Moin. Nach einer "gemütlichen" Nacht in dem Mietwagen (das Auto hat keinen doppelten Ladeboden und somit eine ca. 10cm hohe Kante, die durch die umgelegte Rücksitzbank gebildet wird - hatte ich im Vorfeld nicht überprüft, somit ereilte mich also die gerechte Strafe), bin ich sehr zur Freude meiner Nachbarn (habe mich bemüht, leise zu sein) um 5.30 Uhr hoch und war "a weng" früh in Basel.
WuW ist in einem FOS Gebäude untergebracht. Die Kernwerkstatt sieht aus, als ob dort Uhren gebaut würden. Perfekte Ordnung, Schweiz halt, oderrr?
Eigentlich läuft diese Woche noch die FOSVelo-Tour; der Gabriel Wolf (sein Bruder ist noch auf der Tour) war zu meinem Glück aber schon vorzeitig zurück, hatte seinen Platz nebst seinem Rad in der Gruppe aber "fremdvergeben".
Sehr zu meiner Freude hat er nun tatsächlich einen fertigen Rahmen (der blaue aus den Video Aufbaututorials) mit einer Gabel versehen und kurzerhand ein Rad nur für die Probefahrt aufgebaut - das macht nur jemand, der liebt, was er tut.
Das Rad fährt sich so, wie es weiter oben schon beschrieben wurde: auffällig unauffällig. Nach einem kurzen Wackler zu Anfang (bin halt ein Schisser) bin ich auf dem AT1 gefahren, als ob ich jahrelang nichts anderes gemacht habe. Es war perfekt auf mich eingestellt (da ist man bei WuW im positiven Sinne pingelig), ich habe mich pudelwohl gefühlt. Gabriel ist zu Anfang eine Runde mit mir gefahren und gleich mal auf einen Wanderweg im Wald, beginnend mit einer fetten Stufe abgebogen... (den Trail habe ich aber aus Sorge um das Rad und aus Unsicherheit dann abgelehnt zu fahren). Das Rad war aber nicht der limitierende Faktor, sondern allein ich.
Man merkt dem Rad die jahrzentelange Entwicklungszeit und die Liebe, die darin steckt jederzeit an. Ich habe auch den Vater (er hat den Vorläufer des AT1 entwickelt) kennengelernt von Gabriel; wie der Sohn ein grundsympathischer Mensch, dem das technische Verständnis nur so aus den Augen tropft.
Das Rad bremst ungewöhnlich gut; man merkt, das hier besonderes Augenmerk darauf gelegt wurde. Der Sitz ist äusserst bequem, die Hände liegen so auf dem Lenker, wie man es sich wünscht. Der Sitzwinkel passt mir perfekt; auch kleinste Wendemanöver haben sofort geklappt, keine Unsicherheit an Strassenkreutzungen wie mit dem S600 mit Untenlenker, mit dem ich damals überhaupt nicht klar kam (und das mir Lieger bislang nachhaltig verleidet hatte). Sofort fiel mir auf, das mit ein wenig mehr Liegerübung auch freihändig fahren kein Thema sein sollte (hat Gabriel bestätigt).
Das Rad beschleunigt sehr schön, es läuft sehr neutral in Kurven, wirkt spritzig und macht einfach sehr sehr viel Spass. Ich bin Runde um Runde gefahren und schliesslich auch ein ganzes Stück auf einem traumhaften Radweg am Wald entlang - eigentlich hätte es bis zum Abend so weitergehen können... oder besser noch: ich hätte es gerne mitgenommen, bis mein eigener Rahmen fertig ist (das ich aus der Nummer nicht mehr rauskomme, war mir nach 50 gefahrenen Metern eigentlich schon innerlich klar).
Für mich die ideale Ergänzung zu meinem neuen "Dienstfahrzeug", meiner Leiba Hybrid.
Mein Catrike Expedition muss gehen (s. Verkaufsanzeigen), ebenso ein Specialized Awol, das mir im Winter zugelaufen ist und ungenutzt herumsteht. Unsicher bin ich noch, ob ich das blaue motorisierte Road, das ich für meinen Sohn aufhebe, wenn sein Pocket mal zu klein ist (hier aus dem Forum gekauft und bei Low-Rider sehr schön überarbeitet), auch hergebe...
Gruß