Wer klaut mir meine Geschwindigkeit?

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Moin.
Ich benutze einen Sigma Rox 11 GPS um zu navigieren und vor allem meine Fahrten mitzuloggen.
Wenn ich nun die Daten vom Sigma an Strava übergebe stimmen Kilometer und Durchschnittsgeschwindigkeit, bei der Höchstgeschwindigkeit sind es aber immer ein paar Km/h weniger. (Z.B. 48 statt 51 km/h)
Woran liegt das?
 
Und wenn Du es in RidewithGPS und VeloHero einträgst, ist es nochmal anders, auch die Gesamtzeiten mit und ohne Standzeiten. Wetten?!
Die berechnen das halt alle leicht anders.
 
Das ist ja blöd. Ich meine eine Höchstgeschwindigkeit per GPS die sich in verschiedenen Programmen um 5 km/h unterscheidet... Das ist doch Mist für die Vergleichbarkeit :(
 
Tiefpassfilter und Mittelwertbildung sind unterschiedlich.
Du musst die Höchstgeschwindigkeit eine Weile halten, dann sollte sie überall gleich sein.
 
Könnte passieren... :cool:

Höchstgeschwindigkeit per GPS ermitteln ist halt auch unzuverlässig. Der gute alte Speichenmagnet gibt da schon eher aussagekräftige Ergebnisse.
 
Der gute alte Speichenmagnet gibt da schon eher aussagekräftige Ergebnisse.

Ausser auf Glatteis. ;) OK, Spaß beiseite. Wenn ich sehe, wie die Geschwindigkeitsanzeige bei meinem Garmin Edge 1000 hin und herspringt und Sprünge von 5 km/h keine Seltenheit sind, dann frage ich mich da schon manchmal, was da für ein Mais bei rauskommt.

Die Filter, mit denen bei den genannten Webseiten die Kurven mehr oder weniger geglättet werden, sind aber schon sinnvoll. Damals, als ich noch den eTrex 30 benutzte, wurde der erste Trackpunkt im Log noch von der Position vor dem Ausschalten bezogen, und dann der nächste mit den mittlerweile gemessenen. Dabei erhielt ich dann am Anfang des neuen Tracks einen Raketenstart von teilweise 90 km/h. Sowas gehört natürlich aus dem Track gelöscht.

Anderes Beispiel: Waldstücke, und durch die hohen Bäume schlechter GPS-Empfang. Hier ein screenshot aus der Strava-heatmap, an der Stelle geht es durch den Wald:

upload_2018-12-12_15-10-25.png

In der Mitte sieht man sehr schön, dass die Strecke etwas diffus wird, weil die tracks sich wegen des schlechten Empfanges streuen. Das wirkt sich auch auf die errechnete Geschwindigkeit aus. So wirklich supergenau ist das alles nicht. Wenn man das will, dann muss man eben doch den oben erwähnten Speichenmagnet nehmen.
 
Moin,
hin und herspringt
ihr solltet euch mal die Genauigkeit des GPS mit anzeigen lassen. Wenn dort der Wert von 2m auf 10m (oder mehr) wechselt, dann kann in dem Moment kein vernünftiges Ergebnis berechnet werden.

Das ist doch Mist für die Vergleichbarkeit :(
Du musst auch die Meßfehler beim Vergleichen berücksichtigen...

Ciao,
Andreas

PS: Wer viel misst, misst Mist. ;)
 
ihr solltet euch mal die Genauigkeit des GPS mit anzeigen lassen. Wenn dort der Wert von 2m auf 10m (oder mehr) wechselt, dann kann in dem Moment kein vernünftiges Ergebnis berechnet werden.
Das ist die absolute Positionsunsicherheit. Für die Geschwindigkeit ist aber die relative Unsicherheit relevant; wenn bei zwei aufeinanderfolgenden Messungen die Position jeweils um 10 m neben dem wahren Ort liegt, aber sich die Abweichung bei beiden Messungen ähnlich ist, ist der Geschwindigkeitsfehler gering.
Das ist ja blöd. Ich meine eine Höchstgeschwindigkeit per GPS die sich in verschiedenen Programmen um 5 km/h unterscheidet... Das ist doch Mist für die Vergleichbarkeit :(
Tiefpassfilter und Mittelwertbildung sind unterschiedlich.
Nicht, dass hier der Eindruck entsteht, der „Fehler“ käme durch unterschiedliche Algorithmen – sondern das GPS liefert teilweise ziemliche Ausreißer, die mehr oder weniger aggressiv rausgefiltert werden.

Um aus GPS-Tracks die Höchstgeschwindigkeit zu bestimmen, habe ich Glättung verwendet, sondern ein Quantil – im Bereich hoher Geschwindigkeit ist die Beschleunigung gering, d.h. es sollte viele nah beieinander liegende Punkte geben, und entsprechend ist z.B. die Geschwindigkeit, die höher als 98% der Punkte ist, eine recht realistische Maximalgeschwindigkeit.
 
Nicht alles gelesen, sorry....
Habe Rox10 und Rox11. Mein Verständnis ist folgendes:
Während der Fahrt berechnet der Tacho aus dem letztem GPS-Signal zum Zeitpunkt x die Distanz und Zeitdifferenz zur aktuellen Position zu Zeit y sowie daraus die Momentangeschwindigkeit. Allerdings ist Geschwindigkeitsänderung/Zeit begrenzt, gedämpft, damit die Anzeige nicht zu sehr rauscht. (Wegen schwachem/gestörtem GPS-Signal.)
Die maximale Geschwindigkeit im Rox ist ein Schleppzeiger, sobald ein größerer Wert als der gespeicherte auftritt, wird dieser gespeichert und liegt dann auch so im Data Center vor. Kann man sich durch Export der Daten aus dem Sigma Data Center und dann in Excel einlesen auch mal anschauen wie das aussieht. Soweit so gut, interessiert leider Strada net. Und ist wegen besagtem Rauschen auch nicht unbedingt korrekt.
Strava benutzt nämlich die im festgelegten Zeitraster gespeicherten Wegpunkte und berechnet daraus mit den gespeicherten Zeiten selbst die mittlere Geschwindkeit über das Speicherintervall (alles andere macht ja keinen Sinn). Und wie wir alle wissen, ist die Durchschnittsgeschwindigkeit auch bei kleinem Zeitintervall fast :cool: immer kleiner wie die Maximalgeschwindigkeit. :p

Also wenn du jede Sekunde, halbe s oder noch öfter speicherst wird die Differenz kleiner.
Länger halten, auf freiem Feld geradeaus hilft auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nehmen wir mal 72 km/h = 20 m/s. Wenn du in 10 s Intervallen speicherst ergibt das 200 m zwischen 2 Wegpunkten. Bei plus/minus 8 m Fehler in der Position für beide Wegpunkte ergibt das im schlechtesten Fall 8 % Fehler in der Geschwindigkeit. Könnte also in beiden Extremfällen bei 18,4 oder 21,6 m/s liegen. Respektive 66,24 oder 77,77 km/h!
In der Realität wird der Fehler im GPS ja für beide Punkte nicht genau in Fahrtrichtung liegen, sondern auch zur Seite abweichen, daher wird die Abweichung eher kleiner sein.
Was passiert in den Sonderfällen, wo der Empfang mal komplett unterbrochen ist und sich genau dann die Geschwindigkeit stark ändert?
 
Aus genau diesen Überlegungen heraus verlassen sich bessere Navigationssysteme (unter anderem in KFZ) nicht nur auf Daten aus einer Quelle, sondern verknüpfen verschiedene Quellen: GPS, Radsensoren, Sensoren für Beschleunigung, Gyroskop und so weiter. Damit lassen sich Ausreißer in einer Quelle recht gut erkennen und eliminieren. Das ist keine Raketenwissenschaft, aber den Aufwand macht sich im Fahrradbereich anscheinend keiner.
Auch die Fehlerquellen in der Positionsbestimmung per GPS sind recht gut bekannt: Im wesentlichen dominiert hier der unbekannte Zustand der Ionosphäre, der über Beugung größere Wegstrecken und damit Laufzeiten des Signals erzeugt als im Idealfalle. Das lässt sich ebenfalls auf verschiedene Arten deutlich reduzieren, wird aber aus vermutlich denselben Gründen wie oben und noch ein paar weiteren (bis jetzt) nicht gemacht.
 
Das ist keine Raketenwissenscha
Zu den Sigma hab ich auch konventionelle Funk-Sensoren, allerdings nur alternativ einmal in Öschelbronn benutzt. Damals aber GPS ausgeschaltet. Müsste echt mal versuchen, ob mit GPS aktiv der Impulssensor der Führungssensor wird und GPS nur für die Route dient?
Schreckt ab, weil der Empfänger wegen der Form nur notdürftig installierbar ist. Empfang im DF funktionierte.
 
Auch die Fehlerquellen in der Positionsbestimmung per GPS sind recht gut bekannt: Im wesentlichen dominiert hier der unbekannte Zustand der Ionosphäre, der über Beugung größere Wegstrecken und damit Laufzeiten des Signals erzeugt als im Idealfalle.
Das sollte aber keine Auswirkungen auf die Geschwindigkeit haben, denn so schnell ändert sich die Ionosphäre nicht, d.h. zwei Messungen im Abstand weniger Sekunden dürften den gleichen Positionsfehler haben; und da in die Geschwindigkeit nur der Positionsunterschied eingeht, subtrahiert sich der Fehler hier raus.
 
Zu den Sigma hab ich auch konventionelle Funk-Sensoren, allerdings nur alternativ einmal in Öschelbronn benutzt. Damals aber GPS ausgeschaltet. Müsste echt mal versuchen, ob mit GPS aktiv der Impulssensor der Führungssensor wird und GPS nur für die Route dient?
Die Frage ist da vor allem, wie man erkennen will, welche Quelle dann tatsächlich genutzt wird. Grundsätzlich gibt es ja mehrere Szenarien:
  1. GPS wird bevorzugt -> Impulsdaten verworfen
  2. Impulssensor wird bevorzugt -> GPS-Geschwindigkeit verworfen (Positionen landen gegebenenfalls in Tracks)
  3. GPS- und Impulsdaten werden fusioniert
Am Display lässt sich vielleicht 1.) vom Rest unterscheiden: Zappelnde Geschwindigkeitsanzeige deutet auf 1. hin (sofern mit konstanter Geschwindigkeit gefahren wird...).
Der Umkehrschluss allerdings (stabile Geschwindigkeitsanzeige -> Impulsdaten werden zumindest mitbenutzt) ist schon nicht mehr ohne weiteres zulässsig.

Ich persönlich würde mir keine allzu großen Hoffnungen auf großen Erkenntnisgewinn machen.
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Das sollte aber keine Auswirkungen auf die Geschwindigkeit haben, denn so schnell ändert sich die Ionosphäre nicht, d.h. zwei Messungen im Abstand weniger Sekunden dürften den gleichen Positionsfehler haben; und da in die Geschwindigkeit nur der Positionsunterschied eingeht, subtrahiert sich der Fehler hier raus.
Äh, korrekt. Sofern nicht gerade ein schwerer Magnetsturm herrscht ändert sich der Ionosphärenzustand nicht nennenswert im Sekundentakt. Dennoch zappelt die ermittelte Position bei stationärem Empfänger stochastisch in der Größenordnung mehrerer Meter, während Zweibandgeräte da rund eine Größenordnung gutmachen. Vermutlich resultiert diese Verbesserung nicht ausschließlich aus der weitgehenden Eliminierung ionosphärischer Einflüsse. Diese Geräte sind aber aus Kostengründen nicht in Fahrradcomputern zu erwarten...
 
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