PS: ich bin nur kleiner Velomobilfahrer, der das Rechnen lieber nicht anfängt, aber das Adrenalin beim Tiefflug liebt. Dennoch begrüße ich jede konstruktive Optimierung, gerade bei Sicherheitsrelevanz, denke aber, man sollte nicht zu viel erwarten, von kleinen Nischenherstellern ohne üppig Kapital im Rücken. Wir reden ja nicht über Schaeffler. Nicht einmal über Canyon o.ä.
Wenn ich da nur an die Wartezeit für mein tolles 70er Kettenblatt denke, damit ich es auch bezahlen konnte und wollte. Da gibt es viele Abhängigkeiten. Linksseitige Achsverschraubungen als Linksgewinde fertigen, statt mit Rechtsgewinde: gute Idee und theoretisch einfach umzusetzen. Ich würde den Herstellern hier keine Gleichgültigkeit unterstellen, wenn es um solcherlei Designänderungen geht. Es ist ja vermutlich nicht so, daß die Radachsen just in time gefertigt werden und lediglich der Gewindebohrer in der Herstellung getauscht werden und "der Schalter" der Drehspindel andersherum "gelegt" werden muß. Da liegen vielleicht schon die nächsten 1000 Stück verteilt über die VM-Hersteller auf Halde. Die sind bereits kalkuliert. Wer bezahlt die Neuproduktion? Okay, neue Serie in Auftrag geben und die Kosten auf den Verkaufspreis aufschlagen...ich höre schon das Gejammer.
Wer wird freiwillig auf die Auslieferung seiner VM-Neubestellung deutlich länger warten und, damit die Hersteller bei der ganzen Aktion nicht Besuch vom Insolvenzverwalter bekommen, für die Dauer der zusätzlichen Wartezeit in Vorkasse treten? Wenn jetzt das erste VM mit dem Linksgewinde ausgeliefert wird, was geschieht dann? Es schreit aus allen Ecken: "Rückrufaktion! Sicherheitsrisiko! Ich will kostenlosen Austausch! Warum bekommt der andere und ich nicht?!" Über wieviele weitere Achsen sprechen wir nun? Und wer montiert die alle und übernimmt noch dazu die Austausch-Gewährleistung für lau?
Fordern können wir alle viel. "Wünsch dir was" ist doch soo einfach. Nichts sagen und schweigen ist aber natürlich der Weiterentwicklung auch nicht dienlich. Daher finde ich solche Fäden hier prinzipiell gut. Neben all dem Popcorn- und Frühzeitsommerlochstopfen-Flair, freilich.
Nein, ich ziehe nichts ins Lächerliche, aber das Leben ist zu kurz und zu schön, um es toternst zu nehmen. Und Angst ist ein schlechter Berater. Das Leben ist nun mal lebesgefährlich: es endet immer mit dem Tod. Für jeden von uns. War das jetzt such ein Totschlagargument?