Ich fahre seit vielen Jahren mit Hänger und hatte oft weit mehr als 50 kg auf einem selbst schon 20 kg schweren Hänger. An einem Rennrad samt Tochter auf dem Stangensitz. Über Schotterwege und Asphalt. Es ist mir nie etwas passiert, obwohl ich sicher nicht sonderlich langsam gefahren bin. Manche meinen, ich sei eher schnell gewesen. Also die, welche ich überholt habe.
Heute bin ich etwas vorsichtiger, obwohl die Lasten höchstens noch bei 50 kg plus Hängergewicht liegen. Trotzdem bin ich mit besagtem alten Hänger, der am Rennrad nie Zicken gemacht hatte, bei einer Vollbremsung aus Tempo 30 in einer leichten Kurve samt 41 kg schwerem MadMax (inklusive Motor und Akku) sowas von in die Büsche katapultiert worden, dass ein Pflaster alleine nicht mehr gereicht hat, die Kleidungsreste vor der Rotfärbung zu schützen.
Diese Sorge bin ich mit meinem neuen Hänger komplett los geworden:
1. Beim alten Hänger war es eine Hochdeichsel, beim neuen greift die Last auf Nabenhöhe am Hinterbau. Dadurch kann der Hänger mein weit leichteres HiTrike nicht umschmeißen.
2. Der neue Hänger ist gefedert und bleibt auch bei holperiger Fahrbahn in Kurven immer stabil.
Zum Bremsen:
Natürlich verlängert Last den Bremsweg. Man muss schlicht vorausschauender fahren. Das geht auch Lastwagenfahrern nicht anders. Wenn die leer sind, stehen die schneller als jeder Pkw, sind sie voll, schieben sie ohne Ende. Wo die sinnvollen Grenzbereiche liegen, muss jeder mit seiner Kombination aus Gefährt, Fahrweise, Hänger- und Beladungskonfiguration selbst und individuell herausfinden.
Eine Hydraulik-Kombibremse für den Anhänger halte ich bei 50 kg Hängerlast nicht für notwendig, zumal Hydraulikbremsen bei so geringen Gewichten eher zum Blockieren neigen und den Hänger gerade in Kurven schlagartig zum Ausbrechen bringen könnten (Das ist nur eine Vermutung. Probiert habe ich es noch nicht).
Anscheinend gibt es in der Entwicklung bei Weber eine mechanische Auflaufbremse, die ähnlich funktioniert wie bei Pkw-Anhängern. Bei so geringen Lasten aber wird es schwer sein, eine solche Mechanik perfekt abzustimmen, weil sie ja bergab nicht ständig bremsen soll, sondern nur dann, wenn eine entsprechende Verzögerung die Feder zusammendrückt. Zudem muss eine Hängerbremse auf beide Räder gleichmäßig einwirken, um ihn nicht zu destabilisieren.
Sehr hart greifende Bremsen sind bei Hängerfahrten aus meiner Sicht tabu, da ein Gespann, in das durch Überbremsung Unruhe gekommen ist, nur schwer wieder gebändigt werden kann. In Notsituationen fatal.
Auch wenn viele der Ansicht sind, dass nur Hydraulikbremsen wirklich bremsen, begeistere ich mich nach zwei Versuchen mit mechanischen und zwei weiteren mit hydraulischen Scheibenbremsen inzwischen für Trommelbremsen. Gerade heute wieder - mit Hänger und rund 20 kg Ladung - musste ich aus knapp über 30 km/h eine Vollbremsung machen, als ich schon die Vorderräder zur Einfahrt in einen Kreisel leicht eingeschlagen hatte. Das Gespann stand im Nu (Ich schätzte höchstens 3 Meter, eher weniger. Inklusive Reaktionszeit).
Es hängt also im Wesentlichen von den Hängerspezifikationen ab (tiefe Deichsel ist gut, zuviel oder gar keine Federung schlecht), der Bremsenauslegung und Deinem Fahrkönnen.
Wenn aber einer mit viel Gepäck auf dem Hänger seines Trikes Erfahrung hat, dann ist das meines Erachtens
@Klaus d.L. Was ich auf seinen Gespannbildern aufgetürmt sah, sprengt jede Vorstellungskraft über Beladungsoptionen. Dagegen wirkt ein Hundehänger eher wie ein Legospielzeug hinter einem 40 Tonner....Den würde ich auf jeden Fall fragen, wenn es um Hänger und ihre Grenzbereiche geht...