Auf die Frage, was denn am AT so toll sei, antworte ich gern: "Nichts".
Das ist prinzipiell auch nicht falsch; Dalli und Zox sind schneller, in der Innenstadt mag ein Up vorteilhafter sein, auf einen ATL geht vermutlich mehr Gepäck und ein Ostrand Adagio ist wahrscheinlich besser gefedert. - Aber halt nicht alles zusammen.
Ich bin aber noch nie ein so ausgewogenes Rad gefahren. Ganz stabiler Lauf sowohl bei sehr niedrigen (für mich mit Untersetzung am Berg wichtig) als auch bei hohen Geschwindigkeiten (nebenbei die einzige Liege, die ich freihändig fahren kann).
Niederländisches Backsteinpflaster und Gravelpassagen verlieren ihre Nervigkeit, ohne dass es auf "black ice" schlecht läuft und am Ende des Tages steige ich erschöpft aber entspannt ab.
Innerstädtisch nehme ich das W&W relativ häufig, es ist wendig und übersichtlich; das Dalli hab ich oft zugunsten des Up stehen lassen.
Fanblase? Mag sein, aber mich hat das noch nie von Kritik abgehalten und vielleicht gefiele mir ein Birk auch noch besser; die Tatsache, dass viele langjährige Liegeradfahrer und viele mit hoher km-Leistung einen AT fahren, hat einen Grund.
Spielt das Alter eine Rolle? Mit Sicherheit auch, die Ansprüche ändern sich. Mit 20 hätte ich ein Rad wie das Troytec und einseitig Speed bevorzugt, mir waren auch die Sehstörungen nach überfliegen eines Stücks Katzenkopf-Pflasters mit dem Dalli egal, heute steht mir der Sinn nach einem Allrounder, ich bin anspruchsvoller geworden. Füße am Horizont und entspannt kurbeln, ganz gleich auf welchem Geläuf. Bislang für mich der "beste Kompromiss" bei einem Rad.
Gruß
Christoph