Wie Kugellager mit Hitze tauschen?

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Wie stark muss man Alu erhitzen, damit ein Kugellager raus- bzw. reinfällt?
Es hat einen Außendurchmesser von 42mm.
 
Ich habe das Alu-Kurbelgehäuse meiner Norton mit 200 Grad im Backofen erhitzt, um die Kurbelwellenlager auszubauen. Die fielen dann von selber aus dem Sitz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Frage ist so allgemein nicht beantwortbar.

Die Bohrung wird mit einem Toleranzbereich von ___ bis ___ geplant.
Auch das Lager wird mit einem Toleranzbereich von ___ bis ___ geplant.

Es hängt also davon ab:
  • wie eng die Passung geplant ist,
  • wie sie dann in der Praxis gefertigt ist
  • und
    ob Du gerade ein etwas groß geratenes Lager mit einer etwas kleineren Bohrung kombinierst, oder umgekehrt.

Das kann dann in der Temperatur viele Grade auseinander liegen.
Meistens wird aber so um die 150°C schon ganz gut passen.
Das, was die Temperatur nicht schafft, braucht dann halt größere Kräfte... :)
 
Danke!
Es handelt sich um einen Direktläufer- Radnabenmotor. Dessen Magnete halten nur 80° aus.
Da werde ich mir wohl was anderes überlegen müssen.
Dann mach halt vielleicht mal so warm, dass Du's wirklich nicht mehr angreifen magst.
(bei 50° verbrennst' di no net, 60° is scho wirklich warm für die Finger... und dann halt no a bissal mehr.)
Lockerer wird's damit mal auf jeden Fall. Ob's reicht, siehst Du dann...

Aber andererseits:
Ein Radnabenmotor sollte schon so konstruiert sein, dass die Lager bei 70° noch nicht rausfallen...
 
Du kannst versuchen, den Lagersitz vom Lager aus zu weiten und das Lager selbst mit Kältespray rausschrumpfen.

Also das Lager selbst erwärmen. Das gibt die Wärme ans Alu ab, was sich mit weitet und dann - Zack! - das Lager schnell gezielt runterkühlen. Ob das dann einfach rausfällt ist unklar, aber die Kraft, es herauszudrücken wird deutlich kleiner sein. Muß dann halt schnell gehen, also passendes Werkzeug vorbereiten.
 
Gehäuse ab in den Backofen bei 80 Grad (ggfs. das Thermometer mit in den Garraum), neues Lager ab in den Gefrierschrank.

Sollte flutschen, aber auch hier gilt: schnell sein und Druckhülse für den Lageraussenring (z,B. passende Stecknuss) parat haben.
Ausserdem eventuell eine vorbereitete Schraubzwinge nebst Beilage, um sachte Gewalt halbwegs gerichtet ausüben zu können.
 
Bei meinem Simson Motor und auch den Laufrädern des Mopeds geht es meist mit kältespray sehr gut.
Den Lagersitz kannst du auch erwärmen in dem du eine Nuss aus dem Ratschenkasten mit dem Heißluftföhn erwärmst und dann mit der Zange in den sitzt legst, dann hast du eine Wärme die nur im Sitzt wirkt.

Beides als kombination sollte gut gehen, evtl dann eine Nuss nutzten die genau auf den Außenring passt und so das lager mit leichten Schlägen einklopfen. Einfach alles zurecht legen und klappt das.

Bastian
 
Gehäuse ab in den Backofen bei 80 Grad (ggfs. das Thermometer mit in den Garraum), neues Lager ab in den Gefrierschrank.
Das würd' ich auch so machen.

Es geht eigentlich um den Einbau des neuen Lagers - da soll man ja dann nicht über den Innenring groß Kräfte übertragen.
Musst Du ja nicht. Übertrag die Kräfte halt über den Aussenring.
Die
Druckhülse für den Lageraussenring (z,B. passende Stecknuss)
wird wahrscheinlich auch bei Dir rumkullern...

Gruß, Harald
 
Bei meinem Elektromotor von der Plattensäge hatte ich die Lager bei ca 50° im Ofen und die Welle (Stahl) ne Zeit im Gefrierfach. Lager ging quasi ohne Mühe auf die Welle. Danach nur das Gehäuse (Alu) bei 50° im Backofen und da flutschte das dann easy inneinander
 
Nach Beratung mit @jensNBG habe ich folgende Lösung gefunden:

Im zweiten Bild sieht man den Außenring des Lagers durch den Statorstern hindurch. Dort konnte ich mit einem großen Schraubendreher etwas schräg gestellt das Lager reihum einschlagen. Der Motor ist wieder zu.

Warnung: Nie mit einem Kältespray in der Nähe einer Flamme (Bild 4) hantieren !
 
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