Wozu ein Trike?

>>>>>>Fazit:
>>>>außer dem möglichen Gepäckargument und bei Gleichgewichtsstörungen finde ich keine rationale Begründung für ein Trike, zusätzlich zum beliebig langsam fahren ohne umzufallen.
>>>>Wenn ich mir daher überlege, daß ich eigentlich mit jedem Zweirad ( außer dem Baron)beliebig langsam fahren kann, mit Crossreifen / Spikes auch im Winter nicht umfalle, mit Rennrad, Baron und Randonneur deutlich schneller und damit auch komfortabler unterwegs bin, mit dem MTB im Gelände Geschicklichkeitsübungen veranstalten kann, mit dem Randonneur zusätzlich die bestmögliche Näherung an die eierlegende Wollmilchsau bereits habe, Gepäckmengen jenseits der 10 kg nur ans Einkaufsrad packe,
>>>>ja wozu brauch ich ein Trike?
>>>>Es hat nicht die Dynamik eines Rennrads, es ist lahm im Vergleich zum Tieflieger, im Gelände müßte ichs tragen, auf Reisen komm ich immer wieder in trikefeindliches Geläuf.
>>>>Nur um ein paar Spaßrunden ums Haus zu drehen?
>>>>Dafür ist es mir zu teuer.
>>>>Gruß
>>>>Theodor
>>>>P.S. Ja ich bin schomal Probe gefahren ( Antrotech)
>>>Hallo,
>>>was will uns der Autor damit sagen : Dass für ihn ein Trike keine Option ist. Das können und müssen wir Trikies natürlich akzeptieren. Genauso muss Theodor akzeptieren, dass wir vom Trike-Virus infiziert sind und einfach Spaß am dreirädrigen Biken haben.
>>>Es ist schon seltsam, als ich vor zwei Jahren mein erstes Liegerad (STMGT) bekam, versuchten mir viele Bekannte dies Rad mit Argumenten wie - viel zu gefährlich, viel zu teuer, unbequem und überhaupt wie sieht das denn aus, madig zu machen. Ich habe mich über diese Stimmen hinweggesetzt und war trotzdem glücklich.
>>>Jetzt habe ich mich für ein Steintrike entschieden und wieder geht das Spiel los - viel zu teuer, viel zu langsam, viel zu viel....... . Jetzt sind es aber nicht mehr die Bekannten von vor zwei Jahren, sondern die Liegezweiradfahrer.
>>>Ich kann nur sagen Triken macht mir Spass, hat seinen ganz eigenen Reiz, der mich gepackt hat.
>>>Lasst uns gegenseitig tolerant sein, frei nach dem Motto : Der eine isst gern Wagenschmier, der andere grüne Seife.
>>>Wolfgang Jürgens
>>
>>Hallo Wolfgang, du Trikie,
>>liest du eigentlich Beiträge, bevor du antwortest?
>>Langsam versteh ich grc immer besser! Da frage ich nach meßbarem Nutzen für ein Trike, da für mich Fahrräder nicht Selbstzweck, sondern vor allem Verkehrsmittel und/oder Sportgerät sind, ...
>Hallo Theodor,
>also an dieser Stelle muß ich nun doch noch mal einhaken. Stichwort "besseres Sportgerät": Danach zu fragen und den Selbstzweck auszuschließen halte ich ja nun wider für äußerst paradox. Dient ein Sportgerät nicht grundsätzlich einem Selbstzweck, nämlich im Sinne des definierten Wettkampfes nützlich zu sein? Ob nun Rennrad, Regatterboot, Röhnrad oder was auch immer, allesamt sind doch für einen praktischen Nutzen recht sinnentleert und nur auf die jeweils definierte körperliche Ertüchtigung optimiert. Warum da ausgerechnet ein Trike besser oder schlechter als irgend etwas anderes sein soll, verschließt sich mir. Das läßt sich durchaus über so manchen alten Eselspfad durchs Gebirge treiben, im Morast brauch ich richtig "power" in den Beinen (und auch bei niedrigen Trittfrequenzen einen sehr runden, gleichmäßigen Tritt), muß in schnellen Kurven so richtig Körpereinsatz zeigen, um nicht umzukippen (und häng nicht wie halb gelähmt im Sitz der Rennliege), benötige wirklich gute Fahrzeugbeherschung, wenn's an kniffligen Stellen mal ein Stück nur einspurig weitergeht und muß auch mal so richtig zupacken können, wenn das Teil über irgendwelche Hindernisse getragen werden muß.
>Also für mich klingt das nach einem verdammt vielseitigen Sportgerät! <img src=http://bilder21.parsimony.net/forum37385/biggrin.gif alt=biggrin>
>Grüße,
>André

Hallo Andre
Ich habe ja nicht gefragt "kann man ein Trike zur Sportausübung nutzen?"
das bezweifle ich nicht.
Sondern, "Wozu ein Trike im Vergleich zu anderen Fahrrädern?"
Und bin auf Grund der gegebenen Antworten zum Schluß gekommen, daß ich kein Trike brauche, weder als Nutzfahrzeug, noch als reines Sportgerät.
Sportgerät als Selbstzweck ist aber eine äußerst interessante Frage. Gerade der Radsport stammt ja vom Radfahren als Massenverkehrsmittel ab und die berühmteste Radtourenfahrt Paris - Brest - Paris ist älter als die TdF und wird nach wie vor ohne Begleitfahrzeug und ohne Fremdhilfe gefahren. ( ich weiß , daß manche das ignorieren, das finde ich schlecht). Die dabei zur Anwendung kommenden Räder sind mit geringen Einschränkungen, alltagstauglich, da ja Licht und Ersatzteile selbst mitgeführt werden müssen.
Auch die Entwicklung des modernen Rennrads + MTB + mancher Liegeräder incl. der Trikes ( siehe Nutzlast Scorpion) zum reinen Freizeit, Sport und Spaßmobil, ohne Alltagsgebrauchswert finde ich schädlich.Rekordwerte interessieren mich weniger. Wenn alle Rennfahrer mit Brevetausrüstung fahren müßten, das würde ich sehr begrüßen. Daß ich diese Entwicklung nicht ändern kann, weiß ich, aber toll finden muß ich selbige auch nicht.
Noch Miguel Indurains Siegerrad ( Stahlrahmen, konventionelle Speichenräder, 10,5 kg) wäre mit geringen Modifikationen ein alltagstaugliches Reiserad und schneller als der Miguel sind die heutzutage auch nicht.
Stattdessen werden extreme Unterschiede gemacht.
Hier Rennmaschine, da Reise und Alltagsrad.
Und Leute, die wie ich Sport und Alltagsradeln verbinden wollen, haben ein Problem:
Moderne Rennräder taugen nicht , sogenannte Reiseräder sind völlig überfrachtet mit allerlei Schnickschnack und wiegen wie ein Panzer, bei unsportlicher Sitzposition.
Auch im Liegeradbereich zeigen sich genau die gleichen Tendenzen mit Entwicklungen, die im öffentlichen Straßenverkehr sogar völlig unfahrbar sind.Das wenigstens bleibt uns im Rennradbereich dank UCI noch erspart.

Gruß

Theodor
 
>Hallo Jörg,
>Wolfgang ist eindeutig überhaupt nicht auf meine Frage eingegangen, sondern hat einfach was geschwätzt, damit was geschwätzt ist, das nervt.
>Und zu Gregs Aktivitäten ist ja nicht zu bestreiten, daß sich das nur jemand leisten kann, der sich um seinen Lebensunterhalt nicht sorgen muß.
>Ich bestreite nicht, daß ich dann ebenfalls auf solche oder ähnliche Ideen kommen könnte, aber es ist nicht so.
>Daß es sinnvollere Aktivitäten gibt, als mit einem Paddelboot den Atlantik zu überqueren, ist auch kaum bestreitbar,
>Also was sollen deine Anwürfe?
>fragt sich
>Theodor

Hallo Theodor,

ich bewundere Menschen, die etwas planen (und natürlich auch durchführen), um an ihre Leistungsgrenze zu gehen, auch wenn es vordergründig erstmal wenig Sinn ergibt, geschweige sich ein Nutzen erschließt. Bergsteigen, zum Nordpol fahren, über einen großen Teich fliegen, mit einem Schiff bis an den Rand der Erdscheibe fahren usw.

Jahre später setzen sich diese Puzzleteile manchmal zu einem stimmigen Ganzen zusammen, aber eben erst später, und auch nicht immer.

Abenteurer sind Personen, die für sich den Luxus beanspruchen, noch ohne die Bestätigung nachfolgender Generationen ohne lang zu fragen einfach einmal aufzubrechen.

Wenn jemand es sich leisten kann, aus den Zwängen normaler Arbeitswelt auszubrechen um beispielsweise mit dem Tretboot über den Atlantik zu fahren, geniest er meine Hochachtung (wär es Dir lieber, Greg im Jetset von Ibiza zu sehen?)

Von Allem Sinn und Nutzen zu hinterfragen bietet Dir die Chance, in die Fußstapfen der Klasse der "Verhinderer" zu treten. Diese Personen trifft man vornehmlich in Berufen wie: Controller, Insolvenzverwalter, Besitzstandswahrer, Radikalsanierer, Finanzbeamter uvm. D. h. diese Personen sind wertvoll, wenn es darum geht, etwas bestehendes zu erhalten.

Im Umkehrschluß wurde diese Eigenschaft nicht benötigt, um den Menschen aus seinen Höhlen zu befreien, die er vor Jahrmillionen einmal bewohnt hatte.

Gruß Hans
 
Hallo Theodor!

>Wolfgang ist eindeutig überhaupt nicht auf meine Frage eingegangen, sondern hat einfach was geschwätzt, damit was geschwätzt ist, das nervt.

Es gibt noch etwas zwischen Zahlen und Fakten. Selbst gute Manager treffen ihre Entscheidungen zu 80%! aus dem Bauch heraus. Das scheint dir aber auch nicht im Geringsten klar zu sein.

>Und zu Gregs Aktivitäten ist ja nicht zu bestreiten, daß sich das nur jemand leisten kann, der sich um seinen Lebensunterhalt nicht sorgen muß.

Ich wiederhole mich, Greg hat! bereits für seinen Lebensunterhalt gesorgt und zwar offensichtlich besser als Du oder ich.

>Ich bestreite nicht, daß ich dann ebenfalls auf solche oder ähnliche Ideen kommen könnte, aber es ist nicht so.
>Daß es sinnvollere Aktivitäten gibt, als mit einem Paddelboot den Atlantik zu überqueren, ist auch kaum bestreitbar,

Auch hier kann ich mich nur wiederholen, was ist den sinnvoll, Mönch, Biobauer, Soldat, Präsident der USA, HarzIV, etc. und wer bestimmt das.
Immerhin kann Greg sich rühmen extreme Lösungen auf Tauglichkeit zu testen/trimmen, die nur mir Muskelkraft funktionieren. Das können tausende Autobauer/ Fahrzeugingenieure nicht von sich behaupten. Auch tut er niemandem weh, das widerum können tausende von Waffeningenieuren nicht von sich behaupten. Beide Berufsgruppen sind in unserer Gesellschaft hoch angesehen. Ist ihre Tätigkeit deshalb sinnvoll, nützlich. Wer entscheidet das?
Auch läßt Greg jeden an seinen Entwicklungserfolgen und Misserfolgen teilhaben, damit andere davon lernen können. Das finde ich sehr löblich.

>Also was sollen deine Anwürfe?

Für deine Zwecke taugen Trikes nix, fertig, aus. Für meine auch nicht, na und? Das heißt aber noch lange nicht, dass das allgemeingültig ist und jeder Trikefahrer "unvernünftig". Ich würde mir sogar eins hinstellen, nur für Spass, wenn das Geld reichen würde.
Tschüss
Jörg Basler
 
Hallo,

Theodor:
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>Was kann ein Trike besser, außer das man damit weniger schnell umfallen kann?
>Gibt es irgendeinen meßbaren Nutzen, der den höheren Preis rechtfertigt und die Nachteile vergessen läßt?
</i>

Meiner Meinung nach steckt da Wurm schon ein wenig in der Art der Fragestellung, denn sie scheint nahezulegen, dass es so etwas wie einen objektiv feststellbaren Nutzen ganz allgemein gibt. Ich wage das aber stark zu bezweifeln, denn was zum Beispiel der eine als Nachteil empfindet, kann ein anderer ganz anders erleben, und das liegt nicht zuletzt daran, dass wir Menschen in unseren Anschauungen, Prioritäten und Werten sehr unterschiedlich sind und sich zudem unser Alltag deutlich unterscheiden kann, dementsprechend sehen dann auch die Anforderungen an die Fahrzeuge aus, die wir dazu auswählen.

Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es so gut wie keinen Menschen gibt, der die Entscheidung für ein bestimmtes Fahrzeug *rein* rational trifft, da dürfte so gut wie immer zumindest auch ein Hauch von Irrationalität mitmischen, und ich möchte auch ehrlich gesagt nichts mit einem Menschen zu tun haben, bei dem das anders ist, ansonsten könnten wir die Menschen gleich durch computergesteuerte Roboter ersetzen. Das würde zwar vieles erleichtern, trotzdem sehe ich das nicht gerade als Traumziel für die Zukunft an. ;-)

Aber das nur als Vorrede. Ich selbst bin ja vor 17 Jahren vom MTB auf ein Liegedreirad für den Winterbetrieb umgestiegen, so dachte ich zumindest am Anfang. Es hat sich dann schnell so ergeben, dass ich bereits im Frühjahr darauf komplett aufs Liegerad umstieg und dies seit damals nie bereut habe, im Gegenteil. Damit werte ich nicht das Sattelrad ab, es ist nur so, dass ich mit einem Lieger glücklicher bin, und das Gute ist nun einmal der Feind des Besseren, wobei natürlich auch hier "gut" und "besser" subjektive Begriffe sind, die sich nicht verabsolutieren oder auf andere übertragen lassen. Gilt ja für vieles andere in ähnlicher Weise, Computerbetriebssysteme oder Ehefrauen zum Beispiel. ;-)


Warum also der Umstieg vom MTB aufs Liegedreirad, damals ein Trio von Radius? Was gewann ich dadurch?

Zunächst mal fühlte ich mich darauf wesentlich sicherer und entspannter, und konnte endlich wieder locker und ohne ungutes Gefühl im Magen über schneebedeckte Straßen und Eisplatten fahren. Geht mit dem MTB zwar auch, aber mir war da immer ein wenig mulmig zumute, nicht zuletzt wohl deshalb, weil ich beruflich auf intakte Finger angewiesen bin und bereits ein verstauchter Daumen tagelangen Arbeitsausfall bedeuten kann, den mir als Selbstständiger keiner bezahlt.

Nun darf hier nicht vergessen werden, dass ein sicheres Gefühl keineswegs mehr Sicherheit bedeuten muss, oft ist sogar das Gegenteil der Fall, Stichwort Risiko(über)kompensation. Höhere Bremskraft muss also nicht zwangsläufig mehr Sicherheit bedeuten, sie kann sich sogar ins Gegenteil verkehren, wenn ich im Vertrauen darauf riskanter fahre, als der (echte oder vermeintliche) Vorteil es abdeckt.

Ähnlich sieht es mit dem scheinbaren Vorteil des Sattelrades aus, über Hindernisse springen zu können, so man das trainiert hat. Wenn das Vertrauen darauf zu einem riskanteren Fahren führt, kann sich dieser prinzipielle Vorteil sehr schnell ins Gegenteil verkehren, es ist also alles wie gesagt sehr relativ und nicht alles so ohne weiteres messbar, schon gar nicht im Voraus und theoretisch.

Nun messe ich meine Sicherheit allerdings nicht daran, wie sicher ich mich auf meinem Rad *fühle*, sondern an den kritischen Situationen pro Zeiteinheit. Und da muss ich ganz klar sagen, dass ich früher auf Rennrad und MTB in deutlich mehr gefährliche und knappe Situationen gekommen bin. Die Größenordung dürfte in etwa im Bereich einer Zehnerpotenz liegen, wenn ich also früher pro Woche(bei täglich ca, 3 Std. auf dem Rad) eine kritische Situation hatte, so habe ich die auf dem Lieger nur alle paar Monate, statistisch gesehen.

Z.B. kann ich mich in all den 17 bisherigen Wintern an keine *einzige* wirklich lebensbedrohliche Situation erinnern, es gibt da einfach nichts zu erzählen, das läuft alles ziemlich unproblematisch ab.

Zum Teil hat das wohl auch mit meinem zunehmenden Alter zu tun, da wird man halt ruhiger und besonnener und vermeidet stärker Risiken, die man als überflüssig empfindet, zum IMO größeren Teil liegt das aber am Liegerad. Weniger an den technischen Seiten, als vielmehr daran, dass ich an mir festgestellt habe, dass ich auf dem Liegerad durch die entspannte Haltung dazu tendiere, im Verkehr ruhiger und besonnener zu agieren. Auf das Dreirad trifft das sogar in verstärktem Maße zu, da ich hier noch stärker dazu tendiere, es wie ein Auto zu nutzen, also mich einzuordnen, mich nicht irgendwo durchzuschlängeln, etc...

Des weiteren habe ich ähnlich wie auch viele andere Dreiradfahrer die Erfahrung gemacht, dass Autofahrer mich besser respektieren und mir mehr Raum z.B. Beim Überholen zugestehen, eine solide Kiste auf dem Gepäckträger, mag auch zu dieser Neigung beitragen. ;-)

Durch die stabile Lage ist ein Dreirad auch sehr gut für plötzliche Richtungsänderungen geeignet, ich kann mich da an einige Situationen erinnern, in denen ich für diese Eigenschaft sehr froh war. Z.B. fuhr ich mal auf der Fahrbahn als mich ein angeleinter Bernhardiner vom Gehweg aus völlig unvermittelt und ohne Warnung ansprang. Da wich ich intuitiv kurz nach links aus und gleich wieder nach rechts, auf dem Zweirad hätte das auf der vielbefahrenen Bundesstrasse durchaus ins Auge gehen können.

Bereits diese erhöhte Fahrsicherheit im Winter hätte mir als Grund gereicht, das Dreirad vorzuziehen, aber es kamen auch noch andere Gründe dazu:

- Wetterschutz: Ich kann ein Dreirad mit Frontverkleidung ausrüsten und habe dann in Kombination mit einem Poncho 90%igen Wetterschutz bei vergleichsweise hervorragender Belüftung und wenig zusätzlichem Gewicht. Vor allem kann ich den Schutz je nach Lage der Dinge schnell an die Erfordernisse anpassen.

- Stabilität bei Wind und Böen
Wenn es wirklich windig ist, nehme ich auch in der warmen Jahreszeit bevorzugt das Dreirad.

- Nachtfahrten
Gerade in unbekanntem Gelände fahre ich nachts sehr viel lieber mit dem Trike, die Sturzgefahr ist deutlich geringer

- gemeinsame Fahrten mit Kindern oder Untrainierten sind eine weitere Stärke des Dreirads für mich, es lässt sich einfach entspannter damit langsam fahren

- Anhänger ziehe ich mit dem Trike lieber als mit dem Zweirad, ähnliches gilt auch für den Kindersitz, ein Dreirad steht halt auch im Stand stabil.

Und jetzt kommen wir zum Hauptvorteil des Liegedreirades in meinen Augen, der mich wirklich für andere Räder verdorben hat: Ich kann auf dem Lieger - und hier wieder besonders auf dem Dreirad, da das Balancieren wegfällt - besser denken, besser meine Gedanken strömen lassen.

Für manchen mag das ja weniger wichtig sein, aber ich habe einen kreativ-künstlerischen Beruf und ein wesentlicher Teil meiner Arbeit besteht darin, Ideen zu haben und Entwürfe auszutüfteln, und das fällt mir auf dem Rad leichter als anderswo. Es ist in der Tat so, dass ich beim Liegeradeln die besten Ideen habe, keine Ahnung woran das liegt. Möglicherweise an der besseren Durchblutung des Gehirns oder an der entspannten, meditationsfreundlichen Haltung. Wie auch immer, ich mag auf vieles verzichten können, aber ganz sicher nicht mehr auf herrliche Strömen meiner Gedanken beim Fahren auf dem Liegerad. Das hat für mich in der Tat etwas Suchtähnliches und das Schöne daran ist, dass meine Arbeit spürbar davon profitiert, ich also ganz ohne schlechtes Gewisses meine täglichen Touren fahren kann.

In den letzten zwei Monaten arbeitete ich ganz konkret im Rahmen eines Wettbewerbes an einem Entwurf für ein Denkmal zum 80.Geburtstag des Papstes für die Stadt Traunstein und ich kann ohne Übertreibung sagen, dass mindestens 50% davon auf dem Rad entstanden sind. Nichts gegen ein MTB oder ein Rennrad, aber damit hätte das für mich einfach nicht geklappt, das Liege(drei)rad ist in dieser Hinsicht für mich unbezahlbar.

Den Entwurf habe ich mittlerweile übrigens abgeliefert, selbstredend mit Trike plus Anhänger, und für mich hat das alles recht gut gepasst.


Mir ist schon klar, dass andere mich für einen Spinner halten mögen, mir erscheint meine Entscheidung für das Liege(drei)rad sehr logisch und rational, noch dazu, wenn ich bedenke, dass das Radfahren sich spürbar positiv auf meine Gesundheit auswirkt. Mag ja sein, dass Radfahren manchen langsam und anstrengend vorkommt, im Endeffekt lässt sich damit durchaus Zeit und auch Geld sparen, vom positiven Lebensgefühl und der für mich höheren Lebensqualität mal ganz zu schweigen, wobei ich mir natürlich sehr bewusst bin, dass auch das ein sehr subjektiver Begriff ist und ich darunter ganz sicher etwas anderes verstehe als so mancher andere.


<i>
>P.S. bitte nicht die Antwort: es macht Spaß. Das rechtfertigt erstens jeden Unfug und gilt zweitens für jedes brauchbare Fahrrad unterschiedslos.
</i>

Wenn der Spaß am Radfahren dazu führt, dass man mehr fährt und sich an frischer Luft körperlich betätigt, dann ist das alles andere als Unfug und zeigt letztlich auch messbare positive Folgen. Ebenso ist es logisch, dass ein Fahrrad umso eher genutzt wird, je mehr Spaß es macht. Deshalb sehe ich nicht, wieso du unbedingt zwischen rationalen Gründen und Spaß trennen willst, für mich hängt das alles untrennbar zusammen.

Ciao,
Kurt
 
>Und jetzt kommen wir zum Hauptvorteil des Liegedreirades in meinen Augen, der mich wirklich für andere Räder verdorben hat: Ich kann auf dem Lieger - und hier wieder besonders auf dem Dreirad, da das Balancieren wegfällt - besser denken, besser meine Gedanken strömen lassen.
>Für manchen mag das ja weniger wichtig sein, aber ich habe einen kreativ-künstlerischen Beruf und ein wesentlicher Teil meiner Arbeit besteht darin, Ideen zu haben und Entwürfe auszutüfteln, und das fällt mir auf dem Rad leichter als anderswo. Es ist in der Tat so, dass ich beim Liegeradeln die besten Ideen habe, keine Ahnung woran das liegt. Möglicherweise an der besseren Durchblutung des Gehirns oder an der entspannten, meditationsfreundlichen Haltung. Wie auch immer, ich mag auf vieles verzichten können, aber ganz sicher nicht mehr auf herrliche Strömen meiner Gedanken beim Fahren auf dem Liegerad. Das hat für mich in der Tat etwas Suchtähnliches und das Schöne daran ist, dass meine Arbeit spürbar davon profitiert, ich also ganz ohne schlechtes Gewisses meine täglichen Touren fahren kann.
>In den letzten zwei Monaten arbeitete ich ganz konkret im Rahmen eines Wettbewerbes an einem Entwurf für ein Denkmal zum 80.Geburtstag des Papstes für die Stadt Traunstein und ich kann ohne Übertreibung sagen, dass mindestens 50% davon auf dem Rad entstanden sind. Nichts gegen ein MTB oder ein Rennrad, aber damit hätte das für mich einfach nicht geklappt, das Liege(drei)rad ist in dieser Hinsicht für mich unbezahlbar.
>Den Entwurf habe ich mittlerweile übrigens abgeliefert, selbstredend mit Trike plus Anhänger, und für mich hat das alles recht gut gepasst.
>
Hallo Kurt,


egal mit welchem Gerät Du unterwegs bist, träum nicht allzu viel rum, unterschätze auf keinen Fall die motorisierten Teilnehmer. Die verzeihen keinen Fehler.

Gruß Häns
 
>Hallo,
>Theodor:
><i>
>>Was kann ein Trike besser, außer das man damit weniger schnell umfallen kann?
>>Gibt es irgendeinen meßbaren Nutzen, der den höheren Preis rechtfertigt und die Nachteile vergessen läßt?
> </i>
>Meiner Meinung nach steckt da Wurm schon ein wenig in der Art der Fragestellung, denn sie scheint nahezulegen, dass es so etwas wie einen objektiv feststellbaren Nutzen ganz allgemein gibt. Ich wage das aber stark zu bezweifeln, denn was zum Beispiel der eine als Nachteil empfindet, kann ein anderer ganz anders erleben, und das liegt nicht zuletzt daran, dass wir Menschen in unseren Anschauungen, Prioritäten und Werten sehr unterschiedlich sind und sich zudem unser Alltag deutlich unterscheiden kann, dementsprechend sehen dann auch die Anforderungen an die Fahrzeuge aus, die wir dazu auswählen.
>Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es so gut wie keinen Menschen gibt, der die Entscheidung für ein bestimmtes Fahrzeug *rein* rational trifft, da dürfte so gut wie immer zumindest auch ein Hauch von Irrationalität mitmischen, und ich möchte auch ehrlich gesagt nichts mit einem Menschen zu tun haben, bei dem das anders ist, ansonsten könnten wir die Menschen gleich durch computergesteuerte Roboter ersetzen. Das würde zwar vieles erleichtern, trotzdem sehe ich das nicht gerade als Traumziel für die Zukunft an. ;-)

" verachte nur Vernunft und Wissenschaft, des Menschen allerhöchste Kraft"
Läßt Goethe den Mephisto deklamieren.
Und du huldigst dem absoluten Subjektivismus, der Nichterkennbarkeit des "Dings an sich"?
Aber das ist doch seit Kant widerlegt!
Selbstverständlich gibt es objektiv feststellbaren Nutzen. Daß dazu Parameter gehören ist doch banal.Das war aus den Antworten durchaus zu entnehmen:
Für gleichgewichtsgestörte Fahrradliebhaber sind Dreiräder ein Segen. Bei den Münchner 100 war z-B. ein Spasti dabei, der hätte ohne Dreirad nicht fahren können.Erwarte ich von einem Fahrrad größtmögliche Geländegängigkeit, werde ich eine andere Antwort bekommen, wie bei der Frage nach dem Geschwindigkeitspotential etc..
Ich habe konsequenterweise eben nicht nach einem abstrakten Nutzen, lösgelöst von konkreten Bedingungen gefragt, sondern
WAS KANN EIN TRIKE BESSER?
Nur wirkliche Fahrräder und wirkliche Anwendungen können geprüft werden. Nichts anderes wollte ich mit meiner Frage, schließlich gibts doch einige Trikefahrer.
Es kamen ja auch einige Antworten, die ich wiederum beantwortet habe. Deine Argumente pro Trike waren übrigens dabei, außer dem Meditationsteil.
Und was die Geschmäcker betrifft:
Wat dem eenen sin Uhl is dem annern sin Nachtigall.Darum gehts mir nicht.
Daß Rationalität und Irrationalität untrennbar verbunden sind ist auch wieder so eine Selbstverständlichkeit.Deswegen darf ich aber trotzdem nach rationalen Kriterien fragen!

>Aber das nur als Vorrede. Ich selbst bin ja vor 17 Jahren vom MTB auf ein Liegedreirad für den Winterbetrieb umgestiegen, so dachte ich zumindest am Anfang. Es hat sich dann schnell so ergeben, dass ich bereits im Frühjahr darauf komplett aufs Liegerad umstieg und dies seit damals nie bereut habe, im Gegenteil. Damit werte ich nicht das Sattelrad ab, es ist nur so, dass ich mit einem Lieger glücklicher bin, und das Gute ist nun einmal der Feind des Besseren, wobei natürlich auch hier "gut" und "besser" subjektive Begriffe sind, die sich nicht verabsolutieren oder auf andere übertragen lassen. Gilt ja für vieles andere in ähnlicher Weise, Computerbetriebssysteme oder Ehefrauen zum Beispiel. ;-)
>
>Warum also der Umstieg vom MTB aufs Liegedreirad, damals ein Trio von Radius? Was gewann ich dadurch?
>Zunächst mal fühlte ich mich darauf wesentlich sicherer und entspannter, und konnte endlich wieder locker und ohne ungutes Gefühl im Magen über schneebedeckte Straßen und Eisplatten fahren. Geht mit dem MTB zwar auch, aber mir war da immer ein wenig mulmig zumute, nicht zuletzt wohl deshalb, weil ich beruflich auf intakte Finger angewiesen bin und bereits ein verstauchter Daumen tagelangen Arbeitsausfall bedeuten kann, den mir als Selbstständiger keiner bezahlt.
>Nun darf hier nicht vergessen werden, dass ein sicheres Gefühl keineswegs mehr Sicherheit bedeuten muss, oft ist sogar das Gegenteil der Fall, Stichwort Risiko(über)kompensation. Höhere Bremskraft muss also nicht zwangsläufig mehr Sicherheit bedeuten, sie kann sich sogar ins Gegenteil verkehren, wenn ich im Vertrauen darauf riskanter fahre, als der (echte oder vermeintliche) Vorteil es abdeckt.
>Ähnlich sieht es mit dem scheinbaren Vorteil des Sattelrades aus, über Hindernisse springen zu können, so man das trainiert hat. Wenn das Vertrauen darauf zu einem riskanteren Fahren führt, kann sich dieser prinzipielle Vorteil sehr schnell ins Gegenteil verkehren, es ist also alles wie gesagt sehr relativ und nicht alles so ohne weiteres messbar, schon gar nicht im Voraus und theoretisch.
>Nun messe ich meine Sicherheit allerdings nicht daran, wie sicher ich mich auf meinem Rad *fühle*, sondern an den kritischen Situationen pro Zeiteinheit. Und da muss ich ganz klar sagen, dass ich früher auf Rennrad und MTB in deutlich mehr gefährliche und knappe Situationen gekommen bin. Die Größenordung dürfte in etwa im Bereich einer Zehnerpotenz liegen, wenn ich also früher pro Woche(bei täglich ca, 3 Std. auf dem Rad) eine kritische Situation hatte, so habe ich die auf dem Lieger nur alle paar Monate, statistisch gesehen.
>Z.B. kann ich mich in all den 17 bisherigen Wintern an keine *einzige* wirklich lebensbedrohliche Situation erinnern, es gibt da einfach nichts zu erzählen, das läuft alles ziemlich unproblematisch ab.
>Zum Teil hat das wohl auch mit meinem zunehmenden Alter zu tun, da wird man halt ruhiger und besonnener und vermeidet stärker Risiken, die man als überflüssig empfindet, zum IMO größeren Teil liegt das aber am Liegerad. Weniger an den technischen Seiten, als vielmehr daran, dass ich an mir festgestellt habe, dass ich auf dem Liegerad durch die entspannte Haltung dazu tendiere, im Verkehr ruhiger und besonnener zu agieren. Auf das Dreirad trifft das sogar in verstärktem Maße zu, da ich hier noch stärker dazu tendiere, es wie ein Auto zu nutzen, also mich einzuordnen, mich nicht irgendwo durchzuschlängeln, etc...
>Des weiteren habe ich ähnlich wie auch viele andere Dreiradfahrer die Erfahrung gemacht, dass Autofahrer mich besser respektieren und mir mehr Raum z.B. Beim Überholen zugestehen, eine solide Kiste auf dem Gepäckträger, mag auch zu dieser Neigung beitragen. ;-)
>Durch die stabile Lage ist ein Dreirad auch sehr gut für plötzliche Richtungsänderungen geeignet, ich kann mich da an einige Situationen erinnern, in denen ich für diese Eigenschaft sehr froh war. Z.B. fuhr ich mal auf der Fahrbahn als mich ein angeleinter Bernhardiner vom Gehweg aus völlig unvermittelt und ohne Warnung ansprang. Da wich ich intuitiv kurz nach links aus und gleich wieder nach rechts, auf dem Zweirad hätte das auf der vielbefahrenen Bundesstrasse durchaus ins Auge gehen können.
>Bereits diese erhöhte Fahrsicherheit im Winter hätte mir als Grund gereicht, das Dreirad vorzuziehen, aber es kamen auch noch andere Gründe dazu:
>- Wetterschutz: Ich kann ein Dreirad mit Frontverkleidung ausrüsten und habe dann in Kombination mit einem Poncho 90%igen Wetterschutz bei vergleichsweise hervorragender Belüftung und wenig zusätzlichem Gewicht. Vor allem kann ich den Schutz je nach Lage der Dinge schnell an die Erfordernisse anpassen.
>- Stabilität bei Wind und Böen
>Wenn es wirklich windig ist, nehme ich auch in der warmen Jahreszeit bevorzugt das Dreirad.
>- Nachtfahrten
>Gerade in unbekanntem Gelände fahre ich nachts sehr viel lieber mit dem Trike, die Sturzgefahr ist deutlich geringer
>- gemeinsame Fahrten mit Kindern oder Untrainierten sind eine weitere Stärke des Dreirads für mich, es lässt sich einfach entspannter damit langsam fahren
>- Anhänger ziehe ich mit dem Trike lieber als mit dem Zweirad, ähnliches gilt auch für den Kindersitz, ein Dreirad steht halt auch im Stand stabil.
>Und jetzt kommen wir zum Hauptvorteil des Liegedreirades in meinen Augen, der mich wirklich für andere Räder verdorben hat: Ich kann auf dem Lieger - und hier wieder besonders auf dem Dreirad, da das Balancieren wegfällt - besser denken, besser meine Gedanken strömen lassen.
>Für manchen mag das ja weniger wichtig sein, aber ich habe einen kreativ-künstlerischen Beruf und ein wesentlicher Teil meiner Arbeit besteht darin, Ideen zu haben und Entwürfe auszutüfteln, und das fällt mir auf dem Rad leichter als anderswo. Es ist in der Tat so, dass ich beim Liegeradeln die besten Ideen habe, keine Ahnung woran das liegt. Möglicherweise an der besseren Durchblutung des Gehirns oder an der entspannten, meditationsfreundlichen Haltung. Wie auch immer, ich mag auf vieles verzichten können, aber ganz sicher nicht mehr auf herrliche Strömen meiner Gedanken beim Fahren auf dem Liegerad. Das hat für mich in der Tat etwas Suchtähnliches und das Schöne daran ist, dass meine Arbeit spürbar davon profitiert, ich also ganz ohne schlechtes Gewisses meine täglichen Touren fahren kann.
>In den letzten zwei Monaten arbeitete ich ganz konkret im Rahmen eines Wettbewerbes an einem Entwurf für ein Denkmal zum 80.Geburtstag des Papstes für die Stadt Traunstein und ich kann ohne Übertreibung sagen, dass mindestens 50% davon auf dem Rad entstanden sind. Nichts gegen ein MTB oder ein Rennrad, aber damit hätte das für mich einfach nicht geklappt, das Liege(drei)rad ist in dieser Hinsicht für mich unbezahlbar.
>Den Entwurf habe ich mittlerweile übrigens abgeliefert, selbstredend mit Trike plus Anhänger, und für mich hat das alles recht gut gepasst.
>
>Mir ist schon klar, dass andere mich für einen Spinner halten mögen, mir erscheint meine Entscheidung für das Liege(drei)rad sehr logisch und rational, noch dazu, wenn ich bedenke, dass das Radfahren sich spürbar positiv auf meine Gesundheit auswirkt. Mag ja sein, dass Radfahren manchen langsam und anstrengend vorkommt, im Endeffekt lässt sich damit durchaus Zeit und auch Geld sparen, vom positiven Lebensgefühl und der für mich höheren Lebensqualität mal ganz zu schweigen, wobei ich mir natürlich sehr bewusst bin, dass auch das ein sehr subjektiver Begriff ist und ich darunter ganz sicher etwas anderes verstehe als so mancher andere.

ein Plädoyer dafür gelassen und vorausschauend zu fahren, sowie sich meditativen/ creativen Gedanken hinzugeben, warum nicht, unterschreib ich sofort, nur geht das mit jedem Rad, das ist weder liegeradspezifisch noch dreiradspezifisch.Auch deine anderen Beispiele sind für mich nicht ausschlaggebend, aus den von mir bereits genannten Gründen.
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><i>
>>P.S. bitte nicht die Antwort: es macht Spaß. Das rechtfertigt erstens jeden Unfug und gilt zweitens für jedes brauchbare Fahrrad unterschiedslos.
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>Wenn der Spaß am Radfahren dazu führt, dass man mehr fährt und sich an frischer Luft körperlich betätigt, dann ist das alles andere als Unfug und zeigt letztlich auch messbare positive Folgen. Ebenso ist es logisch, dass ein Fahrrad umso eher genutzt wird, je mehr Spaß es macht. Deshalb sehe ich nicht, wieso du unbedingt zwischen rationalen Gründen und Spaß trennen willst, für mich hängt das alles untrennbar zusammen.

das hast du einfach falsch verstanden. Mit Unfug meine ich solche Dinge wie mit völlig übermotorisierten Autos durch die Gegend zu rasen, nur so zum Spaß.
Mal eben zum Einkaufen nach New York fliegen etc..Spaß sollte nicht auf Kosten anderer gehen, aber genau mit "Wir wollen Spaß" wird ziemlich viel gerechtfertigt, auch z.B. "Radtouren" bei denen wesentlich mehr Auto oder gar Fliegzeugkilometer als Radkilometer zurückgelegt werden.
Aus dem zweiten Halbsatz gehts aber eigenlich hervor, daß ich grundsätzlich mit jedem Rad Spaß haben kann.

> Kurt


Gruß

Theodor

P.S. ein "Roboter" der die gleiche Intelligenz, die gleiche Interpolationsfähigkeit und die gleichen körperlichen Fähigkeiten wie ein Mensch hätte, hätte auch die gleiche Irrationalität, wäre ein Mensch, ob er / sie aus dem Bauch einer Mutter oder aus dem Labor stammte.
 
Es ist schade um die Zeit eines jeden, der Theodor geantwortet hat. Es ist inzwischen offensichtlich, daß er seine Frage nur zu einem einzigen Zweck hier gestellt hat. Nämlich nicht um nützliche Antworten zu bekommen, sondern um jede einzelen Antwort in der Luft zerreißen zu können. Damit er der Welt kundtun kann das er von Trikes überhaupt nichts hält. Eine ziemlich fiese Masche.

Bernhard
 
Hallo Robert,

> [...]
> Kettwiesel war schnell aus dem Rennen - man hat die breite Spur nicht im Blick

Ein typisches Anfängervorurteil. (Für das ich aber volles Verständnis habe.) Ich selber fahre ein Lepus. Beim Kettwiesel sind die Räder neben dem Sitz, beim Lepus aber dahinter, d.h. man hat sie überhaupt nicht mehr im Blickfeld. Aber das ist absolut kein Problem. Am Anfang bremst man vor Engstellen halt runter, doch mit der Zeit kennt man sein Fahrzeug. Vorausgesetzt man fährt es regelmäßig und nicht nur alle Jubeljahre mal. Als Alltagsfahrer habe ich bereits nach wenigen Wochen Engstellen mit Volldampf zu nehmen. Wenn es nicht enger als 1,2 m wird ist das absolut kein Thema.

> und der Antrieb enthält für meinen Geschmack zu viele Sonderteile.
> [...]

Da ist was dran, besonders wenn man die Variante mit Differential wählt. Dummerweise hat das aber deutliche Vorteile gegenüber dem alten nur einseitigen Antrieb.

Aber der entschienste Nachteil ist, daß Hase offensichtlich seine Fertigungsqualität nicht in den Griff bekommt. Mein erst 15 Monate altes Lepus steht viel zu oft mit ernsten Problemen in der Werkstatt. Es ist gerade wieder dort - zu 4. Mal.

1. eine Bremse von Anfang an undicht, Scheibe verölt
2. Antriebswelle hat sich durch Achsrohr wieder nach draußen gearbeitet
3. Bei Reperatur von 2. wurde ein Lagersitz überhaupt nicht festgezogen. Die Folge das Hinterrad verschob sich bis die Bremsscheibe am Bremsengehäuse gestoppt wurde.
4. Öl sabbert massiv am Deckel des Ausgleichbehälter des Bremshebels raus. Bremswirkung jetzt gleich Null.

Und exakt jedes halbe Jahr versucht sich das Tretlager zu verpissen. Auf der echten Seite ist die Lagerpatrone "intelligenterweise" mit Rechtsgewinde und offensichtlich nicht mal mit Schraubenkleber gesichert. So etwas ist mir noch an keinem meiner anderen Fahrräder untergekommen.

Gruß, Bernhard
 
Hallo,

Häns:
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>egal mit welchem Gerät Du unterwegs bist, träum nicht allzu viel rum, unterschätze auf keinen Fall die motorisierten Teilnehmer. Die verzeihen keinen Fehler.
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Ich schrieb ja deutlich, dass ich auf dem Liegerad in spürbar weniger gefährliche Situationen komme, und das "trotz" Träumen. Wobei es sich dabei ja um kein Träumen im Sinne von "Dahindösen", sondern um das ungehinderte Fließen von Gedanken handelt, und das ist einer der höchsten Wachheitsgrade, zu denen ein Mensch fähig ist.

Abgesehen davon lernt jeder Alltagsfahrer sehr schnell, wann er es sich erlauben kann, seine Aufmerksamkeit ein wenig vom Geschehen auf der Straße abzuziehen und wann nicht, praktisch jeder erfahrene Radler "riecht" gefährliche Situationen im Voraus und schafft es deshalb auch meist, sie im Ansatz zu vermeiden.

Im übrigen wird es nach meiner Erfahrung nicht dann gefährlich oder brenzlig, wenn jemand träumt, sondern wenn das Klima im Verkehr aufgeputscht ist, sei es durch aggressives Fahren (anderer), sei es durch Wetterwechsel, persönliches Unwohlsein oder ähnliche Faktoren, die Fitness und klares Denken beeinträchtigen. Zu viel Adrenalin gehört da meiner Erfahrung nach auch dazu, und da hat es sich für mich eben sehr bewährt, mich mal kurz zurückzulehnen und durchzuatmen, und das geht für mich nunmal auf dem Liegerad am besten. ;-)

Ciao und sicheres Fahren, auf welchem Rad auch immer

Kurt, mit bisher *poch auf Holz!* 338 909 unfallfreien Liegeradkilometern
 
Hallo,
Theodor:
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>" verachte nur Vernunft und Wissenschaft, des Menschen allerhöchste Kraft"
>Läßt Goethe den Mephisto deklamieren.
>Und du huldigst dem absoluten Subjektivismus, der Nichterkennbarkeit des "Dings an sich"?
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Nein, wenn schon, dann huldige ich dem relativen Subjektivismus, schließlich bestreite ich ja die Existenz des Absoluten bis auf wenige Ausnahmen. Die Vorteile einen bestimmten Radkonzeptes fallen für mich jedenfalls nicht darunter. ;-)

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>Aber das ist doch seit Kant widerlegt!
>Selbstverständlich gibt es objektiv feststellbaren Nutzen.
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Klar, aber eben nicht absolut gesehen, sondern auf den jeweiligen Einzelfall bezogen, der allerdings durchaus auch statistisch gehäuft auftreten kann.

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Daß dazu Parameter gehören ist doch banal.Das war aus den Antworten durchaus zu entnehmen:
>Für gleichgewichtsgestörte Fahrradliebhaber sind Dreiräder ein Segen. Bei den Münchner 100 war z-B. ein Spasti dabei, der hätte ohne Dreirad nicht fahren können.Erwarte ich von einem Fahrrad größtmögliche Geländegängigkeit, werde ich eine andere Antwort bekommen, wie bei der Frage nach dem Geschwindigkeitspotential etc..
>Ich habe konsequenterweise eben nicht nach einem abstrakten Nutzen, lösgelöst von konkreten Bedingungen gefragt, sondern
>WAS KANN EIN TRIKE BESSER?

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Und genau aus deiner obigen Begründung wird für mich deutlich, dass diese Frage in ihrer Absolutheit nicht zielführend ist, da du keine Parameter mitlieferst. Meiner Meinung nach kann ein Trike überhaupt nichts besser oder schlechter, es ist nur für ganz bestimmte Anwendungsgebiete und Vorlieben besser oder schlechter geeeignet, wobei vor allem der jeweilige Anwender beurteilt, was er als besser oder schlechter empfindet, nicht aber eine absolute Norm


"Sieht bescheuert aus!" ist zum Beispiel eine äußerst subjektive und letztlich nichtssagende Aussage, die nicht nur dem Geschmack, sondern oft auch der jeweiligen Mode unterliegt und somit veränderlich ist. Menschen können sich an so ziemlich alles gewöhnen, das habe ich zumindest hier in meinem Wirkungsbereich bewiesen, durch simple Präsenz.

Ich behaupte nach wie vor, dass es kaum absolute Vor- oder Nachteile gibt, denn jedes Ding hat seine zwei Seiten, Stichwort "Krücke" oder "Stützkorsett". Liegeräder sind meiner Erfahrung nach sehr rückenschonend, aber genau das kann sich auch als Nachteil entpuppen, nämlich wenn der von Schmerzen verschonte Fahrer nun glaubt, auf Übungen zur Stärkung der Stützmuskulatur verzichten zu können.

Und manchmal mag es von Vorteil sein, dass kein Balancieren erforderlich ist, in anderen Fällen wäre vielleicht gerade das Training des Gleichgewichtssinns auf einem Zweirad sinnvoller. Zumindest ich wäre da mit absoluten Urteilen sehr vorsichtig.

Und nehmen wir an, ein Trike könnte wirklich wieder Mobilität ermöglichen, dann steht dem gegenüber oft die Angst, sich auf ein "Behindertenrad" zu setzen. Also muss auch hier wieder zwischen (subjektiven) Vor- und Nachteilen abgewogen werden und es bestimmt letztlich keineswegs der scheinbar objektiv messbare Nutzen allein.


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>Daß Rationalität und Irrationalität untrennbar verbunden sind ist auch wieder so eine Selbstverständlichkeit.Deswegen darf ich aber trotzdem nach rationalen Kriterien fragen!
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Klar, aber sei dir doch bitte dessen bewusst, dass Menschen zum Teil sehr unterschiedlicher Auffassung darüber sind, was ein rationales Kriterium ist und was nicht. Und oft werden diese "rationalen" Kriterien zwar vorgeschoben, in Wahrheit bestimmen ganz andere Faktoren die Entscheidung, wie eben z.B. die Angst, aufzufallen oder ausgelacht zu werden.

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>das hast du einfach falsch verstanden. Mit Unfug meine ich solche Dinge wie mit völlig übermotorisierten Autos durch die Gegend zu rasen, nur so zum Spaß.
>Mal eben zum Einkaufen nach New York fliegen etc..Spaß sollte nicht auf Kosten anderer gehen, aber genau mit "Wir wollen Spaß" wird ziemlich viel gerechtfertigt, auch z.B. "Radtouren" bei denen wesentlich mehr Auto oder gar Fliegzeugkilometer als Radkilometer zurückgelegt werden.

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Ja, okay, in dem Punkt sind wir uns völlig einig. Aber nur weil ich Spaß für einen wichtigen Faktor halte, bedeutet das ja nicht umgekehrt, dass er alles rechtfertigt. Leider hat man heute oft den Eindruck, als sei Spaß zum Selbstzweck geworden, und dagegen wende ich mich auch durchaus. Andererseits sehe ich nicht den geringsten Grund, auf Spaß zu verzichten, wenn er niemandem schadet und Positives bewirken kann. Und gerade Radfahrer, die ersichtlich Spaß dabei haben, wirken auf andere ansteckender als Griesgrame mit Märtyrermiene, ich denke da sind wir uns einig.

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>Aus dem zweiten Halbsatz gehts aber eigenlich hervor, daß ich grundsätzlich mit jedem Rad Spaß haben kann.
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Du vielleicht, für mich trifft das schon nicht mehr zu, mich hat das Liegerad wie gesagt verdorben. Und ich habe auch durchaus den Eindruck, dass der Spaß auf dem Sattelrad für sehr viele Menschen durchaus begrenzt ist, auf einem Liegerad dagegen könnten sie ihn möglicherweise (wieder)entdecken, Beispiele dafür gibt es ja schon. Natürlich nicht durch Missionierung, durch Vorleben und Ansteckung schon eher, und da kommt der Spaß wieder ins Spiel.

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>P.S. ein "Roboter" der die gleiche Intelligenz, die gleiche Interpolationsfähigkeit und die gleichen körperlichen Fähigkeiten wie ein Mensch hätte, hätte auch die gleiche Irrationalität, wäre ein Mensch, ob er / sie aus dem Bauch einer Mutter oder aus dem Labor stammte.
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Mag ja sein, aber darum ging es mir nicht, sondern darum, dass ich aus deinen Zeilen so etwas wie eine Wertung herausgelesen habe: Rational und messbar gut, Spaß und Bauchgefühl schlecht!

Meiner Meinung nach sollte beides in einem gesunden Verhältnis stehen, also Harmonie zwischen Gefühl und Verstand, und kein abwertendes Gefälle, nach welcher Seite auch immer.

ciao,
Kurt
 
>Hallo Andre
>Ich habe ja nicht gefragt "kann man ein Trike zur Sportausübung nutzen?"
>das bezweifle ich nicht.
>Sondern, "Wozu ein Trike im Vergleich zu anderen Fahrrädern?"
>Und bin auf Grund der gegebenen Antworten zum Schluß gekommen, daß ich kein Trike brauche, weder als Nutzfahrzeug, noch als reines Sportgerät.
>Sportgerät als Selbstzweck ist aber eine äußerst interessante Frage. Gerade der Radsport stammt ja vom Radfahren als Massenverkehrsmittel ab und die berühmteste Radtourenfahrt Paris - Brest - Paris ist älter als die TdF und wird nach wie vor ohne Begleitfahrzeug und ohne Fremdhilfe gefahren. ( ich weiß , daß manche das ignorieren, das finde ich schlecht). Die dabei zur Anwendung kommenden Räder sind mit geringen Einschränkungen, alltagstauglich, da ja Licht und Ersatzteile selbst mitgeführt werden müssen.
>Auch die Entwicklung des modernen Rennrads + MTB + mancher Liegeräder incl. der Trikes ( siehe Nutzlast Scorpion) zum reinen Freizeit, Sport und Spaßmobil, ohne Alltagsgebrauchswert finde ich schädlich.Rekordwerte interessieren mich weniger. Wenn alle Rennfahrer mit Brevetausrüstung fahren müßten, das würde ich sehr begrüßen. Daß ich diese Entwicklung nicht ändern kann, weiß ich, aber toll finden muß ich selbige auch nicht.
>Noch Miguel Indurains Siegerrad ( Stahlrahmen, konventionelle Speichenräder, 10,5 kg) wäre mit geringen Modifikationen ein alltagstaugliches Reiserad und schneller als der Miguel sind die heutzutage auch nicht.
>Stattdessen werden extreme Unterschiede gemacht.
>Hier Rennmaschine, da Reise und Alltagsrad.
>Und Leute, die wie ich Sport und Alltagsradeln verbinden wollen, haben ein Problem:
>Moderne Rennräder taugen nicht , sogenannte Reiseräder sind völlig überfrachtet mit allerlei Schnickschnack und wiegen wie ein Panzer, bei unsportlicher Sitzposition.
>Auch im Liegeradbereich zeigen sich genau die gleichen Tendenzen mit Entwicklungen, die im öffentlichen Straßenverkehr sogar völlig unfahrbar sind.Das wenigstens bleibt uns im Rennradbereich dank UCI noch erspart.
>Gruß
>Theodor

Hallo Theodor,

ist es nicht eben jene Spezialisierung der Sportgeräte, die du für deine Fahrräder auch suchst? Ein Reiserad z.B. muß für dich halt ein zügiges dahingleiten mit rel. leichterem Gepäck und auf vielfältigem aber nicht allzu ruppigem Geläuf ermöglichen. Für jemand anderes muß ein Reiserad die vollgefederte Sänfte für 30kg Gepäck sein, die ohne Hangabtriebskraft so um die 20km/h rollt.
Die speziellen Vorzüge eines Trike (kein Umkippen) sind eine Spezialisierung, für die dir das Problem fehlt. Dadurch, daß du für andere speziellere Einsatzgebiete schon Lösungen parat hast, bietet dir ein Trike natürlich keine "neuen Horizonte". Es ist nicht so geländegängig, wie ein MTB, so schnell, wie ein Rennrad oder Tieflieger, so dynamisch, wie dein Reiserad.
Aber es kann das gelängegängiste Liegereisealltagswinterwindundwetterrad mit der optimalsten Transportkapazität sein, das du nicht brauchst. Es kann halt von vielem etwas (und so manches auch ganz brauchbar) aber kaum etwas wirklich gut, ist also vielleicht der "Layman" (<A href="http://en.wikipedia.org/wiki/Layman%27s_terms" target="_top">http://en.wikipedia.org/wiki/Layman%27s_terms</A>) unter den Rädern.

Grüße,
André

http://en.wikipedia.org/wiki/Layman%27s_terms
 
Hambuger-Flevo-Bauplan. war: Wozu ein Trike?

Hallo JJ !

>Siehe FlevoTrike Hamburger Art. Aus diesem Grund bau ich das gerade nach.

Mein Flevo-Trike kommt mit seinen 10 Jahren auch langsam ins Alter das größere Eingriffe nötig macht...
Ich würde auch gerne einen Umbau in Richtung der Hamburger Variante wagen und frage mich daher ob es dazu irgendwo Pläne gibt ?
Könntest du mir sonst irgendwelche hilfreichen Tipps geben ?
Hat die Hamburger Variante auch eine Teilung in Federung und Kippmechanismus wie bei E. Wannee ? (siehe http://www.wannee.nl/hpv/variatie/e-var-6.htm)
Aktuell diskutieren wir hier die SturmeyArcher Dynamo-Trommelbrems-Kombi zu verwenden: als Stummelachser! Ein SON wäre auch nett (hüstel), aber was soll ich beim Flevo hinten mit einer derart hightech Bremse ? Die Jungs von Anthrotech sehen sich den wohl auch gerade an, aber das dauert wohl noch etwas bis zur Produktion.

Lie(b/g)e Grüße Ralf
 
>Hallo zusammen,
>weil derzeit soviel von Trikes die Rede ist, will ich es wissen:
>Was kann ein Trike besser, außer das man damit weniger schnell umfallen kann?
>Gibt es irgendeinen meßbaren Nutzen, der den höheren Preis rechtfertigt und die Nachteile vergessen läßt?
>fragt
>Theodor
>P.S. bitte nicht die Antwort: es macht Spaß. Das rechtfertigt erstens jeden Unfug und gilt zweitens für jedes brauchbare Fahrrad unterschiedslos.


Hallo Leute,

ich bin wirklich platt, wie die Trike-Fraktion für ihre Sache eintritt und sich
ihren Spaß (darauf kommt´s wohl) nicht wegreden läßt. Irgendwas muß dran sein, was wir Schmalspurradler nicht wissen. Gratulation für Euer Engagement.

Gruß Einspur-Häns
 
sagt mal freunde,

warum fahren wir eigentlich noch liegerad?
ich meine, im regen kriegt man unverkleidet das spektrum von nassem schritt bis darmspülung, das vorderrad über den kantstein lupfen geht nicht, alles, was unebener ist als ein kiesweg, geht doch arg zulasten des komforts, man sieht aus wie ein bescheuerter auf einem krankenfahrstuhl und bei manchen modellen wie ein balzender affe, der sein gemächt zur schau stellt, bergauf ist man langsamer, unvoreingenommene beobachter reden gar von der "todesfalle liegerad", gar mancher hält sich aus falsch verstandener sportlichkeit vorsätzlich nhezu unsichtbar auf dackel- augenhöhe auf, statt dafür sorge zu tragen, für andere verkehrsteilnehmer sichtbar zu sein...mal ernsthaft, welche daseinsberechtingung hat das liegerad eigentlich, außer vielleicht als vehikel für exhibitionistisch angehauchte individualisten mit zuviel geld, die um jeden preis auffallen müssen und eine sektengleiche exklusivität pflegen, seit vor langer zeit die radsportdachverbände ihr reglement zu deren ungunsten ergänzt haben?

kann mir mal einer einen vernünftigen grund nennen, warum man liegeradfahren soll ("spaß" gilt nicht!)

;o)
 
>sagt mal freunde,
>warum fahren wir eigentlich noch liegerad?
>ich meine, im regen kriegt man unverkleidet das spektrum von nassem schritt bis darmspülung, das vorderrad über den kantstein lupfen geht nicht, alles, was unebener ist als ein kiesweg, geht doch arg zulasten des komforts, man sieht aus wie ein bescheuerter auf einem krankenfahrstuhl und bei manchen modellen wie ein balzender affe, der sein gemächt zur schau stellt, bergauf ist man langsamer, unvoreingenommene beobachter reden gar von der "todesfalle liegerad", gar mancher hält sich aus falsch verstandener sportlichkeit vorsätzlich nhezu unsichtbar auf dackel- augenhöhe auf, statt dafür sorge zu tragen, für andere verkehrsteilnehmer sichtbar zu sein...mal ernsthaft, welche daseinsberechtingung hat das liegerad eigentlich, außer vielleicht als vehikel für exhibitionistisch angehauchte individualisten mit zuviel geld, die um jeden preis auffallen müssen und eine sektengleiche exklusivität pflegen, seit vor langer zeit die radsportdachverbände ihr reglement zu deren ungunsten ergänzt haben?
>kann mir mal einer einen vernünftigen grund nennen, warum man liegeradfahren soll ("spaß" gilt nicht!)
>;o)
Hallo!
Auf so einen Käse mit lauter falschen Aussagen gibt es nicht auch noch eine vernünftige Antwort. Wird Zeit das es wieder Frühjahr wird und man die Vorteile des Liegers erfahren kann dann braucht man nicht so einen Mist schreiben.<img src=http://bilder.parsimony.net/smilies/spitz.gif alt=spitz>
Gruß Martin H.
 
>kann mir mal einer einen vernünftigen grund nennen, warum man liegeradfahren soll ("spaß" gilt nicht!)
>;o)

das soll doch sicher keine Anspielung sein, oder?

N.
 
>
>>kann mir mal einer einen vernünftigen grund nennen, warum man liegeradfahren soll ("spaß" gilt nicht!)
>>;o)
>das soll doch sicher keine Anspielung sein, oder?
>N.

naaaaa...da wird doch der smiley am ende meines letzten posts im eifer des gefechts nicht übersehen worden sein?

;o)
 
Die gesellschaftsstabilisierende Funktion des Liegerades (War: Wozu ein Trike?)

Hallo,
Ivo:

<i>
>sagt mal freunde,
>warum fahren wir eigentlich noch liegerad?
[...]
>kann mir mal einer einen vernünftigen grund nennen, warum man liegeradfahren soll ("spaß" gilt nicht!)
>;o)

</i>


Eine gute und berechtigte Frage, die ich mir auch schon oft gestellt habe und immer wieder stelle. Also Spaß als Motiv scheidet schon mal aus, wer setzt sich schon gerne in ein teuflisch gefährliches und krankenstuhlähnliches Gerät und lässt sich zum Außenseiter stempeln? Dazu müsste man ja nicht nur exhibitionistisch, sondern auch masochistisch veranlagt , außerdem vom Todestrieb geplagt und mit zuviel Geld gesegnet sein. Diese Kombination mag zwar existieren, dürfte aber doch nur auf einen kleinen Prozentsatz der Liegeradler zutreffen.

Die Wahrheit sieht ganz anders aus: Liegeradler sind überdurchschnittlich sozial eingestellte Menschen, denen das Wohl ihrer Mitmensch derart am Herzen liegt, dass sie sogar bereit sind, sich dafür zu erniedrigen - im wahrsten Sinne des Wortes.

Betrachten wir doch mal ganz nüchtern die wohltuenden Wirkungen des Liegeradfahrens auf die Gesellschaft:

- Liegeräder stützen und sanieren das Selbstbewusstsein der Schwachen in unserer Gesellschaft

Stellen wir uns doch nur mal so einen armen Teufel vor: Der Chef piesakt ihn, seine Frau kommandiert ihn herum und betrügt ihn womöglich hinter seinem Rücken, seine Kinder haben keinen Respekt vor ihm, nicht mal sein Hund gehorcht ihm... doch da sieht er auf der Heimfahrt von der Arbeit einen Liegeradfahrer und plötzlich - *schwuppdiwupp!* - ist seine Welt wieder in Ordung. Er hat jetzt endlich jemanden, dem er sich überlegen fühlen, auf den er herunterschauen kann, jemanden, auf den er alle sein unterdückten Aggressionen abladen kann.

Das ist soziale Hygiene pur, da nimmt der wackere Liegeradfahrer doch gern das bisschen Gemecker und das Gehupe in Kauf, was zählt, ist die gute Tat.


Nächstes Beispiel:

- Liegeräder verschaffen notorischen Querulanten und krankhaften Meckerern eine Beschäftigung, wenn nicht sogar eine Lebensaufgabe, und halten sie auf diese Weise davon ab, etwas wirklich Schlimmes anzustellen.

Ich meine, was sollte so jemand wie unser Ralf denn tun, wenn er nicht mehr im Forum herumhängen und sich über die Dummheit und Intoleranz der Liegeradfahrer aufregen könnte? Sein Lebensinhalt, oder zumindest ein wesentlicher Teil davon wäre dahin, er müsste sich einen Ersatz suchen und es drohte die akute Gefahr, dass er in seiner Verzweiflung und seinem Frust etwas weniger Harmloses anstellt als es seine Stänkereien im Forum darstellen.

Uns sozial eingestellten Liegeradlern ist diese Gefahr natürlich bewusst, deshalb opfern wir uns gerne dafür auf, es ist ja für einen guten Zweck.


Weiter im Text:

- Liegeräder lenken von den existenziell bedrohenden Problemen der Gegenwart ab und stabilisieren so unsere Gesellschaft

Seien wir doch ehrlich, wo wir auch hinschauen, Probleme, nichts als Probleme. Der Wald stirbt, das Öl wird knapp, das Wasser auch, Kriege drohen, das Klima gerät aus den Fugen, und so fort, es ist einfach nur noch zum Verzweifeln. Besser gesagt, es wäre zum Verzweifeln, gäbe es nicht das Liegerad.

Denn das Liegerad übt eine psychologisch enorm wichtige Sündenbock-Funktion aus, indem es den Menschen hilft, die eigentlichen Probleme, wie etwa die Verschwörung der Illuminaten oder die Bedrohung durch Aliens zu verdrängen und die ganze Schuld für all das Ungemach den Liegeradfahrern zuzuschanzen.

Dadurch, dass die Menschen einen Großteil ihrer Ängste und Phobien auf das Liegerad konzentrieren, wird es ihnen ermöglicht, wesentlich tiefergehende und fundamentalere Ängste zu verdrängen und so ihren Alltag zu bewältigen. Das íst zwar auf Dauer keine Lösung, aber besser als gar nichts und immerhin ein Anfang. Seien wir als Liegeradfahrer also froh, wenigsten einen kleinen Beitrag zur Beruhigung der Bevölkerung leisten zu können.


Nächster Punkt:

-Liegeräder stärken die Tradition, nicht nur, aber vor allem auch im Radsport.

Es ist kein Geheimnis, dass viele Menschen sich vor allem Neuen und vor Veränderungen fürchten, die ständige Bedrohung durch das Liegerad animiert viele von ihnen dazu, sich verstärkt auf das Alte und Bewährte zurückzuziehen und das neumodische Teufelszeug abzulehnen. Bestes Beispiel die Herren von der UCI. Ohne das bedrohlich schnelle und windschlüpfrige Liegerad vor ihren Pforten hätten sie schon längst die eine oder andere Veränderung zugelassen, doch das Liegerad hätte zu einem wahren Dammbruch geführt. Das darf natürlich nicht sein, unsere Gesellschaft muss stabil bleiben.

Jeder Liegeradler weiß das und ist sich seiner staatstragenden Funktion voll bewusst, auch wenn er vordergründig gelegentlich meckert und auf die "alten Betonköpfe der UCI" schimpft. Genau das gehört ja zur stabilisierenden Taktik des sozial eingestellten Liegeradlers. "Spiel den bösen Rebellen und gib ihnen so die Sicherheit, die sie brauchen!"

Sollte sich natürlich besser nicht herumsprechen, aber hier sind wir ja unter uns.

Nächster Punkt...ah, ich sehe gerade das Nonsensometer schlägt aus, das Limit ist ausgeschöpft... schade, dabei hätte ich noch einige Punkte auf Lager gehabt. Naja, vielleicht ein andermal.

In diesem Sinne

Kurt
 
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