AW: Wenn die Kurbel wackelt....
PS: Zum Thema Keilkurbeln und deren richtige Montage möchte ich auf den
Wikipediaartikel verweisen.
PPS:
Martin D. schrieb:
Ich hatte beim lösen des Keiles die größten Bedenken, da ich hierfür kein Spezialwerkzeug ( gab es das überhaupt?), sondern nur 2 Hämmer zur Hand hatte (einer zum gegenhalten, und der andere zum schlagen). [...]
Mutter des Keils soweit lösen, dass noch alle Gewindegänge greifen, dann ein kräftiger Hammerschlag - das wars. Keil und Mutter sind locker und lassen sich zumeist wieder verwenden.
Es ist halt so, je fester man den Keil zieht um so schwerer geht er los.
Er muss nicht mit aller Gewalt festgezogen werden. wenn der Keil "zieht" dann ist es gut 9Nm auf der Keilschraschraube reichen dazu voellig durch die "Uebersetzung des Keiles und des Gewindes
entsteht eine elastische verspannung in der Kurbel von mehreren Tonnen. Und durch diese Klemmung
ist die Kurbel auf der Welle fest und nicht durch den Formschluss des Keiles. Wichtig ist das der Keil
richtigrum eingesetzt wird damit Keil und die Flaeche an der Welle auch zueinander passen also Flaeche auf Flaeche liegt. wenn Du das Anzugsmoment nicht ueberschritten hast brauchst Du nichtmal einen grossen Hammer zum loesen. ein knackiger Schlag mit einem 17ner Gabelschluessel tut es auch.
Also, wenn Kurbel und Welle ordentliche Passung haben Welle f6 Kurbel h8 und Welle wie auch Keil
aus halbwegs geignetem Material bestehen mindestens C60 oder CroMo und auch wenigstens verguetet sind, haelt diese Befestigungsart allen auftretenden Belastungen stand. Wellen aus eingesetztem ST52-3 gehaertet,
halten in der Verbindung zur Kurbel auch sicher, aber ich habe solch eine Welle schon verbogen.
Das Problem mit den Vierkant und Oktalink, und es werden noch schwieriger herzustellende kommen,
hat nichts mit "Standarts" also Ferigungsvorschriften , oder gar Befestigunssicherheit zu tun sondern nur und ausschliesslich mit Obsoleszenz. Man wollte ein "Alleinstellungsmerkmal" das handweklich nicht oder nur schwierig herzustellen ist, und das eigene Produkt von der Konkurenz unterscheidet. Da man nun wegen der Spezialmaschinen keine handwerkliche Konkurenz/Preisvergleiche mehr zu fuerchten hat, kann man fuer Wellen Lager und Kurbeln Mondpreise verlangen, und auch die Haltbarkeit ist wurscht, der Kunde muss ja kaufen, und auch Masse wie z.B. die Kurbellaenge und Q-Faktor einfach diktieren. Was man nicht herstellen will braucht der Kunde dann ja auch nicht.
Keilkurbeln, Wellen, Keile, Thompson-Lager sind billige Teile die in jeder mechanischen Werkstatt, auch bei jedem Schlosser, so er eine Drehbank und eine Staenderbohrmaschine hat, in allen moeglichen Groessen, Q-Faktor, Kurbellaenge, hergestellt werden koennen. Das einzige Praezisionsteil sind die Kugellagerkugeln. Die einzigen Verschleissteile dann im Pedalbereich sind ausser den Kugellagerkugeln die Zahnkraenze ...
So wie es daliegt ... 1paar Kurbelarme 2Keile mit Mutter und Scheibe und die Welle kosten aus handwerklicher Kleinserie nicht mehr als 30Euro und halten laenger als ein ganzes Fahrradleben.
Sie muessen nicht immer und immerwieder neu hergestellt werden. Sie erfuellen alle auch extreme
Festigkeitsanforderungen und liegen auch im Gewicht ganz gut ... ich fahre soetwas auch an der Bahnmaschine und am RR ...
Also ich habe schon Wellen verdreht/zerbrochen, aber wenn sich eine Keilkurbel lockert oder gar loest,
hat man entweder minderwertiges Material erwirscht, was ich mir kaum vorstellen kann, weil ja eingesaetzter ST52 auch schon fuer den Normalverbraucher genuegen wuerde, der Hersteller hat das Haerten/Vergueten von Welle und oder Keil "vergessen", oder bewust minderwertiges Material verbaut um den Modellwechsel zu beschleunigen. oder es war schlicht ein Montagefehler(Keil falschrum).
mfG
Matthias
PS. ich habe die Komplette Kurbelgarnitur fuer mein neues Python mal auf die Kuechenwaage gelegt ...
was spricht gegen eine solche Kurbelgarnitur ??