Wolf & Wolf

So, seit ein paar Tagen bin ich auch stolzer AT2-Eigentümer.

Ich hatte vor einem Jahr etwas Geld übrig, mit dem ich mir was gutes tun wollte. Vielleicht wäre jetzt - ein Jahr später - die Entscheidung etwas zurückhaltender ausgefallen?

Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist mit Sicherheit angemessen, aber es ist natürlich trotzdem ein Batzen Geld, den ich erst mal erarbeiten und zurücklegen musste. Warum also noch ein Fahrrad?
Ich hatte zwar auch andere Ideen (was weiß ich, eigenes Kanu kaufen und dann damit fahren etc.), aber über die letzten Jahrzehnte hat sich bei mir gezeigt, dass mich das Fahrradfahren immer wieder einholt: sei es als Verkehrsmittel, als Urlaubsmittel oder Sportgerät. Das ist echt eine große Konstante bei mir. Andere Sachen, die ich gerne mache, fallen viel schneller hinten über.
Nun hatte ich allerdings mit dem C-500 schon ein fast perfektes Reiserad. Warum also noch ein Liegerad? Nun ja, nach 13 Jahren fährt das C-500 zwar immer noch gut, aber mein schlechtes Gewissen (wegen Ressourcenverbrauch etc.) hält sich nach 13 Jahren intensiver Nutzung in Grenzen. Da darf es schon mal ein neues Rad sein. Ich habe lange überlegt, ob ich mit Geld nicht das C-500 nach meinem Geschmack verbessern kann, aber letztlich wäre es halt doch irgendwie das alte geblieben.

Im Prinzip basiert meine Kaufentscheidung auf Informationen von deren Homepage, aus diesem Forum und einer Mini-Probefahrt. Alles in allem hat mich das in sich schlüssige Konzept (alles gut aufeinander abgestimmt) überzeugt. Während mein C-500 vollgefedert ist, setzt das AT2 ja auf den Netzsitz, dessen Streben Teil des Rahmens sind und federnde Reifen ohne Rahmenfederung, wovon ich mir verspreche, dass es noch komfortabel genug ist, aber vielleicht auch ein klein Tickchen schneller wird.
Liegeräder sind ja schon lange eine Nische und jetzt immer noch. Aber wolf und wolf scheint einer der wenigen / der einzige Einspurerhersteller zu sein, der in dieser Nische ein wenig Wachstum generieren kann. (nicht falsch verstehen: ich finde Wachstum um des Wachstums Willen nicht per se gut, aber verbunden mit Innovation und Fortschritt in die richtige Richtung ist das irgendwie schon anerkennenswert).

Die Schilderungen hier im Forum haben suggeriert, dass Wolf und Wolf besonders gut und gerne auf kundenspezifische Anforderungen / Wünsche eingeht, während mein Eindruck eher war, dass Abweichungen von der Kleinserienfertigung nicht so gerne gesehen sind. Habe ich aber Verständnis für und bin ja auch bei meiner Kaufentscheidung geblieben. Vielleicht hatte ich auch einfach schwerer umzusetzende kundenspezifische Wünsche als andere Kund*innen, die hier berichten.

Also wie ist das Fahren?
Puh, der erste Eindruck ist gut. Ich konnte es aus Zeitgründen leider nicht selber abholen, so dass es verschickt wurde. Und es ist halt schon ganz schnieke, wenn man es auspacken kann und nichts mehr montieren muss, sondern fast so losfahren kann, weil auch die Größeneinstellung einfach gut passt.
Der UDK ist noch gewöhnungsbedürftig. Der Untenlenker, den ich bisher hatte, war natürlich auf langen Strecken extrem entspannt. Habe aber beim UDK bisher nicht den Eindruck, dass er in dieser Hinsicht viel schlechter ist. Beim Lenken muss ich mit der Beinstellung immer noch ein bisschen überlegen, aber ich denke mal, dass man da nach ein paar mehr km so viel Routine hat, dass es ohne nachdenken geht. Schön ist das aufgeräumte Cockpit. Also dass man - anders als beim Untenlenker - einen richtig guten Platz für das Navi / handy hat (eleganter Halter!) und gleichzeitig sind Vorbau etc. mit innen verlegten Zügen schön elegant! Der Spiegel ist mir etwas klein und leider zu wackelig, aber vielleicht habe ich da einfach Pech (ist ja auch echt nur eine winzige Kleinigkeit).
Federung
Also klar, ohne Federung ist was anderes. Hier ist eigentlich kein 1:1 Vergleich möglich. Es hängt halt einfach viel von der Strecke ab. Aber auf befestigten Wegen bisher ohne Problem!
Bei der Geschwindigkeit in der Ebene konnte ich bisher (ganz subjektiv) wie erwartet keinen Unterschied feststellen. Kann natürlich sein, dass das AT2 mit etwas Training und Gewöhnung noch schneller wird. Bergtauglichkeit konnte ich mangels passender Topographie noch nicht testen, aber ich bilde mir ein, dass es sich positiv bemerkbar macht, dass die Federung keine Energie verbrät. Und objektiv leichter ist das Fahrzeug natürlich auch.
Der Holzsitz beim C-500 war echt gut, aber der Netzsitz beim AT2 ist ebenfalls gut. Die Geometrie scheint fast noch ein Tickchen besser zu ein, weil man im Schulterbereich eher steiler sitzt, und dadurch einen noch besseren Panaromablick hat.

Fazit:
Als Neuanschaffung (wenn man weiss, dass einem Liegeradfahren liegt) uneingeschränkt zu empfehlen. Also bei ähnlichem Anforderungsprofil - ich sag mal schnelles Reiserad auf überwiegend gut befestigten Wegen.
Ob jetzt in meinem Fall die Verbesserung von C-500 auf AT2 den Kaufpreis des AT2s wert ist, sei mal dahin gestellt.


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Also ich hab die Q-Rings an Wolf und Pelso wie von Rotor für RR bzw. MTB vorgeschlagen montiert und ich bin der Meinung, so arbeiten sie perfekt an meinen Liegen (und besser als runde Blätter).

Wirklich? Umschlingungsrichtung der Kette ist beim LR grob gleich wie beim Up (waagerecht, beim LR halt mehr von unten kommend), die Totpunkte sind aber durch die liegende Position um ca. 90 Grad gedreht. Dann müsste das Oval doch auch gedreht werden für den gewünschten Effekt. Schau mal die Bilder von @tüfti hier und die Bilder auf der letzten Seite dieser Anleitung an. Auf dem Foto von @Havel-Speed sieht es auch so aus wie in der Anleitung und bei meinem halt verdreht. o_O

Merci Olaf,
da muß ich die Orientierung der Q-Rings an meinen Liegen wohl doch nochmal durchventilieren. Am Wolf werde ich beginnen, denn der hat nur ein ovales Kettenblatt.
Ich habe ventiliert und am Pelso die Q-Rings am Pelso schon seit längerem in der um etwa 90 ° gedrehten Orientierung anbringen können.

Am Wolf ist mir das jetzt dank @Jack-Lee endlich auch geglückt, denn der hat mir zwei passgenaue Bohrung in dieses Kettenblatt gesetzt, so daß ich gestern auch am Wolf das ovale Blatt um etwa 90 ° gedreht in der Liegerad-konformen Orientierung anbringen konnte.
Ovales Rotorkettenblatt am Wolf_1.jpgOvales Rotorkettenblatt am Wolf_2.jpg
Ich kann mit den ovalen Rotor-Kettenblättern leichter in für mich hochfrequentes Kurbeln (ca. 90 rpm bei 170 mm Kurbellänge) kommen und die Frequenz einfacher halten.
 
Ich kann mit den ovalen Rotor-Kettenblättern leichter in für mich hochfrequentes Kurbeln (ca. 90 rpm bei 170 mm Kurbellänge) kommen und die Frequenz einfacher halten.
Das ist doch ein schöner Erfolg. Also merkst du tatsächlich einen Unterschied – gut. Mir fehlt ja am Wolf der Vergleich.

Ich mache gleich noch etwas Werbung für die ROK Straps. Für mich eines dieser Dinge, wo man sich hinterher fragt, wie man bisher ohne auskam. Das Paket liegt unten auf der Anhängerkupplung auf (Carry Freedom). Dadurch reichen die 2 Gurte. Bei beiden Kartons reichten die Gurte in der mittleren Länge gerade so aus.

IMG_20220713_203424.JPGIMG_20220719_172853.JPG
 
Die wollte ich mir schon nach deiner ersten Erwähnung holen.
Tu's. Zwei wesentliche Vorteile gegenüber Gummispannern:
1) Längenverstellbar, man muss überschüssige Länge nicht irgendwo rumwickeln.
2) Durch das relativ kurze Gummistück lassen sie sich spannen, ohne dass man gefühlt einen halben Meter durchziehen muss.
Seit mein Bruder mir zwei solche Dinger aus seiner Motorradzeit geschenkt hat, nutze ich normale Gummispanner praaktisch gar nicht mehr, noch seltener als Paketschnur.
 
Ich hab meinem Wolf mal wieder was flottes gegönnt: den Continental GP 5000 TL in 32-622, tubeless mit Orange Seal Endurance am Hinterrad montiert. Ich finde, der müßte gut zum Pro One 28-406 TLE-bereiften Vorderrad passen.

Dazu hab ich diesmal Nägel mit Köpfen gemacht. Während ich die letzten Jahre im Sommerhalbjahr immer das Hinterrad von meinem Idworx RockNRoller auseinander gerupft habe, das auch die Rohloff Speedhub hat, und in den Wolf verfrachtet habe, hab ich diesmal eine feine 28 Zoll-Felge von DT Swiss (XR391) mit 272 mm langen Messerspeichen von Sapim dauerhaft auf die Wolfsche Speedhub aufgespeicht. Dieses neue 28 Zoll Material spart doch gegenüber den vorher verbauten 26 Zoll Rundspeichen und der 26 Zoll DT Swiss EX 471 Felge tatsächlich 40 gramm an Gewicht ein :LOL:

28-Zoll Hinterrad am Wolf.jpg

Bin gespannt, denn gleich ist Roll Out :cool:.
 
Greetings everyone! I'm taking delivery of a new AT2 in early September. I will be W&W's first US customer!
After taking delivery I'll install my panniers and head west on the EV6 then southwards to the Pyrenees and across northern Spain following the Camino. Then south through Portugal and to Spain and then work my way back to Basel to prepare for my return home to Minnesota. If anyone would like to join me on any part just holler!
 
Bin gespannt, denn gleich ist Roll Out
War klasse! Ich bin immer wieder überrascht, wie schön so ein richtiges 28 Zoll Hinterrad mit einem hochwertigen tubeless Reifen bestückt, die grausamen Radwege im dicken B platt bügelt. Aber in erster Linie ist das jetzt 'ne richtig flotte Geschichte mit dem Wolf geworden.
 
Vielleicht, wenn man auf das Schutzblech verzichten würde. Aber das reizt mich der Reifenlage wegen nicht.
 
wie schön so ein richtiges 28 Zoll Hinterrad mit einem hochwertigen tubeless Reifen bestückt, die grausamen Radwege im dicken B platt bügelt.
enorm, was tubeless ausmacht (hab an meinem FOS Lieger 37-622 mit Schlauch, allerdings auch mit robusten Reifen (Conti ride tour) bei ca. 3.5-4bar, und wünsche mir bei den Löchern und Bodenwellen hier öfters 'mal, dass 50-622 oder 55-622 möglich wären (ca. 42-622 ist wg. Rahmen max. möglich, am HR habe ich v-brake, daher kann ich nicht 584 o.ä. in breit einsetzen). Meine Felge kann denke ich kein tubeless... 12 Jahre alte Standard alex-rims
 
Hallo! Hat jemand von euch, die / der das Ösenset verbaut hat, erfolgreich versucht, die Ortlieb Fork Pack hinter dem Sitz oder an der Querstrebe des Sitzes (hier also waagerecht) zu verbauen? Danke vorab
 

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After taking delivery I'll install my panniers and head west on the EV6 then southwards to the Pyrenees and across northern Spain following the Camino. Then south through Portugal and to Spain and then work my way back to Basel to prepare for my return home to Minnesota. If anyone would like to join me on any part just holler!
 
My new AT2 will come with Conmiental Contact Speeds. I plan to carry two spare folding tires.
I would appreciate any feedback on which tires to use.
Thank you
Don
 
My new AT2 will come with Conmiental Contact Speeds. I plan to carry two spare folding tires.
I would appreciate any feedback on which tires to use.
Thank you
Don
For the Tour you want to Ride i see no need in carrying Spare Tires.
So my Recommandation would be: Mount Continental Contact Urban in 50/406 + 50/559 instead of the CCS. At the Moment these are by Far the best Allround Tyres available (more or less) for using with a Wolf in its "Natural Environment".
 
Mein Wolf hat Hosenträger. o_o
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Ich möchte hier mal eine für mich alltagstaugliche Lösung zur Befestigung von Gepäckstücken am Wolf vorstellen. Anlass: der Schulrucksack von Kind #2 ist meist so schwer, dass ich diesen für ihn oft bis zur Schule transportiere (bergauf, liegt eh auch auf meinem Weg). Die Befestigung des Rucksacks mit Gummibändern liegend auf dem Gepäckträger erwies sich als wenig praktikabel und hat regelmäßig zu lautstarken Flüchen und Verwünschungen geführt. (Gepäck im Weg, Rohre zum Einhaken dadurch schwer erreichbar, Haken rutscht ab, Gummi schnellt zurück... autsch) Da erinnerte ich mich, beim Anbieter des Carry-Freedom-Anhängers spezielle Befestigungsgurte gesehen zu haben – die ROK Straps. Also Video angeschaut und einen Satz Gurte in der mittleren 16 mm Breite bestellt (nicht die schmalen "Commuter" und auch nicht die 25mm breiten aus dem Motorradbereich).

Ein Gurt besteht aus 2 Teilen. Nur der kurze Teil ist Stretch, der andere ist ein fester, längenverstellbarer Gurt. Beide werden mit einer Schlaufe am Ende um ein Rahmenteil geschlungen, mit dem anderen Teil zusammengeklipst und das ganze über die Längenverstellung gespannt. Ich habe dann nach einer Befestigung für die Gurte gesucht, die für besagten Rucksack, eine Aktentasche und meinen Henty Wingman Messenger gleichermaßen passt, bei der die Gurte auch ohne Gepäck am Wolf bleiben können und bei der normale Gepäckträgertaschen weiterhin genutzt werden können. Den kurzen Stretchgurt habe ich am oberen Rohr des Sitzes befestigt, den langen Gurt eine Etage tiefer. Ohne Gepäck schlinge ich den langen Teil um das zum Hinterrad führende Rohr und klipse dann beide Gurtteile zusammen. Ein Gurt links, einer rechts – fertig sind die Hosenträger.

Damit nichts flattert, wird die kleine Schlaufe des langen Gurts vor dem Zusammenstecken noch mit eingehängt.
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Die Befestigung des Henty Wingman ist am einfachsten: Rolle quer rüberlegen und mit beiden Gurten befestigen.
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Bei der Aktentasche funktioniert das nicht ganz so einfach, ich brauche auch einen horizontalen Gurt. Dazu wird ein langer Teil einfach über das obere Rohr geholt und nach Umschlingen der Tasche mit dem kurzen Teil des anderen Gurts verbunden. Die verbleibenden beiden Teilgurte werden zu einem vertikalen Gurt verbunden. (Die gelben Zettelchen mit Warnhinweis sind mittlerweile längst abgeschnitten.)
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Und der Rucksack von K2? Bei dem wird es genauso gemacht. Der vertikale Gurt wird zur Sicherheit durch den oberen Tragegriff des Rucksacks geführt. Beide Gurte quer über kreuz hat sich als untauglich erwiesen: der Rucksack ist zu hoch und zu schwer und konnte kippen.
Anhang anzeigen 294373Anhang anzeigen 294374Anhang anzeigen 294375
The backpack is handed over at school and the ROK straps are already in the braces position again before he has locked up his bike in the schoolyard. For me absolutely suitable for everyday use.

For other pieces of luggage, the straps can of course also be attached to the luggage rack. In addition, they can be quickly released via the loops. But I think the braces position is great as a starting position because you only have to wrap it around another tube once and only a little strap is left to flap. In addition, the straps should provide a little more visibility from behind.

Unfortunately, I couldn't find the straps in orange anywhere - that would of course go better with the blue frame and lock.
Is that a GoPro mount on the seat?
 
Has anyone experienced the thru axle over-center device loosen on the rear?
 
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