Was macht man mit der neuen Erfahrung?

Ich fahre wieder… na eigentlich schon seit der 3.Woche nach dem Sturz.
Aber schon ne ganze Zeit wieder ZOX.
Am WE öfter mal länger als ich es früher gemacht habe.
Wollte mich langsam mal an 300 ranarbeiten.
Das ist aber letztes Wochenende grandios gescheitert.
Durch Baustelle auf Radweg gezwungen, habe ich einen Höhenunterschied zwischen Rad und Fußweg nicht gesehen und mir im flachen Winkel den Reifen von der Felge gezogen … Aua!
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Leider hat das sofort die Erinnerungen an meinen Horrorsturz August 2019 wachgerufen

Mein Freund hat mich dann letzte Woche gefragt ob ich mal mit ihm 300 fahren wolle … ich war bekloppt genug zuzusagen. Je näher der gestrige Sonntag kam um so nervöser wurde ich.

Bei der Fahrt bin ich um jede Kurve „wie auf Eiern“. Ralf dagegen wie auf Schienen.
Da ich durchkommen wollte habe ich mir die Vorgabe gesetzt nicht über 150 Watt im Schnitt und so selten wie möglich über 200 Peak. Da musste ich mich ganz schön zusammenreißen … obwohl Ralf gewartet hat hat es jedesmal gefühlt ewig gedauert bis ich wieder ran war:confused:. Gar nicht mein Stil.
Besonders übel waren aber Passagen auf üblem Straßenbelag durch Wälder.
Das kontrastreiche Lichtspiel lässt mit dem Blickwinkel von der Liege alle Löcher oder gar Splitt und Sand komplett unkenntlich werden. Da fuhr die Angst mit:oops:.
Am Niederrhein sind wir zudem auf Streckenabschnitten unterwegs gewesen die rollten so übel, dass 26km/h 50 Watt mehr brauchten als 34km/ h auf gutem Asphalt.

In Goxel habe ich mich von Ralf verabschiedet. Er brauchte noch eine Herausforderung :rolleyes:. Die Baumberg habe ich aber umfahren. Das war auch gut so. Sonst wäre es echt bitter für mich geworden.

Ganz zum Schluss hatte ich nur noch eine Trinkflasche mit Fructose (vertrage ich auf Langstrecke nicht). Ich dachte, die letzte Flasche wird schon nicht so schlimm sein. Heftiges Sodbrennen belehrte mich:sick:.

Kurz vor zu Hause habe ich noch ne Schleife eingebaut. Mein Ego wollte nach den Strapazen doch die 300 sehen. Jede Faser meines Körpers sprach dagegen … ging aber. Jeder Meter mehr wäre aber einer zuviel gewesen.

Viele schöne Streckenabschnitte belohnen einen…auch wenn es zum Schluss zu ner Durchhalteübung wird.
Ein bischen Stolz keimt dann doch auf.;)

Zumal ich vor nem halben Jahr nicht sicher war überhaupt wieder aufs ZOX zu steigen.43F59504-63C2-48FD-92FA-90DBBBA0AE47.jpeg
 
Zuletzt bearbeitet:
Chapeau!!! Auf diese Leistung kannst Du auch stolz sein. (y)
Dein Kumpel Ralf muss ja ein richtiges "Tier" sein. Den müsste man mal in ein Velomobil oder auf ein schnelles Liegerad setzen. :p

Bin am Wochenende auch mal eine längere Runde gedreht, aber war auch nach 200 km ziemlich platt, sodass sich die letzten 30 km auch sehr zäh anfühlten. Ich kann also nachvollziehen wie Du dich zum Ende gefühlt hast. :sleep: Irgendwie ist es im Nachhinein aber doch alles schön gewesen.
 
Chapeau!!! Auf diese Leistung kannst Du auch stolz sein. (y)
Dein Kumpel Ralf muss ja ein richtiges "Tier" sein. Den müsste man mal in ein Velomobil oder auf ein schnelles Liegerad setzen. :p

Bin am Wochenende auch mal eine längere Runde gedreht, aber war auch nach 200 km ziemlich platt, sodass sich die letzten 30 km auch sehr zäh anfühlten. Ich kann also nachvollziehen wie Du dich zum Ende gefühlt hast. :sleep: Irgendwie ist es im Nachhinein aber doch alles schön gewesen.
Ralf hat die Körperproptionen von Indurain und 20 Jahre Elbsandstein und Erzgebirge in den Beinen. Baumberge sind nur ne Schippe Sand

Er hatte auch schon ne Liege. RR ist ihm aber lieber
… und nach gestern weiß ich auch wieder warum. Gerade in den kniffeligen Passagen war er klar im Vorteil
 
Kleines Update
Nachdem ich als Sponsor für das #Stadtradeln in Münster gewonnen wurde, bin ich selber das erste Mal auf diese Veranstaltung aufmerksam geworden.
Wenn schon Sponsor, dann könnte man ja auch mitfahren.
Ich habe ein paar Kunden angefunkt und siehe da wir hatten ein fleißiges Team zusammen
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Die persönliche Quittung folgte postwendend

Mein Bein hat arglos die gut 800km/Woche in den letzten 14Tagen des Stadtradelns akzeptiert. Als abzusehen war, dass wir TopTen schaffen packte mich der alte Rennfahrer Ehrgeiz. Ich bin streng nach Wattmesser gefahren, besonders um die Füße nicht zu überstrapazieren. Bein und Füße haben klaglos Kilometer gefressen. Keine Problem unter der Belastung.
Einen Tag nach der letzten Stadtradelfahrt hatte ich zunächst im linken Schienbein ein unangenehmes Ziehen, das bei jedem Tritt schmerzte. 3 Tage später zeigte mir mein vor einem Jahr gebrochenes Bein, dass doch nicht alles wieder normal ist.
Ich hatte mir ne Schleimbeutelentzündung zugezogen. Vermutlich war der Muskel gestresst weil er über einen der doch etwas vorstehenden Metallteile scheuert.
Das hat mir seit meinem Sturz vor einem Jahr überhaupt keinen Stress gemacht:unsure:. Jetzt waren wieder entzündungshemnde Schmerzmittel angesagt. Liegen auf der rechten Seite schmerzte auch:( ... Das hatte ich nicht erwarte. Vor allem nicht Tage nach der Belastung.

Der Besuch beim Arzt passte gut zum geplanten Besuch um die Demontage der Metallteil zu planen ... davor gruselt es mir doch etwas.
Der Arzt, der auch im letzten Jahr die Versorgung nach der OP durchgeführt hat, war erstaunt mich in so guter Verfassung zu sehen. Selber Radsportler hat er nicht erwartet, dass das ich nach einem Jahr wieder so gut zurecht bin. Fühlt :)sich zwar nicht unbedingt so an, aber ich glaube ich darf mich jetzt doch mal freuen ... Glück im Unglück ... und ein bisschen Trainingsfleiß:cool: ... Sport scheint doch nicht so verkehrt ... auch wenn ich nach meinem Unglück stark am zweifeln war - Unfälle passieren halt und andere rutschen in der Dusche aus und landen im Rollstuh :eek:l ( entfernter Nachbar)
 
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Nach einem Jahr habe ich jetzt Anspruch auf meine Unfallversicherung (Invalidität).
Den habe ich mit einem Gutachten von meinem Orthopäden angemeldet.
Jetzt habe ich ohne weitere Prüfung ein unerwartet hohes Angebot bekommen.
Nehme ich das an, die Summe lockt ganz schön, verzichte ich auf alle weiteren Ansprüche.

Es steht ja noch ne weitere OP an (Metallentfernung) und ob meine Hüfte das auf Dauer verzeiht steht auch in den Sternen.

Mein Verstand sagt, wenn eine Versicherung ein verlockendes Angebot macht bei dem man auf alle weiteren Ansprüche verzichten muss hat deren Mathematiker ausgerechnet, bzw. über bereits bekannte Fälle abgeschätzt, dass da noch was kommt und es schlussendlich Anspruch auf weitere Forderungen geben wird.

Lehne ich das Angebot ab wird mir auch eine umfassende Untersuchung "angedroht", was immer das auch heißt.
Meine Frau meint, mein Gesundheitszustand sei besser als erwartet ( wie mir meinem OP Chirurgen ja gerade bestätigt hat) und das weiß die Versicherung nicht und hat es in ihr Kalkül nicht einbezogen.
Ich traue dem nicht und neige zum Absehen des Angebots.

Ein paar Stimmen von Euch könnten vielleicht hilfreich sein um meinen Entschluss zu festigen oder zu verwerfen ... bin gespannt auf eure Meinung, vielleicht hatte ja schonmal jemand ne ähnliche Situation.
 
besprich das - mit Deinem Arzt!
Der wird gutachterliche Fragen kennen und sicher Erfahrung mit derartigen Fällen haben.
 
Hallo,

Schön das die Genesung gut voranschreitet.

Meine persönliche Meinung:
man sollte sich gut überlegen, ob einem eventuelle Mehransprüche einen jahrelangen Streit wert sind, solange die Situation nicht existenzbedrohend ist, oder die Versicherung dummdreist die Ansprüche kleinrechnet. Die mit unproduktivem Streiten verschwendete Lebenszeit gibt einem niemand zurück.

viele Grüße

Christoph
 
Hallo,

Schön das die Genesung gut voranschreitet.

Meine persönliche Meinung:
man sollte sich gut überlegen, ob einem eventuelle Mehransprüche einen jahrelangen Streit wert sind, solange die Situation nicht existenzbedrohend ist, oder die Versicherung dummdreist die Ansprüche kleinrechnet. Die mit unproduktivem Streiten verschwendete Lebenszeit gibt einem niemand zurück.

viele Grüße

Christoph
Hallo Christoph!

Beim Streit sind wir ja noch gar nicht. Die würden sich wohl erstmal selbst ein Bild von meinem Zustand mit ihrem Vertrauensarzt machen.

Vermutlich bekomme ich dann erstmal weniger. Verzichte aber nicht auf Ansprüche die durch Folgeprobleme auftreten.

Mich macht es nur stutzig, dass sofort Geld angeboten wird. Bisher bei kleineren Problemen ( Knallschaden /Ohr) wurde erstmal sorgfältigst geprüft …
 
Mein Verstand sagt, wenn eine Versicherung ein verlockendes Angebot macht bei dem man auf alle weiteren Ansprüche verzichten muss hat deren Mathematiker ausgerechnet, bzw. über bereits bekannte Fälle abgeschätzt, dass da noch was kommt und es schlussendlich Anspruch auf weitere Forderungen geben wird.

Exakt. Die Versicherung will die Akte schließen. Ich würde mich nur darauf einlassen, wenn die Summe so hoch wäre, dass Du sofort aufhören könntest und bis zum 100sten Lebensjahr ein höheres Einkommen hättest als aus Deiner Erwerbstätigkeit. Allerdings kann es dann viele Jahre dauern, bis Du Deine Ansprüche durchgesetzt hast.

Lehne ich das Angebot ab wird mir auch eine umfassende Untersuchung "angedroht"

Meine war mit dem ersten, von ihr beauftragten Gutachten (Minderung der Erwerbsttätigkeit um 20%) auch nicht zufrieden. Das zweite landete dann bei 30% MdE und war für mich ein Grund, den Deckel nicht schließen zu lassen, denn offenbar wird es immer schlechter.
 
Mich macht es nur stutzig, dass sofort Geld angeboten wird. Bisher bei kleineren Problemen ( Knallschaden /Ohr) wurde erstmal sorgfältigst geprüft …

Tja, leider kann ich da schon viel Erfahrung beitragen: 1 x Wegeunfall mit gesetzlicher und privater Unfallversicherung über den Arbeitgeber, zusätzlich 2 x Unfall mit privater Unfallversicherung über den Arbeitgeber.

Ich vermute, dass die Versicherung kurz skizziert hat, wie sie zu ihrem Angebot kommt. Sowas wie Angebotsbetrag = Y Invaliditätsgrad gemäß Gliedertaxe x Z Versicherungssumme.

Die Versicherung will die Akte schnell schließen, Gutachten und weitere Bearbeitung kosten auch Geld und so kommt dieses Angebot zustande.

Wenn Dein Verlauf positiv ist und Du schon wieder besser beieinander bist, als ärztlicherseits erwartet wurde, wenn auch eine Verschlechterung aktuell nicht konkret zu erwarten ist, würde ich das Angebot annehmen. In einem der oben angeführten Fälle hatte ich auch ein solches, nahm es an und war mit dem Ergebnis zufrieden.

Wenn ich einen konkreten Anhaltspunkt hätte, warum ich die Einschätzung des Invaliditätsgrades für falsch halte, würde ich mir noch ärzlichen Rat holen.

Bei mir war das Angebot damals mit einer relativ engen, zeitlichen Frist versehen. Ist das bei Dir auch so?

Wenn Deine Metallentfernung noch ansteht, gibt es das sehr kleine Restrisiko eines unglücklichen Verlaufes: Schrauben gehen nicht raus wie gedacht, Entzündung, Krankenhauskeim, Corona etc. & Co.

Ideal wäre also, wenn Du mit der Zusage zum Angebot bis nach der Metallentfernung warten könntest. Wenn nicht und wenn das Angebot vor dem Hintergrund des Gesagten plausibel und attraktiv erscheint, würde ich es annehmen.

Soweit meine Meinung.

Querlieger, brucherfahren
 
Ich habe mich dafür entschieden, mein Titangestänge im Krematorium herausnehmen zu lassen. Termin steht aber noch nicht fest. ;)
 
Ideal wäre also, wenn Du mit der Zusage zum Angebot bis nach der Metallentfernung warten könntest.
Genau meine Meinung, denn:
...Demontage der Metallteil zu planen ... davor gruselt es mir doch etwas.
Ich will dir keine Angst machen, aber diese OP ist nicht ganz ohne, die Querbolzen können auch mal abbrechen und Infekte mit darauf folgenden Langzeitproblemen können bei jeder OP auftreten.
ob meine Hüfte das auf Dauer verzeiht steht auch in den Sternen.
Das ist das Langzeitproblem: Wird dein Hüftgelenk auf Dauer einen Schaden davontragen (Arthrose mit der Aussicht auf ein künstliches Hüftgelenk).
Sprich mit deinem Arzt. Oder mit mehreren.
 
Dank für die schnellen Antworten.
Bestätigt mich in meinen Annahmen.
Werde jetzt erstmal anfragen wie lange das Angebot steht und dann die Ärzte nochmal fragen.
 
Gib Deine Unterlagen doch mal Christiane, die kann sie ihren Chirurgen zeigen, dann hast Du wenigstens ne zweite Meinung.
... Ich lass mich ja von ihren Kollegen operieren ... war ja gerade dort - danach kam das Angebot der Versicherung (ungünstiges Timing - dauert ja immer solange bis man nen Termin kriegt) - das Angebot nehme ich aber gern an
 
Ich habe gerade echt Probleme (im Kopf) mich bei dem glitschigen Wetter aufs ZOX zu setzen.
Selbst Probefahrten mit Einspurliege mache ich wie auf Eiern

Weil ich das geahnt habe und im letzten Winter schon zum Trike gewechselt habe wurde ja im Frühjahr ein Trike geordert

Wie zu erwarten dauert das immer.
… vieeeel länger als erwartet.

Nachdem das Rad schon vor 3 Wochen fertig war :rolleyes: sind vor ner Woche die Teile vom Lackierer gekommen und ich gehe jetzt in meiner Freizeit ans komplettieren ( solange kann ich nicht Rad fahren )

Das Bein zickt übrigens immer noch … mehr als mit lieb ist. Merke es wieder bei jeder Gelegenheit. Darüber war ich eigentlich schon hinweg
 
Ich habe gerade echt Probleme (im Kopf) mich bei dem glitschigen Wetter aufs ZOX zu setzen.
Kann ich verstehen. Ich hatte (wenn auch mit lächerlichen Folgen im Vergleich zu Dir) einige ärgerliche Stürze mit dem Zox bei Nässe. Und ich merke in den letzten 2 Jahren, dass davon mehr im Unterbewusstsein haften geblieben ist, als mir lieb ist. (Aber vielleicht ist das ja auch gut so.) Jedenfalls fahre ich an vielen Stellen extrem vorsichtig; selbst bei einfacher Regennässe. Wenn ich jetzt an die Kombination aus Dunkelheit, Nässe und Herbstlaub / Landwirtschaftsmatsch denke, mag ich auch nicht so recht. Das setzt sich spannenderweise auch im Velomobil nahtlos fort (Hinterradausbruch! :eek: Schieben über die Vorderräder, ab in den Graben! :eek:). Auch ansonsten bin ich "damals" mit dem Quest viel aggressiver unterwegs gewesen als aktuell mit dem DF.

Aber mal zurück zum Thema:
ja im Frühjahr ein Trike geordert
Welches denn? Und wie baust Du es auf? Machs doch nicht spannend!

Ich hab auch schonmal über ein Trike nachgedacht. Aber erstens wird es so nicht mehr gebaut; zweitens wäre es von einem manchmal wankelmütigen Hersteller gekommen und drittens schien es mir bisher immer widersinnig, sich in der Matschepatschejahreszeit noch näher an den Matsch zu setzen als man es beim Zox eh schon tut.
 
In diesem Thread will ich bei den gesundheitlichen Fragen bleiben und immer mal wieder ergänzen, damit andere vielleicht was draus lernen können.

Zum Trike im Details geht es hier weiter
 
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