Wie seid ihr eigentlich zum Liegen gekommen?

Hier kurz meine Geschichte:

als Jugendlicher hab ich mal in der Nähe Münster aus den Auto ein Langlieger von Radius gesehen und gedacht, will ich haben! Dann hatte in der Nachbarstadt ein Händler mit verschiedenen Liegerädern aufgemacht (hier mal Grüße an Achim und Daniel) . Mit einem unerwarteten Geldsegen finanzierte ich mir als Einstieg ein Flevo Basic, dann kurzzeitig als Bausatz ein Allewedder (mit dem ich nicht glücklich würde) und danach fuhr ich Jahre lang die Hornet von Radius. Kurz vorm Studium kaufte ich noch aus Köln gebraucht das Ultratief von Aeroprojekt, was ich aber nach nur geringer Nutzung wieder verkauft habe. Heute trauere ich dem aber sehr hinterher..schnüff. Damals war ich vom intensiveren Radsport aber auch meilenweit entfernt. Dann folgten mehrere Jahre Rennrad und ich Schloss mich einer Gruppe zum regelmäßigen Training an.
Vor ca 5 Jahren packte es mich dann wieder und machte einen Wiedereinstieg mit dem Raptobike lowracer und fahre aktuell von Velomotion den Highracer. Immer noch mit meiner Trainingsgruppe, welche sich aktuell doch für ein wenig Windschatten bedankt. Mein Rennrad lass ich immer wieder im Keller, weil es mir einfach nicht im entferntesten soviel Spass macht.

Soweit...Mal schauen wo es sich noch hin entwickelt.
 
Guten Morgen.
Dann will ich auch mal was zum Besten geben: nach 20Jahren mit Rabeneick Sherpa, Haibike Crossrad kamen 2015 2 Kettwiesel(motorisiert)für meine Frau und mich ins Leben. Für sie aus HWS Gründen, für mich aus Solidarität und Spaß.
Vor einem Jahr haben wir uns dann entschlossen unser Auto abzuschaffen,bei Bedarf gibt's ja Stadtmobil.
Nach einigen Problemen mit der Ersatzteilversorgung kamen nun 2 gebrauchte Flux in unser Leben.
Komme mir zur Zeit noch vor wie ein Kind ohne Stützräder, habe aber schon Blut geleckt.
Jetzt werde ich nach und nach die Fluxies optimieren.
Den Lenker habe ich schon gewechselt.
Gerade schon mal den Kurbelumbautred gelesen und
freue mich hier von Euren Erfahrungen zu lesen.
Ach ja, erste Erfahrungen mit Liegern habe ich vor über 20 Jahren auf der Spezi gemacht.
Gruß aus der Südpfalz.

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Moin,





dann will ich meine Geschichte auch mal kund tun. Es begann 1993 im Detmolder Fahrradbüro der ADFC. Ich war dort als Elektriker tätig (ADFC war Kunde) und es lagen dort die Heftchen aus den 80ziger Jahren aus „Einfälle statt Abfälle“ Ich habe mir die über Tandems und Chopperräder bzw Liegeräder mit genommen. Von den Chopperräder war ich sehr angetan und wollte auch eine bauen. Mein Freundin meinte das ich es doch erst mal ein Tandem bauen sollte….. gesagt getan. Winter 94/95 habe ich Bleistift und Papier geschnappt und habe meine Ideen zum Langlieger zu Papier gebracht. Der Peer Gynt stand eindeutig Pate für mein langes Liegerad, jedoch mit einige Änderungen (Federung, Hinterrad, Hauptrahmen). Auf der Arbeit konnte ich an V4A Rohre mit 1mm Wandstärke bekommen und ein Schweißer war auch dort der sein Handwerk verstand. Im Frühjahr war der Rahmen fertig und es ging an den restliche Teile. Im Sommer war dann der erste Probefahrt, war erst mal wackelig aber ein Langlieger ist sehr einfach zu fahren. Die Lenkung war mir noch zu nervös so das ich Steuerkopfrohr raus getrennt habe und der Nachlauf vergrößert habe. Jetz lief der Langlieger so wie ich es mir vorstellte. Zwei Jahre später bekam der Lieger eine Pulverbeschichtung und bis 2002 war er fast täglich im Einsatz, aber ich hegte der Wunsch was schnelleres zu fahren. Also sah ich mir in der Szene um und war von eine Challenge Hurricane angetan, den hatte ich ein Jahr zuvor schon in NL gesehen. Also in NL ein gebrauchten Hurricane gekauft und der machte sein Name aller Ehre. Komfortabel und schnell war er. Bis 2010 war ich oft mit ihm unterwegs zu Arbeit. Ab 2011 war ich ständig in Hannover und da Autofahrer nun mal nicht gucken muss man halt selber gucken. Und das geht mit ein Hurricane nicht gut, man liegt zu tief. Also habe mein Flying Dutchman wiederbelebt und ich fuhr täglich zur Arbeit und ab 2012 mehrmals im Jahr auf längere Touren. Vor 3 Wochen habe ich mir dann einen Streetmaschine GT zugelegt





Km Stände
Flying Dutchman: 49.000km
ChallengeHurricane: 18.000km
Streetmaschine: 500km





Grüße aus dem HOL-Land (Weserbergland)
 
Moin zusammen,
Dank Homeoffice hab ich endlich auch mal Gelegenheit, meine Story zu posten..
Meine Faszination geht auf ein Erlebnis in den frühen Neunzigern zurück - der Vater eines Schulkameraden hatte plötzlich so ein seltsames Fortbewegungsmittel. Ich erinnere mich noch deutlich, wie wir Kids um das Teil herum standen und er dann damit wegfuhr...
Es sah halt aus wie nichts anderes im Straßenverkehr und trotz Schutzblechen & Beleuchtungslametta immer noch 10x cooler als jedes MTB. Besonders gefiel mir der 'Flakgeschütz' Untenlenker mit den umgedrehten Bremshebeln.
Dennoch kam dann erst mal meine MTB Karriere, sowohl aus pragmatischen wie finanziellen Gründen. Dann Auto & Motorrad, sprich: das Fahrradhobby geriet insgesamt in den Hintergrund.
Erst nach dem Studium hab ich es allmählich wieder entdeckt und wieder mit dem Radfahren angefangen.
Hab dann auch nach und nach die Statussymbole meiner Jugend 'aufgekauft', u.a. Klein's & Cannondales - dabei bin ich dann auf das Easy Rider gestoßen, welches mir bis dahin völlig unbekannt gewesen war.
Ich wusste bereits vor der Probefahrt, als der Verkäufer das Licht im Keller eingeschaltet hat und ich es zum 1. gesehen habe, dass es das ist. Ich finde übrigens bis heute, dass es kein Foto gibt, auf dem die Coolness dieses Bikes wirklich rüberkommt, so wie man sie live verspürt. Naja, der Rest ist Geschichte. Ich fahre jedoch neben dem ER auch weiterhin meine (Vintage) 'Uprights' (übrigens ein Begriff, den ich vor diesem Forum gar nicht kannte) d.h. halte jedenfalls nicht besonders viel von der 'Entweder-Oder' Mentalität. Meiner Meinung nach hat jedes Fahrradkonzept seine Berechtigung bzw. spezifischen Vor- & Nachteile und ich hab nicht vor, mir diese freiwillig vorzuenthalten.
Neben dem ER besitze ich übrigens noch eine Eigenbau-Flux-Replica, welche laut Vorbesitzer von einem Mercedes Ingenieur aus Titanrohren selbst zusammengebrutzelt wurde.
Seit ich es besitze, bastel ich schon dran rum (Bremsen, Umbau auf Untenlenker, Gabel...) krieg es aber nie fahrbereit...
Ich hab schon länger vor, dazu mal einen eigenen Thread zu eröffnen, gibt näml. noch viele offene Fragen, aber v.a. klappts ja vielleicht so....
Allen einen schönen Tag & gesund bleiben!
 
Wie seid ihr denn so zum Liegeradeln gekommen?
Ich habe mich zum zweiten Male durch einen Brevet quälen müssen (den 600er 2018 musste ich sogar abbrechen) mit Sitzbeschwerden. Durch glücklichen Zufall stand nach dem 300er in 2019 gerade ein Zephyr für günstig zum Verkauf. War schick so in Edelstahl, also ohne Probefahrt gekauft.

Und wie verhält es sich mit der Verträglichkeit beim zusammen radeln mit UpFahrern?
Mal so mal so. Ich habe Rennrad Kumpels, die wollen mich immer zurück bekehren zum Rennrad. Die fahren manchmal scheinbar gezielt so (Engstellen, Drängelgitter), dass die Nachteile des Lowracers gut zum Tragen kommen und beschweren sich, dass sie angeblich warten müssten oder monieren mangelnden Windschatten. Mit denen machen mir die Runden aber nicht mehr viel Spaß. Letztens habe ich mich dann auch mal hinreissen lassen. Am Ende einer 150er Runde frei nach dem Motto: "Du glaubst, Du musst immer auf mich warten, na dann schau mal, wer hier die ganze Zeit mit angezogener Handbremse fährt".
Andere Kumpels sind da sehr entspannt. Mit denen ist das kein Problem. Ich nehme in der Ebene raus und bleibe daneben oder -hinter, dafür gleichen die sich an Steigungen und Engstellen an.

Und seid ihr tatsächlich alle viel glücklicher ;-) seit dem Ihr liegt?
Ja. Meine Grenze sind nicht mehr die Fähigkeit noch auf dem Sattel sitzen oder den Rücken krumm halten zu können, sondern einzig Lust und Muskelkraft.
 
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Interessant zu lesen, dass hier im Thread häufig körperliche Einschränkungen als Grund genannt werden, auf das Liegerad / Dreirad / Velomobil zu wechseln.

Bei mir war und ist es anders. Rennrad ist meine Leidenschaft. Da geht tatsächlich nix drüber. In der Summe ist es für mich nach wie vor das beste Rad: Schnell, bequem, preiswert, flexibel. Leicht zu reparieren und zu warten.

Ende der 80er hat mich ein Zimmermann mit seinem Holzrahmen-Hobbythek-Langlieger an der Ampel stehen lassen. Das war beeindruckend. Obwohl der damals vermutlich alles gegeben hat.

1993 habe ich nach „Einfälle statt Abfälle“ zwei Damenrahmen zu so einem Supergeschoss zusammengebrutzelt. Das Ergebnis war fahrbar und cool - aber leider überhaupt nicht schnell. Nicht mal annähernd so, wie es der Zimmermann in meiner Erinnerung war.

Nach einem weiteren Versuch, per Steck-Bieg-Schraub und mit Hilfe eines grobmotorischen Schweissers, ein Liegerad zusammen zu braten, habe ich mir Mitte der 90er einen 2x20 Zoll Kurzlieger gekauft.

Das Rad war gutmütig, bequem und deutlich besser als der Bastel-Langlieger, aber die ganzen Superlative aus Gunnars Liegeradbuch und den Tour-Tests blieben damit unerreichbar. Also was Neues! Muss ja am Rad liegen...

Geworden ist es dann nicht das schnittige M5 Street Legal (mEn gerade nicht lieferbar), sondern ein Streetmachine-Classic-Klon. Sollte auch schnell sein. Und bequem - laut Prospekt. War natürlich nur bequem. Trotzdem bin ich mit Rad dann tatsächlich viel gefahren.

Klar - gegenüber nem Dalli oder Aeroprojekt war das ne Gurke, aber es ermöglichte gemütliches Radreisen, hinreichende Gepäckmitnahme, einen tollen Rundumblick und verlangte wenig Spezialteile.

Nach 3 Jahren habe ich es einem Freund verkauft und mir einen ungefederten Tieflieger (20/26) gegönnt. Top! Endlich richtig schnell. Leider war auch jede Bodenwelle im Alltag eine Bremse. Mist - wieder verkauft.

Ab da meist vollgefederte Tieflieger. Die sind zwar „schwer“, aber hier in meiner Umgebung ausreichend schnell und zudem alltagstauglich. Rennrad fahre ich ja sowieso noch.


Insgesamt bereichern Liegeräder mein Fahrradspektrum sehr. Wenn ich nur vier Fahrräder behalten dürfte, wären das im Moment das 1x1 MTB (fixed), ein Rennrad, das Birdy und ein Tieflieger. Damit wären alle Sachen abgedeckt.
 
Für mich passt das mit Rennrad und bequem. Allerdings wende ich auch die nötige Zeit für Training und Anpassung auf.

Leicht zu reparieren und zu warten sind tatsächlich viele Fahrräder. Allerdings haben manche Liegeräder spezielle Lösungen, die im Defektfall den Nutzer vor größere Probleme stellen, wenn das Teil schwer oder gar nicht mehr erhältlich ist bzw. eh selbst gebaut wurde.

Ein heruntergekommenes Rennrad von 1995 bekommt man mit Fleiß und neuen Teilen problemlos wieder fahrbereit. Eine ansonsten gute Hornet 2 mit verbogenem Lenker und leckem Dämpfer eventuell überhaupt nicht.
 
Körperliche Einschränkung hin oder her. Fakt ist, dass die meisten Männer keine Ahnung haben, was Sie ihrem Beckenbodenbereich antun.
 
1984 wurde eine Hobbythek Sendung mit Anleitung zum Selbstbau eines Liegerades gezeigt. Ich glaube man brauchte zwei Fahrradrahmen, zwei Holzbretter, einen Besenstiel und ein paar Schrauben, U-Scheiben und Muttern. Die Rahmen wurden zersägt, in die Rohre wurden Besenstielstücke gesteckt und die Bretter dienten als Verlängerung. Dann wurde alles verschraubt. Fertig war ein Langlieger. Die Idee war von Burkhard Fleischer aus Celle.

Fanden mein Vater und ich gut, nur haben wir kein Holz verwendet, sondern mit Fahrradrohren verlängert und Punktgeschweißt, weil billiger Schweisstravo für Elekroden.

Ein halbes Jahr später wurde dann der zweite Langlieger gebaut.

Deutlich kompakter und mit indirekter Lenkung. Den bin ich 7 Jahre gefahren.

Der hat es dann auch in die zweite Hobbytheksendung zum Thema Liegerad geschafft, zumindest wurde ein Foto mit mir drauf kurz eingeblendet. Ich hatte einen Brief an den WDR geschrieben und 2 Fotos reingelegt. Als Dank gab es vom WDR ein Fahrradbuch.
 
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Es gibt noch Hobbythek-Räder! :eek:

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?
 
Ende der 80er hat mich ein Zimmermann mit seinem Holzrahmen-Hobbythek-Langlieger an der Ampel stehen lassen. Das war beeindruckend.
... unvergesslich :D! Mich hat letztes Jahr einer auf'm Klapprad, anderthalb Meter lange vollgepackte Sporttasche unter'm Arm und Tragegurt über die Schulter, dabei einhändig lenkend und mit der anderen, die ja schon die Tasche irgendwie, das Handy am schief geneigten Kopf, und nichtkeuchend quasselnd, überholt, zügig ... o_O. Später las ich dann eine Hinweistafel, da war ein Olympiastützpunkt .... s'geht also wieder jetzt, nixdestotritz trotzdem unvergeßlich ...
Gruß! :sneaky:...​
 
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2003, als meine Kinder noch klein waren und ich zum Radfahren wenig Zeit hatte, habe ich mir ein Flux gebraucht angeschafft. (Über die Literatur von Gunnar Fehlau hatte ich das Ganze schon eine Weile verfolgt.)
Ich wollte in meiner damals bescheidenen Kondition Tagestouren oder Kurzreisen unternehmen, und das einigermassen entspannt. Das hat auch wunderbar funktioniert. Für das von A nach B kommen war aber immer noch ein Up da. Ich bin mässig viel gefahren, der Knackpunkt war immer die Winterpause. Im Winter macht mir Liegerad fahren keinen Spass, und im Frühling musste ich erst wieder reinkommen. Der Wendepunkt war die Anschaffung eines "anti-Liegerads", eines MTB. Damit konnte ich die ganzen Strecken fahren, die im Liegen keinen Spass machen, und das auch im Winter. Plötzlich geht alles schneller. Mittlerweile habe ich fünf Räder, davon zwei Lieger, und jedes macht auf seine Weise Spass. Das ideale Fahrrad gibt es nicht - der Mix macht's.
Aber alles, was über zwei, drei Stunden geht, mache ich liegend am liebsten. Da ich Wohnung und Arbeit in fussläufiger Entfernung habe, kann ich fast ausschliesslich aus Lust an der Freude Radfahren, und es gibt nichts schöneres.
 
Mir war einfach etwas anderes zu fahren. Und zack, Lieger vor gut 35 Jahren der erste Versuch, Selbstbau gut 1200 km gefahren dann zerbröselt das Ding. Viele Jahre später kam der zweite Versuch. Aber auch Frau und Kind. Wieder Essig.
Seid Ostern. Yipijayeh der dritte Versuch. Aus den Restbeständen bei NAZCA 4 Rahmensätze erworben. Einer fährt jetzt, ein Cruiser.
Lieger is es, benutze nix anderes mehr. Einfach kein Fun drin.

Gruß Horatio
Der einfach Lieger liebt.
 
Ja, schreibt es, manchmal ist der krumme Weg die beste Gerage. Erste Überzeugung war, dir tut der AR.... nicht mehr weh. Und Rückenmasage gibt es bei Kopfteinpflaster gratis.
 
Früher dachte ich, ich würde einfach immer Kopfschmerzen bekommen, wenn ich mich mal ein paar Stunden anstrenge. Dachte an Dehydration, Sonnenstich, etc, aber seltsamerweise passierte es auch im Winter und trotz ausreichender Flüssigkeitszufuhr. Und eigentlich auch nur beim Radfahren. Also hab ich mich nach Optionen umgesehen, beim Radfahren eine nackenschonendere Haltung einzunehmen, weil die Kopfschmerzen eigentlich immer mit einer komplett verspannten Nackenmuskulatur einhergingen. Erstmal hab ich mir für's Upright einen kürzeren Lenkervorbau zugelegt, dann diverse Griffhörnchen in verschiedenen Positionen, dachte dann an einen komplett anderen Lenker ... und dann hab ich mir überlegt, dass ich Liegeräder ja auch schon immer cool fand, und dass das vielleicht eine bessere Lösung sein könnte.

Bei der Liegerad-Recherche stieß ich nebenbei aufs Hase Pino und dachte "oh wie cool, da kann ich mich mit meinem Begleiter (gleiche Innenbeinlänge) in den beiden Positionen abwechseln, und wir können hoffentlich auch unsere Kräfte bündeln und so schneller und weiter fahren".
Der Gebrauchtmarkt für Pinos war aber zu diesem Zeitpunkt ziemlich leergefegt (oder ich hab an den falschen Stellen gesucht), also haben wir ein neues probegefahren und bestellt. Und darauf warten wir noch heute.

Ich hatte aber trotz Pino-Bestellung meine Ebay-Kleinanzeigen-Alerts nicht gelöscht, und so wurde ich vor ein paar Wochen benachrichtigt, dass in nicht allzu weiter Entfernung eine nicht allzu teure Streetmachine zum Verkauf steht. Und da ich ja auch mal allein im Liegen fahren möchte, was ich mir auf dem Pino etwas umständlich vorstelle :cool: ... hab ich die Streetmachine gekauft bevor ich überhaupt in der Lage war, darauf auch nur zwanzig Meter geradeaus zu fahren. Von Kurven ganz zu schweigen. Dann etwas im Park geübt, ein paar Ausfahrten unternommen, und seitdem fühle ich mich sehr wohl darauf.

Inzwischen ist das Liegerad für mich nicht nur ein Fahrrad, das den Nacken schont, sondern eins, das mir tierisch viel Spaß macht, mit dem ich mir neue Muskelgruppen erschließe und das Radfahren nochmal aus einer ganz neuen Perspektive kennenlerne. Endlich setzt nicht mehr der Kopfschmerz mein Limit, sondern tatsächlich meine Ausdauer. Außerdem vermute ich, dass das Liegerad fahren meinen zukünftigen Pino-Partner und mich ganz hervorragend auf die Aufgabe als Stoker vorbereitet - er fährt momentan Upright, findet die Streetmachine aber auch toll und will bei jeder Tour ein paar km mit mir tauschen. Und wir spekulieren schon, welche unglaublichen Mengen an Gepäck wir theoretisch transportieren könnten, wenn wir Streetmachine und Pino (als Solo-Lastenrad) kombinieren.
 
@vollefolklore : Denk bei aller Euphorie aber daran, dass es immer noch kein Heliumgepäck (leichter als Luft!) gibt. Steigungen bleiben Steigungen.
Die ersten Meter auf einer Liege sollte man ohne Publikum machen, oder nur wenn man zusammen mit anderen über sich selber herzhaft lachen kann. Ein startender Fregattvogel ist nichts dagegen.
Bei mir war es - wie schon öfters erwähnt - der Versuch, Gitarrespielen und Radfahren zusammenzubringen. Das Liegerad bot mit seiner entspannten Handhaltung die Antwort.
 
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