Wichtige Technik bei Gebrauchten

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Hallo zusammen will mir ein Trike/Liegerad kaufen gebraucht.

Welche Sachen sollte ich da besonders acht geben.

Welche Technik findet ihr besonders wichtig?

Welche Schwachstellen soll ich achten?

Welche Modelle Finger weg lassen?
 
Hallo Spinner122,

viele ältere Liegeräder haben noch Gabeln mit 1"-Steuersatz. Da gibt es, vor allem in 20 Zoll nur wenig Ersatz. Starrgabeln noch weniger als Federgabeln, bei letzteren gibt es meist nur einfache Modelle aus dem Kinderbereich.

Also: Federgabel genau prüfen. Modelle mit schlechtem Geradeauslauf könnten auf eine verzogene Gabel hindeuten (gilt natürlich für Normalräder genauso), da würde ich in jedem Fall die Finger davon lassen.

Gruß Fetzer
 
Keine gespiegelten Achsschenkel vorne


Keine gekoppelten Bremsen vorne (schwer zu justieren)

Hydraulische Scheibenbremsen im Idealfall vorne

Bei Falttrikes die Scharniere auf Verschleiss und Risse überprüfen

Zubehör wie Schutzbleche und Gepäckträger sollte dabei sein

Zustand vom Sitzbezug

Klemmung Dom auf Risse kontrollieren
 
Gespiegelte Achsschenkel hatte man früher, da es dafür auch gespiegelte Bremssättel gab. Heute werden Standard MTB Bremsen verbaut.

Gekoppelte Bremsen müssen genau eingestellt sein damit das Trike in der Spur bleibt. Zudem ist der Spassfaktor mit unabhängigen Bremsen höher.
 
Gekoppelten Bremsen vorne?
Ein guter Tipp für Trikes mit zwei Vorderrädern (Tadpole-Trike).

Mit getrennt angesteuerten Bremsen an den Vorderrädern lässt sich (mit etwas Übung) in Kurven und auch bei unterschiedlichen Fahrbahnbelägen, die Bremsleistung der Vorderräder gezielt anpassen.
Gespiegelte Achsen?
Gespiegelte Achsschenkel. Das sind die Dinger, an die mittels der Achsen die Vorderräder geschraubt sind. ;)

Bei gespiegelten Achsschenkeln lassen sich auf der linken Seite keine handelsüblichen Scheiben-Bremssättel montieren. Die Auswahl der passenden Scheibenbremsen ist also sehr eingeschränkt.

Alternative:
Trommelbremsen. Die Wartungsintervalle von Trommelbremsen liegen bei etwa 5000km, oder mehr.

Bei Scheibenbremsen durfte ich oft schon nach 100-150km (jeden verdammten Freitag Abend!) die Bremsbeläge reinigen und nachstellen.

Hallo zusammen will mir ein Trike/Liegerad kaufen gebraucht.

Welche Sachen sollte ich da besonders acht geben.
Mach Probefahrten mit verschiedenen Trike-Modellen von verschiedenen Herstellern. Das Handling einiger Trikes (grad älterer Modelle, von kleinen Herstellern) unterscheidet sich von ein wenig, bis sehr grundlegend von Modellen anderer Hersteller.

Nach Probefahrten mit ICE Adventure (aufrechter Sitz), ICE Sprint (sportlicher stärker geneigter Sitz), HPV Scorpion und HPV Gekko, hab ich mich vor 15 Jahren für ein voll gefedertes ICE Sprint 3x20" entschieden.

Mittlerweile bevorzuge ich allerdings ungefederte ICE Trikes mit großen Hinterrädern (ICE Sprint 26, ICE Vortex, ICE VTX) und hab sie nach meinen eher speziellen Vorlieben aufgebaut.
Welche Technik findet ihr besonders wichtig?
Mir persönlich sind getrennt angesteuerte 90mm Trommelbremsen an den Vorderrädern und eine Scheibenbremse am Hinterrad (Parkbremse) wichtig. Andere bevorzugen Scheibenbremsen, trotz deren deutlich höherem Wartungsaufwand.

Dann ist mir auf dem Liegerad/Trike/VM eine auf meine Beinlänge angepasste Kurbel-Länge sehr wichtig.
Mit 175cm Körpergrösse und 80cm Innenbeinlänge schmerzen meine Knie mit den üblichen 170mm Kurbeln am Trike nach ca 30km. Mit 165mm Kurbeln schmerzen die Knie nach etwa 50km. Mit 155mm Kurbeln schmerzen die Knie auch jenseits der 200km nicht.

Mit dem MTB kann ich dagegen völlig problemlos mit 170mm Kurbeln vor mich hin radeln (bis ich an Arschweh im Graben verrecke ;)).

Aber die ideale Kurbellänge ist eine sehr persönliche Angelegenheit. Hier gibts nähere Infos und Online-Rechner:
Welche Schwachstellen soll ich achten?
Schwer zu beantworten. Das kommt teilweise wirklich auf ein spezielles Trike Model, oder auf eine spezielle Ausstattung in einem bestimmten Produktions-Zeitrahmen an...

ICE Trikes sind generell sehr hochwertig verarbeitet, haben ein erstklassiges Handling und einen bekannt hervorragenden Kundenservice, aber zb das erste "gefederte" Gepäckträger-Modell (2012-2015?) für die gefederte 20" Hinterrad-Aufhängung der Adventure und Sprint neigte dazu an verschiedenen Stellen zu brechen. Die aktuellen ICE Gepäckträger brechen dagegen nicht.

Welche Modelle Finger weg lassen?
XYZ-Trikes. Deren Tadpole-Trikes haben ein wirklich grottiges Fahrverhalten. Darauf wurd mir schon bei knapp 20km/h sehr mulmig (mit ICE Sprint/ICE VTX hab ich auch bei 70+ noch Spass).
 
Zuletzt bearbeitet:
Besonders wichtige Technik wären mir die Bremsen und die Beleuchtung. Felgenbremsen habe ich nicht mehr, aber beim Tadpole ist das auf den wichtigen Vorderradern ja auch kein Thema. Als Feststellbremse hinten wäre Felgenbremsen für mich auch kein Problem, nur dass ich meinen Fuhrpark möglichst einheitlich gestalte. Eine einzige Felgenbremse, die ganz andere Ersatzteile braucht, würde ich nicht wollen.
Und Beleuchtung kann man umbauen. Da ist eine bereits ausreichende Anlage dann Geld wert und eine unzureichenden Anlage, die man eh entfernt, ist eben kein Geld wert.

Ansonsten ist ganz vieles Geschmackssache und kommt auf den Einsatzzweck an. Viele würden keine direkte Lenkung haben wollen, ich würde sie bevorzugen. Manche brauchen einen hohen Sitz und manche wollen sportlich tief. Einige brauchen breite Spur für die Stabilität in der Kurve, andere brauchen ein schmales Fahrzeug, das durch Lücken passt.
Ich habe nur vom Betrachten mancher Inserate den Eindruck, dass quadratische Rohre dafür sorgen, dass Wasser auf ihrer Oberfläche stehen bleibt und dann Schweißstellen eher rosten. Kann aber auch andersherum sein, dass die Fahrteuge trotz Roststellen noch fahrbar und verkaufbar sind, während andere es nicht mehr ins Inserat schaffen, sodass ich die Roststellen dort nicht sehe.
Versteckte Wassersammelstellen können sonein Thema sein, bei Fahrzeugen, die viel bei Wetter draußen bleiben. Beliebt sind ja Zugverlegungen, bei denen sich in einem U in der Zughülle Wasser sammeln kann. Das lässt sich vermeiden, wenn das Fahrzeug nur bei gutem Wetter raus kommt, wenn man die Züge anders verlegen kann oder wenn man auf Hydraulik und Funk wechselt (Was aber beides sicher auch seine Schwachstellen hat).

XYZ-Trikes. Deren Tadpole-Trikes haben ein wirklich grottiges Fahrverhalten
Muss echt mal einen Oneseater probefahren, aber der wird ja leider nicht vertrieben, steht also auch nicht zur Probefahrt bereit. Den Fourwheeler fahre ich ja regelmäßig über 50km/h und habe dabei kein Problem, schneller schaffe und darf ich nur auf den verfügbaren Strecken nicht. Beim Twoseater habe ich auf einer Probefahrt auch keine Probleme festgestellt.
War das Trike, das du gefahren bist, eigentlich professionell aufgebaut? Sie haben ja früher alle Pläne frei zur Verfügung gestellt, die aber irgendwann offline genommen, weil schlechte Nachbauten den Ruf der Marke beschädigt haben. (So hat es mir jedenfalls Till selbst erklärt.)
 
Muss echt mal einen Oneseater probefahren, aber der wird ja leider nicht vertrieben, steht also auch nicht zur Probefahrt bereit. Den Fourwheeler fahre ich ja regelmäßig über 50km/h und habe dabei kein Problem, schneller schaffe und darf ich nur auf den verfügbaren Strecken nicht. Beim Twoseater habe ich auf einer Probefahrt auch keine Probleme festgestellt.
Ok.
War das Trike, das du gefahren bist, eigentlich professionell aufgebaut? Sie haben ja früher alle Pläne frei zur Verfügung gestellt, die aber irgendwann offline genommen, weil schlechte Nachbauten den Ruf der Marke beschädigt haben. (So hat es mir jedenfalls Till selbst erklärt.)
Ich bin damals das einsitzige 3x24" Vorführ-Trike der Hamburger XYZ-Hersteller aus der Hinterhofwerkstatt im Gängeviertel zur Probe gefahren. Im Gegensatz zu meinem ICE Sprint (damals in original Ausstattung) hab ich mich mit dem XYZ nicht mal auf die Strasse getraut. Es war einfach nur schlecht.

Professionell aufgebaut? Damals eher nicht.
 
Beliebt sind ja Zugverlegungen, bei denen sich in einem U in der Zughülle Wasser sammeln kann.
Das ist ne weit verbreitete Fehlannahme. Das Wasser saugt sich durch die Kapillarwirkung zwischen den einzelnen Bowdenzug-Litzen, selbst mit abgedichteten Zügen, im Zweifel auch in einem senkrecht verlegten Brems- oder Schaltzug hoch.

Gegen Wasser in den Bowdenzügen hilft Rivolta SKD 16 N sehr gut.
 
Some good suggestions above, I'd also suggest checking the drivetrain for wear, try pulling the chain forward off of the chainring and see how much gap there is between the chain and the chainring, check it on a new bike to get an idea of what it should be. A well worn drivetrain will work since all the parts are worn together, but if well worn, the cassette will need to be replaced with the chain since a new chain on a worn out cassette will jump in gear when pedaling with force. Look at the cassette, some people have the habit of riding in a one or a couple cogs which get worn out faster (usually big guys riding in smallest cogs).

Lift the wheels one at a time and while holding the frame, spin them, feel for vibration indicating worn bearings, see if the wheels spin freely. Try moving the wheels side to side when it's sitting to see if there is free play indicating worn or out of adjustment bearings. Check how far the brake levers have to be pulled to provide good braking action. Look at the brake pads (disc brake) see how much material is left. Hold the brakes on and try rocking the trike forward and backward, look for play in the kingpins indicating mis adjustment or wear. Look at the tie rod ends, are they corroded or loose?

Check overall condition, has it been taken care of or abused/neglected?
 
Hi Marc,
ich habe schon den Eindruck, dass eingefrorene Bremsen an Damenrädern häufiger als an Herrenrädern auftreten.
Siehst Du das anders?
Ich fahr weder Herren- noch Damenräder, aber nach über 12 Jahren täglich, bei jedem Wetter, 2x 10-30km Trike fahren und zahlreichen eingefrorenen Brems- und Schaltzügen auf den ca 80.000km?

Ja.
 
Zuletzt bearbeitet:
Je mehr Dreck, Eis und Schnee, desto eher macht Mechanik Probleme. Ich bin vor 15 Jahren noch Cyclocross gefahren und im Gegensatz zum Straßenradsport haben sich hydraulische Bremsen und elektrische Schaltungen dort im ambitionierten Bereich sehr schnell durchgesetzt. Ist einfach widerstandsfähiger, auch wenn manche Zuführungen natürlich weniger anfällig sind.
Das sind natürlich extreme Bedingungen, die mir heute im Alltag kaum noch begegnen. Richtig viel Schnee habe ich zuletzt vor drei oder vier Jahren erlebt. Daher fahre ich zwar hydraulische Bremsen, aber eine mechanische Schaltung.
 
checking the drivetrain for wear
Wenn im Angebot nicht anders angepriesen, würde ich Kette, Kassette und Bremsbeläge, gegebenenfalls auch Bremsscheiben als "nicht vorhanden" / "sofort auszutauschen" vervuchen und mich freuen, wenn sie doch nich länger halten. Bremsfelgen wären eine Überprüfung wert, denn der Austausch ist etwas mühsamer. (Außer man will das Laufrad eh tauschen, z.B. um einen Nabendynamo einzubauen oder auf Scheibenbremsen umzurüsten.)
 
Das Wasser saugt sich durch die Kapillarwirkung zwischen den einzelnen Bowdenzug-Litzen, selbst mit abgedichteten Zügen, im Zweifel auch in einem senkrecht verlegten Brems- oder Schaltzug hoch.
Beim Einfrieren kann ich nicht mitreden, ich hatte bisher ein einziges Mal einen eingefrorenen Schaltzug. Verrostete Züge und Hüllen kenne ich ein paar mehr, die aber bisher nur von nach unten durchhängenden Bowdenzugschlaufen an meinem Wintertrike und an ein paar fremden Rädern.

Da die Themen "Beleuchtung" und "Bremsen" bisher nur getrennt angesprochen wurden: Wer Dynamolicht am (Tadpole-)Trike haben will, hat drei Optionen - Seitenläufer am Hinterrad, Schmidt-Nabendynamo, oder Sturmey-Archer-Trommelbremsdynamo. Die dritte Option legt einen auf die 70mm-Trommelbremse von Sturmey-Archer fest, ob und wie gut sie noch verfügbar ist, weiß ich nicht (gibt's einen Thread zu im Forum: Sturmey Archer Trommelbrems-Nabendynamo). Mit der zweiten Option legt man sich auf Scheibenbremsen fest. Die erste ist unabhängig von der Bremse, aber abgesehen vom Velogical-Felgenläufer technisch nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit (schränkt auch etwas die Reifenauswahl ein).

Edit:
Lift the wheels one at a time and while holding the frame, spin them
Ein recht aufschlussreicher Test bei jedem Fahrrad: Aus 5cm Höhe fallenlassen und zuhören, wo es Geräusche gibt. Alles, was dabei rasselt, klappert oder sonst irgendwie nach hartem Anschlagen klingt, inspiziere ich genauer.
Manches ist harmlos (Kette gegen Umwerfer), aber viel öfter finde ich auf die Art lockere Schrauben oder Lagerspiel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wichtig ist auch, kann ich es selber beheben wenn da was los ist oder nicht? Keine Ahnung wie das fur dich aussieht. Kabelhullen, Zuge tauschen, mechanische Schaltung und mechanische Bremsen einstellen ist kein Problem. Kostet mir also nur Zuge und Hullen. Werkzeug hab ich auch. Wenn das noch gekauft werden muss, kostet das auch. Wenn du das nicht kannst, kommt Arbeitslohn und gegebenenfalls noch Transport zum Händler noch dazu. Das ist doch ein andern Betrag. Und man ist das Teil ne Weile los biss das repariert ist. Mit Hydraulik kenn ich mich nicht so aus daher bin ich damit etwas vorsichtiger. Schweissen kann ich nicht.

Verbogenes Schaltauge ist auch noch ein Ding um auf zupassen.
 
Mit Hydraulik kenn ich mich nicht so aus daher bin ich damit etwas vorsichtiger.
Gibt für die meisten Systeme hervorragende Anleitungen, oft sogar auf YouTube. Hydraulische Bremsen wirken auf dem ersten Blick vielleicht kompliziert, sind es aber eigentlich nicht. Man muss sich halt ein paar neue Handgriffe angewöhnen, hat, wenn es geklappt hat, aber dann in der Regel auch lange Zeit Ruhe. Der Wartungsaufwand mechanischer Bremsen ist meistens erheblich größer.
 
Eben man muss die Anleitung suchen, und die Anleitung muss fur genau die Bremse passen. Und dann kann es noch sein das die kaput sind weil ein Vorbesitzer zu ausgiebig mit der Spraydose seine Kette incl Bremsbelage geölt hatt.

Aufsuchen, Anleitungen lesen, probieren, wenn's nicht klappt, lesen, andere Documentation suchen und es noch mal probieren, rum fragen. So bin ich da gekommen wo ich bin, und deswegen kann ich einiges. Nicht jeder will da aber durch, oder man steht noch am Anfang und ist Uberfördert.

@Spinner122 Ist schon was Erfarung mit Fahrrad reparatur und wartung vorhanden?

Die Frage ist nicht nur was wichtige Technik ist, sondern auch wie ebentuele Mangel zu beheben sind, ob man das Selber kann, oder dazu ne Werkstatt aufsuchen muss. Oder das die sich uberhaupt nicht reparieren lassen. Auch auf's Budget hatt das noch erheblichen einfluss. Hybridrad meine Schwagerin brauchte nach 15 jahre komplett neuen Antrieb. Werkstatt's Einschatzung 400 euro, meine Einschatzung fur neue Teile um die 100 euro, wurde schlieslich 110, weil die neue Kurbel auch ein neues Tretlager brauchte. Werkzeug hab ich zur verfugung gestellt, aber Kettenpeitsche, Cassettenabzieher, Kettennieter, Kurbelabzieher, Tretlagerwerkzeug, da ist man auch rasch noch 100 euro weiter. Gleiches Problem, gleiche Lösung aber je nach Situation ne Preiskarte von 100, 200 oder 400 euro.
 
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