Ich selbst hatte eigentlich das Ziel, mit dem billigsten, verbasteltsten und schwersten Rad im Feld die Rennradler-Spitze aufzumischen. Daher hab ich den WM-Langtieflieger >U2< noch etwas beplankt und im Abfahrtstest ermittelt, dass der so auch noch etwas schneller ist, als der Hi-Fly mit Carbonschlappen (UV war ~Gleichstand). Auf der ebenen Bahn würde der ~22kg Baustahl-Sperrholz-Haufen im satten 40er Bereich liegen (mit mir als Motor)...
... in den Testrunden hat mich berghoch dann aber der Mut verlassen, und ich hab den vorsorglich eingepackten Fly für die Zeitnahme rausgeholt. Mit 10kg weniger Systemgewicht fühlte es sich auch besser an. Bergab war ich in der Spitze zwar 2-3km/h langsamer, berghoch (was viel länger dauerte) aber 2-3 schneller.
Zur Strecke: Omega war auch für Zweiräder eine Herausforderung, wo ich bei ~50 zögerlich die optimale Linie und den Grenzbereich meiner Schräglage gesucht hab. Vom vorausgehenden Gefälle her, wäre mehr gegangen, hab mich aber nicht getraut. Am Kurvenausgang konnte ich noch ~45 mitnehmen und den Anstieg danach recht flüssig bewältigen. Dann Antreten bis ~50 und den Rest mit bis ~70 in die Senke zur Karthalle rollen lassen. Dank Rückenwind auch die Kurve und Gegensteigung noch mit ~55 angegangen. Der Schwung reichte aber trotzdem nur für die Hälfte, und schon klebte ich bei ~15 und flehte die Kuppe an, endlich zu enden. Dann die Abfahrt zur Sachsenkurve mit 77-80 Sachen - je nach Gegenwind-Laune (>U2< hatte hier beim Test 82 drauf, aber... windabhängig). Durch die Sachsenkurve gings mit knapp 70 - nicht der Kurve wegen, sondern weil das Gefälle aus war. Bis zum Eingang Start-Ziel hat man dann als Offener allen Schwung verloren und biegt ein mit 40, 30, 20, 15, come on... 12 und hängt schon durch, noch bevor man auf "Geraden" ist. Wobei ein Umwerfer vorn hier tatsächlich mal was gebracht hätte. Sonst mach ich das mit der Hand; aber beim Wechsel alle 500m zwischen 10% hoch und 10% runter, wird das nix, womit ich auf dem großen Blatt geblieben bin und mir dann v.a. die niedrige Kadenz zusetzte. Bis zur Ziellinie konnte man sich noch auf ~30 hocharbeiten, aber der Schnitt spricht Bände über meine mangelnden Watt. Naja, dank Diskriminierung der Frauen und Patricks Sonntagsfahrt konnte ich dann doch noch mit Daniel und Ymte aufs Treppchen, hab nen Bier gewonnen.
Die Veranstalter/ Rennradler waren herzlich, interessiert und erfreut, uns Freaks dabei zu haben, so dass wir sicher nächstes Jahr wiederkommen dürfen. Vielleicht findet dann mal einer unserer Topfahrer unter den UV/TV auch den Weg nach Sachsen, der >500W am Hügel halten kann und furchtlos durchs Omega räubert... Falls terminlich und geographisch Interesse besteht, könnte man sich ggfs. sogar mit einem richtigen Liegerad-Rennen an die Veranstaltung anschließen - die Strecke wärs so was von wert! Für schnelle Velomobile quasi ein heldenhaftes Achterbahn-Erlebnis, für schnelle Lieger ne sportliche Herausforderung - für Langsame aller Art halt ne Qual³.
VG Steffen