Wieviel Watt verlust im Antrieb?

Beim Abcknicken eines Kettengelenkes im Zahneingriff gleitet die Buchse über den Kettenbolzen und die Buchse gleitet etwas auf der Zahnflanke des Zahnrades. Diese Reibung ist der größte Teil der Verluste in einem Kettenantrieb. Des weiteren Gleiten die Kettenlaschen gegeneinander bei Schräglauf, bei gerader Kettenlinie hat das fast keinen Beitrag zur Kettenreibung.
In dem Konzept Driven wird die Kraft über kleine Wälzlager übertragen. Deshalb fällt da an den Kontaktpunkten Rollreibung an. Diese ist normalerweise deutlich geringer als Gleitreibung. Wenn ich den Messungen von Ceramicspeed glauben schenke, dann habe ich etwa halb soviel Reibungsverluste in diesem Antrieb. Mir erscheint das plausibel. Wie leicht oder schwer solch ein Konzept in einem Velomobil umzusetzen wäre kann ich nicht beurteilen. Außerdem schein das Konzept patenrechtlich geschützt zu sein.
 
Bei 250W und 95rpm nur 5W Verlust bei einer normalen und gesäuberten Kette ist schon echt sehr sehr sehr ordentlich. Da ist nicht mehr viel zu holen...
 
Kann jemand plausible Informationen über die Reibungsverluste in den Kettenleitrohren liefern? Dann können wir das Thema Verluste im Antrieb nüchtern Einordnen.
 
Bei 250W und 95rpm nur 5W Verlust bei einer normalen und gesäuberten Kette ist schon echt sehr sehr sehr ordentlich. Da ist nicht mehr viel zu holen...
Redest Du vom Bahnrad, oder vom 2x12 RR?
Was mich in diesem Zusammenhang interesiert, ist Deine Einschätzung der "Werbebotschaft" von Radplan Delta über ihr "Schaltungstuning":
...Verringerung der Leerspannung von Kette und Schaltwerk für nochmals leichteren Lauf und weniger Verschleiss / höhere Lebensdauer aller beweglichen Schaltwerksteile. Schaltwerk wird bei uns umgearbeitet, 15 WATT GEWINN
föllich(TM) aus der Luft gegriffen oder unter gewissen Bedingungen (etwa 500W bergauf, mit Kettenschräglauf auf größtem Ritzel etc) plausibel?

Gruß
Christoph
 
Die oben verlinkten Messungen sind schon bei recht idealen Bedingungen gemacht. Recht hohe Leistung, Kettengeschwindigkeit i.O., sehr entspanntes Schaltwerk. Gerade letzteres kann einen sehr großen Unterschied machen, ganz besonders mit Kettenleitrohren im Leertrum.
Die 15Watt können im "Best-Case" - "Worst-Case" Unterschied durchaus realistisch sein.

Gruß,
Patrick
 
Beim Abcknicken eines Kettengelenkes im Zahneingriff gleitet die Buchse über den Kettenbolzen und die Buchse gleitet etwas auf der Zahnflanke des Zahnrades. Diese Reibung ist der größte Teil der Verluste in einem Kettenantrieb.
Kann es sein, dass ich mal was von Motorradketten mit Wälzlagern - wahrscheinlich dann Nadellager - gehört habe?
Es ersetzt Gleitreibung durch Rollreibung und der störende Polygoneffekt wäre weg.
Ich bezog mich in erster Linie auf den Polygoneffekt. Der ist ja nun wirklich nachteilig - soll es jetzt nicht schon 9er-Ritzel geben?
Wie kann man diesen kompensieren?
 
Beim Abcknicken eines Kettengelenkes im Zahneingriff gleitet die Buchse über den Kettenbolzen und die Buchse gleitet etwas auf der Zahnflanke des Zahnrades.
Hier ist aber irgendwas durcheinander, oder? Die Zahnflanke berührt die Rolle, welche keinen Kontakt zum Bolzen hat.
 
Damit diskreditieren sie die ganze Firma. Obwohl sie andernorts eventuell das eine oder andere sinnvolle verkaufen. Vertrauen verspielt. Wie soll ich deren Testergebnisse glauben? Sind die unabhängig bestätigt?

Klar Rohloff testet auch mit für ihre Kunden unrealistisch hoher Leistung um das Ergebnis zu schönen. Aber wenigstens Werben sie nicht mit Luftschlössern.
 
Eigene Messungen? Wie ermittelt? Generell gilt, wer misst misst Mist! Wieviel Mist dabei ist die hier Frage. Da die Messungen nahe an dem sind was wir über 10 Jahre vorher gemessen haben halte ich die Messwerte von Cermaicspeed für plausibel. Unser damaliges Messkonzept mit der gegenseitigen Verspannung von zwei Antrieben (siehe .pdf) ist ein Standard bei der Prüfung von Getriebeverzahnungen (FZG und FVA), hier angewendet auf zwei Rennradantriebe. Die 450W kommen weil wir für eine Radprofiteam getestet haben. Die bringen das auf dem Rennrad in die Pedale. Ceramicspeed misst mit 250W und 95 rpm. Das leisten trainierte Freizeitsportler zwischen 20 und 40 Jahre alt auf dem Rennrad.
 
Nein! Wir haben für Radprofis getestet. Denen ging es nicht um absolute Werte sondern um relative Verbesserungen. Außerdem versuchen die Schräglauf durch geeignete Gangwahl zu vermeiden. Wir haben nur neue Ketten getestet. Wenn die Kette dreckig wurde (Regen) haben die Mechaniker eine neue drauf gemacht. Die Kette lebt primär von der Erstschmierung welches im warmen Tauchbad stattfindet. Nach der Reinigung mit z.B. Diesel wäscht man im schlimmsten Fall den guten meist wachsbasierten Schmierstoff aus dem inneren der Kette raus. Mit einem öligen Lappen den äußeren Dreck abwischen macht deshalb aus meiner Sicht am meisten Sinn als Kettenpflege.
 
Hallo,

ich bin noch ein paar mal meine Teststrecke gefahren. Ich habe versucht eine gleichmäßige Geschwindigkeit zu fahren. Die Stecke ist 9,5 km lang der durchschnitt war bei 43 km/h.

Am 9.5 war meine Kette die ich beim ersten versuch neu hatte war schon lauter geworden und ich wollte sie mal ölen.
Meine Idee war vorher eine fahrt und hinterher eine. Bei beiden Fahrten hatte ich genau 185 Watt an der Kurbel.

Erste Fahrt am Hinterrad 202 Watt.
Zweite Fahrt mit geölter Kette 194 Watt.

Also 8 Watt weniger mit geölter Kette aber nur 9 Watt Verlust, was mir dann doch etwas komisch vorkam. Ich habe das selbe dann eine Woche später noch mal gemacht, zwischendurch bin ich durch einen heftigen Regen gefahren und weil ich keine Kettenschutzrohre habe ist die Kette auch wieder etwas lauter geworden weshalb ich auch das mit dem ölen wieder gemacht habe.

Gleiche Strecke gleiche Geschwindigkeit.

Erste Fahrt vorne 204 Watt hinten 218 Watt.
Zweite Fahrt vorne 198 Watt hinten 212 Watt.

Also beides mal 14 Watt Verlust.

Meine Strecke ist nicht ideal weil ich Ortsdurfahrten habe und in einem Kreisel bei der hälfte drehe und wieder zurück fahre. Es gab ja schon Ideen es anders zu machen, mal schauen was und wann ich das nochmal umsetzten kann.

Grüße Matthias
 
Hallo Matthias,
wie kann es sein vorne beim Input der Leistung weniger Watt zu haben wie hinten wenn im Antrieb 14 Watt verloren gehen? Sollte das nicht anders herum sein?
Grüße Ralph
 
Ja der ist aber bei 43 auf der Minus-Seite der Rechnung, die Lusche lässt sich chauffieren.
 
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