dieser bekackten Baustelle bei Nauen. Die wollte ich ganz schlau umfahren. Nach 4 km Umleitung, dann die Ernüchterung: Entweder geradeaus und Panzerplattenweg oder rechts, richtig fetter Kopfsteinpflaster.
Nöö!
Das war es mir nicht wert und mein Milan mir dafür viel zu schade.
Also wieder zurück.
Handyakku meldete sich auch und so war ich froh, als ich HoSe noch sehen konnte, als ich wieder die Strecke zurückfuhr. Ab da war der Drop eh gelutscht. Bin vorher schon 2x falsch abgebogen und hatte mit HoSe jetzt einen super Pacemaker und ein zuverlässiges Navi.
Danke nochmals dafür :)
Nächstes Jahr wird es besser werden!
Der Weg zurück war sogar ohne Navi und ich frage mich, wie ich mich überhaupt verfahren konnte.

Rückweg war viel entspannter.
Wenig Autos!
Die ersten 60 km mit Niklas, Ruben und Boris zusammen gefahren. Danach wollten meine Beine allerdings noch bisschen Belastung und der Kopf war ja sowieso noch frustriert vom Vortag.
Insgesamt dann noch mit einem 50er Schnitt nach Hause geheizt. Balsam auf die Wunden.
HH- Berlin kann man machen.
Aber der Milan und ich ballern lieber am Deich unsere Segmente!
Ach ja. Wer am Hauptdeich gerade die Krone hat, hat sie nicht lange. Ich werde mir das Segment mal vornehmen. Dann ohne Lkw und Trecker. :p

Im Grunde hätte mir das Zeitfahren bis Nauen auch völlig gereicht.
Die letzten 50km waren nur nervig mit Verkehr, verstopften Kreiseln und roten Ampeln. Ab da dann Glücksspiel, wer da gut durchkommt.
Und was wirklich verbesserungsfähig wäre, ist das Buffet!
Da kommen über 150 Rennradfahrer im Ziel an, die haben 7-15 Stunden auf dem Sattel gesessen! Wahre Sportler und Respekt vor dieser Leistung!!!
Die wünschen sich mehr, als nur ne Bratwurst und ein Bier!

Paar Salate sind doch wirklich schnell gemacht und Veggiewürstchen! Da waren so viele Veganer, die Hunger hatten.
Das war wirklich sehr schade.
Keiner hat ein Problem damit, dafür 1-2 Euro zu zahlen.
 
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Und was wirklich verbesserungsfähig wäre, ist das Buffet!
Das war nur Corona bedingt. Normalerweise gibt's in Gatow lecker Suppe (auch eine vegane!), Kuchen und die Reste vom Frühstücksbuffet.
Im Grunde hätte mir das Zeitfahren bis Bauen auch völlig gereicht.
Die letzten 50km waren nur nervig mit Verkehr, verstopften Kreiseln und roten Ampeln.
Ab Abfahrt B5 vor Nauen sind es nur 35km. Aber das gehört halt auch zu HHB.
 
Rollentrainer, Liegerad, Windmaschine...
Schreib dazu bitte mal irgendwo mehr. Vor allem zu letzterem..als Feuerwehrmann kann ich mir da vieles drunter vorstellen. bzw ein halt Dich an die alte Weisheit: Ein Bild sagt mehr als Tausend Worte.
 
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