Wieviele Radfahrer werden noch dieser verfehlten Verkehrspolitik geopfert?

dass kommt zu brav daher.
Nein, das sehe ich nicht so. Es kommt immer auf die Formulierung an.
Aber die bisherigen Meinungen sind interessant. Die Schere geht hier sehr weit auseinander. Unsere VM Fahrer sind eben alles Individualisten...Was nicht schlecht ist.
Dem einen ist es zu aggressiv, dem anderen zu brav....:confused:
Meine Hoffnung wäre gewesen, dass man dennoch mal an einem Strang zieht, um eine Kampagne loszutreten. Die Fahrzeuge werden dann vielleicht von den Medien wahrgenommen, was einen selbstverstärkenden Effekt nach sich ziehen könnte.
Aber vielleicht habe ich es zu einfach gedacht..:(

viele Grüße
Der Lutz
Der sich jetzt erstmal um sein Tagesgeschäft kümmern muß.........
 
Brutal auffallen?
Schockbilder?

Das geht 3 Wochen, dann wird die nächste Sau durchs Dorf getrieben.

Verkehrsplaner und Bürgermeister in Kopenhagen bestehen darauf, aus dieser Auto-Fahrrad Diskussion bzw. Verkehrsplanung die politische Komponente heraussen zu halten, alles andere führt nur zu Grabenkämpfen, Hickhack, aber nie zu Lösungen.

Unsere Politiker sind aufgerufen die Rahmenbedingungen zu schaffen und ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen, unter Berücksichtigung von Konsumwahnsinn, Feinstaubdiskussion, Wohnungsmieten, Grundeinkommen, Mindestsicherung, Renten, Kranken bzw. Gesundheitssystem....

Leider kann ich das Problem des MIV nicht isoliert sehen, viele autofahrende, übergewichtige Menschen, die Industriefutter zu sich nehmen, gestresst im Beruf, gestresst in der Familie, Handy am Ohr, latent von Diabetes betroffen, volkswirtschaftlicher Schaden, etc.
 
Bei allem Respekt den hier niedergeschriebenen Gedanken und Wünsche, denen ich mich im übrigen anschließe, aber das ist alles viel zu weichgespült. Wir (die Radfahrer) sind die Schwachen und werden immer auf der Verliererstrasse bleiben. Natürlich kann man weiterhin versuchen, mehr Akzeptanz und Respekt zu erlangen, aber ich sehe da eher schwarz.

Neulich ereignete sich aber etwas auf meinem Nachhauseweg, da dachte ich an uns Radfahrer. War sehr beeindruckend.
Da fuhren 3 mir gut bekannte Männer in Kutten auf ihren Harleys in versetzten Positionen auf einer schnurgeraden Landstrasse mit ca. 50-60 km/h entlang. Gegenverkehr? Fehlanzeige!
Überholmanöver? Fehlanzeige!
Alle blieben wie die Entchen hinter ihrem Leader. :D

Obwohl die Herren nur zu dritt waren, hatten doch alle Hinterherfahrenden ordentlichen Respekt. Seltsam, oder?
 
Ich finde die Idee von @Lutz/Co immer noch am besten. Auch wenn ich es gerne aufrüttelnder hätte.
Kurz ist wichtig. Drastisch auch, meine Meinung.
 
Gefährlichkeit Ihres Fahrzeuges
Das verblüfft die Leute immer wieder. Ich höre in der neuen Nachbarschaft und unter Bekannten immer wieder die ernst gemeinte Warnung, dass das doch gefährlich ist. Klar: gemeint für mich und denjenigen, der die kleine Kiste ohne eigene Schuld übersieht, weil es ja so klein ist. Da hilft auch nicht das Argument mit den noch kleineren und schmaleren Straßenpfosten.

Erst wenn sich das Verhältnis Anzahl Fahrräder zu Autos umdreht, wird auch die Wahrnehmung umgedreht. Glaube nicht, dass Aufkleber etwas daran ändern können.

Verkehrspolitik: dafür sind die Anforderungen an berufliche Mobilität zu hoch.
Radfahren nicht gewohnt oder akzeptiert (nein, in Fahrradklamotten zum Kunden, in die Oper usw geht nicht - aber mit BMW und Jogginghose bei Aldi einkaufen geht (n))
Homeoffice zu wenig akzeptiert und zu wenig angeboten, wo es möglich wäre.
Spezialisierte Jobs, wo beide Ehepartner in verschiedenen Städten arbeiten müssen, um den Wunschberuf ausüben zu können.
So viele Siemensianer quälen sich täglich in und aus der Innenstadt Erlangen, stehen täglich im gleichen Stau auf der A73, sind bewundernswert leidensfähig. War vor einiger Zeit im Forum, weiß nicht mehr wo, da gab's zuvor einen Werksbus der die Arbeiter zu Schichtbeginn abgeholt hat, jetzt fahren alle Auto, Parkplätze zu wenig und Stau.
Früher war das einfacher, der Schmied hatte die Schmiede im Wohnhaus, und man ging zu Fuß zum Dorfschmied. Und er musste auch nicht auf Montage nach Berlin.
 
wir haben kein bekanntes Image. Verrückt vielleicht. Schon gar nicht ein Respekteinflössendes.
Schau dir die Autofahrer und ihre Autos an, die zu den meisten Rasern gehören. Da müsste man schon die gleiche Sprache sprechen, was hier nur wenige wollen.
 
wie wir als VM Fahrer zumindest auf die aktuellen "Probleme " beim Radverkehr in Deutschland aufmerksam machen können.

Ich bin eines von 37 Gründungsmitgliedern der Radlobby Vorarlberg, die sich gestern offiziell als Verein konstituiert hat. (Als informelle Gruppe schon länger existent, wenn auch nur auf kleiner Flamme köchelnd).

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, den Verein wieder aufzulösen, sobald jeder seine Kinder gefahrlos mit dem Rad auf die Straße schicken kann.

Bis dahin werden wir uns einerseits dem Sammeln und aufzeigen von Problemstellen widmen, andererseits, jeder in seiner Gemeinde, die Zuständigen, (Fahrradbeauftragte, Bauabteilungen, Bürgermeister....) solange zu löchern, bis zufriedenstellende Antworten und Ergebnisse vorliegen.

Steter Tropfen höhlt den Stein!

Darüber hinaus gilt es, unsere Mitgliederzahl rapide zu erhöhen, um unseren Anliegen mit einem entsprechenden Potential an Wählerstimmen Gewicht zu verleihen.
Dazu nutzen wir Facebook, Twitter und die regionalen Medien.

Vielleicht ist das auch für Deutschland ein möglicher Denkansatz?
 
Vielleicht würde eine verpflichtende Woche Radfahren (Up reicht völlig) pro Jahr für jeden Führerscheinbesitzer , die Empathie für andere Radfahrer erhöhen.
Das hätte die Vorteile , daß auch , normalerweise , nichtradfahrende Autofahrer die andere Seite kennen- und fürchten lernen und in Zukunft mehr Verständnis und Geduld für uns aufbringen.
 
Ich finde die Idee von @Lutz/Co Kurz ist wichtig. Drastisch auch, meine Meinung.
So?
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Ich halte von diesem ganzen Aufklebergedöns nicht viel. Bei dem von @TitanWolf genannten
müsste ich mich zurückhalten, die Liste mit dem Schlüssel nicht noch zu erweitern.

Vorschläge wie

390.000 Verletzte im Straßenverkehr.
Wie handelst Du?

Sind eher was für Plakate der Verkehrswacht.

Gruß
Christoph
 
Genau darum geht es doch. Unabhängig von der drei-Worte-Regel - wenn die Leute mal nachdenken, hat man genau das erreicht, was man will. Es sollte also eine Irritation enthalten.
 
Wie würde dieser Spruch ankommen: "Wer wäre schuld, wenn ich Sie überfahre?" und das "Sie" in einen deutlichen Autoumriss gesetzt.
 
Autofreie Sonntage wären hübsch ...
Das würde leider an der Idee vorbeizielen. Es sollte immer nur ein Teil mit dem Rad fahren , um das Feeling im Strassenverkehr MIT Autos zu erleben.:whistle:

Nachtrag: Das ist nicht einmal böse gemeint , aber wenn ein eingefleischter Autofahrer mal die andere Seite , mit allen Konsequenzen , erlebt , denkt er später etwas anders über Radfahrer.
 
Das ist nicht einmal böse gemeint , aber wenn ein eingefleischter Autofahrer mal die andere Seite , mit allen Konsequenzen , erlebt , denkt er später etwas anders über Radfahrer.

Davon würde ich mir nicht viel versprechen. Die meisten Autofahrer fahren auch mal Rad. Ändert aber nichts. Teils im Gegenteil. Die fahren dann Fahrrad in der Weise, wie sie sich das als Autofahrer wünschen. Das ist auch kein Problem für die. Denn sobald es anspruchsvoller wird, fahren die das mit Auto. Im Ergebnis sind das oft die Schlimmsten, weil die ja angeblich beide Perspektiven kennen und es daher besser zu wissen meinen und noch weniger Verständnis für Radfahrer haben.

Hilfreich wäre aber mal, wenn die Süchtigen merken, dass man auch ohne Auto überleben kann und alle einmal merken, wie wohltuend es ist, wenn mal keine Autos fahren. Mal abgesehen davon dass dann auch mal das Recht zur Geltung käme, nicht permanent belästigt zu werden.
 
Selbst Kollegen, alle studierte, freundliche Menschen, fast alle mit Kindern : Fahrer des Rades ist selbst schuld. Auch bei Unfällen die durch Abbieger geschehen, man hätte ja einfach auf sein Recht verzichten sollen. Jegliche Diskussion fruchtlos. Und da sind auch nicht wenige Radfahrer drunter... Schön über die Gehwege, Hauptsache weg von der Fahrbahn.
 
Das ist zu selten und erzeugt jedoch auch (zumnindest bei uns in Coburg ) ein enormes Aggressionspotential bei den anderen Verkehrsteilnehmer. Das Verständnis dafür ist sehr gering.
Und das wird sich erst dann ändern, wenn auch der letzte verstanden hat, daß Fahrräder vollwertige Fahrzeuge sind. Also: siehe oben
 
Steter Tropfen höhlt den Stein!
versus
....Giftschlange mit einem Stock so lange zu reizen, bis sie statt der Maus vor ihrer Nase Dir in die Hand beißt...
Die steten Tropfen haben bei uns in der Stadt schon zu spürbarem Gegenwind geführt, der vor den Verbesserungen für Radler nicht vorhanden war. Zumindest nicht in dieser Massivität und nicht in der Öffentlichkeit. Man gewinnt geradezu den Eindruch eruptiven Neides bei jenen, die bislang auf der Sonnenseite bundesdeutscher und Konstanzstädtischer Verkehrshinwendung gingen und fuhren.

Das beginnt mit der pauschalen Feststellung, alle Radler seien Rüpel, denen man Einhalt gebieten sollte, setzt sich fort mit Fußgängern, die wegen der Fahrradstraße nun 50 Meter weiter zum Bus haben (die Busfahrer verweigern inzwischen sogar Fahrten auf der Radstraße, weil es täglich zu Dutzenden gefährlicher Situationen durch beidseitig überholende Radler käme, obwohl der Busfahrer deutlich seine Absicht, nach rechts abzubiegen, kundgetan hat und kundtut), bis hin zu Radlern, die über Radler schimpfen. Die Autofahrer sind - überraschend - nicht einmal die lautesten.

Nach dieser Erfahrung nähere ich mich im Zuge meiner Themenbetrachtung der Sichtweise, dass wir mit unseren Forderungen in der Lautstärke etwa auf dem Niveau sein sollten, das dem mengenmäßigen Verhältnis im Verkehr einigermaßen entspricht. Sonst könnte eine wohlwollende Wahrnehmung ganz schnell ins Gegenteil kippen.

Wir dürfen auch nicht übersehen, wie viele Dinge gleichzeitig und in relativ kurzer Zeit realisiert und angedacht wurden. Fernradwege, Radstraßen, generelle Bemühungen der Städte, Lösungen zur Stärkung des Radverkehrs zu finden. Eine Aufbruchstimmung in derzeitiger Qualität und Quantität habe ich in meinem fast 60jährigen Radlerleben noch nie erlebt. Noch vor zwanzig Jahren waren Radler entweder in der Schüler- oder in der Pennerecke oder fuhren Radrennen auf einem ganz anderen Planeten, heute kurven die Hippen mit Carbonteilen durch die Innenstädte und einzelne Verrückte mit Spezialrädern den anderen Radlern um die Ohren oder hinterher, als wäre das fast schon ganz normal. Zumindest regions- und stadtweise.

Lasst uns die Schlange vielleicht doch lieber ganz behutsam umkreisen, bis wir sie mit einem schnellen Griff sicher zu fassen bekommen. Bis dahin sollte sie zumindest theoretisch das Gefühl haben, wir seien selbst eine Schlange auf Besuch....
 
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