Deine Idee ist eigentlich bestechend einfach und logisch. Weniger Geld korreliert mit weniger CO² zum Verbrennen. Dabei ist Massenarmut aber weder nötig, noch an zu streben. Das geht besser ohne. Lebensqualität korreliert stark mit Geld, aber nur bis zu einer gewissen Höhe. Dann bringt mehr Geld kaum mehr Lebensqualität. Der 5. Lamborghini in der Garage ist fürs Lebensglück unwichtig.Es ist die Frage, ob nicht Geldvernichtung die einzige wirklich wirksame Möglichkeit zur wesentlichen Senkung des weltweiten CO2-Ausstoßes ist.
Wenn ich es richtig sehe, gibt es nur wenige Möglichkeiten, diesen "am Ende führt jeder Euro zu CO2"-Teufelskreis zu durchbrechen:
1. Geld vernichten (passiert ja zur Zeit durch Inflation aus anderen Gründen)
2. Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes verringern (passiert auch zur Zeit aus anderen Gründen)
3. Eine Art geschlossene "Geldzirkulationsgemeinschaft" mit eigener nicht-Valuta-Währung und verbindlichen Auflagen für jedwede Produktion gründen (ist verboten, verstößt gegen das Währungsmonopol und wäre wohl auch nicht umsetzbar)
Man kann es drehen oder wenden, wie man will: am Ende hilft gegen den hohen CO2-Ausstoß nur Massenarmut. Ein paar verzichtswillige Mittelreiche reichen da nicht, zumal die ihr Geld ja nur vornehm zurückhalten anstatt es zu verbrennen.
Ich glaube, wir haben leider zu gut gelernt, dass Geld glücklich macht. Das wurde uns, um das Wirtschaftswachstum zu fördern und uns zum Konsumieren zu bringen, ein geredet. Glücklich macht in Wirklichkeit, was Bedürfnisse befriedigt: Ich kann machen, was mir wichtig ist. Ich kann das mit den Menschen machen, die mir wichtig sind. Ich habe es warm, trocken, und ich kann mir gutes Essen kochen. Meinen Kindern geht es gut. In diese Richtung geht es. Der Lamborghini kommt darin nicht wirklich vor. Den kann ich mir dafür leisten, muss aber nicht. Flott Auto fahren konnte ich mit meinem Fiat 127, selbst zusammen gebastelt, auch. Wenn wir unsere Bedürfnisse kennen und befriedigen, bleibt bei gar nicht wenigen Geld übrig.
Dieses Geld haben wir ohnehin bitter nötig: Der Klimawandel macht Anpassungen daran nötig, egal ob aktiv oder passiv (Windräder oder Dämme bauen, de facto beides), die können wir mit dem zu vielen Geld bezahlen.
Am Schluss können wir, wenn ich diese Idee weiter spinne, genauso zufrieden weiter leben. Wir werfen weniger mit Geld herum. Vielleicht wird sogar die nahe Umgebung schöner, wenn sich keine Blechkolonnen darüber wälzen, und wir müssen nicht mehr so weit weg. Wenn ich mit meinen Kindern vom Haus weg mit dem Rad weg fahren kann, das hat schon was! Der Shopping-Trip nach New York war ohnehin schal, wenn wir ehrlich sind.
lg!
georg