Wenn die Kurbel wackelt....

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...sollte man sie mal wieder festziehen :D

Spaß beiseite.
Eben hab ich ne Runde gedreht und denke:
" Verdammt, warum bewegt sich die Kette hin und her - hab ich etwa die Kurbel samt Tretlager verbogen ? - Au backe......".

Zum Glück war nur die Kurbel locker - nach 3.000 km darf das mal passieren.
Oder nicht ?

Nach wieviel Kilometern ist eure Kurbel das erste Mal locker gewesen ?
Wie habt ihr Abhilfe geschaffen, damit sie sich nicht ein weiteres Mal löst ?
 
AW: Wenn die Kurbel wackelt....

Locker war die Kurbel noch nie, hält seit 15.000 km. Bei der Erstmontage habe ich Loctite 243 (mittelfest) verwendet. Vielleicht gehen ja auch die Schrauben nie mehr raus ... :eek:

flux.
 
AW: Wenn die Kurbel wackelt....

Wie habt ihr Abhilfe geschaffen, damit sie sich nicht ein weiteres Mal löst ?

Schrauben richtig anziehen und bei Knarzgeräuschen nach ziehen. Wenn du Pech hast ist der Vierkant durch das Wackeln beschädigt und die Kurbel ist hinüber.

BTW: Bei der Montage Konus fetten nicht vergessen, sonst kannst du die beim lösen schnell mal das Abziehgewinde zerstören.

viele Grüße

Christoph
 
AW: Wenn die Kurbel wackelt....

Zum Glück war nur die Kurbel locker - nach 3.000 km darf das mal passieren.
Oder nicht ?

Wertvoll zu wissen wäre, welcher Art die Kurbel/ das Innenlager ist.
Vierkant?
Octalink?
ISIS?

Noch was anderes?


Aber prinzipiell: Nein.

Mein geschätzter Herr Moskopp empfiehlt z.B. bei Vierkant folgende Montage:
Radplan Delta schrieb:
Nach Finden der optimalen Position werden die Kurbeln fest aufgezogen, dies klappt mit konventionellen, gefetteten Kurbelschrauben mit 14er oder 15er Sechskantkopf besser als mit Inbusschrauben. Die Sechskantschrauben mit 10erU - Scheibe und einer Nuss aus dem 3/8 Zoll KFZ-Ratschenkasten kräftig festziehen und nach jeweils einer Viertelstunde zweimal nachziehen. Mit ½ Zoll Nüssen klappen nur 14er Köpfe, für die 15er Köpfe ist die Nuss zu gross und passt nicht in die Vertiefung.
Anschliessend die Sechskantschrauben wieder raus und die schicken, neuen Inbusschrauben normal fest reindrehen. Die Kurbel würde jetzt auch ohne Schraube halten!

Und bei Octalink:


Radplan Delta schrieb:
Die Passung von der Kurbel auf die Achse muss eng sein, damit später im Fahrbetrieb kein unnötiges Spiel entsteht. Es ist daher normal, dass die Octalink Kurbel nicht lose von Hand auf die Achse aufgeschoben werden kann; dann sässe sie zu lose. Bewährt hat sich, die Achse zu fetten und die Kurbeln anzuwärmen. Dies kann auf verschiedene Arten geschehen; einfache Methoden sind: Gaskocher, Heissluftfön oder Backofen. Es ist ratsam, Handschuhe bereit zu halten. Durch die Erwärmung auf ca. 60 bis 80°C weitet sich das Auge in der Kurbel auf ein Maß, dass sie zumindest das erste Stück mit ihren Nuten exakt von Hand auf die Rippen der Achse gesteckt und ausgerichtet werden kann. Nach optischer Kontrolle, dass Nuten und Rippen präzise ineinander greifen kann das weitere Aufziehen mit der Octalink-Kurbelschraube erfolgen. Es hat sich praktisch bewährt, nicht das von Shimano empfohlene Anzugsdrehmoment zu verwenden, sondern von Hand soweit aufzuziehen bis das Erreichen des Anschlages zu fühlen ist. Die relativ kurze Verzahnung der Octalink - Verbindung macht es nötig, sie zu 100 % der Länge zu nutzen. Falls Aluminium - Octalinkschrauben verwendet werden, muss der gesamte Aufziehprozess mit den Stahlschrauben erfolgen; erst danach werden sie gegen die Aluminiumschrauben getauscht.

Hier mal auf jemanden zu hören, kann viel Ärger ersparen...
 
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AW: Wenn die Kurbel wackelt....

Hallo,
Wertvoll zu wissen wäre, welcher Art die Kurbel/ das Innenlager ist.
Vierkant?
Octalink?
ISIS?

Noch was anderes?
Zum Thema Vierkant ... Shimano hat in den letzten 15Jahren 2x die Masse des Konus beim 4Kant geringfuegig veraendert, Weil das 4Kant ja kein normales 4Kant, sondern ein Pyramidenstumpf ist, kann das Probleme bereiten.
Hat man ein unpassendes Teil wenn man z.B. ein neueres Kettenblatt auf eine Alte Welle machen will, dann scheint das nicht richtig fest zu werden die Kurbel will weiter auf den 4Kant als es geht. also haelt am Ende nur die Stramm angezogene Schraube alles richtig fest, da hilft kein Loctite o.a. wenn man das 4Kant nicht flaechig zum tragen bringt klappert sich die Kurbel immer wieder lose. da hilft nur touchierpaste af das Vierkant ... Kurbel drauf und wieder ab dadurch sieht man gut wo die Pedale aneckt ... Der Dremel und ein kleiner Schleifkoerper helfen die "Anschlaege" etwas zu versenken. es macht weniger als 1mm was die Kurbel dadurch weiter nach innen kommt, aber beachtet man das sitzt auch eine Neue Kurbel zuverlaessig auf einer alten Welle.

Noch Andere?!! ... viel weniger Probleme als all die "Modernen" Methoden bereitet die "Keilkurbeln" Ja es gibt sie noch und auch fabrikneu ... auch fuer Thompsonlager ...

mfG
Matthias
 
Noch Andere?!! ... viel weniger Probleme als all die "Modernen" Methoden bereitet die "Keilkurbeln" Ja es gibt sie noch und auch fabrikneu ... auch fuer Thompsonlager ...

Meinst Du das ernst? Diese Keilbefestigungen sind mir schon als Kind regelmäßig kaputt gegangen. Das Material war echt der letzte Mist. Die Keile waren viel zu weich um mit so einer kleinen Klemmfläche dauerhaft zu halten.

Gruß,
Norbert
 
AW: Wenn die Kurbel wackelt....

Diese Keilbefestigungen .... Das Material war echt der letzte Mist.....

Ich hatte beim lösen des Keiles die größten Bedenken, da ich hierfür kein Spezialwerkzeug ( gab es das überhaupt?), sondern nur 2 Hämmer zur Hand hatte (einer zum gegenhalten, und der andere zum schlagen).
Obwohl ich vorsichtshalber zuvor das Tretlager lockerte, hatte ich doch Angst um dieses Lager und den Rahmen.

...Zum Glück war nur die Kurbel locker - nach 3.000 km darf das mal passieren.
Oder nicht ?
Vierkant:
Nach der auf die Montage folgende Tagestour kontrolliere ich die Schrauben.
Wenn sich die Schrauben mit weniger Kraftaufwand noch anziehen lassen, prüfe ich auch nach den nächsten Touren, bis sich die Schrauben mit identischer Kraft nicht weiter festziehen lassen.
Sollten sich die Schrauben hingegen immer wieder lockern, ohne dass sich die Kurbel weiter auf den Vierkant geschoben hat, dann ist wohl mit einem technischen Fehler zu rechnen (wurde hier bereits erwähnt).

Gruß, Martin D.
 
AW: Wenn die Kurbel wackelt....

[...] ... Shimano hat in den letzten 15Jahren 2x die Masse des Konus beim 4Kant geringfuegig veraendert, [...]

Das ist mir neu. Aber gut, Shimano hat in den letzten Jahren viel rumprobiert, verändert, warum nicht da auch...
Wenn mir da mal so eine Kurbel über den Weg läuft: Danke für den Tipp.


Bislang wusste ich nur von unterschiedlichen Steigungen bei unterschiedlichen Herstellern, sprich:

- Shimanos Wellen nach JIS (Japanese Industrial Standards) mit einer Neigung von 2,1 Grad, Vierkantende mit einer Dicke von 12,6 mm. (Stronglight, Tune u.a. nutzen ebenfalls diese Norm.)

- Campagnolos Wellen (Miche z.B. auch) , häufig als ISO-Norm bezeichnet *, mit einer Neigung von 1,9 Grad und am Vierkantende mit einer Dicke von 12,65 mm

* Die ISO-Norm (International Organization for Standardization) definiert die Konusneigung eigentlich mit 2 Grad und die Dicke des Vierkantendes mit 12,5 mm, von daher ist die Gleichsetzung von Campa mit ISO nicht exakt, aber wird meist so verwendet.


Werden Vierkantwelle und Kurbel nicht passend zueinander ausgewählt, passiert Folgendes:

- beim Montieren einer Shimano-Kurbel auf einem Campagnolo-Innenlager rutscht die Kurbel etwa 4 mm weiter nach innen. Meist bekommt man die Kurbel gar nicht richtig festgezogen.
- andersherum sitzt die Campagnolo-Kurbel nicht genügend weit auf der Shimano-Welle. Und gerade das merkt man nicht unbedingt bei der Montage. Hier besteht dann ein erhöhtes Achsbruch-Risiko oder die Kurbel reißt nach einiger Zeit in Längsrichtung (... sie fängt an zu wackeln, lässt sich nicht mehr fest ziehen und dann sieht man diese lustigen Risse im Vierkantauge).


PS: Zum Thema Keilkurbeln und deren richtige Montage möchte ich auf den Wikipediaartikel verweisen.

PPS:
Ich hatte beim lösen des Keiles die größten Bedenken, da ich hierfür kein Spezialwerkzeug ( gab es das überhaupt?), sondern nur 2 Hämmer zur Hand hatte (einer zum gegenhalten, und der andere zum schlagen). [...]

Mutter des Keils soweit lösen, dass noch alle Gewindegänge greifen, dann ein kräftiger Hammerschlag - das wars. Keil und Mutter sind locker und lassen sich zumeist wieder verwenden.
 
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AW: Wenn die Kurbel wackelt....

PS: Zum Thema Keilkurbeln und deren richtige Montage möchte ich auf den Wikipediaartikel verweisen.

PPS:
Martin D. schrieb:
Ich hatte beim lösen des Keiles die größten Bedenken, da ich hierfür kein Spezialwerkzeug ( gab es das überhaupt?), sondern nur 2 Hämmer zur Hand hatte (einer zum gegenhalten, und der andere zum schlagen). [...]
Mutter des Keils soweit lösen, dass noch alle Gewindegänge greifen, dann ein kräftiger Hammerschlag - das wars. Keil und Mutter sind locker und lassen sich zumeist wieder verwenden.

Es ist halt so, je fester man den Keil zieht um so schwerer geht er los.
Er muss nicht mit aller Gewalt festgezogen werden. wenn der Keil "zieht" dann ist es gut 9Nm auf der Keilschraschraube reichen dazu voellig durch die "Uebersetzung des Keiles und des Gewindes
entsteht eine elastische verspannung in der Kurbel von mehreren Tonnen. Und durch diese Klemmung
ist die Kurbel auf der Welle fest und nicht durch den Formschluss des Keiles. Wichtig ist das der Keil
richtigrum eingesetzt wird damit Keil und die Flaeche an der Welle auch zueinander passen also Flaeche auf Flaeche liegt. wenn Du das Anzugsmoment nicht ueberschritten hast brauchst Du nichtmal einen grossen Hammer zum loesen. ein knackiger Schlag mit einem 17ner Gabelschluessel tut es auch.

Also, wenn Kurbel und Welle ordentliche Passung haben Welle f6 Kurbel h8 und Welle wie auch Keil
aus halbwegs geignetem Material bestehen mindestens C60 oder CroMo und auch wenigstens verguetet sind, haelt diese Befestigungsart allen auftretenden Belastungen stand. Wellen aus eingesetztem ST52-3 gehaertet,
halten in der Verbindung zur Kurbel auch sicher, aber ich habe solch eine Welle schon verbogen.

Das Problem mit den Vierkant und Oktalink, und es werden noch schwieriger herzustellende kommen,
hat nichts mit "Standarts" also Ferigungsvorschriften , oder gar Befestigunssicherheit zu tun sondern nur und ausschliesslich mit Obsoleszenz. Man wollte ein "Alleinstellungsmerkmal" das handweklich nicht oder nur schwierig herzustellen ist, und das eigene Produkt von der Konkurenz unterscheidet. Da man nun wegen der Spezialmaschinen keine handwerkliche Konkurenz/Preisvergleiche mehr zu fuerchten hat, kann man fuer Wellen Lager und Kurbeln Mondpreise verlangen, und auch die Haltbarkeit ist wurscht, der Kunde muss ja kaufen, und auch Masse wie z.B. die Kurbellaenge und Q-Faktor einfach diktieren. Was man nicht herstellen will braucht der Kunde dann ja auch nicht.

Keilkurbeln, Wellen, Keile, Thompson-Lager sind billige Teile die in jeder mechanischen Werkstatt, auch bei jedem Schlosser, so er eine Drehbank und eine Staenderbohrmaschine hat, in allen moeglichen Groessen, Q-Faktor, Kurbellaenge, hergestellt werden koennen. Das einzige Praezisionsteil sind die Kugellagerkugeln. Die einzigen Verschleissteile dann im Pedalbereich sind ausser den Kugellagerkugeln die Zahnkraenze ...
WelleKurbelKeil.jpg

So wie es daliegt ... 1paar Kurbelarme 2Keile mit Mutter und Scheibe und die Welle kosten aus handwerklicher Kleinserie nicht mehr als 30Euro und halten laenger als ein ganzes Fahrradleben.
Sie muessen nicht immer und immerwieder neu hergestellt werden. Sie erfuellen alle auch extreme
Festigkeitsanforderungen und liegen auch im Gewicht ganz gut ... ich fahre soetwas auch an der Bahnmaschine und am RR ...

Also ich habe schon Wellen verdreht/zerbrochen, aber wenn sich eine Keilkurbel lockert oder gar loest,
hat man entweder minderwertiges Material erwirscht, was ich mir kaum vorstellen kann, weil ja eingesaetzter ST52 auch schon fuer den Normalverbraucher genuegen wuerde, der Hersteller hat das Haerten/Vergueten von Welle und oder Keil "vergessen", oder bewust minderwertiges Material verbaut um den Modellwechsel zu beschleunigen. oder es war schlicht ein Montagefehler(Keil falschrum).

mfG
Matthias

PS. ich habe die Komplette Kurbelgarnitur fuer mein neues Python mal auf die Kuechenwaage gelegt ...
16072011037.jpg
was spricht gegen eine solche Kurbelgarnitur ??
 
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So wie es daliegt ... 1paar Kurbelarme 2Keile mit Mutter und Scheibe und die Welle kosten aus handwerklicher Kleinserie nicht mehr als 30Euro und halten laenger als ein ganzes Fahrradleben.
....aber wenn sich eine Keilkurbel lockert oder gar loest,
hat man entweder minderwertiges Material erwirscht, was ich mir kaum vorstellen kann, weil ja eingesaetzter ST52 auch schon fuer den Normalverbraucher genuegen wuerde, der Hersteller hat das Haerten/Vergueten von Welle und oder Keil "vergessen", oder bewust minderwertiges Material

Im Prinzip magst Du Recht haben, aber das Material, das ich vor ca. 30 Jahren tatsächlich kaufen konnte, war bestenfalls aus ST 35 und von Maßhaltigkeit hatten die Hersteller vermutlich auch nie was gehört. Wozu auch-die Keile und Achsen waren so weich, das sich die Achse in kürzester Zeit reingearbeitet hatte. Das war einfach nur billig und was anderes gab es nicht.
Dafür fahre ich an meinem Transportrad 25 Jahre alte Kurbeln mit Vierkant, die hat mein damaliger Chef als Prototypen aus 7075er Alu hat fräsen lassen und mir damals zum Testen gegeben hat. Die haben sicher schon 100000 km drauf und haben sich nicht einmal gelöst.
Gruß,
Norbert
 
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