Wuppertals Radwege und deren Verbesserung

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Die Nordbahntrasse ist toll. Wenn sie nicht bei gutem Wetter von zu vielen Personen genutzt wird, die gerade nicht beachten, daß dort noch andere Nutzer unterwegs sind.
Hunde an langer Leine oder ohne Leine, Spaziergänger in breiten Ketten auf dem Radweg-Anteil, unbeaufsichtigte kleine Menschen mit Lauflernrädchen, stockschwingende Walker, Jogger und slalomfahrende Halbstarke haben mich nach Alternativen suchen lassen, vom West- ins Ost-Ende der Stadt zu kommen.

Gestern habe ich den Radweg parallel zur L418 / Höhenweg / Parkstrasse zwischen W-Cronenberg und W-Ronsdorf ausprobiert. Die Wegequalität - speziell wenn die Sonne seitlich durch die Bäume scheint und diese lustigen Zebrastreifen auf den Boden malt - war grausam. Also hieß es: VTX schieben, ganz langsam fahren oder trotz Radwegebenutzungspflicht auf die Strasse (teilweise Tempo 70) ausweichen.

Der Radweg W-Sonnborn nach Solingen zur Müngstener Brücke ist aufgrund der Kanten der Betonplatten ebenfalls für Rennradler nicht mehr geeignet.

Ich vermute, daß ich nicht der Einzige bin, der die Radwegqualität nicht gut findet und bei der Stadt nachfragt.

Aber es passiert bis jetzt nichts Sichtbares. Ich habe die Stadt angemailt mit Bitte um einen Terminplan zur Reparatur der Radwege.
 

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Die Nordbahntrasse ist toll.
Da kann ich Dir nur zustimmen. Ich habe allerdings nur Erfahrung vom letzten Sommer, und immer nur abends. Ich arbeite im Industriegebiet Nächstebreck und habe letzten Sommer ein paar mal abends die Nordbahntrasse befahren. Es ist herrlich so halbhoch durch die Stadt zu segeln, die doch von teils steilen Bergen gespickt ist. Schön ist es auch bis Sprockhövel runter. Und mehr kann ich auch nicht sagen. Aus meiner Radfahrgegend (Südmünsterland rund um Beckum, wo ich am WE unterwegs bin) kann ich sagen, man erkennt die Wege und deren Qualität eigentlich nur, wenn man sie testet. Das fängt schon bei der Planung (am PC) an. Und vor Ort sieht man dann gelegentlich, dass der „Single Trail“ quer durch einen frisch gepflügten Acker führt. Ich würde mir eine Möglichkeit wünschen, diese schwierigen Stellen im Nachgang für mich (und vlt. andere) in einer Karte zu markieren.
Zurück zu Wuppertal: hat sich die Stadt nicht kürzlich als fahrradfreundlich aufgeblasen? Na dann ... Ich bin jedenfalls dabei, wenn Du Unterstützer suchst. Du müsstest m.E. auch deutlich über dieses „Exotenforum“ hinaus gehen um genügend Gegenwind aufzubauen.
P.s.: interessant finde ich in Wuppertal die Radwegschilder (rote Schrift und Symbole auf weißem Grund), die dort aufgehängt sind, wo es meilenweit keine Radwege gibt und noch nicht mal Streifen auf der Autofahrbahn.
Grüße
Dok
 
Hallo,

im Klimatest geht der Trend nun wieder bergab: https://object-manager.com/om_map_fahrrad_if_2018/data/2018/Wuppertal.pdf

Wuppertal ist erst 2019 Mitglied im Arbeitskreis fahrradfreundlicher Städte geworden, wobei der Name klarer Etikettenschwindel ist, denn die wenigsten Städte dort sind fahrradfreundlich (es müsste eh freundlich gegenüber Radfahrenden heißen). Erwarte jetzt aber keinen Quantensprung, MS ist seit 1993 Mitglied, D seit 2007 und der Kreis WAF mit Beckum seit 2012. Voraussetzung für die Aufnahme ist dieser herrlich windelweiche Kriterienkatalog: https://www.agfs-nrw.de/fileadmin/user_upload/Aufnahmekriterien-Stand-2015-03.pdf
Vielleicht kannst Du die Stadt da packen, außerdem an diesen Verlautbarungen:
https://www.wuppertal.de/microsite/wuppertal2025/fahrradstadt/fahrradstadt.php
https://www.wuppertal.de/rathaus-buergerservice/verkehr/radverkehr/radverkehrskonzept.php
https://www.wuppertal.de/tourismus-freizeit/wuppertal_erleben/wmg-radfahren-in-wuppertal.php
Die Selbstbeweihräucherung mit der Nordbahntrasse ist ganz großes Marketing, denn die gäbe es nicht, hätte sich nicht der Verein http://wuppertalbewegung.de/nordbahntrasse/ ganz erheblich finanziell und personell engagiert.

Einen https://www.wuppertal.de/vv/produkte/104/104-54_Fahrrad-_und_Fussgaengerbeauftragter.php
gibt es seit 1996, scheint eine Teilzeitstelle mit 10 Minuten pro Woche zu sein. Deren Arbeitszeit ist somit vollständig draufgegangen, den Aufnahmeantrag in die Arbeitsgemeinschaft zu stellen. ;) Vielleicht wendest Du Dich direkt an sie. Im benachbarten SG trüge die zuständige Dame allerdings besser den Titel "Radfahrendebeschwichtigungsbeauftragte".

Gruß, Klaus
 
Hallo @Klaus d.L. ,
Du bringst Licht ins dunkle Tal der Ahnungslosen! Wahrscheinlich Teil Deines Nicks (d.L. = des Lichts).
Im Ernst, wenn man das mal im Detail studiert, sieht man, dass die Stadt was tut, und zwar mit System. Sie lässt sich zunächst mal von Profis beraten, die eine systematische Bestandsaufnahme vorgenommen haben. Außerdem haben sie die interessierten Bürger mitgenommen. Soweit schon mal alles richtig gemacht. Beim Studium der Pläne sieht man (ahne ich eher auf einem iPad), dass riesiger Handlungsbedarf besteht. Ich denke wir werden interessierter verfolgen, was nun geschieht. Bis 2025 ist ja nicht mehr lang.
Danke jedenfalls für Deine sachkundigen Links!
Dok
 
Bis 2025 ist ja nicht mehr lang.

Wenn man bedenkt, dass alles spätestens vor 23 Jahren (1996 mit der Bestellung des Radverkehrsbeauftragten) angefangen hat, ist es schon sehr optimistisch, in diesem und den kommenden 6 Jahren Bahnbrechendes zu erhoffen. Was die Stadt W tut, tut sie sehr langsam.
 
Wenn Ihr Euch das von Klaus gepostete Bild oben auf folgendem Link anseht, ahnt Ihr, was da an guten trockenen Tagen los ist. Die Trasse wird kreuz und quer genutzt. Durchkommen speziell am rechten Bildrand aufgrund einer Art Verkehrsinsel nur im Schneckentempo möglich. Gut für querende Fußgänger, schlecht für die eigentlichen Nutzer der NBT. Die Nordbahntrasse ist auch bekannt durch die Widmung bzw. offizielle Benennung als Dr.-Werner-Jackstädt-Weg. Widmung, so hat man mir erklärt, ist ein Fachwort, das klarstellt, das die Trasse ein offizieller Verkehrsweg ist und damit klar aufgeteilt in Fußgänger- und Fahr-Anteil.

Ich habe den Eindruck, es fehlt in W überhaupt an Plätzen, auf denen man seine Freizeit verbringen kann. Sonst würde die NBT nicht so sehr von anteilmäßig mehr Leuten genutzt, die NICHT Rad fahren. Ist auch egal.

Die Radwege Höhenweg und Kohlfurt sind jedenfalls in schlechtem Zustand und teilweise nicht mehr mit einem Rennrad zu befahren, ohne Snakebites oder andere Schäden zu riskieren. VM? Nur mit MTB-Bereifung.
Wurzelaufbrüche mit geschätzt 10 cm Höhe können nicht nur dem mit guten Reflexen ausgestatteten Rennradler zum Verhängnis werden, sondern speziell der immer noch stark wachsenden Gruppe der Rentner mit E-Unterstützung.

Die Betonplatten-Wege kenne ich seit den 70ern und sie sind seit dem kaum gewartet worden. Ich fragte deshalb genau die von Klaus genannte Radfahrbeauftragte, was denn nun wann ansteht. Man hat 40-50 Jahre keine merklichen Reparaturen vorgenommen. Geld sollte deswegen ja noch irgendwo rumliegen?

Wenn "Einfach bergisch radeln" die Überschrift für Radfahren auf schlechter Radwegqualität ist, hat die Stadt einen großen Erfolg erzielt.
 
Ich fragte deshalb genau die von Klaus genannte Radfahrbeauftragte, was denn nun wann ansteht.

Was den nun ansteht ? Ich tippe mal nix. Ich kenne die von dir genannten Straßen nicht, sollte es dort eine Radwegbenutzungspflicht geben, wäre sie bei dem Zustand hinfällig.
Ist die Straße eine Alternative ? Wie sind den die Wuppertaler Autofahrer drauf ? Als Hamburger finde ich z.b. die Düsseldorfer total entspannt, was manchen hier erstaunt.

Gruß
Andreas
 
Hallo,

bei der L418 darfst Du die Fahrbahn benutzen, da sind nur manche Auffahrten gesperrt. Von Lichtscheid bin ich schon gefahren, bis hinter den Hahnerberger Tunnel. Dort raus, weil ab da Kraftfahrstraße.

Grüße
Andreas
 
Hallo,

Was den nun ansteht ? Ich tippe mal nix.
;)

Warum sollte es sich auch etwas ändern. Oder gibt es einen Verein mit Großspender?

Ich kenne die von dir genannten Straßen nicht, sollte es dort eine Radwegbenutzungspflicht geben, wäre sie bei dem Zustand hinfällig.

Das erkennt man sogar auf dem Luftbild: Zu schmal.

Wie sind den die Wuppertaler Autofahrer drauf ? Als Hamburger finde ich z.b. die Düsseldorfer total entspannt,

Die Wuppertaler kennen Radverkehr im Alltag ja erst seit kurzem - wenn überhaupt. Die, denen ich hier so begegne, suchen einerseits die Nähe, wollen andererseits schnellstens vorbei. Die Düsseldorfer sind etwas besser, aber deren ÖPNV-Unternehmen möchte Radler nur auf den Radwegen haben, gibt es diese nicht, ab auf die Gehwege.

Hamburg kenne ich mit dem Fahrrad nur von zwei samstäglichen Tandemfahrten anno Schnuff von Lokstedt in den Hafen (zu der dort stattfindenden Bundeshauptversammlung des ADFC) und zwei Fahrten mit dem Faltrad am Sonntag danach mit demselben Start und Ziel, aber diesmal mit Umweg über den Jungfernstieg. Abgesehen davon, dass ich als Tandemstoker anfangs auf den engen, kurvigen Radwegen (damals allesamt benutzungspflichtig) ständig fürchtete, in den Kurven Bäume zu rammen und es dem Piloten nicht leicht gemacht habe, hatten wir keine Probleme mit den Autofahrern, auch nicht auf Strecken, die keine Radwege hatten. Im Berufsverkehr wird das vermutlich anders sein, aber viele Wuppertaler und einige Düsseldorfer sind ganztägig Stinkstiefel.

Gruß, Klaus
 
Eingangsbestätigung erhalten. Text der Worthülse gekürzt, aber nach Möglichkeit nicht sinnentfremdend:
"Danke für die Mail. Meldungen über aktuelle Gefahren werden an zuständige Fachabteilungen weitergeleitet. Weil hier viele Anregungen eingehen, ist eine zeitnahe Bearbeitung nicht garantiert. Hinweise werden aber natürlich in das Arbeitsprogramm aufgenommen und nach Möglichkeit berücksichtigt."
 
NOCHMAL nachgefragt. Mit auf Verteiler der Weiterleitung an das zuständige Ressort weitergeleitet worden.
Heute kam die Antwort: Nee, Warnschild ist ja da. Reparaturnotwendigkeit zur Kenntnis genommen. Reparaturtermin nicht in Sicht.
Herrjeh, kann den zustängigen Leuten mal jemand das Wort Verkehrssicherungspflicht erklären? Es besteht aus 3 einfachen Worten (Wortstämmen? Wortteilen?) mit einem gemäß Gesetzestext unmißverständlichen Sinn.
Habe den Leuten mal zurückgeschrieben, daß die Stadt mit dem Verhalten keinen Blumentopf gewinnen kann. Erst recht nicht unter dem selbst gewählten Label der Fahrradstadt...
 
Nach einem kleinen Geplänkel, warum ich bei Fragen an unsere offizielle städtisch "Fahrrad- und Fußgängerbeauftragte" zu Sanierungsterminen entweder ignoriert werde oder an Leute verwiesen werde, die von extern sind (Strassen NRW), ist jetzt nach über einem Monat (09.01. - 13.02.) eine Antwort von jemandem bei Strassen NRW eingegangen.

An dessen Abteilungspostfach wurde meine Anfrage weiter geleitet. Allerdings sichtbar (Mailanhang intakt) ohne Anschreiben oder Info von unserer Beauftragten, worum es überhaupt geht...

Ohjehohjeh.
 
Wer ist denn ihr Vorgesetzter?
Vielleicht muss man den mal fragen, was da los ist.
 
Für diejenigen, die mit den Verhältnisse auf den Radwegen rund um Wuppertal und im Besonderen mit der Wuppertaler Nordbahntrasse nicht vertraut sein sollten, empfehle ich die oben verlinkten Videos mal anzusehen.
Die Nordbahntrasse ist radfahrerisch leider das einzige Highlight der Stadt und entsprechend stark frequentiert bei schönem Wetter als eine Art Freizeitpark. Ansonsten ist die Stadt eher als abschreckendes Beispiel geeignet, und da leider den allermeisten Wuppertaler Autofahrern die Radfahrerperspektive fehlt - hier fährt man kein Rad - benehmen sie sich leider oft extrem rücksichtslos und unwissend gefährdend gegenüber Radfahrern, Busse, Taxis und selbst Fahrschulwagen eingeschlossen. Nahtoderfahrungen sind tatsächlich mit dem Rennrad nicht selten, dem Velomobil geben sie zum Glück mehr Raum, weil hier so exotisch ist.
 
@TorPedyellow , spät hast Du den Weg zum Forum gefunden, aber immerhin - willkommen. Ich selbst bin ein Zwitter. Arbeite unter der Woche in Wuppertal, wohne am Wochenende in Beckum. Da Arbeiten meist lang dauert, komme ich nur im Sommer zum Radfahren in Wuppertal. Sonst bin ich Wochenendfahrer. Seit diesem Jahr Vm, davor Trike. Es ist immer schön, bekannten Wegen per Video zu folgen, auch wenn man sie noch nicht mit dem Fahrrad gefahren ist. Danke dafür. Nach meiner mageren Erfahrung gibt es Wege in und um Wuppertal, die man gut fahren kann. Wenn nur diese Höhenmeter nicht wären ... Aber die kennst Du ja, die Wege und die Höhenmeter, und stellst sie in Deinen Videos vor. Gut, die B7 fährt man tatsächlich besser an einem Sonntag.
Vielleicht sehen wir uns mal im Sommer - würde mich freuen!
TorPedgreen - Dok
 
@DoktorHh , ich stöbere im Forum schon eine geraume Zeit herum. Es gibt soviel zu lesen und zu lernen. Ich fahre das Quest jetzt seit Mitte 2019 und habe 2020 schon mehr Kilometer damit gemacht als mit dem Rennrad.
Das Liegeradfahren möchte ich auch noch einspurig erfahren, deshalb habe ich jetzt einen Lowrider, den sogenannten Earthglider, die Kreation von Ulrich Sommer, bestellt. Dazu gibt es hier im Forum auch eine ausführliche Diskussion mit dem Entwickler. Sein Konzept gefällt mir ausgesprochen gut und bei den Wuppertaler Wetterbedingungen ist der damit gebotene Wetterschutz ein wichtiges Feature.
Auch ich würde mich freuen, wenn wir uns mal mal treffen können und vielleicht ein paar Kilometer zusammen fahren, wenn Du wieder mit dem Velomobil unterwegs bist. Melde Dich gerne unter torpedyellow@online.de bei mir.
 
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