Wie plane ich ein Tour? (Rheinhessen -> Passau)

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Ich überlege (relativ spontan) eine Tour von Rheinhessen nach Passau zu machen. Ich hab bisher aber immer noch wirklich nicht rausgefunden wie man eine gute Route plant, vor allem wenn man die Gegenden nicht kennt. Für manche Strecken bekommt man ja vom Routenplaner ganz passable Routen ausgespuckt, manchmal ist es aber auch suboptimal. Gibt es irgendwo eine Anleitung wie man vorgeht?

BRouter web spuckt zum Beispiel das hier aus
-> https://brouter.de/brouter-web/#map...lonlats=8.195801,49.93889;13.434219,48.568396

Ich frage mich wie ich am besten erkenne, ob das eine sinnvolle Route ist. Wie kann ich das noch optimieren? Einfach an den Randwanderwegen orientieren oder doch besser Brouter vertrauen? Oder gibt es (freie) Apps die viel besser sind?

Stimmen die Höhenmeterangaben in Brouter? Andere Web Routenplaner zeigen da tausende Meter mehr Höhenunterschied an. Können die nur fürs Fahrrad ungeeignete Routen errechnen oder ist da irgendwo die Angabe total falsch?

Vielleicht kennt ja auch jemand auf der Strecke eine gute Übernachtungsmöglichkeit (Zeltplatz, wild, privat, ...)

P.S.: Kein Velomobil, sondern Trike und/oder Zweirad.
 
Ich frage mich wie ich am besten erkenne, ob das eine sinnvolle Route ist.
Das kannst du tatsächlich nur vor Ort beurteilen.
Da führt imho kein Weg dran vorbei, um mal im Bild zu bleiben.
Allerdings sind meine Erfahrungen mit BRouter-Strecken nicht schlecht. Das heißt nicht, dass es nie Probleme gab, aber erstens waren die fast immer einer dürftigen Datenlage geschuldet und zweitens immer lösbar. Und ein wenig ungewisses Abenteuer gehört doch irgendwie dazu, oder?
Bei Bedarf lasse ich mir eine Tour ins Unbekannte von Brouter vorberechnen. Dann schau ich mir, wen möglich, die Wegequalität an und ändere die Route eventuell. Danach teile ich die Strecke in Tagesabschnitte ein und suche am Ende der Etappen nach geeigneten Übernachtungsmöglichkeiten. Mehr mach ich eigentlich idR nicht.
 
In Deutschland kannst Du nur versuchen, die Strecken anhand von schlechten Satellitenbildern zu beurteilen. Dank zu vieler opt-out-Anträge und Datenschutzbedenken gibt es hier ja kein Streetview. Für Touren durch Frankreich bin ich die Strecke teilweise in Streetview "abgefahren" und konnte mir auf diese Weise ein recht gutes Bild von der Beschaffenheit machen.

Da Du aber mit Trike oder Liege unterwegs sein willst, dürfte das fast egal sein. Damit kannst Du ja Wege fahren, die definitiv nur auf Satellitenbildern zu sehen sind - wenn überhaupt Dank überhängenden Bewuchses -, weil dort kein Kameraauto hinkommt.

Kennst Du radweit.de - hier z.B. Regensburg-Passau.
 
Stimmen die Höhenmeterangaben in Brouter?
Bei Velomobil schnell errechnet B-Router mehrere Varianten mit Höhenoptimierung.
Die Genauigkeit der Höhenangaben hängt von der Genauigkeit der Karte ab.

In meinem Garmin e-trex30 verwende ich eine Open-Streetmap.
Das Höhenprofil einer geplanten Strecke hat Abweichungen zu einem Höhenprofil eines aufgezeichneten Track.
Ist für die Planung aber ausreichend.
 
Eine weitere Möglichkeit, wenn gugel mäps und strietviu nichts hergeben, ist Mapilliary (https://www.mapillary.com/app/) mit ähnlichen Daten wie in strietviu. Nur das hier auch häufig Bilder von Radwegen zufinden sind.
Das kannst du übrigens auch mit OSMAND kombinieren.

Viel Spass beim Planen und der anschliessenden Tour
 
Allerdings sind meine Erfahrungen mit BRouter-Strecken nicht schlecht.

das beruhigt mich ja etwas ... :).

Kennst Du radweit.de - hier z.B. Regensburg-Passau.

Sieht auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig aus, aber eine offline Variante mit getesteten Touren hat schon was. Muss ich mir nochmal genauer anschauen.

Das Höhenprofil einer geplanten Strecke hat Abweichungen zu einem Höhenprofil eines aufgezeichneten Track.
Ist für die Planung aber ausreichend.

Wenn es 20% Abweichung sind, ist es auch okay. Anderen Routenplanern hatten deutlich mehr Höhenmeter angezeigt. Ich wollte nur sichergehen, dass die Anzeige von Brouter nicht komplett daneben ist. Wenn ich aber Trekkingrad (steil) oder Wandern auswähle gehts auch mit BRouter mehr rauf und runter.
 
Wie sind eure Erfahrungen mit Komoot?
Ich komme damit sehr gut zurecht und wurde auch bei ner Mehrtagestour bisher nicht enttäuscht. Hohe Steigungen und ungünstige Wegbeschaffenheit lassen sich am PC sehr gut optimieren. Und offline-fähig ist das Ganze auch.
 
Ich mach 's so:
Mit Brouter "Velomobil schnell" planen,
GPX exportieren und in Komoot importieren.
Da gibt es dann einiges an Arbeit, ungewollte Radwege auszubauen,
aber du kannst zuverlässig und relativ schnell nach ungeeigneten/fehlenden Straßenbelägen suchen, die Steigungen im Detail anzeigen lassen und z.B. auf die Google-Ansicht oder die Open Cycle Map wechseln.
Auf der Fahrt dann offline routen, Sprachausgabe mit mäßig dämpfendem In-Ear-Kopfhörer.
Ich schalte gerne das detaillierte Höhenprofil für den aktuellen Streckenabschnitt zu.
Kostet halt einmalig 30 €, hat aber aus meiner Sicht wirklich viele Vorteile.

Bei Brouter "Velomobil schnell" kritisch prüfen, ob dir da manches nicht doch etwas zu schnell ist (z. B. 4-spurige Bundesstraßen)
oder ob es nicht auch mal einen gut geführten, unterbrechungsarmen Radweg gibt, den BRouter meidet.

Uff,
gerade gesehen, du fährst kein Velomobil.
Dann solltest du vielleicht erst einmal klären, wie der Belag aussehen soll.
Brouter "Trecking" beinhaltet immer jede Menge unbefestigten Weg.
Komoot "Rennrad", nimmt möglichst nur befestigte Wege.

Für das Thema Übernachtung immer parallel mit google Maps arbeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich mach es so ähnlich, Start und Ziel bis 2000km mit Brouter, entweder Liegerad schnell oder Rennrad low traffic.
Dann Tagesetappen à 200km (oder was Du willst) mit dem jeweiligen Start und Ziel vom "Haupttrack" zuschneiden und als einzelne Gpx-Tracks ans Handy schicken. Bei mir ein altes Lumia mit here+ von Nokia. Darauf läuft ein Gpx-Reader.
Es sind nach meiner Erfahrung 10 bis 15% stärker befahrene Straßen in der brouter Auswahl, wenn ich die erkenne, schmeiß ich sie raus. Wenn nicht, ärgere ich mich ein bisschen und fahr weiter :)
Hier nen Faden eröffnen und gezielt nach Tipps fragen hat auch schon vielen geholfen.
Gruß Krischan
 
Allerdings...
Man kann Bildschirmgeräte offline wie eine elektronische Karte benutzen, auf der die gewünchte Strecke als Farbspur eingezeichnet ist und per gps Dein Standort als Punkt angezeigt wird.
Fliegt nicht weg, braucht nicht gefaltet werden, man behält den Überblich, eine "Karte" reicht, ist in der Folienhülle wasserdicht, leuchtet im Dunkeln, variabler Maßstab, bleibt wie Karte lesen...
Gruß Krischan
 
Fliegt nicht weg, braucht nicht gefaltet werden, man behält den Überblich, eine "Karte" reicht, ist in der Folienhülle wasserdicht, leuchtet im Dunkeln, variabler Maßstab, bleibt wie Karte lesen...
Und man kann mal von der Strecke abweichen und muß nicht kiloweise Karten mitschleifen, wenns mal
mehrere Länder werden sollen. So kam ich 2006 zum Navi.

Die Höhenmeter bei brouter sind immer hoffnungslos untertrieben, gpx runterladen und bei showgpx anzeigen lassen, das kommt eher hin mit der Realität.

Gruß,

Tim
 
Ich merke mir immer den nächsten Abzweig und schalte den Schirm ab. Dann bieg ich ab, kontrolliere und merke mir den nächsten Abzweig. Innerstädtisch lass ich den Screen auch mal ein paar Minuten an.
Als der Akku noch frisch war, reichte er so ohne Nachladen zweieinhalb Tage weit. Mit dem Forumslader brauch ich nicht mal ne Steckdose, ansonsten ist der Akku nach zwei Stunden wieder voll (für drei Cent? Wenn ich tanken müsste, oh Gott, nicht auszudenken). Als Reserve ist ne kleine Powerbank dabei. Die wiegt halbsoviel, wie die zweite Karte.
Aber ich hab nichts gegen Karten, im Treppenhaus kleben als Tapete eine Weltkarte, eine Europakarte und eine Deutschlandkarte an der Wand, sehr schick. Das würd ich mit dem Tablet nie machen ;)
Gruß Krischan
 
Meine Variante sieht so aus:
Von brouter ersteinmal grob etwas anbieten lassen. Das Angebot dann nach meinen Vorstellungen anpassen. Das geschieht mit Hilfe von Gugel und mapilliary.
Ist dann die Route soweit erstellt speichere ich mir den Link als Textdatei um später nochmal darauf zugreifen zu können.
Anschliessend exportiere ich die Route als gpx und importiere sie in osmand.
Osmand ist eine komplette offline (in der Basisversion kostenlose) Navigationsapp in der du eigene Profile erstellen kannst und Kartenmaterial (Open Street Map) nach Bedarf und gewünschter Detailtreue gebietsweise herunterladen kannst.
Jetzt kannst du Osmand anweisen entlang deines gpx Tracks aus brouter zu navigieren.
Dazu habe ich auf der Liege das Handy in einer Neopren Handytasche am Unterarm und inearkopfhörer im ohr und im VM das Handy auf die Motorsteuerung geklettet. Ich habe osmand so konfiguriert, dass bei einer Navigationsanweisung das Display für 15 Sekunden eingeschaltet wird und über Kopfhörer die Anweisung gegeben wird.
Einziger Wehrmutstropfen bei dieser Variante ist, dass sobald du von deiner Route abweichst osmand dir keine Routenführung zurück auf deine Route anbietet sondern nur eine Gerade zurück zu deinem Track zeichnet.
 
Ich hab bisher aber immer noch wirklich nicht rausgefunden wie man eine gute Route plant, vor allem wenn man die Gegenden nicht kennt.
Viele Tipps sind dir schon genannt worden. Ich plane die Tracks immer sehr sorgfältig, hauptsächlich mit BRouter und Google (Fahrbahnen). Was ich immer als erstes schaue, ist, ob es einen Bahnradweg gibt, den ich einbauen kann. Die beste Sammlung hat immer noch http://www.bahntrassenradeln.de/, auch wenn das in der letzten Zeit etwas eingeschlafen ist. Viele Bahnradwege sind sogar fürs Reisen im VM gut geeignet, und sie bieten gerade unter der Woche ein zügiges, KFZ-freies vorankommen.

Viele Flussradwege sind auch für Liege und Trike in einem sehr passablen Zustand, Radverkehrsbelastung an Sommerwochenenden muss natürlich beachtet werden.

In deinem - touristischen - Fall würde ich ad hoc folgende Radwege in Betracht ziehen, um daraus etwas zu puzzeln: Main, Tauber (Achtung, Wertheim bis Tauberbischofsheim lieber die Landstraße, viele unnötige und teils gefährliche Steigungen), Gaubahn, Aisch, Ludwigkanal, Altmühl, Donau, oder auch eine nördliche Variante, die wir neulich gefahren sind.
 
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