Re: Antworten
>Hallo Andreas und Ulli
Vorweg: Ja, ich wiederspreche mich – um Aufzuzählen was möglich ist – ich möchte nicht Zielesträbig irgendwohin – sondern richte mich, nach euren Rückmeldungen. Und ich möcht auch niemanden vorschreiben was er tun muss. Und wenn jemand versucht Eigennutz vor Gemeinnutz zu stellen, kann ich wenig dagegen tun und nur hoffen das er seine Einstellung ändert.
>ein sehr ausführliches Posting, ich werde es in Teilen beantworten und kommentieren, da Du IMO _auch_ einige Denkfehler machst
>>>Hanno: Aber die Liegerad-Komponenten sind doch OK?
>>Ich denke, dass wir in einem ständigen Entwicklungsprozess leben. Folglich
>>kann nie etwas OK sein.
>stimmt
>>Also ich hätte gern einen Antrieb, mit ich vorwärts und rückwärts trampeln
>>kann, aber mit dem ich immer vorwärts fahre.
>Wozu?
Um wie Jenne auch schreibt, andere Muskel zu beanspruchen.
>> Mit einer stufenlosen Übersetzung und einen hohen Wirkungsgrad.
>Wäre super
>> Ein Lichtanlage die immer Funktioniert und bei der ich nicht langsamerer
>> werde.
>auch super
>> Ein preiswerte Verkleidung.
>am kostenlosen Liegerad?
>> Eine andere Lenkung.
>wozu?
Kommt, wenn wir eine Lizenz haben.
>> Ein Tacho der mehr Funktionen hat und preiswerter ist.
>am besten kostenlos?
Die Software ja. Bei www.oekonux.de glauben viele das auch Harware kostenlos sein kann.
>Solche Wünsche führen zwar vielfach zu Vebesserungen, aber Deine Wünsche gleichen dem Wunsch nach einem Perpetuum mobile. Nehmen wir das Beispiel mit der Lichtanlage: Die Lampen benötigen Energie, diese musst du herstellen (Dynamo) oder mitnehmen (Akku), sowohl der Dynamo als auch der Transport des Gewichtes erfordern Energie, da hilft nichts, ansonsten: Perpetuum mobile.
Ja, ich bin ein Träumer.
>>>Hanno: Aber können Privatleute überhaupt Liegeradteile bauen?
>>Sogar besser und preiswerter als Firmen.
>Das ist mit Sicherheit falsch. Warum?
>1.
>Besser? Nun maschinelle Serienfertigung hat schon ihre Berechtigung, ich denke man kann zwar vieles improvisieren aber ob es dann unbedingt besser ist, stelle ich bei manchen Dingen in Frage.
Firmen sind doch gar nicht an einer bessern Lösung interssiert, sonderen daran Geld zu verdienen. Das Ergebnis: Scheinnutzen, schnelle Veralterung, nicht passende Massenanfertigung, unnützes Design, Werbung, Glimmer, Glitzer, ... . Ein Auto das preiswert ist, 30 Jahre hält, 2 Liter Benzin verbraucht und keinen Ölwechsel braucht, soll angeblich möglich sein. Nur damit verdient man kein Geld. Www.theoscar.org – Ein gescheitertes offenes Autoprojekt.
>2.
>Preiswerter? Ja, aber nur weil Du die Arbeitszeit nicht rechnest! Nimm einen tiefen aber realistischen Stundenlohn und schlag den drauf, dann wirst Du schnell _wesentlich_ teurer sein als eine Serienfertigung.
Du verwechselst Lebensqualität und Spaß mit Wirtschaftlichkeit und Effektivität. Was Spaß macht ist meisten unwirtschaftlich - aber was wirtchaftlich ist, macht meisten keinen Spaß.
>> Meine Oma ihr Streuselkuchen ist zum Beispiel besser, als der vom Becker.
>Diese Aussage mag zwar stimmen, aber Du übersiehst wesentliche Dinge:
>1.
>Deine Oma rechnet nicht Ihre Zeit
Warum sollte sie. Soll sie sich vor den Fernseher langweilen.
>2.
>Deine Oma muss nicht diverse Lebensmittelvorschriften erfüllen
Warum sollte sie. Wir essen den Kuchen sofort und müssen ihn nicht transportieren und verkaufen.
>3.
>Deine Oma muss nicht dafür sorgen, dass der Kuchen bezahlbar bleibt, sie kann daher ein fünftes Ei zum Teig geben und muss den Zucker nicht abwiegen, während der Bäcker um die Ecke der (industriellen) Konkurrenz Rechnung tragen muss
Warum sollte sie. Meine Oma backt den Kuchen doch nicht, um Geld zu verdienen.
>Punkt No 3 ist übrigens ein Grund das Deinem Projekt konträr gegenüber steht: Der Kunde will Produkt x immer günstiger, der Preis kommt immer mehr in den Vordergrund, und dann ist es nicht nur der durch die Werbung zum Konsumtrottel mutierte Kunde, der sich fragt warum er beim Bäcker DM 20 für den Kuchen zahlt, anstelle DM 5 für den plastickverpackten Kuchen aus dem Supermarkt.
>>Ich denke, es ist die Werbung, die uns zu Konsum-Trotteln erziehen will. Ihr könnt kein Auto oder kein Bike bauen.
>Nur wenn der Konsument das unkritisch annimmt wird er zum Konsumtrottel. Also ich denke das System der Arbeitsteilung hat sich durchgesetzt und ist so schlecht nicht. Schlecht wird es nur wenn man irrational einkauft, also z.B. bei zwei gleichwertigen Rädern das kauft, das einen besseren Namen hat.
Schlecht wird es auch, wenn die Arbeitsbedinungen unmenschlich werden.
>>Andreas: Mir ist der Nutzen noch nicht ganz klar?
Jetzt bekomme ich aber Schreißausbrüche. ... Ich überleg noch ....
>Du vergleichst Dein Projekt immer mit Linux. Linux ist ein Produkt _geistiger_ Arbeit, dass leicht via Internet/E-Mail verbreitet werden kann. Ein Liegerad entsteht durch körperliche Arbeit. Gut die Konzeption ist geistige Arbeit, aber Deine Einleitung zeigt mir, dass Du die eierlegende Wollmilchsau erfinden willst:
Na und, wo ist den der Unterschied. Ob ich zuhause programmiere oder in der Garage bastle.
>>Warum sollte ich, meine Ideen veröffentlichen und an dem Bike Projekt
>>mitmachen?
>Gehen wir mal davon aus, ich erfinde dieese Wollmilchsau, dann wäre ich doch in der Tat blöd sie herzugeben anstelle sie zu verkaufen.
Wer kauft denn? Einige Patente sind Verlustbringer. Stress – Arbeit - Risiko
>>Weil du eine Bike-Idee hast und alleine nicht mehr weiter kommst. Weil du
>>etwas für dein Bike brauchst, nur du kannst es nicht bauen und hoffst das dir >jemand hilft.
>Ich denke Deine Idee basiert viel zu sehr auf Idealismus.
Ja, aber es wäre es nicht schön, wenn es so wäre? Warum nicht dafür kämpfen?
>>Weil du davon lernen willst, um vielleicht eine Diplomarbeit zu schreiben.
>Und prompt ist die sache nicht mehr _gemein-_ sondern eigennützig
Ja, na und, soll der jeder, wie er will.
>>Weil du Fragen stellen kannst, die du oft beantwortet bekommst.
>Schau mal in diversen NGs nach wie es da (zu Recht) zu geht. Wissen ist Macht, Wissen ist Geld wert. Schau in diversen NGs, allgemein wird Dir unverbindlich geholfen, aber ab einer gewissen Grenze kommt: "Geh zum Fachmann und bezahl"
>>Oder um Werbung für deine Firma zu machen und ihr Image zu verbessern. Um
>>Werbung zu machen und dein Image zu verbessern.
>Damit ich dann andere (Deine Worte!) zum Konsumtrottel mache? Ich bemühe mich, mich davon zu befreien aus Imagegründen zu kaufen und soll das dann selber praktizieren. Du widersprichst Dir!
Ja.
>>Weil du eine Firma gründen willst, mit Ideen die du hier entwickelst.
>Und schon wieder widersprichst Du Dir. Fändest Du das fair, wir entwickeln gemeinsam _das_ Konzept. Und dann fange ich an es in Serie zu bauen, zu verkaufen und zu vermarkten? Ich habe zwar nicht das Patent, aber ich bin halt der erste oder der potenteste zur Vermarktung und profitiere dann alleine? Erstens wäre das ein tolles Beispiel für Egoismus und für mich der beste Grund mein Wissen nicht zu verschenken. Zeitens produzierst Du dann genau das was Du "bekämpfen" willst: eine Firma die Dein bzw. unser Rad vermarktet und teurer als den Eigenbau verkauft.
Offene Projekte und Firmen.
Vorteile: Firmen machen Werbung, für sich und das Projekt. Firmen erreichen dadurch Anfänger und Neukunden. Firmenleistungen sind einfach zu kaufen. Weil sie über Zwischenhändler verkauft werden. Firmen Sponsern das Projekt. Und ein paar Ausgaben hat das Projekt auch. Und Spenden bekommen solche Projekte kaum. Die Leute arbeiten ja schon mit und warum sollte sie dann noch spenden? Das Projekt hat ein komplettes Angebot. Weil einige Leistungen, Firmen besser erbringen können. Verbrauchsstoffe, Lebensmittel, ...
Nachteile: Die Mitmacher am Projekt fühlen sich ausgenutzt und durch Werbung genervt.
Aber wenn du die Vorteile von den Nachteilen abwägst, sind es gar nicht mehr soviele Nachteile. Nur man darf es nicht übertreiben.
>>Weil du stolz bist, auf dein Bike. Weil du zeigen willst, was für ein tolles >Bike du gebaut hast.
>Für viele ist ein Bike lediglich ein Sportgerät und wenn ich zeigen wollte, was für tolle Dinge ich bauen kann, dann könnte ich mit anderen Dingen besser "angeben" als mit einem Liegerad, das idR belächelt wird.
Bleiben noch einige wenige übrig. Man hab ich ein Glück.
>Noch einmal Du bist hier auch wieder da, was Dich eigentlich stört: Imagegewinn statt einem rationalem Produkt.
Ja.
>>Du hast eine Idee geschenkt bekommen und du fühlst dich verpflichtet, etwas >zurück zu schenken.
>Was idR sehr schnell ausgenützt wird, siehe Dein Beispiel mit der Firma
>>Weil es süchtig macht.
>Eine Sucht ist eine Krankheit, wäre es so dass es süchtig macht, solltest Du jetzt aufhötren, stell Dir mal den Familienvater vor, der süchtig alles in das Konzept steckt, seine Kinder hungern lässt etc.
>>Weil du fühlst das du an etwas großen beteiligt bist, dass die Welt verändern
>>und verbessern kann.
>Na ja, das sind grosse Worte, ein hohes Ideal, aber die Welt zu verbessern geht auf andere Dinge sicherlich effektiver, setzt aber genau wie Du es sagst Uneigennützigkeit und Einsatzbereitschaft voraus.
>> Eine Welt in der Bikes, Offenheit, Freiheit, Gemeinschaftlichkeit,
>> Gemeinnützigkeit, Lebensqualität und Spaß wichtiger werden. Und Kommerz,
>> Konkurrenz, Geld, Besitz, Macht und Wirtschaftlichkeit unwichtiger werden.
>Siehe meinen letzten Satz
>
>>>Warum sollte ich meine Ideen, unter einer offenen Lizenz stellen?
>>Damit deine Idee weiterentwickelt wird. Nur wenige Leute werden dir kostenlos >helfen, wenn sie glauben, dass du mit deinem Ideen viel Geld verdienen willst >und selbst niemals anderen hilfst.
>Wie war Dein Beispiel mit der Firma?
>>Warum sollte ich mir ein Liegerad selbst bauen?
>>Weil es Spaß macht und weil diese Liegeräder besser sind.
>Nun, mir macht Schweissen/Löten keinen Spass, diversen anderen geht es auch so. Und noch was, wenn ich mir dafür erst noch ein Schweissgerät etc. kaufen muss, temporär eine Werkstatt mieten muss, na dann wirds auch nicht billiger. Und besser? Na ja, ich bin ja überzeugt von meinen Qualitäten und mir, aber wenn ich sehe, was für einen Aufwand mein Fachhändler betreibt, wenn er individuelle Rahmen (für Rennräder) massanfertigen lässt, dann behaupte ich das absolute Gegenteil.
Brauchst du auch nicht. Denn es gibt Leute, denen es Spaß macht. Und wenn du dann auch machst was dir Spaß macht ....
>>Weil es ein Maß Bike ist. Genau für deine Größe und für deine Anforderungen.
>Wir entwickeln _ein_ Konzept, dass dann _zig_ Anforderungen entspricht? Dann bau mal einen Tieflieger, der gleichzeitig geländegängig ist und sicher im Strassenverkehr etc...
Nein – Ich glaube ausstauschbare und kompatibele Liegeradteile sind besser. Also mehrere Lenker, Sitze, Rahmen, .... .Die sich dann zu unterschiedliche Rädern zusammen bauen lassen.
>Lange Rede kurzer Sinn: Ich glaube nach wie vor nicht das das hinhaut. Trotzdem hört sich Deine Idee so toll an, dass ich sage, ich helfe wenn ich kann. Nur womit?
Warten wir erst mal ab, was Carsten da mit seinen PHP so vor hat. Ich kann das nicht ganz nachvollziehen und möcht da auch nicht zwischenfunken.
>Viele Grüsse
>Andreas
Auch Andreas