Weltreisen mit dem VM - Träume, Erfahrungen und Überlegungen

Beiträge
50
Hallo alle zusammen,

nachdem ich im Frühjahr mit meinem Velo nach Sizilien gefahren bin und zurück, überlege ich aktuell wo es für mich nächstes Jahr hingehen könnte. Aktuell habe ich mir eine etwas größere Tour überlegt und wollte die hier kurz vorstellen. Vielleicht gibt es ja ähnlich Wahnsinnige Leute, die hier ihre Traumtouren vorstellen oder Erfahrungen teilen möchten.

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich die Tour tatsächlich so durchziehe, aber ich träume von einer "kleinen Rundtour um Köln herum": =)

Köln - Dänemark - Schweden - Norwegen - Finnland - Baltische Staten - Russland - Georgien - Aserbaidschan - Iran - Türkei - Balkan - Österreich - und wieder ankommen in Köln!

Die erste grobe Streckenplanung beläuft sich auf ca. 20.000 km. Für das Unterfangen würde ich mir ein QV anschaffen (stehe schon fast auf der Pole-Position der Warteliste), um auch genügend Stauraum für Gepäck zu haben. Mein lieb gewonnenes DF XL ist aus meiner Sicht für eine solche Mammut-Tour nicht komplett geeignet.

Gibt es Erfahrungen von euch mit dem Velo außerhalb von Europa (Türkei, Iran, Russland)? Ich selbst habe mittlerweile mit meinem DF fast 9.000 km abgerissen und lese auch immer wieder von euch, dass einige bereits mehrere 10.000 km mit den Velomobilen gefahren sind. Was sind aber eure Erfahrunge mit Langstrecken beim Reisen?

Ich bin gespannt auf eure Rückmeldungen
 
Köln - Dänemark - Schweden - Norwegen - Finnland - Baltische Staten - Russland - Georgien - Aserbaidschan - Iran - Türkei - Balkan - Österreich - und wieder ankommen in Köln!
Du willst also durch einige recht gebirgige Länder reisen, und dir dafür ein möglichst schweres Fahrzeug kaufen, damit du noch mehr Gewicht mitnehmen kannst? Kann man machen ...
 
Das klingt nach einer "leicht" erweiterten Variante meiner Ostseetour von vor zehn Jahren, das waren allerdings nur 7000km. Und außerdem war die Drehrichtung anders...
Bzgl. Fahrzeug: Bitte auf jeden Fall vorab ausgiebig Probefahren. Das QV mag einen riesigen Stauraum haben, aber der ist nahezu komplett hinter der Hinterachse, entlastet also deine Vorderachse. Viel Gepäck verändert also ziemlich das Fahrverhalten. Außerdem habe ich bei der Überführung natürlich immer genau das gebraucht, was ich ganz tief unten vergraben hatte. Mit "Packplanung" mag dieses Problem allerdings vermeidbar sein.
Für die 6,5 Wochen meiner Tour bin ich mit dem Platz im Quest ausgekommen, mehr wäre kontraproduktiv gewesen, weil ich dann nicht nochmals was aussortiert hätte. Das DF XL ist natürlich deutlich kleiner, aber ein Milan GT oder ein Alpha 7 könnte durchaus auch für die große Radreise ausreichend Stauraum haben. Hilfreich sind auf jeden Fall Stauräume vor den Vorderrädern, weil sie helfen, einen vernünftigen Schwerpunkt beizubehalten.
 
Hilfreich sind auf jeden Fall Stauräume vor den Vorderrädern, weil sie helfen, einen vernünftigen Schwerpunkt beizubehalten.
Da glänzt der Milan GT mit seinen gut erreichbaren optionalen Gepäckfächern vorne links und rechts. Die im QV sind wohl eher für Schlangenmenschen zugänglich. Im Alpha kann man sich selber etwas nachrüsten.
Aber wenn, dann nimm einen GT ohne die verbaute Kopfhutze wie im neuesten Modell, das ist nämlich der Gepäckraum für trocken zu haltende, weiche gepäckstücke - Klamotten, Schlafsack, Daunenjacke...
Ist auch von Vorteil, einen gebrauchten für sowas herzunehmen, dann schmerzen die Erinnerungsspuren an der Außenhaut nicht so.
Die Frage ist auch, ob man sich fürs QV genügend Ersatzteile mitnehmen kann, die alte Stahlschwinge im GT ließ sich in Taragona gut ausbauen und reparieren. Fürs QV braucht man schon einen Aluschweißer.

Gruß,

Tim
 
Ich würde mich auf schlechte Strassen und fehlende Ersatzteilversorgung einstellen. Also gute Federung, robuste Reifen und eine Person zu Hause die Dir Ersatzteile FedExen kann. Inwiefern ein 1x3 Antrieb auf Schotter noch Steigungen packt kann ich nur spekulieren. QV ist 2x4 mit 60% vom Gewicht auf der Antriebsachse, oder?
VM Tarnkappe vom @dentrodrops (wie schreibt man den richtig?) wär sicher hilfreich.
Tip für Aluschweiser finden: Bootswerften
 
Und
die alte Stahlschwinge im GT ließ sich in Taragona gut ausbauen
Der Rest ist Fahrradtechnik, die man fast überall nachkaufen kann. Beim QV ist der Antrieb wieder recht komplziert. Alpha 7 ist sicherlich auch in die engere Auswahl zu ziehen, zumal als nächster Vorteil die Vorderräder offen sind. Der Gewichtsvorteil ist auch nicht zu unterchätzen. Aktuell 6 kg zum alten GT. Das ist schon viel Gepäck.
Wenn ein gebrauchter GT zur Verfügung stehen würde, wäre es aber meine erste Wahl, da es Alphas nicht gebraucht gibt. ( Meiner steht evtl. ab Mitte nächsten Jahres zum Verkauf ;))
 
Da ich schon erwähnt wurde: Tarnkappe (=Abdeckplanen) sollte es für die in Frage kommenden Modelle geben). Und was die Gepäckfächer vorne angeht, habe ich auch Taschen für Quest, Quest XS und Strada, andere sollten möglich sein (aber nicht DF(XL), da ist der Platz soweit vorne, dass ein Rankommen kaum möglich ist - abgesehen von durch die Wartungsklappe).
Die Gewichtsverteilung ist sicher sehr positiv mit Taschen, und da man kaum annimmt, dass dort Gepäck verstaut ist, ist es evtl. auch ein Sicherheitsvorteil, was Diebstahl angeht - hoffe, das sollte keine Rolle spielen!
 
Grandiose Idee!
(=Fahrrad) bin ich 2013 und 2014 durch folgende Länder gefahren (klick und klack)
Dänemark - Schweden - Norwegen - Finnland - Baltische Staten - Russland - Iran - Türkei - Balkan - Österreich
Die sehr hügeligen* oder schlechtbelagigen** Abschnitte würden mich nicht davon abhalten, da auch mit einem VM durchzufahren. Mach es!
*norwegische Küste, Balkan (Kaukasus)
**Lettland, Albanien (Kaukasus)

Für Alleweder und Co und gegen Alpha und Co spricht eigentlich nur die Ersatzteilversorgung - in einigen Gebieten ist es wahrscheinlich einfacher, sich das Teil mit Bus+Flieger zu Hause zu holen als es sich vor Ort zu organisieren.
Z.B. habe ich im Iran einen 40-406-Marathon geschrottet und nicht einmal dafür Ersatz gefunden (die Kinderradreifen sind schon vom Anschauen kaputtgegangen, nichts für schwerbepackte Abfahrten). Der mitgeführte Durano hat schliesslich bis nach Hause gehalten) - wie viele Kg Ersatzmaterial willst du mitschleppen?

P.S. 2014 habe ich mich über die Grenzen und Visa im Kaukasus informiert. Welche Grenzen in welcher Richtung mit welchem (einfach/mehrfach-)Visum passierbar sind, war damals ziemlich komplex.
 
4 Räder sind definitiv ein Vorteil. Man mag das Gewicht des Fahrzeuges als Nachteil sehen, klar. Sollte aber den Vorteil von 4 Rädern nicht aus den Augen verlieren. Besonders auf anspruchsvolleren Wegen. Und bei einer so langen Tour und so viele Länder sollte es einige davon geben. Ein QV mit Trittkraftunterstützung und Anhänger mit Solarpanel wäre auch eine Variante.
[DOUBLEPOST=1571921386][/DOUBLEPOST]
Schweden - Norwegen - Finnland

Hier die Jahreszeit beachten. Im Sommer gibt es Insektenalarm. Das kann sehr heftig sein. Also essen unter Schutz, es sei denn, man möchte zusätzliche Proteine genießen :D

Davor und danach wäre das nicht oder zumindest reduziert, aber es ist mit Kälte zu rechnen. Im VM wohl weniger ein Problem, aber im Lager, sofern nicht in Pensionen genächtigt wird.
 
Ich finde das QV nicht schlecht weil die schweren Dinge sehr gut vor die Hinterachse passen. Für den Rest hat man reichlich Platz.

Das Gewicht ist nur ein Problem wenn die Gänge ausgehen. Langsam ist man ohnehin auf einer völlig selbständigen Tour.

Nachteilig könnte die Standfestigkeit der Hinterachse und ihrer Komponenten sein. Ich würde nur mit einem gut eingefahrenen Modell fahren und Ersatzteile versandbereit halten.
Du musst die Knackpunkte der Konstruktion und die richtige Einstellung des Schlumpf kennen.
 
Hallo Krissoff
Das hört sich sehr aufregend an :)
Aber meine Frau plant mit rechtzeitige Pflege unsere gemeinsamen Ferien mindestens ein Jahr vorher und normalerweise mehr Wochen, als ich normalerweise habe. Also denke ich, ich muss mich ab und zu nur einige tage mit meinem Velomobil-Freund auf einen Camping-Ausflug machen :eek:

Ich sah ein Bild einer blauen Strada auf dem Roten Platz in Moskau, so möglich...

Generell denke ich, dass bei Velomobilfahrten in den genannten Ländern mindestens 2 Personen am besten sind, damit weder Velomobil noch Gepäck gestohlen werden. Aber mehr als 2 Leute werden villeicht die Tour und Durchschnittsgeschwindigkeit reduzieren


Ich finde dieses Waw-Video als eines der besten Velomobil-Tour-Videos, die ich kenne. Allerdings mit Motoren, 2 Batterien und je 2 Ladegeräten, was diesen 2 Personen 200 - 300 km pro Tag ermöglicht. Ich denke, der Motor erhöht die Durchschnittsgeschwindigkeit und die mögliche Tageskilometer, aber das motor, lader und Batterien sind zusätzliche Teile, die kaputt gehen können. Aber persönlich werden ich und mein Freund nicht ohne unsere Motoren fahren...


mqdefault_6s.webp


Gute tour;)
 
Generelle Infos zu Visa, Geld, Verpflegung wirst du vermutlich besser in den Radreiseforums finden.

Streckenplanung und Velomobil halte ich für kritischer da du nicht einfach mal auf Bus, Bahn oder Lkw ausweichen kannst.
Außerhalb Westeuropa kann man aber probieren ein Velomobil in einem Bus zu transportieren.

Viele Nebenstrecken sind speziell in Skandinavien und Baltikum nicht asphaltiert.
Das kann man oft gut im Satellitenbild von Google maps sehen.
Street view ist auch oft eine Hilfe.

Was Gepäck angeht, gilt die alte Regel nur das mitnehmen was gebraucht wird. Die meisten Dinge kann man auch vor Ort kaufen.
Verschleißteile wie Reifen kann man versuchen postlagernd irgendwo hin zu schicken. Kontakte über die Radreiseforen können helfen.

Mentales Training (Meditation, Autogenes Training) hilft wenn dir die Decke auf den Kopf fällt. Genauso wie ein guter Gesprächspartner daheim um dich ab und zu aus zusprechen.

Persönlich find ich eintöniges Essen sehr nervig. Selber kochen kann da genau so helfen. Wie Nervennahrung in der Notreserve. ( So gut wie auf 3000m Höhe im Himalaya hat noch nie eine Milka geschmeckt)

Technisch gesehen halte ich stabile Reifen als Vorraussetzung.
Schrauben mit Loctite mittelfest zu sichern auch.
Schrauben und Muttern sollte man dabei haben. Kleine Ratsche mit bits ist oft hilfreicher wie Universalwerkzeug. Auf kleinen vernünftigen Kettennieter würde ich nie verzichten.

Und sonst kann ich dir nur raten mach es einfach.
Mein Motto lautet "Erfahrung müsste Erradeln heißen".
 
Und sonst kann ich dir nur raten mach es einfach.
Mein Motto lautet "Erfahrung müsste Erradeln heißen".
Also evt. erstmal ne kleine Runde. Köln, DK, via NO zum Nordkap und durch Sweden zurück. Als Übung. Aber eigentlich sollte Köln Sizilien ja genug Erfahrung gebracht haben.
Was lief denn nicht so gut? Warum mehr Gepäckraum? Was hat gefehlt? Nur für Ersatzteile ein QV? Ein DFxl mit M+ sollte doch Welttour tauglich sein.
Es soll auch Menschen geben, die ein DF mit Anhänger ausgestattet haben....
 
Nicht lange nachdenken. Mach es.

Umdrehen kann man immer noch wenn man vor Ort ist. Und schlechte Strassen heisst nur, dass man länger unterwegs ist.

Ein QV ist nur dann eine gute Wahl wenn du dich wirklich mit der Technik auseinandersetzt. Ausserdem ist bei @Elmi ein sehr wichtigrs Notfallersattteil zu bestellen, damit du dir nicht sowas wie @Tilia passiert.

DF könnte aufgrund der Bodenfreiheit Probleme bereiten aber wie gesagt Versuchen kann mans immer :)

IMHO muss man deswegen übrigens keine Marathon Plus mitnehmen Duranos gehen auch
 
Erstmal vielen Dank für die tollen Rückmeldungen! =) Falls jemand Lust bekommen hat, sich anzuschließen, gerne melden... auch wenn ich schon 31 bin, würde sich meine Mutter sehr freuen und euch auf ewig dankbar sein. =)

Ansonsten kam ich zu dem QV, weil ich für Camping-Gepäck (Zelt, Schlafsack, Kochzeug, etc.) doch etwas mehr Platz brauche.
 
Ansonsten kam ich zu dem QV, weil ich für Camping-Gepäck (Zelt, Schlafsack, Kochzeug, etc.) doch etwas mehr Platz brauche.
Campinggepäck und Ersatzteile plus Werkzeug für 3 Wochen passt in 2x12.5l Radicaltaschen am Einspurer. Dazu brauchts kein QV, nur die richtige Ausrüstung. Schau mal die Ausrüstungsthreads hier durch.

Gruß,

Tim
 
Zurück
Oben Unten