wie Schwingen Wälzlager reinigen (Challenge Fujin/Taifun)

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möchte das Rollenlager der Challenge Fujin/Taifun Schwinge säubern. ausgebaut ist es schon. Wie bekomme ich den Dreck zwischen Hülse und Rollenlager 'raus? Am Liebsten ohne Zerlegen (hat ja wohl Presspassung).
In ein Petroleum Bad einlegen? Dachte daran, das Lager in ein kleines Marmeladenglas zu legen, Petroleum d'rüber und gut schütteln. Bei einem Schaumbad (Pril-Wasser) weiss ich nicht, wie weit da etwas korrodiert. Beim Petroleum weiss ich nicht, ob die Hülse innen angegriffen wird. 1_waelzlager.pngWhatsApp Image 2021-04-26 at 08.12.43.jpeg
 
Zwei Bäder Petroleum oder Diesel/Heizöl. Eines für den groben Dreck, dann ausblasen und eines zum Klarspülen.
 
Zum Erneuern der Lager müsstet Du die äußeren Lagerschalen aus deinem Rahmen ausbauen und die Neuen einpressen.
Das ist bei dem Alurahmen nicht ganz trivial. Wenn die Lager nicht defekt sind, würde ich sie wie geplant reinigen, neu fetten
und wieder montieren.
Falls Du doch austauschen möchtest, erwärme den Rahmen (Lagersitz) mit einem Heißluftfön auf ca. 60-80°C, dann dürften
die alten Lagerschalen mit Splinttreiber und leichten Hammerschlägen auszutreiben sein. Die neuen Schalen vor der Montage
in Gefrierfach legen und den Rahmen ebenfalls erwärmen. Die Schalen mit einer Schraube und passenden U-Scheiben in den
Rahmen einziehen.
 
Hi,

wenn auf den Laufflächen keine Schäden erkennbar sind (bei sehr schlechten Augen eine ca. 5fach Lupe verwenden) gibt es keinen Grund für einen Tausch.
Petroleum ist ein guter Tip, ich würde das in ebenfalls zwei Gefässen mit nem Pinsel mit Sauborsten oder ähnlich festen Borsten verwenden, im Zweifelsfall (weiss nicht, wie fest die sitzen - bei Kugellagern geht das problemlos) die Rollen aus dem Käfig drücken, dann kommst du überall gut dran mit nem Pinsel. Letzte "Waschung" vielleicht sogar mit Waschbenzin, danach mit MoS2-Fett einreiben (alles!!) und sauber zusammenbauen. Darf gerne so viel Fett sein, dass ein überstehender Ring beim Zusammenbau entsteht - einfach bis zu den Lagern abwischen, dann hast noch ein bissel Schutz vor Neuverschmutzung ;-)

Grüsse, duncan
 
Ich wurde zwischen reinigen und neu fetten eine weile lassen, zum verdunnsten von der reinigungsflussigkeit. In der vergangenheit mit moglich nicht ganz 100% trockene teile gab es bei mir dann kurzer zeit ein deutlich verfarbtes fett, und sogar mal ein lager defect, was moglich damit zusammen hing.

Grusse, Jeroen
 
wenn ich statt des Petroleumbads zwei Bäder mit heissem Wasser und Tensid nehme und gut schüttle (das Abwasser hätte ich in den Gully vom Hof gekippt, der hat einen Ölabscheider), danach nur mit heissem Wasser nach spüle (Spülwasser wieder in den Ölabscheider), sollte das doch auch ok sein. Klar, würde ich da keinen agressiven Fettreiniger, Spülmaschinenreiniger oder Kaffeefettlöser nehmen. Danach Fönen (hab keine Druckluftstation). Oder ist das Quatsch wg. der Feuchtigkeit, die in irgendwelchen Ecken und Ritzen d'rin bleibt? Oder zusätzlich zu einer Werkstatt mit Druckluftstation nach dem letzten Wasserbad und mit Druckluft trocknen?
 
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also ich lass das Petroleum nach Verwendung durch nen Papier-Kaffeefilter laufen und giesse es zur weiteren Verwendung zurück. Da bei uns "Restmüll" in der Hochtemperatur-Verbrennungsanlage landet, kann das bissel im Papier da mit dazu....
 
Wenn das alte Fett zum größten Teil Fett und nur wenig Dreck ist, funktioniert es mit Wasser und Wasch-/Spülmittel bestimmt auch. Du musst halt das Wasser schnell und vollständig rausbekommen danach. Vielleicht nach oder sogar schon vor dem Fönen mit einem gut kriechenden Öl (WD40?) leicht einölen, damit das Wasser unterwandert und vom Stahl getrennt wird.
Wenn viel Dreck mit dabei ist, würde ich lieber mechanisch reinigen, sei es "nass" mit Pinsel oder nach dem vollständigen Zerlegen "trocken" mit Papier/Lappen. Wenn man da nur spült, kann es sein, dass man auch den angebackenen Dreck nur entfettet.
 
ok, dann schau ich 'mal, dass ich jemand finde, der mir die Hülse, auf der das Schrägrollenlager sitzt, zerstörungsfrei 'runter bekommt. Wenn das "zerstörungsfrei" unsicher ist mach ich's mit Petroleumbädern und ausblasen, da wird nach etwas Einwirken wohl auch "angebackender" Dreck noch relativ gut entfernt. Es kommt, da eine Konstruktion ohne Abdichtung bzw. nur mit Fettkragenabdichtung, wohl eh bald wieder neuer Dreck 'rein.
Edit: hab noch ein Mini-Ultraschallbad, da könnte ich in unzerlegtem Zustand nach de, Spüli-Schütteln im Glas ja 'rein werfen. Uhrmacher benutzen so etwas ... in Frittenkorb-Grösse mit Heizung. Würde dann halt bei meinem Einfach-Ultraschall Gerät heisses Wasser mit Spüli 'rein koppen. Sollte dann dem "Angebackenen" den Garaus machen.
 
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Auf die Reinigung mit Wasser und Seifen solltest Du verzichten. Die komplett fettfreie Oberflächen des Lager korrodieren sehr schnell.
Eine Reinigung mit sehr dünnflüssigen öligen Medien ist dagegen viel besser. Petrolium oder Diesel ist da schon gut geeignet. Das geht
auch in dem Ultraschallbad. Weiter zerlegen solltest Du die Rollenlager dafür nicht. Das Raushebeln der Rollen aus dem Käfig kann zu
Beschädigungen der Oberflächen führen, die sich verkürzend auf die Lagerlebensdauer auswirken.
Anschließend gut gefettet sollten die Lager wieder gut funktionieren.
 
Gut, das leuchtet mir ein (Korrosion, wenn fettfrei und Beschädigungen beim Raushebeln, da Presspassung). Ultraschallbad mit Petroleum: hm, ist halt so ein Gefäss, um das Gebiss zu reinigen (aus Kunststoff), da weiss ich nicht, wie bzw. ob der Kunststoff da reagiert. Wäre dann halt reserviert für Metallteile (leider sehr klein, dass z.B. ein Schaltwerk nur zur Hälfte in das Ultraschallgerät passt).
 
Eines für den groben Dreck, dann ausblasen und eines zum Klarspülen.
noch eine Frage zum Ausblasen: wenn man Pech hat, wirbeln die Dreckpartikel so 'rum, dass die die Kugeln zerkratzen. Ist es dahe nicht besser, das Ausblasen nach dem zweiten Reinigungsgang (wenn überhaupt) durchzuführen?
 
Du sollst die Teile ja nicht gleich sandstrahlen. ;) Schlimmer als Abwischen ist das Ausblasen auch nicht, und irgendwie sollten die Partikel raus, bevor Du alles in die frische zweite Spülflüssigkeit legst. Diese Flüssigkeit ebenfalls wegzublasen oder mit irgendwas aufzusaugen hilft auch. Wenn die nur abtrocknet, bleiben die darin gelösten/suspendierten Sachen ja im Lager.

Die schnelle Korrosion, vor der @Eckhard bei wasserbasierter Reinigung warnt, tritt nach meiner Beobachtung an Ketten vor allem dann auf, wenn Luft mit dazukommt. Wenn das Wasser auch Ionen enthält, also z.B. anionische Tenside aus Waschmitteln oder Seife, können 15min reichen, damit sich an Tropfenrändern erste Rostspuren zeigen. Untergetaucht in Wasser oder Waschlauge geht das langsamer.
 
noch eine Frage zum Ausblasen: wenn man Pech hat, wirbeln die Dreckpartikel so 'rum, dass die die Kugeln zerkratzen.
dann nimmt man weniger druck, oder die velopumpe mit der verlängerung für bälle ist so nadel-ähnlich.
so reinige ich alles wofür ich sonst druckluft dosen kaufen müsste.
 
Ich nehme immer Aceton, löst alles was fettig ist, hatte aber auch schon Lagerkugel mit Korrosionsbelägen, die damit nicht abgingen...
 
na ja, wenn die Kugeln korrodiert sind, dann ist der Ausfall ja eh vorprogrammiert. Hab das Lager jetzt mit Lampenöl und Ultraschall gut sauber bekommen (ein Bekannter vom mir, CH-Werkzeugmeister, meinte, er würde Benzin verwenden...) und eingefettet. Leider haben die von Hans gelieferten Gleitlager (mit Gewinde in der MItte bzw. Absatz in der MItte, um Zylinderschraube und Mutter fest zu drehen) 127mm statt 125mm...
 
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