AW: Wirkungsgrad Kettenantrieb mit Zwischengetriebe
Hallo Patrick,
da ja im Nebenthread eine hitzige Diskussion entbrand ist, bezüglich des Wirkungsgrades eines Zwischengetriebes, wollte ich hier mal die Frage stellen ob jemand mehr weis.
Also:
-mit welchen Verlusten kann man bei einem Zwischengetriebe rechnen (im Vergleich zur Umlenkrolle und der Kombination Riesiges KB/11er Ritzel)
Du kannst Dich dem ja durchaus im Gedankenexperiment annaehern.
Der ueberwiegende teil der Verluste entsteht in der Kette selbst.
Beim Knicken der Kettenglieder.
In der ersten Annaeherung kann man ja davon ausgehen das die Kette sehr lang im Verhaeltniss zu den Zahnraedern ist, und also paralell an und abgelaufen wird.
1.
Da ist ein Winkel von 180° durch die haelfte der Zaehne zu teilen.
Man kann davon ausgehen dass der doppelte Knickwinkel die doppelte Reibarbeit verursacht.
2. Je kleiner das Antriebsrad wird, um so mehr Zug kommt auf die Kette.
also kann man annehemen das sich bei einem nur halb so grossen Kettenblatt auch die doppelten Verluste auftreten.
Daraus folgt dreierlei:
1. die Annahme das GrossesBlatt-KleinesRitzel besonders schlecht, und KleinesBlatt-Grosses Ritzel besonders gute Werte liefern koennte ist so auch nicht zu erwarten.
2. besonders schlecht schneiden hier die "Uebelen Gaenge" Klein-Klein und Gross-Gross ab.
3. 2 Umlenkrollen die zusammen weniger als 180° Umlenkung bringen muessen, werden voraussichtlich immer weniger als die Haelfte der zuaetzlichen Reibung erzeugen, die ein Zwischengetriebe erzeugen wuerde
Um mal die Ritzel 14 und 12 zu vergleichen.
Das 14ner Ritzel wird jedes kettenglied um 25,7° knicken
Das 12er Ritzel wird Jedes Kettenglied um 30° Knicken
Also wuerde der Verlust von 100% auf 117% anwachsen ...
Bei angenommenen 5% Verlust wuerde sich der Verlust auf 5,8% erhoehen.
Also kannst Du damit rechnen das Du mit dem Kleinem Ritzel am grossen Blatt sehr wenige Probleme einfahren wirst.
Wenn Du vom 52ger Blatt auf das 36ger schalten wuerdest waehre das Ergebniss sicherlich erheblich schlechter.
Beim 52ger Blatt wird jedes Kettenglied 7° geknickt ...
Beim 36 Blatt wird jedes Kettenglied um 10° geknickt
Das Wachstum der Verluste am selben Ritzel waehre bei 142% zu erwarten.
und die Verluste Wuechsen mal 5% fuer 52/14 angenommen auf 7,1% durch das Herunterschalten.
Aber selbst das waehre noch das kleinere Uebel im Vergleich zur verdoppelung der Verluste durch 2 hintereinander geschaltete Getriebe mindestens zu erwarten waehre ...
Die 5% Verlust sind ein sehr konsevativer Schaetzwert aus einer alten Maschinenbautabelle.
Hersteller von Fahrradkomponenten schaetzen, man denke sich nix dabei, den geringstmoeglichen Verlust auf 3%.
Deshalb kann man die Kurve der Verluste wohl eher als ein breites Band, als eine klare Lienie zeichnen.
Hier mal so eine Kurve von einem Komponentenhersteller:
mfG
Matthias