Welches VM für 2800 km und 28.000 Höhenmeter für 33 Tagesreise vonTirol nach Santiago de Compostela?

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Kleini

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Heute um 11:09
Hallo zusammen, ich war Steintrike Elektro Fahrer, das war aber nicht das gelbe vom Ei, weil wenig robust für mein Gewicht und die vielen Radtaschen, auch hatte ich leider kein pedelec, sondern einen Gasgriff und eine Kettenschaltung, die immer geraschelt hat und sich nicht ordentlich einstellen ließ. Aber die angenehme Fahrweise zauberte mir immer ein Lächeln auf die Lippen. Ich bin jetzt eben auf der Suche nach einem geräumigen Quadrovelobil, wo ich 130 kg Mann rein passe und noch Platz für Gepäck und Ladegeräte die 30 tägigen Reise nach Fisterra ist, gerne auch mit Solar und Regenschutz.
Ich möchte einen pedelec Antrieb mit 500 W und Etappen von bis zu 90 km mit 1700 Hm fahren, die Strecke ist ca. 2500 km lang und ca. 28.000 Höhenmeter, dafür brauche ich 33 Tage. Quadro, deshalb, weil ich hoffe, ein VM zu finden, wo beide Hinterräder angetrieben werden können, für mehr Durchtrieb auf steilen geschotterten Wegen.
Habt ihr da Empfehlungen für mich. Danke
 
Hey Kleini,

interessante Anforderungen auf jeden Fall!
geschotterte Straßen und Velomobil gehen häufig nicht gut zusammen, aber davon jetzt mal abgesehen.

Einige sehr gängige Velomobile haben einachsige Hinterradschwingen. Bei diesen Varianten bleibt quasi nur ein Mittelmotor. Mittelradmotoren mit mittelmäßig hoher Leistung gibt es (Bosch hat glaub 500 W Spitzenleistung). Desto höher die mechanische Last desto höher die Belastung und damit der Verschleiß des Kettentriebs. Das wollte ich für meinen leistungsstarken Motor nicht haben.

Ich bin aktuell bei knapp unter 120 kg :) also auch nicht sooo viel weniger.
Ich wollte für meine 430 Höhenmeter Arbeitsstrecke die maximale elektrische Unterstützung bekommen. 500 W Dauerleistung = man darf nur noch als eBike auf der Straße fahren – Fahrradwege sind nicht mehr erlaubt. Daher bin ich auf ein 250 W Dauerleistung Pedelec gegangen.
Um trotzdem Bergauf mit 25 km/h fahren zu können, bin ich wie zwei andere technisch sehr versierte Velomobilfahrer nach viel Recherchearbeit auf den gleichen Motor gekommen. Von Grin Technologies den RH212, welcher im Sun Trip auch verwendet wurde: https://www.katanga.eu/the-sun-trip-an-incredible-solar-waw-race/
Jochen und ich haben von diesem Motor die Variante mit Freilauf statt Rekubation gewählt. In Deutschland erhältlich von ebike solutions der Puma V2.
Dieser Motor hat eine Spitzenleistung von 900 Watt. (Dauerleistung 250 W über 30 Min. und ist damit ganz legal ein normales Pedelec) – Motorunterstützung nur für Bergauf. Damit kann ich also nicht ganz 10 Minuten bei voller Leistung = 25 km/h nach oben fahren. Hier ist ein Rechner dafür:

https://ebikes.ca/tools/simulator.html?motor=GMAC8T&hp=120&cont=PR&frame=full&mass=150&grade=10



So einen Motor kannst du nur in ein Velomobil einbauen mit ganz normaler Fahrrad Hinterradaufnahme. Bei Jochen, Jean-Marc und mir ist es das WAW von Katanga. Das aktuell wohl drittstärkste Velomobil von den produzierten Stückzahlen her.
Das WAW fahre ich ganz klar aus Wartungsgründen heraus – das ist um ein vielfaches einfacher als fast alle anderen Velomobile. Man sollte für solch einen Motor die verstärkten elektrischen Komponenten von Katanga nehmen. Jochen und ich haben gebrauchte Velomobile darauf umgerüstet. (die Achse muss hinten um mindestens 3 mm breiter werden) Wenn man es richtig macht, ist es ordentlich Arbeit. Ich würde es wahrscheinlich lieber neu bei Katanga direkt mit der leichten Modifikation für den Motor bestellen.



Für deine Anwendung könnte aus den heute gängigen Velomobilen noch das Quattrovelo interessant sein, wenn du mehr Gepäck als Jean-Marc auf seiner langen Reise mitnehmen willst. Das VM45 von Katanga ist noch in der Entwicklung und es dürfte noch zu früh für einen Prototyp sein.

Mit dem Quattrovelo kenne ich mich nicht gut genug aus – daher nur ein Kommentar: die Kurvenstabilität ist logischerweise wegen dem Radstand hinten besser, neben dem höheren Gewicht ist die Aerodynamik dafür eine ganze Ecke schlechter. Quasi alle schnellen Velomobile haben eine „Wasstropfenform“ oder auch NACA Profil genannt. Dieses NACA Profil erzeugt quasi für die meisten Windrichtungen einen Vortrieb (siehe Vertikalwindanlagen)

Das Alleweder mit 250W oder 500W könnte für dich auch interessant sein. Ich würde keine weiteren Velomobile in Betracht ziehen.



Du hattest die Theorie geäußert, dass du auf zwei Rädern mehr Antriebswiderstand hast als auf einem Rad und implizit höre ich die Vermutung, dass du denkst, dass du nicht genug Grip haben wirst. Also auf Wegen, an denen ich mir nicht genug Grip vorstelle, da wollte / kann man auch nicht mit einem Velomobil hochfahren. Das Alleweder hat von den oben genannten Velomobilen soweit ich weiß die größte Bodenfreiheit. Dann brauchst du allerdings auch dickere und weniger stark aufgepumpte Reifen und das ist ein konträres Ziel bei Velomobilen.



Gruß,
Simon
 
130kg “kleini” :D:unsure:
Legal bekommst so was nicht mit 500w
kommt drauf an...
500W offizielle Dauerleistung nicht legal..

aber kein Pedelec-Antrieb am Markt hat tatsächlich eine harte Abregelung bei 250Watt
das wären um die 9A beim Regler mit 36V Antrieb
praktisch alle Antriebe kommen mit 14A, manche 12A manche 17A daher..
manch Antriebe von namhaften Fertigpedelec-Herstellern kommen auch auf 20A
 
Du hattest die Theorie geäußert, dass du auf zwei Rädern mehr Antriebswiderstand hast als auf einem Rad und implizit höre ich die Vermutung, dass du denkst, dass du nicht genug Grip haben wirst. Also auf Wegen, an denen ich mir nicht genug Grip vorstelle, da wollte / kann man auch nicht mit einem Velomobil hochfahren. Das Alleweder hat von den oben genannten Velomobilen soweit ich weiß die größte Bodenfreiheit. Dann brauchst du allerdings auch dickere und weniger stark aufgepumpte Reifen und das ist ein konträres Ziel bei Velomobilen.



Gruß,
Simon
schöne Ausführungen von dir!

zum Gripp..
wär mir da nicht so sicher..
frag mal @Jupp , der sowohl Quest, df und nun Quattrovelo fährt
meine mich zu erinnern, dass er gerade den Gripp bergauf, der beim Quattrovelo durch die beiden Reifen sehr gut ist, extra gelobt hat

ich kann jedenfall sagen, dass mein EvoK (sehr ähnlich einem df) grippmässig mein schlechtestes Fahrzeug im Stall ist..
selbst auf Asphalt hab ich bei einigen Strecken da probleme bergauf

z.b. hier zu sehen:

und das ist noch nichtmal wirklich steil.. 17%-20% rum

von nassen oder gar winterlichen Bedinungen brauch ma da erst gar ned reden

mit dem MTB kurbelt man sich da komplett locker rauf..
mit dem VM:
mehr gewicht, und schlechtere Übersetzung in meinem Fall (30 vorne, 34 hinten)
und weniger Gewicht auf Hinterachse
--> und schon stampft man sich mit rutschenden Rad nach oben..

ein E-Motor würde die Lage aber hier dramatisch verbessern und würde wohl rutschfrei dann noch hochgehen
 
.ein E-Motor würde die Lage aber hier dramatisch verbessern und würde wohl rutschfrei dann noch hochgehen
Äh nö…. Ich kenne das von meinem Trike plus Anhänger. Da bin ich nicht mal ne poplige trockene steilere Tiefgaragenausfahrt hochgekommen. Ein Motor führt nur dazu, dass vielleicht mehr Kraft beim Durchdrehen der Räder vorhanden ist. Das lässt sich auch nicht mehr mit Fahrtechnik lösen.
 
Ich glaube, man sollte erst mal auf die Velomobile einschränken in die jemand mit 130 kg reinpaßt und dann schauen wie man das motorisiert bekommt…..
 
Alternativ zu den genannten Varianten, werfe ich bei 4 Rädern, Motor etc. mal ein - bei Bedarf mit einem entsprechendem Wetterschutz nachgerüsteten (falls Wetterscutz bei der Fahrt Richtung Süden überhaupt soooo relevant sein sollte ) - (custom made) Quad-Fahrzeug von http://www.velomo.eu/ ins Renen ...!!
 
Systemgewicht wird zu hoch sein um damit die Wanderwege des Jakobswegs zu fahren. Muss man ja auch nicht, denn auch nach Finisterra führen Straßen.
Solange Straßen nicht vereist und verschneit sind, hat das QV ordentlich Traktion. Schotter ist da etwas anderes, das weiß jeder Mountain Biker.

Mein Rat wäre: 40 kg runter, besser 50, dann passen viele VM, und den Motor kann man getrost weglassen.
 
130kg “kleini” :D:unsure:
Legal bekommst so was nicht mit 500w
Kommt von meinem Familiennamen, aber ich schaue nicht so aus, wie ich heisse. 500 W nicht legal? Bafang 500 W ist ja auch Standard, ich hatte in meinem steintrike 1200W, durfte damit offen aber nur auf privaten Wegen damit fahren und mit elektronischer Sperre auch auf öffentlichen Strassen. Die meisten Autos können ja auch 250 km/h und mehr fahren und dürfen im Ort nur 50 km/h, also eine Frage der Eigenverantwortlichkeit.
 
Ich glaube, man sollte erst mal auf die Velomobile einschränken in die jemand mit 130 kg reinpaßt und dann schauen wie man das motorisiert bekommt…..
eben und das Quadrovelo fällt da eher aus da ist der Einstieg echt klein.
Mein Rat wäre: 40 kg runter, besser 50, dann passen viele VM, und den Motor kann man getrost weglassen.
Es wurde nicht nach einem Diät Rat gefragt und nicht jeder kann oder möchte sich das Gewicht runterhungern nur weil die Gesellschaft das so rät.
also eine Frage der Eigenverantwortlichkeit.
hängt wohl stark davon ab in welchen Land was legal ist.

Mein Tipp ein robust gebautes Strada mit Tretlagermotor.
 
... Die meisten Autos können ja auch 250 km/h und mehr fahren und dürfen im Ort nur 50 km/h, also eine Frage der Eigenverantwortlichkeit.
Die haben aber auch eine Zulassung, Versicherung, TÜV, etc. Damit redest Du nicht mehr von einem Fahrrad, was auf Rad-/Wanderwegen fahren darf, sondern von einem KFZ.
 
der Jakobsweg ist doch ein Pilgerweg, und Pilger laufen zu Fuss. Oder willst du nur einfach 'auch dort hin', aber auf anderen Strassen, mit deinem 1PS Boliden?
 
Radfahren und Reiten zählen auch als "gepilgert" im Fall das wichtig wäre.

N.B. die starken Motoren erzeugen ein Reichweitenproblem. Die saugen halt auch ordentlich. Ein "bergfester" 250W (nominell) Antrieb bringt Dich auch jede Steigung hoch (auf Asphalt). Es wird garantiert hügelig/bergig.
 
Klar, aber dafür bekomme ich hier nur wieder haue. :rolleyes:

Grundsatz:
Das ist kein Rennen, hier ist der Weg das Ziel.
Systemgewicht >200kg
Einfache, überdimensionierte Technik
Einfaches rein raus für einen vermutlich großen Menschen mit 130kg ohne VM Erfahrung.

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Bei 30.000hm mit unbekannten Steigungen käme für mich nur Bafang-Mittelmotor mit Rohloff in Frage.
So ausgelegt, das ich 30km/h mit 70ger Tritt fahren kann (bergab rollen ist für mich eine Option).
Damit komme ich (beim Test 120kg) auch 20% ohne treten rauf (getestet mit einem Anthrotech)
Damit das auch auf Schotter klappt, braucht man einen HR-Reifen, bei dem die Meisten hier die Hände über dem Kopf zusammen schlagen:
Breit, Stollen und stabiel -> Mopetreifen.

Unbekannte Steigungen bedeuten auch unbekannte Gefälle mit >200kg = 90mm SA Bremsen.
Scheibenbremsen fallen wegen der 3.000km auf Grund Ihrer Standzeit raus.
Und natürlich müssen auch die VR-Reifen die Bremsleistung in den Schotter bekommen =
Breit, grobes Profiel und stabiel -> Mopetreifen.

Hier sollten die ersten Rennsemmel-Fahrer jetzt Schnappatmung bekommen haben. ;)

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Da die Laufräder die 200kg auch über die 3.000km tragen müssen, fallen Fahrradspeichen sofort raus.

Ich habe vorne vor kurzem mal wieder Speichenräder eingebaut und nach <500km war die erste Speiche gerissen.
Da kommen für mich nur die Kompositfelgen von Alligt in Frage.
Die 2te Generation hat bei mir 35.000km mit Belastungen gehalten, die bei einem Pedelc nicht vorkommen, hatte dann einen Riss, mit dem ich weiter 10.000km ohne Panne gefahren bin.
Seit 45.000km fahre ich jetzt die 3te Generation und die 4te liegt in der Werkstatt.

Hinten fahre ich eine 1,5 Zoll Mopetfelge mit 3,5mm Motorradspeichen, gekreuzt eingespeicht.
Das ist für alle VMs ausser dem SR3 zu breit, macht aber nichts, da die Kompositfelgen auch auf eine Rohloff passen.

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Für mich wären für so eine Tour 3 Fahrzeuge bei mir in der Auswahl.

Das Ponny, das Anthrotech und als VM (Achtung Schnappatmungsgefahr) das Alleweder 6.

Das Ponny
hat die größte Ladekapazität und ist ein 4 Rad.
Da ich das Fz noch nicht kenne, kann ich es aber nicht beurteilen.

Das Anthrotech
ist sehr stabiel, wird seit 25, das aktuelle Modell seit 15(?) Jahren unverändert gebaut und gibt es in einer 180kg Version.
Der Sitz ist bequem hoch und mit den Aufstehhilfen geht das Aussteigen auch leicht und belasstet nicht den Lenker.
Die Aufstehhilfen sind bei unserem Gewicht ein Muss, das die leichten Rennfahrer nicht brauchen.
Auch Querfeldein im Wald hat es unter mir (allerdings ohne Gepäck) ohne Probleme überstanden.
Nachteil:
Das Gepäck wird auf das HR gepackt, was ungünstig für den Schwerpunkt ist, d.h. man muss in Kurven und im Gelände etwas langsamer fahren.

Das Alleweder 6
ist mMn eins der schwersten und dadurch stabilsten VMs, eine Weiterentwicklung des Alleweder 4 und wird seit 2006 nahezu unverändert gebaut.
Es bietet neben dem Sitz (tiefer Schwerpunkt) viel Raum für Gepäck, einfaches rein raus, kann offen gefahren werden und ist, dank der Plane, dennoch in Minuten winterfest.
Bafang, Rohloff und Kompositfegen sind Standartoptionen.

Alle drei Fz haben rundrum 20" Reifen (wichtig für Ersatzreifen)

So das sollte für den Anfang reichen.

Gruß Jörg
 
Zuletzt bearbeitet:
I agree with the above, a pony4 with Bafang BBS02 (with 250W sticker) and Rohloff intermediate gear. Nose 1.4 for weather protection - lots of sun on the Meseta... A solar roof is easy enough to adapt. Wide (and strong) BMX rims laced with Sapim Strong spokes and Schwalbe Crazy Bob tyres could possibly work. The Crazy Bob is as close to a moped tyre as you can get with a bicycle tyre.

If I had the money for a Rohloff then Agilo would quite possibly find the way to Santiago - double chainring (even on the road in Spain the gradients are pretty wild in some places) and... no motor. Only the rich pilgrims ride horses, others have a donkey for baggage but personally I would walk (the rest that I have not walked so far) or ride a velocipede without assistance. In fact I was looking at my credencial yesterday and the stages from Zubiri to Finisterre ;)

Things have changed a lot since 2020 and the capacity of albergues is reduced greatly. Do not tempt the trip during Spanish school holidays unless you plan on camping. Do not plan on being there for the feast of Santiago... If things evolve positively I hope to be leaving from Zubiri at the end of September 2022 and continue with my plan - a marathon a day but this time I will rest for 2 days every week... So far I have averaged 38.6 km walked per day with a swollen leg from day 2, I stepped in some nettles to avoid being run over by a speeding car...
 
Systemgewicht wird zu hoch sein um damit die Wanderwege des Jakobswegs zu fahren. Muss man ja auch nicht, denn auch nach Finisterra führen Straßen.
Solange Straßen nicht vereist und verschneit sind, hat das QV ordentlich Traktion. Schotter ist da etwas anderes, das weiß jeder Mountain Biker.

Mein Rat wäre: 40 kg runter, besser 50, dann passen viele VM, und den Motor kann man getrost weglassen.
Hahaha, Wenn das so leicht ginge, hätte ich das bei oder nach den letzten Radtouren gemacht, nimm seit 30 Jahren ab, jetzt habe ich die Schnauze voll und such eben ein Gerät, dass mich aufnehmen kann. lg
 
Hallo Kleini,
bei den Velomobilen hätte ich bei dem Gesamtgewicht (Eigengewicht plus viel Gepäck) bedenken. Ich würde da auch nach dem Antrotech und dem ICE in der HD Version schauen. Beide sollten das geradeso schaffen (je nach Gepäck). Ansonsten hilft etwas breite Reifen und Untersetzung; aber irgendwann ist dann halt Schluss (gerade auf Schotter). Daher denke, dass du dazu den Weg an die Physik eines Trikes anpassen musst.
Saudi zeigt ganz gut, das zumindest Gelände mit dem Velomobil keine gute Idee ist, wenn man die Strecke nicht entsprechend kennt. Siehe

Grüße Stefan
 
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