Wie stellt man fest, ob das Schaltauge verbogen ist?

C

_chris

Hallo !

Ich habe eine Frage an Euch alle! Vielleicht könnt ihr mir ja da weiterhelfen?
Ich versuche die ganze Zeit schon meine Schaltung hinten am Baron (11-32) so einzustellen, dass jeder Gang sich problemlos ohne irgendwelche Geräusche schalten lässt. Wenn ich dann einen Berg hochfahre, mach das Schaltwerk probleme wenn ich den zweitkleinsten Gang (28 Zähne hinten und 42 vorne) einlege. Während dem Treten springt die Kette halb runter, fängt sich aber dann doch wieder. Ist mein Schaltauge verbogen; wie kann ich das einfach feststellen?

mfg

Chris
 
> Ist mein Schaltauge verbogen; wie kann ich das einfach feststellen?
> mfg
> Chris

Hi,
ich hab mal irgendwo gelesen, dass man in das Schaltauge das Vorderrad mit Achse bis zum Lagerkonus reinschraubt und dann schaut, ob es parallel zum Rad ist. Das Gewinde soll wohl das gleiche sein. Kann ich bei mir wg. SON-Dynamo nicht prüfen (kein Gewinde auf der Achse).

Arno
 
Sport frei,

schalte einfach auf das größte Ritzel und schau von hinten ob:

- die Schaltrollen exakt in einer Linie unter dem Ritzel stehen oder
- der Schaltkäfig stark von der Senkrechten abweicht.

Stehen die Rollen nicht direkt unterm Ritzel, der Schaltkäfig aber an sich schon senkrecht, stimmt lediglich die Bowdenzugspannung nicht und Du musst diese erhöhen oder reduzieren (entweder am Schalthebel oder an der Stellschraube am Schaltwerk. Exakt einstellen lässt sich die Zugspannung, wenn die Schaltung unter dem zweitkleinstem Ritzel positioniert wird. Dann - kurbelnderweise - in den dritten Gang schalten. Das Schaltwerk sollte die Kette nun auch exakt und geräuschfrei auf das dritte Ritzel transportieren. Wenn nicht, Zugspannung erhöhen bzw. beim Überlaufen der Kette in Richtung viertes Ritzel die Zugspannung reduzieren.

Steht der Schaltkäfig schräg, ist das Schaltauge verbogen. Leichte Deformationen lassen sich richten, bei starken muss ein neues Schaltauge her.
Schaltung demontieren und ein zweites Hinterrad ins (gefettete) Schaltauge einschrauben. Zur Not tut's auch das Vorderrad, allerdings passt hier das Gewinde nicht (Achsdurchmesser kleiner) und Du musst es per Schnellspanner im Schaltauge fixieren. Dazu eventuell das Hinterrad verkehrt herum einbauen, sonst stößt Du mit der Gegenmutter des Schnellspanners an die Ritzel.
Dann mittels vorsichtigem Biegen beide Räder exakt parallel zueinander ausrichten.
Das war’s schon.

Nun kannst Du die Schaltung wieder montieren und prüfen, ob alles fluchtet.

Viel Erfolg.


Matthias


P.S.: Schaltungenauigkeiten können auch von den z.T. sehr langen Zügen am Lieger kommen. Ich habe an meinen Rädern die Trace Pearls. Damit funktioniert alles bestens (regelmäßige Zugpflege ist natürlich nach wie vor notwendig).
 
Hallo!

>P.S.: Schaltungenauigkeiten können auch von den z.T. sehr langen Zügen am Lieger kommen. Ich habe an meinen Rädern die Trace Pearls.

Du meinst sicher TRACK-PEARLS! Nur, falls die nun jemand sucht und ihn der Händler verdutzt anschaut.

Anmerkende Grüße!
 
Sport frei Uwe,

da ist mir doch wirklich ein "e" zuviel in den Text gerutscht. Aber korrekt heißt es Trac-Pearls. Im Übrigen nicht mehr direkt von der Cutting Crew zu beziehen, die liefern jetzt nur noch an den Großhandel. Bei Brügelmann gibt es aber auf Anfrage den Liner und Perlen/Hülsen auch als Meterware. Aber bei Deinen kurzen Schaltzügen reichen ja auch normale Hüllen.

Mach gut,

Matthias
 
Richtschwinge von Campagnolo!

Hallo Chris,

für diesen Zweck gibt es eine Richtschwinge von Campagnolo. Damit kann man das Schaltauge dann auch genau ausrichten. Zu finden im Brügelmann-Katalog, leider teuer (69 €). Ich habe so ein Teil. Funktioniert sehr gut. Wenn Du zum Abholen nach Duisburg kommen kannst, würde ich es Dir auch leihen.

Gruß Karl-Peter
 
>Steht der Schaltkäfig schräg, ist das Schaltauge verbogen. Leichte Deformationen lassen sich richten, bei starken muss ein neues Schaltauge her.
>Schaltung demontieren und ein zweites Hinterrad ins (gefettete) Schaltauge einschrauben. Zur Not tut's auch das Vorderrad, allerdings passt hier das Gewinde nicht (Achsdurchmesser kleiner) und Du musst es per Schnellspanner im Schaltauge fixieren. Dazu eventuell das Hinterrad verkehrt herum einbauen, sonst stößt Du mit der Gegenmutter des Schnellspanners an die Ritzel.
>Dann mittels vorsichtigem Biegen beide Räder exakt parallel zueinander ausrichten.
>Das war's schon.

Oder 5 Euro investieren und im Fachhandel mit exaktem Werkzeug richten lassen (soviel hat's beim Rad meiner Frau gekostet, nach Transportschaden im Flugzeug).

Tschau
Andreas
 
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