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So, wie hier versprochen, einen Thread zur Vorstellung meiner neuesten Errungenschaft. Ich werde immer wieder mal zeigen, wie der Wiederaufbau von statten geht und wie sich das Rad fährt. Der Aufbau wird sich aber hinziehen, ich habe im Moment nicht viel Zeit.
Wie es aussieht, habe ich einen Oldtimer aus der Frühzeit der deutschen Liegeradszene erworben. Die mit dem Rad gekaufte Geschichte geht so: (in Italien gibt es das Sprichwort: „Wenn es nicht wahr ist, ist es gut erfunden.“ )
Der Vorbesitzer gehörte wohl in den 90er Jahren zum Umfeld liegeradbegeisterter Leute wie Gunnar Fehlau, Martin Harig, Guido Mertens und Bernd Buschmeier. Er ist damals in der Region Bergisch-Gladbach zunächst Aeroproject L1 gefahren, hat dann aber mit Gunnar Fehlau dieses Rad entwickelt und von einem professionellen Rahmenbauer bauen lassen. Der Name des Rahmenbauers war ihm nicht mehr bekannt. Es wurden zunächst zwei Prototypen gebaut (Rahmennummer Nr. 1 und 2) und dann ein Rad für Gunnar Fehlau (Nr. 3) und das Rad, das ich gekauft habe (Nr. 4). Das Projekt hatte den Spaßnamen „Psychedelic Roadstick“, mein Rad hat den Namen „Evil Cat“. Die Rahmennummer, der Name des Rades und die Initialien des Vorbesitzers sind auch in die Steuerkopfmuffe eingeschlagen.
Das Rad ist von 1995 oder 1996 und aus CroMo-Stahl, sieht für mich nach sehr sorgfältigem Handwerk aus und ist auf Leichtbau getrimmt. Das Tretlager hat z.B. kein eigenes Gehäuse, es besteht nur aus einer Titanwelle und Rillenkugellagern und wiegt 125 gr. Im Tretlagergehäuse (Sondermaß ohne Gewinde) wird es nur mit zwei Sprengringen gehalten, angeblich hält das problemlos (ich bin gespannt).
Als Laufradgröße ist 451 vorgesehen. Es ist von den Anlötteilen auf eine Sachs 3x7 ausgelegt worden und hat nach Angaben des Vorbesitzers fahrfertig ca. 11,5 kg gewogen. Auch da bin ich gespannt.
Nach Angaben des Vorbesitzers hat Bernd Buschmeier dieses Rad gesehen und es dann als Vorlage für das „Dalli Billie“ genutzt, was ziemlich plausibel klingt, wenn man sich die Bilder in diesem Thread im Vergleich ansieht. Sogar der leichte Schwung in den Kettenstreben des Hinterbaus ist sehr ähnlich. Auch zeitlich müsste das hinkommen. Das Billie war aber deutlich kommerzieller ausgelegt (406 Räder, breitere Reifen, mehr Gewicht, Gepäckträger), wie der Vorbesitzer mit leicht säuerlicher Miene meinte.
Mitverkauft wurden zwei Vorderräder in 451 (eines mit einer wunderbaren Mavic 501!) sowie eine passende Hinterradfelge, Reifen, Schläuche, Ersatz-Kettenrollen und ein Spezialvorbau mit Aussparungen (spart Gewicht und ermöglicht die teilweise Zugverlegung durch den Vorbau, damit die Kabel am Bein nicht stören).
Ich werde das Rad mit passenden Teilen neu aufbauen, eine Sachs 3x7 für die mitgekaufte Felge habe ich, auch ein schönes New Success Schaltwerk. Es fehlen dann nur wenige Teile und ich habe als Ehrenamtlicher in einer sozialen Fahrradwerkstatt Zugriff auf eines riesigen Fundus alter Teile, da wird sich was finden.
Ich bin noch nie längere Strecken auf so einer harten Rennliege gefahren, es ist möglich, dass das fertige Rad gar nichts für mich ist. Aber allein der zu erwartende Bastelspaß war’s mir Wert. Das Rad stand auch nur 10 km von mir zuhause entfernt. Der Vorbesitzer hat außerdem fast genau meine Körpergröße und Beinlänge, das müsste gut hinhauen. Er ist mit dem Rad übrigens mal Trondheim-Oslo gefahren.
Der Vorbesitzer hatte leider gar keine Fotos von seinem aufgebauten Rad, aber eines von Gunnar Fehlaus Rad war in der Verkaufsanzeige auf Kleinanzeigen enthalten. Davon habe ich einen Screenshot, will ich es hier aber vorerst nicht posten ohne Einwilligung von Herrn Fehlau (den habe ich mal angemailt, auch in der Hoffnung auf weitere Infos).
Weitere Fotos und Gewichtsangaben folgen...
Wie es aussieht, habe ich einen Oldtimer aus der Frühzeit der deutschen Liegeradszene erworben. Die mit dem Rad gekaufte Geschichte geht so: (in Italien gibt es das Sprichwort: „Wenn es nicht wahr ist, ist es gut erfunden.“ )
Der Vorbesitzer gehörte wohl in den 90er Jahren zum Umfeld liegeradbegeisterter Leute wie Gunnar Fehlau, Martin Harig, Guido Mertens und Bernd Buschmeier. Er ist damals in der Region Bergisch-Gladbach zunächst Aeroproject L1 gefahren, hat dann aber mit Gunnar Fehlau dieses Rad entwickelt und von einem professionellen Rahmenbauer bauen lassen. Der Name des Rahmenbauers war ihm nicht mehr bekannt. Es wurden zunächst zwei Prototypen gebaut (Rahmennummer Nr. 1 und 2) und dann ein Rad für Gunnar Fehlau (Nr. 3) und das Rad, das ich gekauft habe (Nr. 4). Das Projekt hatte den Spaßnamen „Psychedelic Roadstick“, mein Rad hat den Namen „Evil Cat“. Die Rahmennummer, der Name des Rades und die Initialien des Vorbesitzers sind auch in die Steuerkopfmuffe eingeschlagen.
Das Rad ist von 1995 oder 1996 und aus CroMo-Stahl, sieht für mich nach sehr sorgfältigem Handwerk aus und ist auf Leichtbau getrimmt. Das Tretlager hat z.B. kein eigenes Gehäuse, es besteht nur aus einer Titanwelle und Rillenkugellagern und wiegt 125 gr. Im Tretlagergehäuse (Sondermaß ohne Gewinde) wird es nur mit zwei Sprengringen gehalten, angeblich hält das problemlos (ich bin gespannt).
Als Laufradgröße ist 451 vorgesehen. Es ist von den Anlötteilen auf eine Sachs 3x7 ausgelegt worden und hat nach Angaben des Vorbesitzers fahrfertig ca. 11,5 kg gewogen. Auch da bin ich gespannt.
Nach Angaben des Vorbesitzers hat Bernd Buschmeier dieses Rad gesehen und es dann als Vorlage für das „Dalli Billie“ genutzt, was ziemlich plausibel klingt, wenn man sich die Bilder in diesem Thread im Vergleich ansieht. Sogar der leichte Schwung in den Kettenstreben des Hinterbaus ist sehr ähnlich. Auch zeitlich müsste das hinkommen. Das Billie war aber deutlich kommerzieller ausgelegt (406 Räder, breitere Reifen, mehr Gewicht, Gepäckträger), wie der Vorbesitzer mit leicht säuerlicher Miene meinte.
Mitverkauft wurden zwei Vorderräder in 451 (eines mit einer wunderbaren Mavic 501!) sowie eine passende Hinterradfelge, Reifen, Schläuche, Ersatz-Kettenrollen und ein Spezialvorbau mit Aussparungen (spart Gewicht und ermöglicht die teilweise Zugverlegung durch den Vorbau, damit die Kabel am Bein nicht stören).
Ich werde das Rad mit passenden Teilen neu aufbauen, eine Sachs 3x7 für die mitgekaufte Felge habe ich, auch ein schönes New Success Schaltwerk. Es fehlen dann nur wenige Teile und ich habe als Ehrenamtlicher in einer sozialen Fahrradwerkstatt Zugriff auf eines riesigen Fundus alter Teile, da wird sich was finden.
Ich bin noch nie längere Strecken auf so einer harten Rennliege gefahren, es ist möglich, dass das fertige Rad gar nichts für mich ist. Aber allein der zu erwartende Bastelspaß war’s mir Wert. Das Rad stand auch nur 10 km von mir zuhause entfernt. Der Vorbesitzer hat außerdem fast genau meine Körpergröße und Beinlänge, das müsste gut hinhauen. Er ist mit dem Rad übrigens mal Trondheim-Oslo gefahren.
Der Vorbesitzer hatte leider gar keine Fotos von seinem aufgebauten Rad, aber eines von Gunnar Fehlaus Rad war in der Verkaufsanzeige auf Kleinanzeigen enthalten. Davon habe ich einen Screenshot, will ich es hier aber vorerst nicht posten ohne Einwilligung von Herrn Fehlau (den habe ich mal angemailt, auch in der Hoffnung auf weitere Infos).
Weitere Fotos und Gewichtsangaben folgen...
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